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Australische Goldaktien ziehen an

24.09.2008  |  Martin Siegel
Der Goldpreis entwickelt sich im gestrigen New Yorker Handel in der Handelsspanne zwischen 882 und 905 $/oz seitwärts und schließt mit 893 $/oz um etwa 3 $/oz unter dem Eröffnungsniveau. Aktuell notiert der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong nach einem vorübergehenden Rückgang auf 879 $/oz mit 883 $/oz um etwa 16 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien verzeichnen nach dem Anstieg an den Vortagen teilweise größere Gewinnmitnahmen.

In den USA steht die Verabschiedung des 700 Mrd $-Inflationspaketes an mit dem die "schlimmste Finanzkrise seit den dreißiger Jahren" (Ex Finanzminister Robert Rubin) gelöst werden soll. Finanzminister Henry Paulson will mit dem Paket die "systemischen Risiken in den Kapitalmärkten" angehen.

Nach unserer Einschätzung sind die beschlossenen Maßnahmen völlig unzureichend, um die systemischen Risiken des ungedeckten Papiergeldsystems in den Griff zu bekommen. Alleine die Citigroup hat Vermögenswerte von über 1.000 Mrd $ außerhalb der Bilanz, deren Wert derzeit niemand einschätzen kann. Wenn Sie jetzt noch die Werte innerhalb der Bilanz berücksichtigen, die abgeschrieben werden müssen und dies auf alle Banken hochrechnen, dann erkennen Sie sofort, daß 700 Mrd $ nicht reichen werden. Das gesamte von Abschreibungen bedrohte weltweite Derivatevolumen liegt bei etwa 500.000 Mrd $.

Der US-Steuerzahler ist selbst mit den 700 Mrd $ an zusätzlichen Belastungen völlig überfordert, so daß der US-Dollar unter Druck geraten müßte. Da unbedingt neues Geld gedruckt werden muß, wird sich die Geldmenge inflationär erhöhen, so daß die Preise weiter steigen. Die akute Krise ist überwunden, wenn das Papiergeld so wenig wert ist, daß die heutigen Preise der Immobilien wieder auf dem Niveau sind, auf dem sie finanziert wurden - nur wo stehen dann die Preise für andere Güter? Lone Star, die die Forderungen der IKB für 0,115 Mrd Euro gekauft hat, könnte jetzt den Schrott für 10-12 Mrd Euro an den US-Steuerzahler verkaufen. So werden im Papiergeldsystem Vermögen umgeschichtet! Die systemische Krise kann so aber nicht überwunden werden.

Prinzipiell können die vorgeschlagenen Maßnahmen die systemischen Risiken gar nicht überwinden, da sie ja gerade darauf abzielen, das Fed-basierte Papierkreditgeldumverteilungssystem zu erhalten.

Die Nachfrage am physischen Markt hat sich im Vergleich zu den Vortagen deutlich reduziert. Dennoch bleibt die Nachfrage größer als das aktuelle Angebot und trifft auf praktisch leergefegte Märkte. Noch zeichnet sich in der Versorgungslage weder beim Gold noch beim Silber eine Entspannung ab. Vor allem im Silberbereich gehen wird davon aus, daß sich die Versorgungslage bis über den Jahreswechsel 2009 nicht entspannen wird und weiterhin viele Produkte über einen längeren Zeitraum nur sporadisch angeboten werden können.

Auf Eurobasis gibt der Goldpreis die Gewinne des Vortages wieder ab (aktueller Preis 19.318 Euro/kg, Vortag 19.509 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis trotz der Korrekturphase der letzten Wochen im Haussetrend in Richtung unserer neuen Zielmarke von 1.400 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.

Der Silberpreis gibt parallel zum Goldpreis nach (aktueller Preis 13,17 $/oz, Vortag 13,44 $/oz). Platin bricht wieder ein (aktueller Preis 1.173 $/oz, Vortag 1.245 $/oz). Palladium verliert ebenfalls die Gewinne des Vortages (aktueller Preis 249 $/oz, Vortag 257 $/oz). Die Basismetalle fallen erneut zurück und verlieren um etwa 4%.

Der New Yorker xau-Goldminenindex gibt 3,1% oder 4,6 auf 145,1 Punkte nach. Bei den Standardwerten verlieren Freeport und Kinross 3,9%, Newmont 3,7% und Yamana 3,6%. Bei den kleineren Werten fallen Gabriel 11,6%, Central Sun 10,0%, Northgate 8,4% und Golden Star 7,2%. Gegen den Trend verbessern sich Petaquilla 10,0% und Richmont 3,9%. Bei den Silberwerten setzt Apex die Hausse mit einem Gewinn von 87,9% (Vortag +54,2%) fort. Silver Standard gibt 4,8% nach.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel schwächer. DRD Gold geben 8,5%, Anglogold 4,1% und Gold Fields 3,9% nach.

Die australischen Goldaktien können heute morgen größtenteils zulegen und verzeichnen die Gewinne vor allem kurz vor Handelsschluß. Bei den Produzenten steigen Tanami 61,5%, Norton 31,3%, Crescent 10,0%, Mundo 8,3% sowie Ramelius (Vortage +14,8%, +13,0%) und St Barbara jeweils 7,1%. Sino Gold fällt 9,1% zurück. Bei den Explorationswerten verbessern sich Compass 31,8%, Catalpa (Westonia) 23,0% (Vortag +10,9%), Austindo 13,6% und Saracen 10,0%. Bei den Basismetallwerten ziehen Minara 18,7% und Jabiru 16,3% an. Herald gibt 10,0% nach.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet am Dienstag erneut rückläufige Umsätze. Dennoch hat sich die Versorgungslage noch nicht entspannt. Weiterhin ist es problematisch, größere Stückzahlen von Goldmünzen zu erhalten. Gesucht waren 1 oz Krügerrand und 1 oz Maple Leaf, die im Tagesverlauf wieder ausverkauft waren. Die Versorgung ist derzeit nur beim 1 oz Philharmoniker ausreichend. Zudem stehen einige Goldbarren, aber nicht mehr in allen Größen zur Verfügung, deren Versorgungslage aber ebenfalls kritischer wird. Bitte haben Sie Verständnis dafür, daß sich aufgrund der riesigen Auftragswelle der letzten Tage, die Auslieferung einmal um 1-2 Tage verzögern kann. Diese Situation wird sich zum Wochenende entspannen. Die Verkaufsneigung hat sich nicht weiter erhöht und bleibt bei etwa 1 Verkäufer auf 20 Käufer sehr niedrig. Unsere Preisliste und Hinweise zu Sonderaktionen finden Sie auf www.westgold.de.


Analyse

24.09.08 A1 Minerals (AUS, Kurs 0,11 A$, MKP 11,1 Mio A$) meldet für das Juniquartal (Dezemberquartal) die Entdeckung eines neuen Erzkörpers im australischen Brightstar Projekt. Über eine Bohrkernlänge von 21 Metern konnte ein Goldgehalt von 4,0 g/t bestätigt werden. Weitere umfangreiche Bohrprogramme sind geplant, um die Ressourcen in Höhe von 1,0 Mio oz zu erweitern. Durch die Übernahme der ungelisteten Desertex Resources für 5,5 Mio Aktien konnten die Explorationsgebiete erweitert werden. Nach Ende des Quartals konnte zudem der Kauf einer Verarbeitungsanlage gegen 250.000 $ cash und 7,5 Mio Aktien sowie 5,0 Mio Optionen vereinbart werden. Die Anlage könnte jährlich, je Goldgehalt der Erze etwa 30.000 oz bis 40.000 oz Gold produzieren. Neben dem Goldprojekt exploriert A1 Minerals 1 Uran- und 1 Nickelprojekt. Am 30.12.07 (30.06.07) stand einem Cashbestand von 6,0 Mio A$ (5,3 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 0,2 Mio A$ (0,2 Mio A$) gegenüber. Der Cashbestand reduzierte sich zum 30.06.08 auf 5,0 Mio A$.

Beurteilung: A1 Minerals präsentiert sich als vielversprechender australischer Explorationswert mit großen Chancen und Risiken. Positiv sind die umfangreichen Ressourcen, das Explorationspotential und der relativ hohe Cashbestand. Problematisch ist die weite Streuung der Erzkörper und die lange Vorlaufzeit des Projekts. Sollte A1 Minerals eine jährliche Produktion von 30.000 oz mit einer Gewinnspanne von 200 A$/oz umsetzen können, würde das KGV auf 1,8 zurückfallen. Zu berücksichtigen ist allerdings noch die Finanzierung des Projekts. A1 Minerals eignet sich nur für sehr risikofreudige Investoren.

Empfehlung: Halten, unter 0,25 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,11 A$, Kursziel 1,00 A$. A1 Minerals wird umsatzlos in Frankfurt und Berlin notiert (vgl. Kaufempfehlung vom 12.03.08 bei 0,15 A$).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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