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Marc Faber im EMFIS Exklusiv-Interview: Aber eines Tages endet die Musik

11.06.2007 | 11:45 Uhr | Hell, Sebastian
EMFIS.COM - RTE: EMFIS: Die Aktienbewertungen sind weltweit auf hohem Niveau. Auch die Rohstoffpreise legten in den vergangenen Jahren stark zu. In welchen Asset-Klassen sehen Sie momentan noch attraktive Chancen?

Marc Faber: Es ist klar, dass seit 2002 und bereits Anfang der 80er Jahren die Märkte stark gestiegen sind. Es kam zu einer gewaltigen Geldentwertung. Nicht bei Produkten, aber bei bestehenden Vermögensgütern, die heute weniger Wert haben. Die Frage ist nun, in welchem Umfang wir uns in einer Asset-Bubble befinden und wie lange es dauert, bis alles zusammenbricht. Es gibt viele Theorien.

In den USA haben wir seit 2001 ein hohes Geldmengenwachstum. Das Leistungsbilanzdefizit ist auf 800 Milliarden US Dollar angestiegen, was zu einer hohen Liquidität für die Welt führte. Die überschüssige Liquidität bei einer Verknappung von Vermögenswerten führt zu steigenden Preisen. Knapp ist nicht der US-Dollar. Aber Öl und Industrierohstoffe. Sie werden gegenüber dem US-Dollar steigen. Es gibt keinen Mangel an Vermögenswerten. Das ist Unsinn. Aber es gibt relativen Mangel. Der Siegeszug des Kapitalismus führte zu einer Nachfrageausweitung bei Rohstoffen wie beispielsweise Öl. Deshalb steigen sie stark.

Was noch günstig ist sind Baumwolle und Zucker nach der Korrektur. Auch Gold. Immobilien in Deutschland sind nicht teuer. Vor allem in den Nebenstädten. Aber auch in Schwellenländern wie unter anderem Brasilien und Ländern, die niedrig bewertet sind.


EMFIS: Energie ist und bleibt ein heißes Thema. Der Ölpreis hat sich nach der Korrektur wieder erholt. Die Nachfrage in China und Indien steigt rasant. Wie schätzen Sie die Entwicklung vom Öl- Gas- und Kohlepreis ein? Und wie wirkt sich dies auf die Kursentwicklung der Energierohstoffunternehmen aus den Emerging Markets aus?

Marc Faber: Die letzte Frage ist am einfachsten zu beantworten. Wenn die Rohstoffpreise steigen, profitieren vor allem die Rohstoffaktien der Emerging Markets. Die Unternehmen sind NICHT teuer bewertet. Vor allem im Vergleich zu Technologieaktien. Die USA haben keine andere Möglichkeit als Geld zu drucken.

Die USA-Gelder fließen ins Ausland und kreieren dadurch Wachstum in Schwellenländern. Die Nachfrage wird steigen. Asien hat über 3,6 Milliarden Einwohner. Der Verbrauch liegt in Asien mit 22 Millionen Barrel pro Tag nicht hoch. Die USA brauchen ebenfalls 22 Millionen Barrel. Der Verbrauch könnte sich in Asien in den nächsten Jahren auf 40 Millionen Barrel erhöhen. Dabei kann die Weltproduktion mit 85 Millionen Barrel eher nicht erhöht werden. Die Preise werden deshalb eher steigen und möglicherweise stärker als man annimmt.


EMFIS: Steigende Energienachfrage und Produktionswachstum führt zu
Umweltverschmutzung. China setzt sich in Sachen Umweltverschmutzung an die Weltspitze. Es werden erst 25% der Abwässer in China geklärt. Massive Investitionen zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung wurden mit 175 Milliarden US Dollar von der chinesischen Regierung entschieden. Sehen Sie im Umweltsektor weiteres Potential? – Oder ist es eher eine Modeerscheinung, die momentan das Kapital in diese Story lenkt?

Marc Faber: In Bezug auf den CO2 Ausstoß ist China gar nicht so ein großer Verschmutzer wie die USA und schließlich spricht man in Asien auch von über drei Milliarden Menschen. Aber klar, Umweltverschmutzung ist ein Thema. Die westliche Welt hat bislang wenig getan. Der Westen war auch kein gutes Beispiel. Vor allem nicht die USA. Die USA verschmutzen mit sinnlosen Produkten und ihrer Außenpolitik die Welt ebenfalls. Aber es ist denkbar, dass man Probleme erfolgreich angehen kann. Ich kenne es noch aus Zürich, wo ich aufgewachsen bin und der Züricher See stark verschmutzt war. Der Züricher See ist heute sauber. Problematisch sind in China das Wachstum und die zunehmende Metropolisierung. Ob Kläranlagen so schnell aufgebaut werden können wie die Industrie wächst, ist eine andere Frage.


EMFIS Zwischenfrage: Glauben Sie, dass dieser Sektor - Umwelt - langfristig ein interessantes Potential hat?

Marc Faber: Ja, das glaube ich schon. Insbesondere diejenigen Industrien, die mit der Verarbeitung von Wasser zu tun haben. In Bezug auf Autoabgase wird die Nachfrage nach Autos aus China und Indien weiter zunehmen. Diese haben einen geringeren Ausstoß als die US-Hummers. Die Lösung könnte sein, dass Autofahren weltweit teurer wird bzw. vor allem für Autos mit mehr Abgasen. In Kanada werden beispielsweise Hybrid-Fahrzeuge geringer besteuert.


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