CoT-Signale der Metalle per 19.10.2012
22.10.2012 | Dr. Jürgen Müller
Die in der letzten Woche aufgrund der CoT-Daten prognostizierten weiteren Kursrückgänge stellten sich ein, wobei (wie so oft) das Silber am stärksten fiel. Die Wochenentwicklungen lauten:

Die CoT-Daten implizieren, dass noch weiteres Korrekturpotential besteht, bevor wieder ein guter Zeitpunkt zu einem Long-Einstieg kommt.
a) Gold:

Abb. 1: Goldpreis (Dienstag-Schlusskurse, blaue Kurve, rechte Skala) und Positionierung der kommerziellen Händlergruppe an der Comex (magenta Kurve, linke Skala).
Die Commercials bauten lehrbuchgemäß ihre Shortkontrakte in den fallenden Kurs hinein von -266.988 auf -247.383 Kontrakte ab.

Abb. 2: Goldpreis (tägliche Schlusskurse, blaue Kurve, linke Skala) und Müller-System-Index (magenta Kurve, rechte Skala) Mai 2010 - heute.
Die in Abb. 2 eingezeichnete langjährige Unterstützung sollte auch in dieser Korrektur halten bzw. dient als Zielmarke. Derzeit liegt dieser Wert bei ca. 1.650 Dollar, d.h. das Korrekturpotential liegt noch bei ca. -80 Dollar oder ca. -4 oder -5%. Sollte der Kurs auf der Unterstützung wieder drehen, und auch die CoT-Daten bis dahin wieder grünes Licht geben, könnte bzw. sollte man dies zu einem risikoarmen Einstieg nutzen.
b) Silber:

Abb. 3: Silberpreis (Dienstag-Schlusskurse, blaue Kurve, rechte Skala) und Positionierung der kommerziellen Händlergruppe an der Comex (magenta Kurve, linke Skala).
Bei Silber veränderten die Commercials ihre Position diese Woche nicht, d.h. verharrten auf dem bereits extremen Niveau der Vorwoche.

Abb. 4: Silberpreis (tägliche Schlusskurse, blaue Kurve, linke Skala) und Müller-System-Index (magenta Kurve, rechte Skala) März 2009 - heute.
Das Korrekturpotential bei Silber liegt bei ca. 28 Dollar (Unterstützungslinie in Abb. 4), d.h. ca. -4 Dollar oder -12% vom jetzigen Niveau.
c) Platin:

Abb. 5: Platinpreis (Dienstag-Schlusskurse, blaue Kurve, rechte Skala) und Positionierung der kommerziellen Händlergruppe an der Comex (magenta Kurve, linke Skala).
Bei Platin bauten die Commercials die Shortpositionierung nur noch marginal um weitere 645 Kontrakte aus, d.h. blieben im Prinzip auf dem extremen Niveau der Vorwoche. Es ist daher von einem weiter sinkenden Kurs bei Platin auszugehen.

Abb. 6: Platinpreis (tägliche Schlusskurse, blaue Kurve, linke Skala) und Müller-System-Index (magenta Kurve, rechte Skala) September 2009 - heute.
Das Korrekturpotential könnten den Platinpreis bis auf 1.400 Dollar/Uz. herunterbringen, was der Unterstützungslinie in Abb. 6 entspricht. Das Potential in diesem Markt liegt also genau wie bei Silber bei ca. -12% (-200 Dollar/Uz.).
d) Palladium:

Abb. 7: Palladiumpreis (Dienstag-Schlusskurse, blaue Kurve, rechte Skala) und Positionierung der kommerziellen Händlergruppe an der Comex (magenta Kurve, linke Skala).
Bei Palladium bauten die Commercials diese Woche wie bei Gold Shortkontrakte leicht ab, d.h. formten einen Wende- bzw. Extrempunkt aus, der dem letzten Extrema von Anfang 2012 entspricht.

Abb. 8: Palladiumpreis (tägliche Schlusskurse, blaue Kurve, linke Skala) und Müller-System-Index (magenta Kurve, rechte Skala) Juli 2009 - heute.
Die Korrektur bei Palladium könnte zumindest bis auf die waagerechter Unterstützungslinie bei ca. 565 Dollar führen. Dies entspricht, ausgehend vom aktuellen Stand bei 625 Dollar, einem Potential von -60 Dollar bzw. ca. -10%.
e) Kupfer:

Abb. 9: Kupferpreis (Dienstag-Schlusskurse der LME, blaue Kurve, rechte Skala) und Positionierung der kommerziellen Händlergruppe an der Comex (magenta Kurve, linke Skala).
Beim Kupfer bauten die Commercials ihre Netto-Shortposition von –10.477 auf –8.349 Kontrakten ab, d.h. formten auch hier einen lehrbuchhaften Umkehrpunkt, der mit einem Preishoch einher ging.

Abb. 10: Kupferpreis (Dienstag-Schlusskurse an der London Metal Exchange LME, blaue Kurve, linke Skala) und Müller-System-Index (magenta Kurve, rechte Skala).
Bei Kupfer liegt das Korrekturpotential bei 7.400 Dollar (Preise der London Metal Exchange LME, nicht der Comex), d.h. -660 Dollar bzw. ca. -8%.
Zusammenfassung:
Alle fünf Metalle verhalten sich derzeit „lehrbuchgemäß“. Extrempunkte bei den Commercials korrespondierten mit lokalen Preishochs. Aufgrund charttechnischer Überlegungen lassen sich Korrekturpotentiale von bis zu -12% herleiten. Für das Musterdepot stocken wir daher die bestehenden Positionen für Silber, Platin und Kupfer weiter auf bzw. eröffnen nun auch für Palladium eine Shortposition. Für das eher stabile Gold erscheint das charttechnische Potential zu gering, um hier nochmals eine Aufstockung vorzunehmen.
Veranstaltungshinweis:
Bei der kommenden Edelmetallmesse in München (www.edelmetallmesse.com) werde ich am Fr. 02.11.2012 um 15 Uhr auf Bühne 3 einen Vortrag mit dem Titel "Was Geologie und CoT-Daten über die Zukunft der Metalle sagen" halten.
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Dieser Artikel stellt keine Handlungsempfehlung dar. Er beinhaltet lediglich die rein private Meinung des Autors. Eine Haftung jedwelcher Art ist ausgeschlossen. Schicken Sie mir bitte eine E-Mail an info@cot-signale.de, wenn Sie zeitnah und kostenlos über meine Metall-Analysen benachrichtigt werden möchten. Unterwöchig werden je nach Marktlage Kurzmitteilungen erstellt, die nicht auf den Goldseiten erscheinen.
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