Tapering? US Fed verdreifacht QE!! (Teil 2/2)
13.12.2013 | Jim Willie CB
Den ersten Teil können sie hier lesen ...
Kanäle, die mit QE-Unendlich versorgt werden müssen
a) Finanzstützen für den Staat
Axel Merk ist zum Fazit gekommen, dass die Monetisierungen der US Fed 50 % über dem US-Haushaltsdefizit liegen. Die Schlüsselelemente sind die Ausgabe von US-Staatsanleihen, Rückvergütungs- und Umschuldungsaktivitäten von US-Staatsanleihen zusammen mit einer weitreichenden Deckung von Hypothekenanleihen der USAgencies, sowie einiger Hypothekenanleihen privater Provenienz. Die Druckerpressen mit Weimar-Namensschild laufen unter Hochdruck. Diese Umschuldungen (Überrollen der Anleihen bei Fälligkeit) sind trügerisch und tauchen selten in den rosigen Analysen auf, die von den Strebern, Mitläufern und Handlangern aufgetischt werden. Man müsste sich wirklich auf eine Realitätsprüfung gefasst machen.
Die US Fed hat wiederholt angekündigt, dass sie ein Anleiheankaufprogramm im Umfang von 85 Mrd. $ pro Monat durchführt. Die offiziellen Monetisierungsmengen belaufen sich also auf umwerfende 1,02 Billionen $ pro Jahr. Erstaunlicherweise zeigen sich nur wenige Ökonomen und Bankanalysten besorgt angesichts der offiziellen, kontinuierlichen und nicht abreißen wollenden monetären Hyperinflation. Es gibt natürlich auch ein paar kompetente und verantwortungsvolle Personen in der öffentlichen Verwaltung, die ihre Vorbehalte - ohne Empörung, aber nicht ohne Mut - zum Ausdruck bringen.
Was in den 1990ern nach als reiner Wahnsinn oder rücksichtslose Politik gegolten hätte, wird heutzutage als die Norm hingenommen, als aktuell herrschende Wirklichkeit, als dringliche Notwendigkeit, als akutes Erfordernis, als verpflichtende Verantwortung. Man sollte sich aber auf das wahre Anleiheankaufvolumen der US Fed konzentrieren - auf das reale QE-Volumen, wenn alle Posten zusammengefasst werden. In Wirklichkeit ist es viel schlimmer als zu- und angegeben wird. Wir haben es hier mit einem Banken-Verbrechersyndikat zu tun, deren Worte man nie für bare Münze nehmen darf. Hier sind die größten Anleihebetrugskönige der modernen Geschichte am Werk - möglicherweise die größten Diebe der Weltgeschichte. Sie stehlen das Vermögen ganzer Nationen - wenn sie nicht die physischen Goldreserven der Zentralbanken stehlen, dann stehlen sie bei den Anleihen und den Immobilienwerten; mit dem zusätzlichen Clou, dass sie sich selbst mit quasi Nullzinskrediten versorgen.
Eine Reihe von Hedgefondsmanagern und Bankanalysten wagen sich allerdings vor und geben ihre privilegierten Informationen aus den Tiefen des US-Fed-Systems preis (ob nun die Vorstände der regionalen Fed-Banken oder aber Ökonomen aus den marmornen US-Fed-Büros an der ‘Weimar-Street‘). IN WIRKLICHKEIT MONETISIERT DIE US FED MINDESTENS 200 MRD $ PRO MONAT - MEHR ALS DAS DOPPELTE DER OFFIZIELL AN-UND ZUGEGEBENEN MENGEN. Die US-Fed monetisiert viel mehr als nur die klassischen Anleihen des Staates und der USAgencies, damit sie die US-Defizite, die Anleihe-Überroll-Refinanzierungen und die Massen an Hypothekenanleihen abdecken kann.
Die US Fed finanziert einen ganzen kleinen Berg aus Fannie-Mae-Anleihen und forderungsbesicherten Schuldverschreibungen (collateralized debt obligations) mit Hypothekenkern, deren Qualität sich drastisch verschlechterte und die dann wertlos wurden. Die US Fed monetisiert zudem einen großen Berg an Zinsderivaten, die letztes Jahr tief in die roten Zahlen stürzten - und vor allem diesen Sommer während des selbstverschuldeten “Tapering-Desasters". Die Hypothekenschulden und die dazugehörige Tonne voller toxischer Hebelprodukte belaufen sich auf einige Billionen $, die noch nicht voll und ganz monetisiert sind. Dann gibt es noch die Zinsderivate, die sich auf Hunderte Billionen $ belaufen, und die ebenfalls noch nicht voll monetisiert sind. Dieser hyperinflationäre Output ergießt sich aber nicht über die Realwirtschaft, wo er für Preisinflation bei Produkten und Dienstleistungen sorgen würde. Schlimmer: Dieser hyperinflationäre Ausstoß demoliert den US-Dollar und sein Hauptvehikel, die US-Staatsanleihe. Er verbrennt der Thron von “King Dollar“. Die Vereinigten Staaten sind Griechenland MAL 100. 
b) Finanzmarktstützung
Als man den “Taper-Testballon” steigen ließ, stiegen die Renditen für 10-järhige Us-Staatsanleihen auf 2,95% - und von da an wechselte das ‘Flash-Algo-Trading‘ vom Aktienmarkt auf den Anleihemarkt. Sie konnten den Anstieg aufhalten. Die ‘Jungs’ wollten ein Durchstoßen der 3,0%-Marke verhindern. Der entstandene Schaden war kolossal. Die Zinsderivate eiterten mit übergroßen Hebelverlusten vor sich hin, aber darüber wurde Stillschweigen bewahrt. Der JP Morgan-Headquarter-Komplex wurde für die Hälfte des Preises an ein chinesisches Immobilienkonglomerat verkauft; möglicherweise gab es hier eine Verbindung zu den Derivateverlusten und möglicherweise war es eine angeordnete Forderung, um die Goldtresore von Peking aus zu managen. Man könnte es auch als eine versteckte Nachschussforderung bezeichnen, eine vom Ausland verordnete Bestandsüberprüfung. Die nationalen Börsen der Schwellenmärkte erlitten herbe Verluste. Spekulativkapital verließ die Vereinigten Staaten - ein frühes Warnsignal für Drittweltsymptome in den Vereinigten Staaten.
c) Banker-Wohlfahrt
Die Banker-Wohlfahrt, oder auch Trogfütterung, kennt kein Ende. Diese Dynamik kam ans Licht als beim TARP-Fonds per Lockvogeltaktik 700 Mrd. $ eingesammelt wurden. Das Kapital wurde zum großen Teil zur Stützung und Deckung der Anleihen und Vorzugsaktien der Großbanken aufgewendet, die unter Bankern und ihren Familien als Vermögenswerte beliebt waren. Es wurde zu einer nationalen Priorität, die angesparten Studiengebührenfonds für deren Kinder zu sichern, ganz zu schweigen von den Spesenkonten für Exklusivmittagessen und zahlreiche Mätressen (siehe Jamie Dimon). Insider-Aussagen ist zu entnehmen, dass QE 3 über Geheimkammern verfügt, um auch toxische, betrugsbefallene Hypothekenanleihen und forderungsbesicherte Wertpapiere (CDO) abzusichern, die den Immobilienmarkt zusetzen und ausbremsen.
d) Wirtschaftsstützen
Der Immobilienmarkt ist und bleibt ein Kernsektor der US-Wirtschaft. Er benötigt ultraniedrige Hypothekenzinsen - aber nicht, um den Immobilienmarkt zu stimulieren. Es braucht ultra-niedrige Hypothekenzinsen, um allein einen Einbruch des Immobilienmarktes (und zwar einen schnellen, plötzlichen) auf dem Rest des Weges zu verhindern. Die Autoindustrie benötigt ultra-niedrige Kreditzinsen, um auf der Intensivstation bleiben zu können - und um nicht im Leichenschauhaus zu residieren. Der Einzelhandelssektor benötigt ultra-niedrige Kreditkartenzinsen, um sich ebenfalls ohne Zusammenbruch über Wasser halten zu können. Die gesamte US-Wirtschaft könnte ohne jene absurd niedrigen Zinssätze überhaupt nicht funktionieren. Im Übrigen bringen es diese krass-niedrigen Zinsniveaus auch mit sich, dass den legitimen Sparern fast nichts als Rendite zurückbleibt. Sie sind die Opfer einer stetig-dauerhaften Preisinflationsrate zwischen 7% und 9% - Jahr ein, Jahr aus.
e) Gegenfinanzierung eingelöster Wertpapiere
Nicht nur die geschädigten Anleihen aus Großbankenportfolios in New York oder London müssen zurückgenommen und gedeckt werden. Der verstärkte und immer weiter anwachsende INDIREKTE EINTAUSCH von US-Staatsanleihen muss ebenfalls eingelöst und gegenfinanziert werden. Ausländische Körperschaften, die US-Staatsanleihen halten, die sie im Austausch gegen chinesische Übernahmen, russische Energiegeschäfte, brasilianische Bankrotte und andere Aufkäufe weltweit erhalten haben, sind ins Zentrum der Nachrichtenberichtserstattung geraten. Die Verkäufer möchten ihre im Rahmen dieser Großgeschäfte erhaltene Währung einlösen. Die östlichen Nation, allen voran China, kaufen Sachanlagen. Die US Fed und die Bank of England können die Anleihehalter am Eintauschschalter aber nicht abweisen, da es sich um ihre ureigenen Staatsschulden handelt. Die US Fed könnte sich am Ende gezwungen sehen, weiteres Geld zu drucken, um die Anleihehalter auszuzahlen. Da könnten letztendlich einige Billionen $ am Schalter landen.
Goldmarkt-Effekt
Die Gold-Handelsabwicklung kommt mit jedem Monat der Wirklichkeit ein Stückchen näher. Kein noch so großer Druck und keine noch so großen Hindernisse können ihr Fortschreiten, ihre sukzessive Entwicklung verhindern. Die Initiative zur Schaffung einer nicht US-Dollar-basierten Handelsalternative (mit schweren Konsequenzen für das Bankenreservesystem) wird weder zurückgeschreckt noch aufgehalten werden. Die Globale Währungsneuordnung ist ein extrem kompliziertes Unterfangen für die großen Nationen dieser Welt.
Die meisten Menschen, und die meisten Analysten, glauben, dass dies eine Frage des Währungsmarktes und der Bankensysteme sein würde. Das ist nur zu wahr. Trotzdem geben meine wohlinformierten Quellen zu verstehen, dass die gesamte Neuordnungsinitiative mit ca. 8 bis 10 sehr komplexen, sehr heiklen und sehr zerstörerischen Faktoren einhergeht. Die Folgen einer solchen Neuausrichtung werden die Weltordnung, die geopolitische Kräfteverteilung, die Burgherren, die Vorortung der Dritten Welt verändern und große Risiken hinsichtlich nuklearer Proliferation hervorbringen. Die Ansicht, dass die hierbei zentralen Elemente nur Währungswechselkurse und Bankenbankrotte sind, ist schmerzlich naiv, aber nur allzu verbreitet. Die Neuordnungsinitiative muss unter Berücksichtigung sorgsam geschmiedeter Vereinbarungen und einer geschickten Kalibrierung der globalen Machtverteilung geschehen. Beide Seiten besitzen Nuklearwaffen und andere schändliche Geräte wie Hochfrequenzwaffen, die mit elektromagnetischen Pulsen arbeiten.
Der Gewinner wird der Goldmarkt sein. Der Verlierer die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich und Westeuropa. Diese Regionen werden sich in die Dritte Welt schleichen, wenn sie Glück haben - oder aber kopfüber reinstürzen, wenn sie nicht aufpassen. Sie hätten über den Pakt mit China zu dessen Rolle als meistbegünstigte Nation von 1999 entschiedener nachdenken sollen. Die Niedrigkostenlösung als Herzstück der Globalisierung hat im Grunde die westlichen Nationen zerstört, indem ihnen der industrielle Kern genommen wurde. All das war viel sorgfältiger geplant, als die meisten Menschen gemeinhin glauben.
Das Endziel war meiner Meinung nach, die Zerstörung der Wiege des Kapitalismus in den Vereinigten Staaten. Der Kompromiss war, eine neu-industrialisierte chinesische Supermacht zu schaffen, die aber noch früh genug dem Faschismus zum Opfer fallen wird. Das ist der natürliche Gang der Dinge - mit Blick auf das menschliche Wesen und die Neigung zu Korruption, Ineffizienz, Macht und Gier. Gold wird der Gewinner sein. Es wird wieder über die Banken herrschen. Es wird wieder im als Vermittler und Schiedsrichter im Handel dienen. Sein heller Schein und seine starken Schläge werden aus dem Osten kommen.
Fußnoten
Die Iran-Gespräche sollten von der wendehalsigen Presse des Westens doch bitte besser dargestellt werden. Es war schlicht und einfach ein Petro-Dollar-Kapitulationsgipfel. In den letzten Jahren hat sich ganz deutlich gezeigt, dass der US-Dollar hauptsächlich militärisch verteidigt wird. Viele Nationen der Welt sind fleißig dabei, Pläne zu schmieden und umzusetzen, die auf die Schaffung von Umgehungssystemen abzielen - so auch Handels- und Abwicklungssysteme mit Dollar-Alternativen.
Der US-Dollar ist toxisch geworden, was durch die QE-Unendlich-Politik der Fed, der EZB und der Bank of England weitgehend bestätigt wird. Viele große Nationen brauchen Ab- und Zusicherungen, um nicht von den Banken mit den SWIFT-Waffen attackiert zu werden, um nicht mit handelshemmenden Sanktionen attackiert werden, die die Nationen isolieren, um nicht in einen ökonomischen Würgegriff zu geraten und unter Preisinflation-Anfällen leiden zu müssen; das klare Motiv dieser Länder ist, dass sie diese aktuelle, langwierige Finanzkrise überleben wollen. Die Schöpfer und Exekutoren dieser Krise haben kein Interesse an einer Lösung, sie wollen nur den US-Dollar verteidigen und ihr Recht auf selbstgedruckte Billionen $ schwere Vermögen - das alte In-Sich-Geschäft, bloß ins Extrem gesteigert.
Die Gipfelgespräche über den Iran sollten mit ein wenig Vorsicht genossen werden und die Worte der verbreiteten Pressemitteilungen nicht auf die Goldwaage gelegt werden, da diese voller Propaganda und Müll stecken. Sie klingen ulkig. Man darf davon ausgehen, dass der Iran weiterhin normale Öl- und Gasverkäufe machen wird, die sich öffentlich und an der Oberfläche als US-Dollar-Transaktionen zeigen, aber in Gold ausgeführt werden. Die Abwicklung der Handelsgeschäfte auf bilateraler Netto-Basis werden weiterhin in Gold durchgeführt, doch die offiziell präsentierten (Schein-)Hilfslinien werden mit US$-Meißeln geätzt. Hier geht es vor allem um Gesichtswahrung für den König Dollar und darum, die Nationen der östlichen Allianz vor Vergeltung zu schützen - so auch vor potentiellen nuklearen Apparaten, die in ihren Heimatlagern plötzlich hochgehen könnten. Man sollte die Iran-Gespräche also auch als Nicht-Ganz-So-Ernst-Petro-Dollar-Kapitulationsgipfel bezeichnen.
© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com
Der Artikel wurde am 06.12.13 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.