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Flash-Trading: Jetzt auch bei US-Staatsanleihen

02.10.2013  |  Jim Willie CB

Der Zusammenbruch des US-Staatsanleihenmarktes schreitet fort, er ist ein Teil der allgemeinen, globalen Ablehnung des US-Dollars, der die Welt im Sturm erobert. Wer selbst in den USA lebt, bekommt davon natürlich nichts mit, da der Dollar hier nur als die eigene Währung wahrgenommen wird. Ausgehend von allgemeinen Beobachtungen und Unterhaltungen, die Jackass in den letzten 20 Jahren mit normalen US-Bürgern und Investorenvolk gehabt hat, ist er der Auffassung, dass nur 5% bis 10% der US-Amerikaner sich darüber im Klaren sind, dass der US-Dollar als globales Finanzinstrument dient und die Grundlage für die Abwicklung von Handelsgeschäften ist, was aber gewaltige Konsequenzen hat. Eine große Entwicklung hat begonnen - ganz wie ein metabolisches Lebenserhaltungssystem, welches mit Zinsswap-Derivatkontrakten zusammenspielt.

Zeit zwei Jahren oder länger ist der Markt für US-Staatsanleihen nun schon schwer abhängig von künstlicher Nachfrage ausgehend von Derivaten. Komplette Aufwärtsbewegungen an den Anleihemärken wurden mit einem Hebel von 50:1 fabriziert, mit vollster Unterstützung der Finanznetzwerkpropaganda. Ohne die freischwebende Derivat-Pfeiler-Unterstützung wäre der US-Staatsanleiheturm schon vor einigen Jahren eingebrochen. Jetzt ist ein neues Stützungssystem an der Reihe: eine gefährliche “Reise nach Jerusalem“, die sich seit längerer Zeit im US-Aktienmarkt festgesetzt hat. Und dieses Spiel hat endlich auch den Anleihemarkt erreicht. Flash Trading!!

Die US Fed, die US-Regierung und die großen US-Banken mussten schnellstmöglich die Bewegungen bei der 10-jährigen US-Staatsanleihe (auch bekannt als TNX) stoppen. Ein Anstieg über 3% musste verhindert werden. Ein Blutbad bei den Zinsswaps und beim sich auflösenden Carry Trade mit US-Staatsanleihen musste verhindert werden. Sie mussten verhindern, dass Stop-Loss-Aufträge ausgelöst werden. Sie mussten den Rest der Welt daran hindern, massenhaft US-Staatsanleihen aus ihren Reservemanagement-Systemen zu verkaufen - die Fundamente der jeweiligen nationalen Bankensysteme. Also forderten sich die US Fed und die großen US-Banken gegenseitig auf, künstlich hohe Nachfrage nach US-Staatsanleihen zu generieren, welche wie in einer Flash-Trading-Privatorgie untereinander verkauft wurden. Mit diesem korrupten Prozess wurde der TNX schnell wieder unter die Marke von 2,9% gedrückt. Fed-Chef Bernanke nahm dann wieder Abstand von der “Taper-Bedrohung" und die US-Staatanleihen starteten zu einer lächerlichen Rally.

Jackass hatte diesen Rückzug exakt so prognostiziert, ein Bluff nach einem gescheiterten Testballon. Dann griffen die Banker auf die versteckte Arbeit der Computeralgorithmen zurück. Sie veränderten die Grunddynamiken des Rentenmarktes. Die Korruption wird von einem noch tieferen Niveau ausgeführt. Verteidigung mittels Flash-Trading ist erbärmlich und wird in den kommenden Wochen aufgedeckt werden. Die Vereinigten Staaten sind dabei, sich an verschiedenen Fronten nun komplett zu isolieren, denn ihre Geldpolitik ist mit ihrer militärischen Politik verschmolzen - und beide sind schon lange mit ihrer Bankenpolitik verschmolzen.


Die Krankheit zeigt sich in einem wirkungsvollen Diagramm

Als Einleitung schauen Sie sich bitten ein vielsagendes Diagramm an. Kein anderes könnte besser das Scheitern der Geldpolitik der letzten fünf Jahr demonstrieren, und auch die nicht existente Erholung der US-Wirtschaft. Sinkende Geldumlaufgeschwindigkeit bedeutet, dass das System schrittweise kollabiert. Die Zuführung neuen Falschgelds löst nicht ansatzweise das wichtigste Fundamentalproblem - Insolvenz der Banken, Unternehmen, Haushalte und des US-Staates. Drückt man dem Manager eines Pleiteunternehmens eine 20 $-Note in die Hand, ist der insolvente Zustand des Unternehmens damit nicht beseitigt. Sie verschafft dem Manager nur die Möglichkeit, einen Teilzeitbeschäftigten für ein paar Stunden mehr zu bezahlen. Die ahnungslose Kaste korrupter Ökonomen kann weder erkennen noch zugeben, dass die QE & Nullzins-Geldpolitik (Hammer & Sichel) das Kapital durch steigende Kostenstrukturen zerstört.

Kapitalzerstörung passiert in den Unternehmen, die ihre Gewinnspannen verlieren, das Geschäft oder ein Geschäftssegment dichtmachen, Arbeitsplätze streichen und die Betriebsausrüstung einmotten oder liquidieren. Aus wirtschaftspolitischer Sicht ist das der größte bilde Fleck. Offensichtlich dienen die Ökonomen dem Syndikat, das über die Rücknahme toxischer Anleihen vom kostenlosen Geld profitiert. Die US Fed erzeugt keinen Dauerstimulus, sondern viel eher Dauerzerstörung. Hammer & Sichel sind Symbole des kommunistischen Politbüros - kein Unterschied im Vergleich zu den geplanten Finanzstrukturen in den Vereinigten Staaten.

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Panik hinter den Mauern der Fed

Ein Ereignis wurde aus einer unerwarteten Ecke aufgetischt - allerdings von einer verlässlichen Quelle, die mit einem Banker befreundet ist. Der Anleihemarkt hat sich in eine Flash-Trading-Arena inmitten des Bankensyndikats verwandelt, um die Anleihekurse zu stützen. Das ist ein explosives Ereignis und Hinweis darauf, dass die unhaltbaren Staatsanleihekurse mit internen Reihum-Verkäufen in den Kreisen der Federal Reserve Banken gestützt werden. Schlimmer noch: Es wird sogar darüber spekuliert, dass die US Fed als Finanzfirma plötzlich auch Kapitalregeln - und somit auch einem inhärenten Insolvenzrisiko - unterworfen sein wird. Sie hat geschädigte Anlagen im Umfang von mehr als 3 Billionen $ angehäuft, von denen viele wahrhaftig toxisch sind. Das “Taper-Gerede” aus der US Fed war ein widerliches Desaster, bei dem der Zentralbank die Finanzfäkalien um die Ohren gehauen wurden.

Der große neue Motor, der die Spaltung der US Fed vorantreiben wird, ist die Umkehr des Staatsanleihen-Carry-Trade der US-Großbanken. Erinnern Sie sich nur daran, wie sie damals 2011 und 2012 wie Junkie-Deppen mit der Wiederauffüllung ihrer Bilanzen durch einfach zu hebelnde Gewinne geprahlt hatten. Das fällt jetzt wieder auf sie zurück - zu den geschmissenen Fäkalien kommen nun noch Flatulenzen. In den Berichten der Finanznetzwerke wird darüber natürlich kein Wort verloren. Die Auflösung und Rückführung der Anleihe-Carry-Trades ist ein ganz einfaches Phänomen, das jeder fähige Anleiheanalyst beobachten und antizipieren kann. Es ist die Kehrseite des Locker-Geld-Machens - nämlich massive Verluste.

Vor zwei Wochen kam eine außergewöhnliche Kurzmitteilung von einem vertrauten Kollegen. Sie könnte in bislang noch unbekannter Hinsicht wichtig werden. Der Markt für US-Staatsanleihen ist kaputt und der US-Dollar lässt sich nicht mehr verteidigen. Die Kurzmitteilung lautet folgendermaßen:





“Ich sprach am Samstag mit einem alten Freund, ein Banker, der jetzt im Vorstand der Abteilung Finanzaufsicht der Dallas Federal Reserve arbeitet. Der Kernpunkt unseres Gesprächs war folgender: Am Donnerstagnachmittag [5. Sept.] hatte es eine panische Telefonkonferenz aller regionalen Federal Reserve Banken gegeben. Gegenstand dieser Notfall-Telefonkonferenz war die US-Staatsanleiherendite. Die gefährlich niedrige Kapitaldecke der Federal Reserve wurde in dieser Konferenz diskutiert, wie auch die Tatsache, dass man den US-Dollar nun nicht mehr verteidigen könne. Es wurde angeordnet, dass alle Federal Reserve Banken so viel US-Staatsanleihen und Mortgage Backed Securities wie möglich verkaufen sollten, auch wenn sie mit Verlusten verkaufen würden, um unverzüglich Liquidität bereitzustellen - auch um dem Preis von Kapital! Am späten Freitagabend wurde dann schließlich eine Tranche US-Staatsanleihen über dem Marktpreis an verschiedene Federal-Reserve-Mitgliedbanken verkauft, mit dem Ziel, die Rendite zu senken! Dieser Verkauf lässt sich auch sehr gut im Chart für die 10-Jahre-US-Anleihe sehen.“

Große Nachricht! Panik kommt auf! Unhaltbare Anleihearena! Flash Trading jetzt auch im Anleihemarkt!

Doch das Wichtigste: WIR HABEN GERADE DEN BEGINN DES FLASH TRADINGS BEI US-STAATSANLEIHEN ERLEBT!! Um die Kurse zu halten, wird in der Verzweiflung auf ein großes geschlossenes Im-Kreis-Herum-Verkaufsprogramm zurückgegriffen, wie schon beim Algorithmen-Trading mit NYSE-Aktien. Das interne Handelsvolumen wird wachsen und das System dominieren, so wie schon am Aktienmarkt, wo 80% des NYSE-Handelsvolumens aus den völlig verqueren Algo-Trading stammen. Computergestütztes Trading wie Algo-Trading ist generell nicht reguliert, denn die Computer drehen frei.

Die gefährliche Instabilität des Anleihemarktes wird zu einem Großspektakel und einem ganz neuen Sachverhalt. Das Risiko wird zum Aktienmarkt transferiert, der aufgrund der wachsenden QE-Volumina, die in Vermögenswerte fließen, steigt, der Wert der Aktien wird aber durch die steigenden Anleiherenditen sinken. Große Instabilität wird zum festen Bestandteil des US-Aktienmarkts, und wahrscheinlich auch vielen andere Börsen weltweit. In den nächsten Monaten werden einige sehr bedeutende Ereignisse am Anleihemarkt zu beobachten sein, und wahrscheinlich auch übergroße Verluste im Derivatgeschäft - einhergehend mit der Enthüllung, welche Instrumente zur Manipulation des US-Staatsanleihenmarktes eingesetzt werden.


Umkehr des Carry Trades mit US-Staatsanleihen

Ziehen wir an dieser Stelle gleich einige Schlüsse: Die Panik hat endlich die US Fed erreicht. Sie kann weder den US-Dollar noch dessen Gegenstück und Trading-Vehikel, die US-Staatsanleihe, verteidigen. Beide sind unzulässig hoch bewertet. Steigende Zinssätze werden im nächsten Schritt noch mehr Verkäufe auslösen, die gefürchtete Konvexität wird dann ins Spiel kommen. Die großen US-Banken müssen ihre gehebelten US-Staatsanleihe- Carry Trades auflösen, die auf Anleihe-Terminkontrakten basieren. Man kann jetzt darauf warten, dass die großen US-Banken ihre gehebelten Positionen verkaufen, die ihnen die letzten drei Jahre über scheinbar bequeme und leichte Gewinne beschert hatten. Diese Positionen sind in stark gehebelte Strukturen eingebunden. Der Zusammenbruch der US-Staatsanleihe und des US-Dollar hat begonnen; nach den höchst zerstörerischen geldpolitischen Nullzins- und QE-Maßnahmen schließt sich jetzt ein langer Kreis.

Der Zusammenbruch der Währung und der Staatsanleihen wird durch die Verstümmelung der Zinsderivate und kolossale Verluste nur noch verschärft werden. Das Duo ‘US-Staatsanleihe & US-Dollar‘ ist die sichtbare Folge und Reaktion auf die schrittweise geopolitische Isolation der Vereinigten Staaten. Syrien war ein kurzer eindrücklicher Einblick: Aufruf zum Krieg, dann eine Absage, und die USA stehen da wie ein trügerischer, blutgieriger Akteur. Die Welt reagiert auf die fehlgeleitete Geldpolitik der Fed, mit der die westlichen Banken gestützt werden (durch die Rücknahme toxischer Anleihen), gleichzeitig verursacht diese Politik auch hässliche Probleme auf der ganzen Welt (so z.B. steigende Nahrungsmittelpreise). Wenn die US Fed und die ihr ergebenen US-Großbanken jetzt gegenseitigen Anleihehandel betreiben (die linke Hand verkauft also an die rechte), so zeigt sich darin immer deutlicher die Existenz der Staatsanleihen-Vermögensbubble. Die Auflösung des Anleihe-Carry-Trades der US-Großbanken kommt nun noch als erschwerender Faktor hinzu - welche Ironie. Diese gehebelten Verkäufe werden Impulsspitzen bei den Anleiherenditen bewirken, was im Handel auch Konvexität genannt wird. Nehmen Sie sich vor der Konvexität in Acht, und von ihrer zerstörerischen Wirkung!


Insolvenz der US Fed unter Beobachtung

Um ihre Eigensolvenz zu rechtfertigen hat die Fed bislang Fragen zu ihrem Kapital- und Kapitalbedarf umgangen und nicht adressiert. Sie unterliegt keinen Finanzauflagen, da sie kein reguläres Finanzunternehmen ist. Sie ist viel eher eine standhafte Finanzfestung mit verschiedenen Hauptzentren, von denen aus die Bankenaktivität innerhalb eines gewaltigen kriminellen Syndikats koordiniert wird. 2009 brach die US Fed mit ihrer Tradition, als sie den großen US-Banken für die bei ihr gehaltenen Bankenreserven eine kleine Rendite offerierte. Das warf viele Fragen auf, Jackass kam kurz danach zu dem Schluss, dass die Fed insolvent sei und dringend die Finanzanlagen der ihr nahstehenden Großbanken benötigte, um die eigene Insolvenz zu verstecken und zu verschleiern. Kapital ist nur dann Grund zur Sorge, wenn eine Liquiditätsklemme erwartet wird. Aus diesem Grund scheint sich die US Fed große Sorgen um eine Liquiditätsgefahr zu machen, vielleicht im Rahmen einer großen Rückgabewelle von US-Staatsanleihen, vielleicht im Rahmen des Zusammenbruchs des eigenen Teams aus Primäranleihehändlern.

Das Spiel muss kürzlich und plötzlich eine Wende genommen haben. Man muss sich fragen, ob die Bilanzen der US Fed am Ende nicht vielleicht sogar reduziert werden, was schweren Schaden verursachen würde. Die US Fed könnte plötzlich wie eine Finanzfirma geprüft werden, wodurch sie plötzlich den Kapitalregeln und einem Ausfallrisiko unterliegen würde. Man könnte zu dem Schluss kommen, dass die USA einen Anruf von einer höheren Macht, wie Basel, bekommen hat. Als Fußnote: Man sollte nicht vergessen, dass die Öffentlichkeit lange Zeit die unzutreffende Vorstellung hegte, die US Fed könne sich selbst gegen Insolvenz verteidigen, indem sie ihre Bilanzen mit Vermögensanlagen auspolstert. Das ist nicht korrekt. Diese Vorstellung von unendlicher Schöpfung elektronischen Reichtums zur Abwehr schwerer Insolvenz ist ein haltloser Mythos. Die Fed kann ihren Bilanzen Vermögensanlagen hinzufügen, sie werden aber gegen die Schulden aufgerechnet - unterm Strich also null. Die US Fed geht den Abfluss runter, Richtung Klärgrube, gleich neben Fannie Mae.


USA mit Spekulativkapital-Risiken konfrontiert

Die US Fed steckt in der Falle. Sie hat zwei lausige Alternativen - entweder die Anleiheankäufe im Rahmen von QE fortsetzen oder das Volumen der QE-Anleihemonetisierungen zurückfahren. Beide führen zum totalen Schiffbruch und systemischen Scheitern. Die Fortführung ist der langsame Tod. Die QE-Bremse der schnelle. Sie werden sich für den langsamen Tod entscheiden und auf dem Weg zur ökonomischen Depression die zerstörerischen Auswirkungen auf das Kapital im Allgemeinen leugnen. Damals 2009 hatte Jackass in aller Deutlichkeit gesagt, dass der Fed überhaupt keine Ausstiegsstrategie möglich sei. Damals versuchte die Fed, sich aus der Nullzins-Ecke (also Zerobond-Zinssatz) herauszuwinden. Meine Prognose lautete, sie werde für fast immer fortgesetzt, denn wenn nicht, würde der US-Wirtschaft schnell Schaden entstehen und die steigenden Zinskosten der US-Regierung würden schnell untragbar werden.

Folgendes Argument wurde gebracht: Je länger der Nullzins bleibt, desto wahrscheinlicher ist es, dass er permanent wird, da gewaltige Mengen Anleihen angekauft wurden, die all große Verluste im Fall steigender Zinssätze erleiden würden. Schlimmer noch: Anhaltende Nullzinspolitik würde auch die Vermögenspreise beeinflussen, und eine Korrektur derselben könne man sich nicht leisten. 2011 begann die Fed mit ihrer QE-Initiative, die mit Anleihemonetisierung verbunden war. Das QE-Programm selbst wurde korrekt von Jackass prognostiziert, und monatelang von der Fed geleugnet. Jackass merkte an, dass die Käufer von US-Staatsanleihen verschwinden würden und dass die wankende US-Wirtschaft nicht genügend indigenes Vermögen generieren würde, um dieses in US-Staatsanleihen zu sparen.





2012 sagte Jackass in aller Deutlichkeit, dass der US Fed überhaupt keine Ausstiegsstrategie aus dieser zerstörerisch-desaströsen Geldpolitik (sprich Nullzins-Auf-Ewig und QE-Unendlich) möglich sei. Beide Prognosen stellten sich dann als zutreffend heraus. Die Treffen des Fed-Offenmarktausschusses und die jüngste Ansprache Bernankes unterstreichen deren Misere, keine Optionen, kein Ausstieg, keine Befreiung - gefangen in der zerstörerischen Geldpolitik, die nicht angehalten und nicht einmal reduziert werden kann. Tatsächlich wird man QE-Unendlich in den nächsten Monaten hochfahren und das Volumen der Staatsanleiheankäufe verdoppeln. Die ausländischen Nationen werden über Reserven-Diversifizierung US-Staatsanleihen abstoßen, ausländische Unternehmen werden US-Staatsanleihen hingegen direkt auf den Markt schmeißen - diese Entwicklung wird zum größten Misstrauensvotum der modernen Geschichte gegenüber den US-UK-Bankern. Die US Fed muss dieses Angebot aufsaugen. Die Alternativen sind wahrhaft schrecklich.


Zwei schreckliche Alternativen für die US Fed

PLAN A: Aktuell durchgeführt: Die US Fed kann ihr QE-Programm und ihre umfangreiche Anleihemonetisierung fortsetzen. Dies würde einen Anstieg der Kostenstrukturen, so auch der Nahrungsmittelpreise, weiter befördern. In der Folge werden die nationalen Ökonomien unter Kapitalzerstörung zu leiden haben - eine direkte (aber nicht wahrgenommene) Konsequenz sinkender Gewinnspannen und sinkender verfügbarer Haushaltseinkommen. Die Mainstream-Medien und die Bankenführungen bestehen darauf, all das einen Stimulus zu nennen, obgleich es genau das Gegenteil ist. Es ist die mächtigste kapitalzerstörende Kraft in der modernen Geschichte. Die heftige Rezession wird somit auf jeden Fall anhalten, die Einkommen werden sinken, die Liquidierung von Warenlagern wird anhalten und das systemische Scheitern ist garantiert.

Die Vereinigten Staaten werden mit ausströmendem Spekulativkapital konfrontiert sein - in Form einer ganz eigenen, neuen Entwicklung. Letztendlich werden die Vereinigten Staaten gemieden und der US-Dollar abgelehnt, da sich eine globale Alternative zum US $-basierten Handel abzeichnet, die nächstes Jahr 2014 formal an den Start gehen wird. Die USA werden dennoch auf ihren bekannten Pfaden wandeln und sich Feinde (Sündenböcke) kreieren, neue Kriege schaffen, die Propagandanetzwerke befeuern, aber immer den Grund des Anleihemarktdestasters verleugnen. Zerstört wird das US-System nicht durch die schnell steigenden Zinssätze, sondern durch die sich beschleunigende Kapitalzerstörung, Entlassungen und eine später als Depression identifizierte Rezession. Im Rahmen dieses Plan A, übernommen und aktuell verfolgt, wird die US Fed gezwungen sein, das Volumen der QE-Anleihekäufe zu erweitern - und dahingehend zu lügen; sie wird aber bei dieser Lüge ertappt werden. Man wird die Vereinigten Staaten und die US Fed für diese Hochphase der Zusammenbrüche, die SCHRITTWEISE passieren, verantwortlich machen. Die Vereinigten Staaten werden dann gemieden, der US-Dollar abgelehnt und die USA zum globalen Paria erklärt.

PLAN B: Durch den “Taper-Diskurs” getestet, wird nicht umgesetzt: Die US Fed könnte QE zurückfahren und die Anleihemonetisierung stark reduzieren. Die Folgen wären sehr schnell und plötzlich spürbar, ähnlich dem, was im Juli und August zu beobachten war. Es war verlustreich und schockierend, zeigte aber die schwere Abhängigkeit vom Easy-Money-Geldhahn der US Fed - aus Finanzmarktperspektive (schnell) und aus wirtschaftlicher Perspektive (langsamer). Die Finanzmärkte würden unglaubliche Verluste erleiden, nah an der Grenze zu geschichtsträchtigen Ereignissen - quasi wie eine Abfolge aus Schwarzen Montagen (1987) und “Post-Lehmann-Markteinbrüchen“ (2008). Dies würde vielbeachtete Abflüsse von Spekulativkapital aus den US-Märkten verursachen zusätzlich zu den Schwellenländern. Die globale Liquiditätsschrumpfung würde einer globalen Katastrophe gleichkommen. Die US-Staatsanleiheinvestoren würden geschwind das Gebiet räumen, da die Anleiherenditen schnell steigen und auch stark auf den Zinsderivatekontrollhebeln lasten würden, so dass sich ein unkontrollierter Anstieg der Zinsen nicht mehr durch Zinsswaps kontrollieren ließe.

Die großen US-Banken würden ihre gehebelten US-Staatsanleihen-Carry-Trades auflösen - und übergroße Verluste erleiden. Der schnelle Zinsanstieg würde den Kapitalflüssen der Unternehmen, dem US-Immobilienmarkt und dem US-Automarkt einen deutlich wahrgenommenen Todesstoß versetzen und auch den Studentenkrediten ein Ende setzen. Die Binnenwirtschaft der USA würde unter den steigenden Zinsen leiden, die heftige Rezession würde fortdauern. Innerhalb von 12 bis 18 Monaten käme es zum systemischen Scheitern. Man würde die Vereinigten Staaten und die US Fed für diese Hochphase der Zusammenbrüche verantwortlich machen, die nun in SCHNELLER Abfolge kommen würden. Die Vereinigten Staaten werden dann schnell gemieden, der US-Dollar abgelehnt und die USA zum globalen Paria erklärt. Gleiches Endergebnis, höheres Tempo.

Die US Fed versucht ein verzweifeltes Jonglieren mit beiden schrecklichen, zerstörerischen Optionen. Auf den Pressekonferenzen steht dem scheidenden Fed-Chef Bernanke schon deutlich die Frustration ins Gesicht geschrieben. Er begreift endlich, dass seine Doktorarbeit per Experiment widerlegt wurde - und zwar durch seine eigenen Hände an der Bedienerkonsole der US Fed. Dennoch muss der Anschein gewahrt werden, dass die Banker alles unter Kontrolle haben. Sie müssen den US-Dollar und die US-Staatsanleihe zusammen mit den anderen großen Papierwährungen verteidigen. Sie müssen das Franchise-Zentralbankensystem verteidigen. Sie müssen Zeit schinden, um dort lebendig rauszukommen, bevor sie gezwungen werden, zu verschwinden - entweder freiwillig oder auf Befehl.


Golden Pfeiler

Der derzeit herrschende, trügerische und gebrochene US-T-Bond&US-Dollar-Wahn wird durch viele Pfeiler gestützt. Jackass Auffassung zufolge ist der US-Staatsanleihenmarkt kein Markt, sondern eher ein menschenleerer Raum, in dem nur Marktmanipulationsmaschinen stehen. Er ist eine Asset-Bubble. Tragisch und unausweichlich: Sobald eine Asset-Bubble angepiekst wurden, lässt sie sich nicht mehr zusammenhalten. Das Anpieksen geschah durch den “Taper-Diskurs" - eine höchst törichte Aktion. Vielleicht wollen die Basel-Meister ja, dass das System zusammenbricht und faschistische Bankerstaaten offen zu Ehren kommen. Wenn aber die Pfeiler fallen, wird der Goldpreis wie ein Phönix aufsteigen und uns ein atemberaubendes, erinnerungswürdiges Ereignis bieten. All diese Pfeiler sind am Einbrechen und sie werden den Goldpreis freisetzen. Neue Pfeiler werden zur Stützung des Goldpreises errichtet werden. Sie werden gewaltige Veränderungen markieren - so zum Beispiel ein Paradigmenwechsel in der globalen Struktur von Handel und Finanzen.

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© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com


Der Artikel wurde am 25.09.13 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.