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Zehn Fragen mit David Morgan

09.12.2008  |  David Morgan
Der weitgereiste und umtriebige David Morgan hat in der Vergangenheit Beiträge für das Territorial Mint Precious Metals Monthly geschrieben und Anerkennung für seine Einsichten in den Silbermarkt und ins Investieren allgemein erhalten. Als Silbermarktbeobachter mit 30jähriger Erfahrung ist er der Autor des Buches Get the Skinny on Silver Investing; seine Webseite www.silver-investor.com ist zudem die führende Quelle für seriöse Investoren. Dem in Großbritannien veröffentlichten Buch The Global-Investor Book of Investing Rules entstammen seine Ten Rules of Silver Investing. Diese Regeln sind markig, zeitlos und werden neuen Investoren und erfahrenen Investoren große Dividenden bringen. Wir haben David gefragt, ob er sein Wissen nicht mit uns teilen will, da der Edelmetallsektor inzwischen so turbulent wie die Wall Street geworden ist.


1. Erzählen Sie den Lesern doch bitte etwas über Ihren Hintergrund. Wie kommt es dazu, dass Sie sich so gut auf den Silbermarkt verstehen?

Wie ich schon in meinem Buch, Get the Skinny on Silver Investing, erklärt habe, stellte die amerikanische Münzprägung im Jahr 1965 vom Silber zum Spielgeld um; ich war damals ein Kind von 11 Jahren, aber es hat mich stark geprägt und ich bin der Wahrheit übers Geld seitdem immer auf der Spur geblieben. Die Zahlen finden sich, wenn man sie sucht. Es brauchte bloß eine Weile, bis ich Rohstoffhandel und Preiseinwirkungen, Silber-Leasing und Hebelinvestitionen verstand. Ich habe mich dann auch ausgiebig mit der Fotografie und Silber beschäftigt und ich war hinter jeder Information zu neuen Anwendungsgebieten für Silber her. Und es war nur dieses Forschen, das konstante und regelmäßige, das mir dann wirklich half, Silber zu verstehen.


2. Sind die Investoren heutzutage schlauer oder einfach nur ängstlicher? Was treibt die denn zum Silber?

Silber und Gold sind das einzige "Geld" das nicht zusammenbrechen kann. Es ist Geld außerhalb des Systems, ganz gleich, was alles im Preis fällt oder zusammenbricht: Gold und Silber stehen dann immer noch. Also ist es dann vielleicht ein wenig von beidem: Solange Angst den Lernprozess in Gang setzt und nicht zur Panik führt, werden Investoren erfolgreich sein, und Silber und Gold werden ihnen helfen, Vermögen zu bewahren.


3. Die GFMS-Statistiken zeigen, dass die traditionellen Anwendungsgebiete für Silber - Fotofilme und Silberwaren - stärker gefallen sind als der industrielle Verbrauch angestiegen ist, stärker auch, als durch die Investorennachfrage wettgemacht werden kann. Denken Sie, dass der Trend anhalten wird?

Letztendlich ist das Fotosilber ein Nullsummenspiel. Was raus geht, kommt zur Wiederverwendung zurück. Bei Silberwaren sind die Zahlen nur sehr schwer zu überprüfen und meiner Meinung nach auch überbetont durch die GFMS. Der industrielle Verbrauch liegt bei 54% der Silbernachfrage, laut GFMS. Wenn der industrielle Verbrauch um 1% für diesen 54%igen Marktanteil steigt, dann haben wir eine viel größere Zahl als bei einem 1%igen Anstieg auf 17% Marktanteil - oder was immer dort für Zahlen bei den Silberwaren angenommen werden. Die industrielle Nachfrage steigt, könnte jedoch während der aktuellen Rezession langsamer steigen. Der Haupttrend hin zu Feinsilber zur Vermögensaufwertung und zum Vermögensschutz wird anhalten.


4. Sollte Silber weiterhin auf diesem Niveau bleiben - die Hälfte der Sommerhöchststände, würden Sie dann Anlegern empfehlen, weniger oder mehr zu erwerben?

Das ist immer eine ganz persönliche Entscheidung. Wenn Sie gar keins haben, dann kaufen Sie – selbst wenn Sie einen Aufschlag zahlen müssen. Haben Sie schon vor einiger Zeit daran gedacht und besitzen Sie soviel echtes Silber und Gold wie Sie brauchen, dann können Sie erst einmal beruhigt sein... Der Worst Case ist vielleicht gar nicht so schlimm wie in Ihrer Fantasie.


5. Worauf sollte der Anleger achten, wenn er sich fragt, ob er noch mehr Silber kaufen soll oder aber verkaufen soll, was er schon besitzt (Sollte man wirklich jemals verkaufen, was man schon hat)?

Um hier eine sinnvolle Antwort geben zu können, müsste man von Fall zu Fall entscheiden. Wenn wir die manische oder panische Phase haben, dann können Sie daran denken, etwas oder alles zu verkaufen, was ganz von Ihrer persönlichen Situation abhängt.


6. Welche Folgen (wenn überhaupt welche) wird die neue Obama-Regierung für die Finanzmärkte, die Edelmetalle und Silber im Besonderen haben?

Schwer zu sagen an diesem Punkt. Wenn er noch schlechtere Zeiten für den Bergbausektor bringt als die vorhergehende Regierung, dann wird sich wohl der Druck auf die physischen Märkte erhöhen. Gold wie auch Silber werden irgendwann wieder zu Kräften kommen - ganz gleich, welche Partei gerade am Drücker ist. Die Finanzmärkte könnten aufgrund des Faktors "Hoffnung" eine Rally erleben, aber die wird nur kurzlebig sein. Sobald Regierungen in der Patsche sind, haben sie sich immer ihren Weg raus gedruckt und die meisten von uns begreifen, dass man Vermögen nicht erdrucken kann - es muss verdient werden!




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