Stresssignale auf dem Krisenradar
22.03.2010 | Jim Willie CB
Ohne viel zu diskutieren, kann man festhalten, dass die gesamte Finanzwelt im Krisenmodus funktioniert. Und mit Sicherheit kann die Ausweitung der Krise jetzt als "die Norm" bezeichnet werden. Dieses Thema wird auch für das gesamte vor uns liegende Jahr von Bedeutung bleiben. Die Zeichen finden sich überall, die Faktenlage ist zwingend. Jede Kritik am Lösungsansatz wird massiv zurückgewiesen. Mit jeder Woche, die vergeht, werden die politischen Entscheidungsträger der USA ein Stück verzweifelter. Mit dem Schuldendilemma in Dubai und Griechenland scheint die Büchse der Pandora geöffnet worden zu sein. Werfen Sie einen Blick auf die verschiedentlich gestreuten Stresssignale: Und jetzt sagen Sie sich beim Zurücklehnen, dass alles unter Kontrolle sei. Das geht aber nur, wenn man in einem fantastischen Traumland lebt. Seit September 2008 scheint die Fantasterei überzuschäumen. Die Liste der Stresssignale wird ganz sicher anwachsen - und nicht schrumpfen. Noch nie in meinem Leben zuvor habe ich so viele Signale gleichzeitig grell aufleuchten sehen. Sie werden entschuldigen, falls ich einige Dutzend anderer Stresssignale übersehen oder ausgelassen habe.
Der Einfachheit halber und um auf den Punkt zu kommen: Blenden Sie alle europäischen Ereignisse aus, die Staatsschulden betreffen. Meine Ansicht darüber habe ich immer wieder deutlich gemacht: Es gibt nicht nur keinen Lösungsansatz für die US-Wirtschaft, US-Banken und die Finanzstruktur der US-Regierung - eine Lösung oder Heilung wird nicht einmal angestrebt. Derzeit wird folgendes Spiel gespielt: Gigantische Cashflows werden geschaffen und vom Syndikat aufgrund der strategischen Position abgegriffen - der Betrug hält an, ohne jeglichen Hinweis auf rechtliche Verfolgung. Sie kontrollieren das US-Finanzministerium, den US-Kongress und die US-Finanzaufsichtsbehörden. Wollte man dem Problem wirklich auf den Leib rücken, dann müssten die Wall Street und große Teile der Syndikatseinrichtungen liquidiert werden. Eine detaillierte Analyse der folgenden Punkte und Entwicklungen finden Sie in der Märzausgabe des Hat Trick Letters. Einen kurzen Ausflug in die Goldmine: Der Goldpreis ist einer ungewöhnlich engen Handelspanne geblieben. Ihr Muster erinnert an eine Spiralfeder. Ein Ausbruch scheint auf jeden Fall anzustehen - nur das Timing ist nicht klar. Ab Ende des ersten Quartals 2010 verweist meine Prognose nach oben.
Fannie Mae schiebt fehlerhafte Kredite zurück
Fannie Mae & Freddie Mac haben jetzt gemeinsam Anstrengungen unternommen, die betrügerischen Kredite an jene Banken zurückzuschieben, die sie vergeben hatten. Sie stinken förmlich nach Unsauberkeit. Der fehlerhafte Abwägungs- und Bewertungsprozess umfasst laxe Feststellung der Einkommensverhältnisse, getürkten Gutachten und doppelte Vergebung von Eigentumsrechten. Die Großen Vier unter den Banken haben schon jetzt begonnen, die Verluste aufzunehmen - sie passen ihre Geschäftstrukturen dahingehend an. Ganz in alter Manier fährt Fannie Mae erneut einen Quartalsverlust von über 10 Milliarden $ ein. Die Schwarzen Löcher hören nicht auf, große Kapitalbrocken einzusaugen. Für jeden Dollar, der in den sichtbaren Zahlen verloren geht, entstehen außerhalb des Blickfelds weitere 10 $ Verlust in Form von Kreditderivatverlusten.
FDIC & Die nächste Welle von Bankenpleiten
Mehrere hundert US-Banken blieben auch weiterhin anfällig. Ihre Reservenlage ist nicht imstande, die nächste Verlustwelle bei kommerziellen Hypotheken zu verkraften - die Option AR-Hypotheken für Eigenheime haben gerade erst angefangen, Wirkung zu zeigen. In diesem und im nächsten Jahr wird es wohl gut und gerne einen Verlust von 1 Billion $ geben, wobei es allein in diesem Jahr mindestens 300 Bankenpleiten geben wird. Was die Absicherung der Bankeneinlagen angeht, befindet sich die FDIC wieder im Defizit.
Öffentliche Spendenaufrufe der FDIC
Die Situation ist bizarr und eine öffentliche Farce, die Federal Deposit Insurance Corp ersuchte die Bevölkerung der USA um Spenden. Warum nicht? Schon vor einem Jahrzehnt ging es um steuerlich absetzbare Spenden, mit denen Staatsschulden abgezahlt werden könnten. Man muss schon ein absoluter Oberdepp sein, um hier zu spenden, denn das Geld fließt ohnehin nur in die Kanäle des Syndikats. Die FDIC ist so Pleite wie verzweifelt.
Weitere Boni für die Big Banks
Das Management der Großbanken zeigt kein Gewissen, kein Bedauern, keine Klasse, sie hören bittererweise nicht auf, sich das Gehalt durch überhöhte Boni aufzustocken. Sie müssen sich dazu wirklich berechtigt fühlen. Sie konnten jede Anklage wegen Betrugs und Verletzung von Sicherheitsbestimmungen abwenden - sie müssen ganz einfach ein Anrecht auf massive Belohnung verspüren. Ein Jahr nachdem der US-Bankensektor stöhnte und abkratzte, steht die Führungsebene Schlange nach Riesenboni, obgleich viele Banken unter staatliche Vormundschaft gestellt wurden. In Wahrheit ist der Staat in Bankengefangenschaft. Sie haben das US-Finanzministerium voll und ganz in Beschlag genommen - und verdienen jetzt deren Beute.
Citigroup verzögert Auszahlungen
Sich auf immer noch geltene US-Fed-Regelungen beziehend, erklärte die Citigroup, dass Abhebungen von vielen Kontentypen erst nach 7 Tagen freigegeben werden. Da für hochliquide Konten kein Reservenbedarf notwendig ist, wird den Banken nach aktuellem Regelwerk ein 7-Tage-Spielraum eingeräumt. Bis jetzt haben sie das rechtlich abgesicherte Zeitfenster noch nicht benutzt. Manche spekulieren, dass es einen Bank Holiday geben wird - in einem solchen Fall könnte den Sparern ihr Geld, vor dem Hintergrund besonderer Umstände wie möglicherweise eine Reihe von Bankenliquidierungen, vorenthalten werden. Da wir gerade von Abhebungen und Freigeben von Konten sprechen: Schauen Sie sich "gWallet" an und die Entstehungsgeschichte diese Firma für virtuelles Geld.
Kein Marktbewertungsansatz für Geschäftskredite
Im April 2009 empfahl das Financial Accounting Standards Board einen Gesetzesentwurf, der später vom US-Kongress umgesetzt wurde, der es den Großbanken erlaubt, die eigenen, wertlosen und schwer angeschlagenen Finanzanlagen zu bewerten. Damit begann die Zombibank-Ära, in der insolvente Banken vorgeben, sie würden funktionieren, wobei deren Aktien eifrig gehandelt werden. Letzte Woche sorgte Fed-Chairman Ben Bernanke erneut dafür, dass es keine Neubewertungsansatz geben wird - schwere Verluste bei den Geschäftskredite können also erst einmal außen vor gelassen werden. Stattdessen werden sie nach Cashflow und Geldzuflüssen bewertet, womit jedoch die heftigen Kollateralverluste außer Acht gelassen werden. Die Preise an den Immobilienmärkten werden nicht einbezogen. Ironischerweise werden die Banken Verstopfung leiden, da sie die eben jene Kredite nicht refinanzieren werden. Kredite am Gegenwert zu bemessen würde zu weit gehen nach Immobilienpreisverlusten im Bereich von 30% bis 40%.
Der Umfang der Großbanken wächst - der Betrug wächst mit
Was die Gesamtmenge der von Bankensystem ausgegebenen Finanzanlagen angeht, so wuchs hier in den vergangenen 10 bis 20 Jahren der Anteil der Großbanken um ein Vielfaches. Und im selben Maße wuchs auch ihr Einfluss auf die US-Regierung. Das Argument, die US-Regierung würde gerade Opfer eine Großbankenstreichs, lässt sich problemlos rechtfertigen. Aus meiner Sicht ist ihr wachsender Umfang, Einfluss und ihre wachsende Kontrolle sehr bezeichnend für das Faschistische Geschäftsmodell. Sein Markenzeichen ist endloser Krieg, endloser Bond-Betrug und öffentliche Bestürzung als bittere Frucht.
100% indirekte Gebote bei Auktionen für US-Staatsanleihen
In den vergangenen Monaten hatte das US-Finanzministerium die Bürde und die Verantwortung, die US-Staatsdefizite zu verbriefen. Die Schulden werden als Bonds verpackt und bei Auktionen verkauft. So manche Auktion stand schon kurz vorm Scheitern. Die primären Bond-Händler, sozusagen zum Kauf gezwungen, schlucken das Angebot - oft sind sie die einzigen Käufer. Der versteckte Grad offizieller Monetisierung ist verblüffend. Zieht man noch die Käufe durch Zentralbanken und die institutionellen Käufe vom den insgesamt ausgegebenen US-Staatsanleihen ab, dann kommt man laut Adam Ries auf knapp 50% versteckte Druckerpre$$en-Käufe - die Hälfte der monetisieren Bonds. Ende Februar wurden bei einer offiziellen Auktion 100% indirekte Angebote erreicht, was nur bedeutet, dass die Zentralbanken den ganzen Haufen überteuerter Bonds aufkauften, die von der US-Regierung zu fast 0% verkauft werden. In Anbetracht der niedrigen Schuldenqualität und der steil steigenden Defizite, werden sie manchmal schon junk bonds genannt.

Quantitative Lockerungen vor dem Aus… ECHT??
Die QE-Käufe von US-Staatsanleihen und US-Agency-Bonds in bisheriger Gesamthöhe von 1,3 Billionen $ soll Ende des Monat voraussichtlich zu Ende gehen. Es wird gedroht, die geldpolitischen Lockerung, die nicht nur starkes QE, sondern auch fast 0%-Geld für die Eliten gebracht hatte, ernstlich rückgängig zu machen. Die US-Notenbank schlägt ziemlich harte Töne an für eine Behörde, die schwer insolvent ist. Sicherlich können sie Geld drucken - aber die Haben-Seite gleicht die Soll-Seite aus. Ihre Bilanzen ist bis an den Rand (zu ca. 50%) mit kaputten Hypotheken-Bonds gefüllt. Sollten diese allein schon um 5% oder 10% abgewertet werden, dann wäre die Fed insolvent. In Wirklichkeit wären Abschreibungen von 30% bis 40% unumgänglich. Jeder, der glaubt, das QE sei vorbei, muss dumm sein und wahrscheinlich hatte er/sie damals auch geglaubt, die Subprime-Krise sei eingedämmt gewesen. Dieselben Leute, denen solche Fehler unterliefen, sind heute immer noch im Amt. Zudem sind es nur noch wenige Monate bis zur Wahlperiode und das bedeutet, dass die Druckerpresse gut geölt wird, dass sie zum Aufheulen gebracht und verdorbenes Geld ausspucken wird.
US-Arbeitslosenrate übersteigt 21%
Über die letzten Monate hat es die U6-Arbeitlosenrate nun in die Nachrichten geschafft - jener Maßstab, der auch die entmutigten Arbeiter einbezieht. Jetzt wird es sogar in den Artikeln der Finanzpresse erwähnt. Die Trickserei, mit der ein an den Rand gedrängter Arbeiter als tote, nichtexistente Größe betrachtet wird, findet jetzt ihr Ende. Arbeiter, die keinen Job finden können, deren Arbeistlosenversicherungsschutz aufgebraucht ist, die als Abhängige dahinexistieren oder funktionieren - diese Leute sind Menschen, die durch die US-Wirtschaft driften. Sie erhalten jetzt mehr Aufmerksamkeit, da allen voran die U6-Arbeitslosenrate vor Kurzem auf 21,6% stieg. Sie steigt immer noch. Dieses Arbeitlosenniveau erreicht langsam die Stände der Großen Depression.
Die Steuereinnahmen bleiben niedrig
Die stat rats der US-Regierung können viele Statistiken problemlos anpassen - mit hedonischen Anhebungen aufgrund technologischen Fortschritts, über saisonale Anpassungen, die monatlich scheinbar so geändert werden, dass sie deren Wünschen entsprechen, über Schätzungen die dann regelmäßig stark nach unten angepasst werden, durch Festhalten am hinfälligen Death-Birth-Model und durch die statistische Ausklammerung von Ausreißern ganz wie es ihnen gefällt. Zu den Statistiken, die am schwierigsten zu türken, anzupassen und zu korrumpieren sind, gehören die Statistiken für Umsatz- und Einkommenssteuer. Beide zeigen nach unten - die Einkommenssteuer sogar sehr stark. In beiden Steuersparten zeichnet sich keine Erholung ab.
Zusammenbruch im A-D-S-Geschäftsindex
Der Geschäftsklimaindex Aruoba-Diebold-Scotti ist ausgelegt, die realen Geschäftsbedingungen hochfrequent zu verfolgen. Er schließt grundlegende Wirtschaftindikatoren ein wie wöchentliche Arbeitslosmeldungen, die monatlichen Zahlen für Anstellungsverhältnisse, industrielle Produktion, persönliches Einkommen, Absatzzahlen für Produktion und Unternehmensverkäufe sowie die vierteljährlichen, realen BIP-Zahlen. Diese hoch- und niederfrequenten Informationen werden mit Aktien- und Durchsatzdaten gemischt. Der ADS-Index ist in den letzten Wochen eingebrochen, was von einer Double-Dip-Rezession kündet - oder eben eine Fortsetzung der aktuellen Rezession, die eigentlich nie endete.

Bankrotte und gerichtliche Zwangsvollstreckung laufen Amok
Die Zahl der privaten und geschäftlichen Bankrotte geht nicht zurück. Die Zahl der gerichtlichen Zwangsvollstreckungen von Immobilien geht ebenfalls nicht zurück. Die angebliche Erholung der US-Wirtschaft wird durch fortlaufende Privatkonkurse erdrückt, die im Februar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14% in die Höhe schossen (laut American Bankruptcy Institute). Die missliche Lage der Government Sponsored Enterprises ist ein offenes Buch, in das die Öffentlichkeit Einblick nehmen kann. Fannie hatte im Dezember bei den Hypotheken eine Ausfallrate von 5,38% zu verzeichnen, während Freddie die 4,0%-Grenze erst im Januar überschritt. Die Raten dieser beiden staatlichen geförderten Unternehmen steigen jeden Monat rapide an.
Immobilienpreise fallen wieder
Um die Marktpreise zu stützen, hatte die US-Regierung Steuergutschriften für Erstkäufer auf breiter Ebene eingesetzt und später auch die Zwangsvollstreckungsregelungen durch Moratorien in den besonders betroffenen Staaten erleichtert - doch jetzt gleitet die Anzahl der verkauften Häuser wieder abwärts. Die Folgewirkungen für die Hauspreise sind klar. Sie sinken wieder ungeachtet der saisonalen Bedingungen. Von 2003 bis 2007 baute die US-Wirtschaft auf einer Immobilienblase und Hypothekenfinanzierungsblase auf. Vorsicht mit Dingen, die auf Treibsand gebaut wurden.
Ein Viertel aller US-Eigenheime im negativen Bereich
First American berichtete, dass Ende 2009 bei 11,3 Mio. Eigenheimbesitzern der Immobilienwert unter der Hypothekenschuld lag. Hier zeigt sich die Parallele zu den sklerotischen US-Banken - die größten unter ihnen können keine Kredite mehr vergeben, weil sie insolvent sind; und zu viele US-Haushalte können keine Ausgaben mehr machen oder investieren, weil auch sie insolvent sind. Der Anteil dieser sogenannten "Unterwasser-Eigenheime" - denen das Wasser noch nicht über dem Kopf steht, die jedoch damit zu kämpfen haben, dass der Wert ihrer Immobilien, die Hypothekenschuld nicht mehr ausgleicht - ist im Steigen begriffen. Die Zombibanken sind vom Zombihaushalten umgeben.
Wohnungsbauunternehmen sitzen auf CDO-Bonds
Im Nordosten sind die Bauunternehmen aus Orleans Pleite gegangen. Ihre Bilanzen müsste die Investorenschaft in Angst und Schrecken versetzen. Ganze 20% ihrer Gesamtschulden war an forderungsbesicherte Wertpapiere (CDOs) gekoppelt. Fragen werden laut, ob solche toxische CDO-Schulden auch bei den größten Bauunternehmen eine Rolle spielen. Aber auch Fragen, ob das tödliche CDO-Toxin in den Schuldenstrukturen der Unternehmen im Allgemeinen zu finden ist. Die Anleihepapiere (Versorgung und Zirkulation von Darlehenssicherheiten) lösen sich auf. Vielleicht wird die CDO-Säure die beschädigte Schuldenstruktur eines großen Teils der amerikanischen Unternehmenswelt stärker belasten als erwartet.
Umkipppunkt für Inflation oder Deflation
Viele naive Ökonomen, einschließlich Benny Bernanke, schätzen die Gesamtsituation mit Blick auf die Preisinflation falsch ein. Ben hat bei jeder erdenklichen wichtigen Prognose deutlich danebengelegen. Da er als fähiger Pförtner für das US-Finanzsyndikat dient, das Kontrolle über die zahllosen Liquiditätseinrichtungen und deren breite Cashflows ausübt, wird ihm Respekt entgegengebracht. Die Kostenstruktur der US-Wirtschaft steigt. Die Preise der Anlagenbasis in den Finanzmärkten fällt. Die Mischung aus beiden schlägt sich in der Preisstabilität insgesamt nieder, wobei der Hurrikan aber eigentlich stärker wird, wenn Hoch- und Tiefdruckzonen aufeinanderprallen. Man kann davon ausgehen, dass sich die Situation steigender Kosten und sinkender Anlagepreise weiter verschärft - wobei in Zahlen ausgedrückt sich auch weiterhin die Null zeigt. Ein Umkipppunkt wird bald erreicht sein und dieser wird entweder weitgehend fallende Preise oder weitgehend schnell steigende Preise nach sich ziehen. Ich setze IMMER auf das Szenario steigender Preise, nachdem die ersten Krisenschockwellen eingetroffen sind. Die US-Banker und die US-Finanzminister entscheiden sich im Zweifelsfall IMMER dafür, das Pedal immer schneller bis zum Bodenblech durchzudrücken. Die Deflationstrottel schweigen jetzt schon ein ganzes Jahr lang. Sie werden auch nicht mehr ihren großen Tag haben. Herr Weimar allerdings schon - wenn ein Weimar-Sturm der Hyperinflation hereinbricht.
Zusammenbruch Kaliforniens und Los Angeles ist sicher
Sieben große Staaten befinden sich in einer unlösbaren Schieflage, insgesamt sind 30 % der US-Bevölkerung betroffen. In erster Linie beobachtenswert ist dahingehend Kalifornien, der bevölkerungsreichste Staat der Nation, der Trendsetter - der sozusagen wie ein Goldfischglas einsichtig ist. Der Staat steht vor der schwierigen Entscheidung Bankrott zu gehen oder eine neue Runde Schuldschein-Coupons auszugeben. Dieses Mal könnte es so weit kommen, dass viele Institutionen und Unternehmen per Gesetz verpflichtet werden, diese Coupons als Bargeld zu akzeptieren. Ein Zusammenbruch nicht nur Kaliforniens sondern auch seiner größten Metropole Los Angeles zeichnet sich für die nähere Zukunft als sicher ab. Kommunalanleihen, die vom Goldenen Staat aber auch landesweit ausgegeben wurden, bergen ein sehr hohes Risiko eines Ausfalls, zu dem es so sicher wie das Amen in der Kirche kommen wird.
Sorge um US-Staatsanleihenverkäufe durch China
Alles war plötzlich in heller Aufregung, als bekannt wurde, dass China wohl US-Staatsanleihen im Wert von 40 bis 50 Milliarden $ im einem der vergangenen Berichtsmonate verkauft habe. Es ist jedoch schwierig, die genauen Zahlen hierfür festzumachen, denn sie treiben clevere Spielchen, indem sie solche US-Anleihen als Kreditsicherheiten bei Großeinkäufen von Vermögensanlagen benutzen. Sie sind reisende Troubadoure, die die Welt durchqueren und US-Staatsanleihen beim Erwerb von Rohstoffanlagen einsetzen. Seit mehr als drei Jahren stoppt Japan schon seine US-Staatsanleihenkäufe. Jetzt legt China den Rückwärtsgang ein, indem es unterm Strich wirklich verkauft. Wenn die asiatischen Käufer ausfallen, wird die US-Regierung für die Monetisierung ihrer Schulden isoliert. Die Hinweise darauf türmen sich und einigen Fällen konnte das tatsächlich schon nachgewiesen werden.
China annulliert seine Schuldengarantien
Von den Büros in Peking aus hat die chinesische Regierung einen Schritt unternommen, der nicht völlig verständlich ist; sie haben sich entschieden, die Schulden der Regionen und der Städte nicht zu decken. Die Verwaltungen der Provinzen als auch der Gemeinden sind sich jetzt selbst überlassen. Ein Art Schuldenbeben könnte möglicherweise bevorstehen. Eine Überraschungsabwertung des Yuan könnte möglicherweise bevorstehen. So etwas wie Rohstoffverkäufe zum teilweisen Rückbau der Rohstoffbestände könnten möglicherweise bevorstehen. Geplante Bankrottmaßnahmen könnten bevorstehen. Ganz klar steht eine große, bedeutende Störung bevor.
Gold sitzt auf einer Sprungfeder
Der Goldpreis steht einem gespenstischen Gefühl der Stabilität entgegen - eine falsche Stabilität meiner Meinung nach. Nichts hat sich an der ruinösen Fortführung globaler monetärer Inflation geändert und alle westlichen Währungen sind unwiderruflich geschädigt. Das monetäre Wachstum läuft auf höchsten Touren. Schätzungen für die US-Staatsdefizite werden regelmäßig nach oben angepasst. Der US-Dollar profitiert auch weiterhin von der strukturell geschädigten Pseudoreservewährung Euro. Man kann davon ausgehen, dass Leerverkäufe bald ein Loch in den FOREX-Markt sprengen, denn der Euro wird schnell nach oben steigen, wenn es zu gleich welcher Lösung kommt. Sollte Griechenland, wie ich prognostiziert habe, ausgeschlossen werden, so wird der Euro wieder fit aussehen, gerade wenn dann von einem unmittelbar bevorstehenden Ausschluss Italiens Spaniens ausgegangen wird. Wird Griechenland gerettet, dann wird es in der Tat zu einer neuen Welle verschwenderischen Rettungsaktien über Staatsanleihen kommen. Aber weniger Unsicherheit wird den mangelbehafteten Euro steigen lassen und zu einer Erholung via Short-Covering führen. Ganz gleich wie, der US-Dollar wird seinen Abwärtstrend wieder aufnehmen - der Schwanz am Euro-Hund. Wie schon zuvor erwähnt, verweisen meine besten Quellen ganz ohne Mehrdeutigkeiten darauf, dass die deutsche Führung von Solidarität sprechen und all die passenden Dinge tun wird - den Griechen werden sie jedoch keine Hilfe anbieten, wenn diese den herbeigesehnten Schuldenausfall erleiden und aus der Europäischen Währungsunion, die sich die Nutzung des Euros teilt, ausgestoßen werden. Das Ende der durch Deutschland gesponserten Wohlfahrt ist besiegelt.

Der technische Chart des Goldpreises zeigt ein Wimpel-Muster, das geradezu fleht, den Klauen der zusammenlaufenden Grenzen zu entkommen. Stabilität zeigt sich, jedoch in einer verschrobenen Form - nämlich daran, dass weltweit nichts stabil ist und alles Finanzielle sich im Krisenmodus befindet. Das sind wohl kaum Umstände, unter denen ein Goldpreis stabil bleiben würde. Der langfristige Trend geht nach oben - was man am immer noch steigenden 200-Tage-Durchschnitt sehen kann. Der 50-Tage-Durchschnitt sorgte Ende Februar für Unterstützung. Meine Prognose ist eine heimliche Rally. Frische Wirtschaftsschwäche in den USA wie auch in Europa wird eine zweite formale Runde quantitativer Lockerungen auf den Plan rufen - ein Euphemismus für groteske monetäre Inflation und organisierten Ruin der Währungen. Wenn sich Goldpreis über die obere Grenze des Wimpels hinausbewegt, dann müsste es schnell vorwärts gehen.
© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com
Der Artikel wurde am 11.03.10 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.