Die Fed entfesselt Gold
26.09.2013 | Adam Hamilton
Die Federal Reserve schockierte mit ihrer jüngsten Entscheidung die ganze Welt und widersetzte sich den allseits herrschenden Erwartungen. Sie versäumte es, die Monetarisierung der Schulden ihrer dritten Auflage der quantitativen Lockerungen (QE3) zurückzufahren und verschob damit die lang erwartete QE3-Verringerung auf unbestimmte Zeit. Diese Überraschung sorgte für viel Bewegung an nahezu allen wichtigen Märkten, doch am beeindruckensten verhielt sich Gold. Es schoss in die Höhe dank des verblüffenden Paradigmenwechsel der Fed.
Das ganze Jahr über litt der Goldpreis unter der Angst vor einer Rückführung der quantitativen Lockerung durch die Fed. Seit der Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der FOMC (Offenmarktausschuss der Fed) am 3. Januar (damals wurde das QE3‑Programm um mehr als die Hälfte erhöht, um eine direkte Monetarisierung von Staatsanleihen mit einzuschließen) bestimmten die Ängste vor einem Umschwenken in der Geldpolitik die Goldmärkte. Insbesondere Future‑Händler waren geradezu krankhaft besessen von diesen Gedanken und ignorierten alle anderen Einflussfaktoren für Gold.
Jeder große Goldabverkauf dieses Jahr, welches mit Abstand das schlimmste im säkularen Goldbullenmarkt war, wurde entweder durch eine FOMC‑Entscheidung ausgelöst oder durch die anschließende Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls. Letzte Woche veröffentlichte ich einen Essay, in dem ich detailliert auf die heftigen Auswirkungen der Angst vor einer QE3‑Eindämmung auf den Goldpreis für 2013 einging. Future‑Händler zwangen den Preis dieses Jahr im extremsten Fall sogar schockierende 28,3% runter, im Glauben daran, dass die Fed diese Woche (verfasst am 20.09.13, d.Ü.) mit einer Reduktion beginnen werde.
Doch nach dem Absturz von ca. 1.675 USD am Jahresende 2012 auf 1.200 USD gegen Ende Juni hatten sich sämtliche Begründungen dieses Abverkaufs am Mittwoch einfach in Luft aufgelöst! Nachdem der Markt über Monate hinweg im Glauben einer Kürzung der quantitativen Lockerungen gelassen wurde, entschloss sich die Fed unter Ben Bernanke unerwartet anders. Den perfekten Zeitpunkt für den Beginn einer Verminderung, schließlich befanden sich die Aktienmärkte fast auf Rekordhöhe und hätten so mit Leichtigkeit etwaige resultierende Verkäufe abfangen können, ließ die Fed spektakulär verstreichen.
Viele Male dieses Jahr habe ich erörtert, dass ein Ausstieg der Fed aus ihrem QE3‑Plan nicht möglich ist. Sollte sie anfangen, weniger langlaufende Staatsanleihen zu kaufen und schließlich ganz damit aufhören, würden die Renditen für diese Anleihen steigen durch den Marktaustritt des dominierenden Käufers. Die daraus resultierenden, höheren Lanfrist‑Zinsen würden die empfindlich Erholung des Immobilienmarktes einbrechen lassen und die Arbeitslosigkeit in den USA weiter in die Höhe treiben. Dank Obamas maßlosem Schuldenwachstum würde das sogar zum Ende der Regierung führen.
Doch wie fast alle anderen auch, schloss ich mich den weltweiten Erwartungen an, dass die Fed mit einer leichten Kürzung der quantitativen Lockerungen beginnen würde. Ich habe sicher nicht daran geglaubt, dass man das Programm bis Mitte nächsten Jahres völlig auslaufen lassen werde, wie viele glaubten, aber ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass die Fed einen so großen Glaubwürdigkeitsverlust durch die Entscheidung gegen eine Kürzung riskieren würde. Eine Sache, die der Fed unter Bernankes Leitung immer ganz gut gelang, war es, mit den eigenen Aktionen den vorherrschenden Markterwartungen zu entsprechen.
Dass die Fed die Zügel nun nicht anzieht, ändert alles. Der Offenmarktausschuss trifft sich acht Mal im Jahr, doch nur nach jeder zweiten Sitzung gibt der Vorsitzende eine Pressekonferenz, bei der er die Entscheidungen der Fed begründen kann. Für dieses Jahr stehen nur noch zwei Termine aus, am 30. Oktober und am 18. Dezember. Nach der nächsten Sitzung wird es keine Pressekonferenz geben und es wird nicht genügend wirtschaftliche Daten zwischen heute und dieser Sitzung geben, um eine Verbesserung erkennen zu lassen.
Der FOMC entschloss sich gegen eine Minderung der quantitativen Lockerungen, weil er laut eigener Aussage weitere Hinweise für ein Anhalten der positiven Entwicklung in Konjunktur und Arbeitsmarktbedingen abwarten will. Es erscheint nur noch ein weiterer entscheidender Monatsbericht für den US‑amerikanischen Arbeitsmarkt vor dem nächsten Treffen des Offenmarktausschusses, für den Monat September Anfang Oktober. Und nach dem sehr schwachen Bericht für August, der Anfang dieses Monats erschien, liefert auch ein neuer, großartiger Bericht nicht genügend Daten um einen Trend erkennen zu lassen.
Damit bleibt für die Dezembersitzung des FOMC die Option für eine Reduktion, die nächste Sitzung mit anschließender Pressekonferenz von Bernanke. Das ist jedoch fraglich, wie auch eine Entscheidung in der darauffolgenden Sitzung am 29. Januar, da Bernanke am 31. Januar zurücktritt. Die Entscheidung über den weiteren Verlauf des QE3‑Programms sollte so kurz vor Ende von Bernanke Amtszeit dem nächsten Vorsitzenden der Fed überlassen werden. Und sie (denn es wird höchstwahrscheinlich die geldpolitische Über-Taube Janet Yellen, Befürworterin einer extrem lockeren Geldpolitik) wird die Arbeit nicht vor Februar aufnehmen.
Die erste Sitzung des FOMC unter der neuen Leitung findet tatsächlich erst am 19. März statt. Also selbst wenn sich die Konjunkturdaten der USA dramatisch verbessern sollten und selbst wenn die abgehobenen Aktienmärkte irgendwie auf magische Weise eine heftige Korrektur vermeiden sollten, hat Bernankes Entscheidung QE3 höchstwahrscheinlich um mindestens sechs weitere Monate verlängert! Um das Schlachtfest am Anleihemarkt so gering wie möglich zu halten, müssen die quantitativen Lockerungen schrittweise reduziert werden, unabhängig davon, wann damit begonnen wird.
Die daraus resultierenden Folgen sind beachtlich, insbesondere für Gold. Wenn die Fed Anleihen kauft, erschafft sie das Geld dafür aus dem Nichts. Quantitative Lockerungen ist nur ein angenehm klingender Euphemismus für Schuldenmonetarisierung. Und besonders beim Ankauf von Staatsanleihen werden diese neuen Dollar von der Obama‑Regierung dank deren extremen Budgetüberschreitungen verschwenderischen direkt in die Wirtschaft geleitet. Das Ergebnis der quantitativen Lockerungen ist eine unverdünnte, hyper‑dynamische Inflation.
Dieses erste Diagramm ist eine Überarbeitung von letzter Woche und zeigt den Umfang und die Zusammensetzung der Bilanz der Fed (die gekauften Anleihen). Darin sind die entscheidenden FOMC‑Sitzungen der letzten fünf Jahre markiert bzw. der Zeitpunkt maßgeblicher Änderungen der Geldpolitik. Obwohl seit 2009 offiziell von Seiten der Fed immer wieder ein Ende der quantitativen Lockerungen angekündigt wurde, belegen die Daten, dass die Fed genau das Gegenteil gemacht hat. Die quantitativen Lockerungen wurden mehr und mehr und mehr.

Die Bilanz der Fed ist über den Zeitraum von QE3 massiv angewachsen, um kolossale 29,2% in dem Jahr seit Einführung von QE3! Das entspricht einem Wert von 818 Mrd. USD für den Ankauf von Anleihen, eine beträchtliche Menge neuen Geldes, das aus dem Nichts erschaffen wurde, innerhalb eines einzigen Jahres. Tatsächlich summieren sich bis Ende August die monatlichen Ausgaben unter dem QE3‑Programm von 40 Mrd. USD für den Ankauf von MBS (Hypotheken‑gesicherte Wertpapiere) und 45 Mrd. USD für den Ankauf von Staatsanleihen auf insgesamt 800 Mrd. USD. Im September werden weitere 85 Mrd. USD hinzukommen.
QE2 umfasste nur eine Summe von 600 Mrd. USD für neue Ankäufe und die inflationären Auswirkungen waren so extrem, dass der Goldpreis während dieser Zeit um 24,7% nach oben schoss. Wie ich bereits letzte Woche darlegte, gab Bernanke sein Best‑Case‑Szenario (und das zeitlich kürzeste) für eine QE3‑Eindämmung Mitte Juni bekannt. Es ging von einem Beginn der Kürzung gegen Ende dieses Jahres aus und einem Ende von QE3 Mitte 2014. Rechnet man dies durch, wäre QE3 wahrscheinlich um weitere 383 Mrd. USD gewachsen, oder etwas in der Richtung und hätte die kolossale Summe von 1.250 Mrd. USD überschritten.
Sollte die jüngste Verzögerung der QE3‑Einschränkung tatsächlich weitere sechs Monate kosten, so werden, auf Grund des Machtwechsels bei der Fed und dem fast an Gewissheit grenzenden Einsetzen einer lange überfälligen entscheidenden Korrektur am Aktienmarkt, die Kosten für QE3 wesentlich höher ausfallen, als die meisten sich vorstellen konnte. Da eine Kürzung immer noch stückweise erfolgen muss, um Erschütterungen am Anleihemarkt gering zu halten, können weitere 383 Mrd. USD im Rahmen von QE3 für eine neunmonatige Dauer für die Reduzierung der quantitativen Lockerungen fast mich Sicherheit eingerechnet werden. Fügen Sie dem weitere volle sechs Monate hinzu!
Ein Zuwachs von 85 Mrd. USD pro Monat von Oktober bis März ergibt weitere 510 Mrd. USD, vor den 383 Mrd. USD über weitere neun Monate, wenn die quantitativen Lockerungen letzten Endes reduziert werden. Zusammen ergibt sich eine Summe von 893 Mrd. USD, womit sich die bis Ende des Monats bereits monetarisierten Anleihen in Höhe von 885 Mrd. USD verdoppeln! Bernankes Zaudern könnte den endgültigen Umfang der dritten Stufe der quantitativen Lockerungen eben mal von etwa 1.250 Mrd. USD auf über 1.750 Mrd. USD aufgeblasen haben. Damit wäre das Programm so teuer wie QE1, die bisher teuerste Maßnahme der quantitativen Lockerungen überhaupt.
Doch selbst das ist noch eine Untertreibung der Ausmaße des neu-verlängerten QE3. QE1 umfasste nur 300 Mrd. USD für die direkte Monetarisierung von Staatsanleihen, die reinste Form der Inflation. Bedenken Sie, dass die Regierung fast augenblicklich das gesamte neue Geld, das sie von der Fed erhält und für das diese Anleihen kauft, ausgibt. Diese Dollar landen in Form von Regierungsausgaben sofort in der realen Wirtschaft. QE2 umfasste nur 600 Mrd. USD an neuen Staatsanleihe‑Käufen.
Geht man jetzt davon aus, dass eine QE3‑Reduzierung nicht vor der März bekanntgegeben wird, nach der ersten Sitzung mit dem neuen Vorsitzenden der Fed, wird die Laufzeit der Staatsanleihe‑Käufe für derzeit 45 Mrd. USD pro Monat ganze 15 Monate betragen haben. Das summiert sich auf 675 Mrd. USD. Eine anschließende, schrittweise Verminderung über neun Monate würde um die 200 Mrd. USD hinzufügen. Damit verfügen nur die Staatsanleihe‑Käufe von QE3 über das Potential, schlussendlich tatsächlich auf 875 Mrd. USD anzuwachsen. Das ist fast so viel wie QE1 und QE2 zusammen!
Es gab bei der jüngsten Entscheidung des FOMC nur ein Mitglied, das anderer Ansicht war (Esther George). Als Grund nannte sie ihre Bedenken, dass das anhaltend hohe Level der konjunkturunterstützenden Geldpolitik die Risiken für zukünftige Störungen des wirtschaftlichen und finanziellen Gleichgewichts erhöhen und mit der Zeit zu einem Anstieg der langfristigen Inflationserwartungen führen könnte. Sie hat natürlich vollkommen Recht.
Wenn die Fed weiterhin Unmengen von druckfrischen, ungedeckten Dollars in die Wirtschaft pumpt, wird, relativ gesehen, immer mehr Geld für immer weniger Waren und Dienstleistungen vorhanden sein. Selbst bei der optimistischen Annahme eines US‑Wirtschaftswachstum von 2% wird bei einem rasanten Anwachsen der Fed‑Bilanz von 29% der Zuwachs von verkäuflichen Wirtschaftsgütern deutlich hinter dem Geldmengenzuwachs zurückbleiben. Damit sind steigende Preise, die sich selbst immer weiter hochschaukeln, garantiert.
Je mehr die Preise steigen, umso mehr interessieren sich die Investoren für sie und umso mehr sorgen sie sich um sie. Das verursacht die gefürchteten “Inflationserwartungen”, welche die Fed seit Jahrzehnten bekämpft. Da sich das Verhalten der Menschen drastisch verändert, wenn sie plötzlich eine anhaltend hohe Inflation erwarten, hat die Möglichkeit eines solchen Szenarios die Fed immer mit Angst erfüllt. Dies manifestiert sich teilweise in der großen Menge Investitionskapital, das in Gold abwandert.
Während QE1 und QE2 in Kraft waren, stieg der Goldpreis um bis zu 50,8% bzw. 24,7%. Doch bis zum Tag vor der jüngsten FOMC‑Entscheidung fiel er während QE3 um bis zu 24,4%. Diese verwunderliche Unregelmäßigkeit widerspricht jeder Logik und kann nicht andauern. Da sich die Vermutung verfestigt, dass QE3 die größte Monetarisierung von Staatsanleihen aller Zeiten sein wird, gibt es auch nur den Hauch einer Chance, dass die QE3‑bedingte Unregelmäßigkeit des Goldpreises anhalten wird? Ich vermute, dass vorher die Hölle zufrieren würde.
Am Tag bevor QE3 im letzten September eingeführt wurde, bevor die Fed Anleihen in Höhe von 818 Mrd. USD kaufte, wurde Gold bei annähernd 1.733 USD gehandelt. Ich denke, die sicherste Wette für alle heutigen Märkte ist, dass der Goldpreis mit Ende von QE3 wesentlich höher sein wird, als er vor Beginn des Programms war. Nachdem Gold so viel Boden verloren hat, steht ein massiver Aufwärtstrend ungesehenen Ausmaßes kurz bevor. Tatsächlich hat dieser Trend schon eingesetzte, seit dem Tiefpunkt Ende Juni hat sich der Preis deutlich verbessert.
Die außergewöhnliche Schwäche des Edelmetalls in diesem Jahr lässt sich tatsächlich auf QE3 zurückführen, aber nur indirekt. Dass sich die Aktienhändler auf dem Bernanke-Put und der Fed ausruhen konnten und nichts zu befürchten hatten, beflügelte den Aktienmarkt 2013 und ließ ihn extrem abheben. Das führte zu sich selbst‑verstärkenden Massenabflüssen aus dem weltweit führenden Gold‑ETF GLD, was sich äußerst negativ auf den Goldpreis auswirkte. Glücklicherweise begann dieser unhaltbare Trend bereits im August sich umzukehren.
Da der extrem umgeschlagene Verkaufsdruck auf den GLD viele von seinen Einlegern veranlasste, einen beträchtlichen Teil ihrer Holdings liquide zu machen, brach entscheidende Unterstützung für den Goldpreis weg. Daraufhin begannen noch nie gesehene Zwangsliquidationen von Termingeschäften, die zu einem Absturz des Goldpreises führten. Daraus entstand eine weitere große Unregelmäßigkeit, die ebenfalls bereits begonnen hat, sich wieder zu entspannen. Die nächste Grafik zeigt die übermäßig niedrigen Long‑Positionen und die übermäßig hohen Short‑Positionen von Futures‑Händlern.

Einmal pro Woche informiert die Commodity Futures Trading Commission (CFTC, amerikanische Börsenaufsicht) in ihrem namhaften Commitments of Traders (CoT) Bericht über die Future‑Positionen von drei wichtigen Gruppen von Händlern. Diese Grafik, die ich im Juli ausführlich erläutert habe, zeigt sämtliche Long‑ und Short‑Positionen für Gold‑Termingeschäfte von Futures‑Spekulanten (sowohl große als auch kleine). Die anhaltende Rückkehr zum Mittelwert von den jüngsten Extremen wird die nächste Phase des beginnenden Aufwärtstrends von Gold antreiben.
Auf Grund des durch QE3 extrem abgehobenen Aktienmarktes war 2013 ein äußerst ungewöhnliches Jahr. Einer der Hauptgründe für das jähe Abstürzen des Goldpreises waren die Unmengen an Verkäufen von Long- und Short‑Kontrakten seitens der Futures‑Spekulanten. Sie können die starken Abweichungen bei Goldtermingeschäfte in diesem Jahr gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2009 bis 2012 erkennen, dies gilt sowohl für die Spekulation mit Long- als auch mit Short‑Kontrakten. Dies ist in diesem Ausmaß noch nicht eingetreten während des aktuellen Bullenmarktes.
Die gelbe Linie auf der Seite vereinigt die gesamten wöchentlichen Abweichungen der Long- und Short‑Spekulationen gegenüber dem normalen Durchschnitt der letzten vier Jahre. Wie ich unseren Lesern schon im Juni und Juli sagte, garantierten die immensen Short‑Positionen den Beginn eines neuen Aufwärtstrends für Gold. Und so war es auch. Future‑Kontrakte mit starkem Hebel haben ein Auslaufdatum, also müssen Händler, die leihen um Leerverkäufe zu tätigen, bald darauf kaufen, um zurückzahlen zu können.
Ihren erschreckenden Höhepunkt erreichten die Abweichung von der Norm Anfang Juli, als die Summe der Long- und Short‑Positionen auf 204.100 Kontrakte anschwoll! Jeder dieser Future‑Kontrakte kontrolliert 100 Feinunzen Gold, das bedeutete also 20,4 Mio. Unzen oder 634,8 t Gold, das Futures‑Händler in den kommenden Monaten kaufen mussten, nur um wieder ein normales Level für beide Positionen zu erreichen. Dagegen wirken sogar die 444 t Gold, die während des so noch nicht gesehenen GLD‑Exodus liquidiert wurden, unspektakulär.
Laut dem letzten CoT‑Bericht, aktuell zum Börsenschluss am Dienstag letzter Woche, war diese Abweichung immer noch sehr hoch mit 142.900 Kontrakten über Gold‑Futures. Spekulanten mussten immer noch Long‑Positionen kaufen und auch für die Glattstellung der Short‑Positionen noch kaufen, was sich auf umgerechnet 14,3 Mio. Unzen Gold oder 444,5 t beläuft. Das bedeutet, dass ganze 70% für die absolut unvermeidlichen Rückkehr zum Mittelwert für die Goldtermingeschäfte von Spekulanten noch ausstehen, was extrem bullisch ist
Die anfänglichen 30% sorgten für einen Anstieg von 18,2% bei Gold Ende August, eine massive Erholung von 218 USD gegenüber dem brutalen Tief des Edelmetalls, das Ende Juni durch die Angst der Future‑Händler vor einer QE3‑Reduzierung verursacht worden war. Die verbleibenden zwei Drittel werden den Anstieg wahrscheinlich verdreifachen auf um die 650 USD über den Tiefstwerten, wodurch sämtliche Verluste des Goldpreises 2013 mehr als wettgemacht werden. Die erstaunliche Entscheidung der Fed wird die nötigen Future‑Käufe vermutlich noch verstärken.
Das ganze Jahr über handelten Future‑Händler mit der entscheidenden Annahme, dass die Fed bald eine Verminderung und schließlich das Ende von QE3 bekanntgeben würde. Irgendwie schafften sie es, den Anstieg in der Bilanz der Fed um fast ein Drittel innerhalb eines Jahres zu ignorieren, so fixiert waren sie darauf, dass ein Ende der quantitativen Lockerungen bevorsteht. Aber dem ist jetzt nicht mehr so. In naher Zukunft kann oder will die Fed nicht diese Richtung einschlagen, was weltweit gravierende Inflationserwartungen nach sich ziehen wird.
Eine zusätzliche Motivation für Futures‑Händler und normale Investoren sind die abgehobenen Aktienmärkte, an denen eine entscheidende Korrektur schon längst überfällig ist (ein beträchtlicher Abverkauf, der 20% erreichen wird). Die jüngste FOMC‑Entscheidung wird das beschleunigen. Die reflexartige Reaktion darauf verhalf dem führenden Aktienindex S&P 500 zu einem weiteren, neuen nominalen Rekordhoch, wodurch seit dem Ende der letzten Korrektur des Aktienmarktes fast 24 Monate vergangen sind.
Normalerweise finden an gesunden, zyklischen Aktienbullenmärkten etwa einmal pro Jahr größere Korrekturen statt. Der Offenmarktausschuss selbst könnte sich als einleitender Verkaufsauslöser für die nächste herausstellen. Durch die Entscheidung gegen eine Reduzierung sandte die Fed das Zeichen, dass die US‑Wirtschaft bei weitem nicht so stark ist, wie überschwängliche Aktienhändler glaubten. Die quantitativen Lockerungen nicht zu vermindern obwohl die Erwartungen für genau diese Entscheidung so hoch waren, war ein deutliches Zeichen, dass die Fed kein Vertrauen in die Erholung der Wirtschaft hat.
Es sieht also, als hätte die Fed Gold wirklich entfesselt, mit ihrer erschütternden Entscheidung, die massive QE3‑Schuldenmonetarisierung mit voller Stärke für unbestimmte Zeit weiterzuführen. Am Tag der entscheidenden FOMC‑Sitzung schoss das gelbe Metall von um die 1.297 USD am Anfang des Tages auf 1.364 USD zum Börsenschluss in den USA, 67 USD nach oben! Der größte Zuwachstag für den Goldpreis seit kurz nach der Börsenkrise 2008 (damals hat er sich mehr als verdoppelt) ist ein bedeutsamer bullischer Vorbote.
Märkte bewegen sich nicht ewig in eine Richtung und eine erhebliche Umkehr ist bereits im Gange für Gold und steht auch den Aktienmärkten unmittelbar bevor. Bedauerlicherweise stecken die Mainstream‑Trader zu tief in ihrem Gruppendenken fest, um diese Tatsache zu erkennen. Sie glauben törichterweise weiterhin, dass Gold für immer fallen und die Aktienmärkte ewig steigen werden. Doch die erstaunliche Fed‑Entscheidung wird das Ende von überverkauftem Gold und überkauften Aktien extrem beschleunigen.
Bei Zeal sind wir wie immer bereit. Wir sind extreme Querdenker, eine äußerst seltene Zunft von Händler heutzutage. Wir kaufen tief, wenn ein Sektor extrem unbeliebt ist und gemieden wird, später verkaufen wir hoch, wenn Euphorie herrscht. Dieses gegen‑den‑Strom‑Schwimmen hat sich als außerordentlich erfolgreich bewiesen. Alle 655 Aktienhandel, die wir unseren Newsletter‑Empfängern seit 2001 empfohlen haben, haben im Schnitt jährliche realisierte Gewinne von +28,6% erzielt!
Derzeit häufen wir immer mehr Positionen aus dem weltweit meist gehassten Sektor an, Goldaktien. Genau wie Gold längst überfällig ist für einen gigantischen, durch Inflationserwartungen angetriebenen Aufwärtstrend, werden Goldaktien zu absurden Preisen gehandelt, als wäre Gold nur einen Bruchteil des aktuellen Preises wert. Wir haben gerade erst unser jüngstes, dreimonatigen Rechercheprojekt abgeschlossen, bei dem wir verschiedene Junior‑Goldaktien unter die Lupe nahmen, um die wesentlichen Gewinner aufzuzeigen, die in der besten Position sind, um aufzusteigen.
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Die Kernaussage ist, dass die Untätigkeit der Fed in Bezug auf QE3 alles verändert hat. Entgegen den Erwartungen der Future‑Händler, die Gold das ganze Jahr über in den Abgrund trieben, befinden wir uns weiter fest im Griff der quantitativen Lockerungen. Und wie bisher immer in der Weltgeschichte wird sich auch diesmal zeigen, dass eine Politik, bei der eine Zentralbank große Mengen Geldes aus dem Nichts erschafft um die übermäßigen Ausgaben der eigenen Regierung zu “finanzieren”, extrem inflationär wirkt. Gold schnellt in inflationären Zeiten nach oben.
Die große Unsicherheit, die der aktuellen Situation durch die Fed beigesteuert wurde, wird die Inflationserwartungen schüren wie nichts anderes. Wann immer die Verantwortlichen der Fed von nun an wieder über eine Reduzierung von QE3 reden, werden ihnen immer weniger Händler glauben, weil ihre Glaubwürdigkeit angeschlagen ist. Sowie immer mehr Spekulanten und Investoren verstehen, dass die Realität auf Grund der quantitativen Lockerungen extrem inflationär aussieht, wird Kapital zunehmend zu Gold zurückfinden.
© Adam Hamilton
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Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 20.09.2013.)
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