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Der Kampf der Junior-Silberunternehmen

05.02.2014  |  Scott Wright

Es waren ein paar unglaublich harte Jahre für Bergbauunternehmen. Sie mussten nicht nur deutlich fallende Metallpreise durchleiden, sondern hatten auch mit ständig steigenden Betriebskosten zu kämpfen. Für die produzierenden Unternehmen bedeutete dies deutliche Abstriche bei den Gewinnmargen. Und für die nicht produzierenden war es einfach vernichtend.

Bergbauunternehmen, die nicht produzieren, erzielen natürlich keinen Umsatz. Es handelt sich um Junior-Unternehmen in verschiedenen Stadien der Exploration bzw. Entwicklung. Und in erster Linie sind sie auf Investorenkapital angewiesen, um ihre Unternehmungen zu finanzieren. In einigen Fällen erhalten sie Kredite von Banken, aber das ist eher die Ausnahme.

Falls die Betriebskosten jedoch steigen und die Aussichten für die Metalle der Junior-Unternehmen aufgrund fallender Preise sinken, fehlt Investoren der Anreiz, solche Aktien zu erwerben. Und wenn Investoren die Aktien nicht kaufen, dann versiegt der Kapitalfluss schnell. Das ist ein großes Problem in einer kapitalintensiven Branche!

Möglicherweise hat keine andere Branche mehr gelitten als die Junior-Silberunternehmen, aus dem einfachen Grund, dass Silber ein größeres Massaker erleiden musste als die anderen Metalle. Allein 2013 stürzte Silber um brutale 36% ab. Und seit dem Hoch vom April 2011 ist es bis Ende letzten Jahres erschreckende 60% gesunken. Wenn das Metall so viel Prügel einstecken musste, kann man sich nur vorstellen, wie es den Minenunternehmen ergangen sein muss.

Letzten Monat betrachtete ich den Silberminenunternehmen-ETF SIL, der die Aktien der weltweiten Crème de la Crème der Silberbergbauunternehmen beinhaltet. Und tatsächlich musste dieser ETF einen harten Schlag einstecken. Doch wie schlimm es auch für diese ausgewählten Unternehmen war, es war wesentlich schlimmer für die kleinen Juniorunternehmen. Ein mächtiger Stimmungsstrudel hat die Investoren fluchtartig vertrieben, es blieb somit kaum jemand zurück, der diese Aktien gekauft hätte.

Wenig überraschend sind die Juniorunternehmen nicht im zugrundeliegenden Index des SIL vertreten. Tatsächlich können zum aktuellen Zeitpunkt nur zwei Mitglieder dieses ETFs zum Junior-Bereich gezählt werden. Ohne einen Index bzw. ETF ist es natürlich schwierig, die gemeinsame Leistung der Juniorunternehmen zu bewerten. Aber Investoren, die seit einigen Jahren Aktien von Silber-Juniorunternehmen besitzen, werden Ihnen sagen, dass die Bedingungen ziemlich hart waren. Diese Aktien haben die Verluste von Silber verstärkt und uns Investoren in die Verzweiflung gestürzt.

Möglicherweise wäre es derzeit angebrachter, nicht die Leistung zu beurteilen sondern die Gesundheit. Da ihre Aktien pulverisiert wurden, gibt es wohl keine Zweifel, dass sich die Juniorunternehmen in einem lebensbedrohlichen Zustand befinden. Und weil man nur so schwierig einen Puls feststellen kann, müssen wir kreativ werden, um ihre Lebenszeichen zu ermitteln.

Bei Zeal haben wir eine Rechercheabteilung, die sich auf die verschiedenen Unterbereiche der Rohstoffmärkte stürzt. Wir untersuchen die grundlegenden Fundamentaldaten von Unternehmen genauestens, konzentrieren uns auf Finanzberichte, technische Berichte und die bisherige Unternehmensführung, in der Hoffnung, die vielversprechendsten Aktien herauszufiltern. Und unsere letzte Reise führte uns in das Gebiet von Silber, genauer gesagt zu Unternehmen, die nach dem glänzend weißen Metall suchen bzw. es produzieren.

Im Einzelnen haben wir uns auf die Unternehmen konzentriert, deren Aktien in den USA und Kanada gelistet sind. Und da die US-amerikanischen bzw. kanadischen Börsen die weltweit erste Wahl für Ressourcenunternehmen sind, die Kapital am öffentlichen Markt generieren wollen, liefert uns diese Gruppe eine hervorragende Repräsentation der Branchentrends.

Bei der Untersuchung dieser Unternehmen ist es wichtig, sie in verschiedene Vergleichsgruppen zu unterscheiden, da es nichts bringen würde, einen Produzenten mit 5 Mio. Unzen pro Jahr und einen Explorer mit nur einem Bohrgerät einander gegenüberzustellen. Daher ist die logischste Trennung jene zwischen Unternehmen, die das Metall produzieren und denen, die dies nicht tun. Produzenten gegenüber Nicht-Produzenten oder in unserem Falle Juniorunternehmen.

Interessanterweise ist die "Bevölkerungsdichte" bei den Produzenten ziemlich gering. Tatsächlich konnten wir nur ein paar Dutzend unter die Lupe nehmen. Doch obwohl es nur so wenige dieser Unternehmen gibt, stellen sie einen großen Teil des weltweiten Minenangebots aus primären Silberminen. Und es sind diese größeren, sichereren, Umsatz erzielenden Unternehmen, die den SIL dominieren.

Am Rande der Produzenten befinden sich die Juniorunternehmen: Explorationsunternehmen, die silberhaltige Minerallagerstätten entdecken und erschließen wollen. Üblicherweise schlagen Juniorunternehmen einen von drei möglichen Wegen ein. Erstens und am häufigsten: der Weg des Scheiterns. Es ist unglaublich schwierig, eine wirtschaftlich realisierbare Silberlagerstätte nachzuweisen. Zweitens: sie verkaufen ihr Unternehmen bzw. ihre erfolgreichen Projekte an Produzenten zur weiteren Erschließung. Und drittens: sie widmen sich selbst der Erschließung und werden Produzenten.

Alle drei Wege haben eines gemeinsam - die Notwendigkeit von Kapital. Und ja, in dieser Branche braucht man selbst zum Scheitern Geld. Man weiß einfach nicht, ob ein Projekt ein Blindgänger ist, bis man bereits die Belegschaft bezahlt, Geld für den Erwerb von Claims ausgegeben und teure Explorationsprogramme finanziert hat.

Geld ist König, alle Juniorunternehmen sind darauf angewiesen. Und da sie keinen Umsatz erwirtschaften, klammern sich die etwa 100 Juniorunternehmen unseres Untersuchungsfeldes an jeden Dollar und kämpfen um das begrenzte Investorenkapital. Junior-Silberunternehmen müssen ihre Geschichte an Investoren verkaufen. Und diese Geschichte muss ansprechend sein, wenn sie genug Kapital für die Produktivität ihrer Explorationsunternehmungen anziehen wollen.

Da also Geld König ist, ist eine sichere Methode zur Beurteilung dieser Juniorunternehmen ein Blick auf ihre Bilanzen. Im Rahmen unserer Recherche haben wir uns die Bilanzen der jüngsten Finanzberichte dieser Juniorunternehmen vorgenommen, um die einzelnen Positionen ihres Betriebskapitals aufzulisten. Und da Bargeld typischerweise den Großteil der Aktivposten beim Betriebskapital ausmacht, insbesondere bei Junior-Ressourcenunternehmen, haben wir auch das aufgeführt.

Als wir diese Untersuchungen im September vornahmen, stammten die aktuellsten finanziellen Angaben vom zweiten Quartal 2013. Und da die vorangegangenen zwei Jahre für die Branche ziemlich hart gewesen waren, erwartete ich Schlimmes. Doch das Ergebnis war nicht einfach nur schlimm, es war entsetzlich!

Um ein Gefühl für die Juniorunternehmen insgesamt zu bekommen, ermittelte ich das durchschnittliche Betriebskapital und die Barmittelpositionen dieser annähernd 100 Unternehmen. Und mit nur 3,4 Mio. $ bzw. 4,7 Mio. $ bekommen wir langsam eine Ahnung davon, wie schlimm die Dinge tatsächlich stehen. Doch traurigerweise sind sie wesentlich schlimmer, als diese ersten Zahlen vermuten lassen.

Wie zu erwarten, gibt es einige Ausreißer, die diese Zahlen verzerren. Auf der positiven Seite gibt es eine Handvoll Unternehmen, die außergewöhnliches Betriebskapital bzw. Barmittel verzeichnen können. Diese Juniorunternehmen besitzen fortgeschrittene Projekte, die entweder erschlossen werden oder an der Schwelle zur Erschließung stehen. Und sie haben erfolgreich das für den Minenbau nötige Kapital aus Kredit- oder Aktienmärkten akquirieren können.





Auf der negativen Seite gibt es einige Unternehmen mit negativen Betriebskapitalposten. Nun ist negatives Betriebskapital nicht immer etwas Schlechtes, abhängig vom Unternehmensmodell, aber in der Bergbaubranche ist es normalerweise schlecht. Und da Barmittel typischerweise das größte Umlaufvermögen für Junior-Explorationsunternehmen ausmachen, bedeutet ein negatives Betriebskapital, dass das Umlaufvermögen nicht ausreicht, um die laufenden Verbindlichkeiten zu bedienen.

Um die Daten zu glätten, habe ich die fünf besten und schlechtesten Sonderfälle außenvorgelassen. Und dadurch beträgt der Durchschnitt für das Betriebskapital nur noch 1,4 Mio. $ und für die Barmittelpositionen nur noch 1,6 Mio. $. Das wäre schon dürftig für eine kleine Kette von Frozen-Jogurt-Läden! Wie soll es dann ausreichend sein für ein Unternehmen, das für steinharte Explorationen zahlen muss?

Die Wahrheit ist, es ist nicht ausreichend. Geologen und Ingenieure kosten eine Menge Geld; Labore müssen bezahlt werden, um Proben zu analysieren und metallurgische Arbeiten durchzuführen; Ausrüstung zur Vermessung, , Absteckung und Bohrung muss gekauft oder geliehen werden; und andere Nebenkosten wie Transport (die meisten Minerallagerstätten liegen abseits der Straßen) fallen ebenfalls an. 1,6 Mio. $ reichen nicht sehr lange, wenn es an die Durchführung entscheidender Explorationsarbeiten geht!

Erstaunlicherweise ist dieser niedrige Durchschnitt noch nicht das Schlimmste. Ganze 35 Junior-Silberunternehmen haben negative Betriebskapitalposten, diese Gruppe verfügt im Durchschnitt über Barmittel von nur 233.000 $. Soviel zum Thema lebensbedrohlicher Zustand!

Der Großteil der Junior-Silberunternehmen benötigt verzweifelt Kapitalzuflüsse. Und falls das nicht bald geschieht, bestehen Risiken für den Fortbestand der Unternehmen. Das ist jedoch leichter gesagt als getan.

Wie bereits erwähnt, ist die einzige Finanzierungsquelle für diese angeschlagenen Juniorunternehmen die Erlöse aus den Verkäufen ihrer Aktien. Und die Käufer dieser Aktien sind üblicherweise Kleinanleger (einige der größeren Juniorunternehmen können institutionelle Anleger für sich begeistern, doch sie sind immer noch stark von Kleinanlegern abhängig). Es gibt jedoch ein Problem: Investoren für Junior-Silberunternehmen sind derzeit unauffindbar.

Es ist kein Geheimnis, dass die Eigenfinanzierungen der Junior-Ressourcenunternehmen in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen sind. Und das zeigt sich bereits, wenn man diese Bilanzdaten mit unserer früheren Analyse von Junior-Silbenaktien Ende 2012 vergleicht. Da sich diese Recherche auf Finanzdaten vom zweiten Quartal 2012 stützt, haben wir im Prinzip einen Jahresvergleich für Betriebskapital und Barmittel.

In nur einem Jahr ist das Betriebskapital um schockierende 56% gesunken und die Barmittel um erschreckende 48%. Und das, obwohl sich der Mittelverbrauch von Kapitalinvestitionen deutlich verringert hat, da die meisten Unternehmen ihre Ausgaben eingefroren haben. Leider muss ich davon ausgehen, dass diese Lebenszeichen in den Jahresabschlussberichten 2013 noch schlechter ausfallen werden, bedenkt man das anhaltende Fehlen jeglicher Aktivität im Bereich der Eigenfinanzierung.

Insgesamt waren bedeutende Aktienfinanzierungen im Bereich der Junior-Silberunternehmen spärlich gesät. Die Stimmung ist so schlecht, dass die Explorationsunternehmen einfach nicht viele Investoren anlocken können. Und die traurige Wahrheit ist, dass ein entscheidendes Investoreninteresse wahrscheinlich nicht zurückkehren wird, bevor es nicht einen bedeutenden Silberanstieg gibt.

Es schmerzt nicht nur die verbliebenen unkonventionellen Investoren, den Mühen der Junior-Silberunternehmen zuzusehen, es ist für die gesamte Branche schmerzhaft. Diese Juniorunternehmen spielen eine wichtige Rolle im Silberproduktionszyklus. Und da der aktuelle Stopp von Investitionsaufwendungen die Entwicklung von Projekten verzögert, während grundlegende Explorationen quasi völlig zum Erliegen gekommen sind, wird es zweifelsohne Nachschubprobleme in der Zukunft geben. Das wird die Reservenerneuerung nachteilig beeinflussen und schließlich auch die Produktion.

Wäre der säkulare Silberbullenmarkt nun vorbei, wäre diese Säuberung unter den Junior-Unternehmen keine große Sache. Doch wenn er nicht vorbei ist, wird dies dabei helfen, eine grundlegende Stärke von Silber für die Zukunft aufzubauen. Und die überlebenden Juniorunternehmen werden ein Abheben ihrer Aktien erleben, wenn der Silbermarkt sein Comeback feiert und die Investoren zurückkommen.

Bei Zeal sind wir der Meinung, dass Silber an der Schwelle zu einem erstaunlichen Comeback steht, nachdem es im anomalen letzten Jahr deutlich zu stark verkauft wurde. Und der höhere Anstieg von Silber wird das Interesse an Silberaktien wieder entfachen. Dieses Interesse wird letztlich zu den Junior-Unternehmen durchsickern und dazu führen, dass sie das nötige Kapital beschaffen können, um ihre Unternehmungen wieder aufzunehmen.

Jetzt ist der Zeitpunkt, um Silberaktien zu kaufen, während das Elend noch groß ist. Und obwohl es im Junior-Bereich besonders schlimm aussieht, gibt es immer noch einige qualitativ hochwertige, die von einem neuen Silberanstieg profitieren sollten. Als Ergebnis unserer erwähnten Recherche haben wir ein Dutzend vielversprechender Silberaktien ausgemacht, die in unserem neuesten, faszinierenden, 27-seitigen Bericht genauestens vorgestellt werden und vier davon gehören zur Junior-Kategorie. Kaufen Sie Ihren Bericht noch heute!

Seit Monaten haben wir bei Zeal in unseren Newslettern vermehrt Silberaktienhandel betrachtet. Sowohl in unseren wöchentlichen als auch in unseren monatlichen Veröffentlichungen haben wir nun einen Grundstock offener Positionen vorzuweisen, die unglaubliche Zuwächse verzeichnen sollten, wenn die Edelmetalle unsere Erwartungen für 2014 erfüllen. Um herauszufinden, welche Aktien wir handeln und um die unvergleichbare, unkonventionelle Marktanalyse zu erhalten, abonnieren Sie noch heute!

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aktien der Juniorbergbauunternehmen die Ausgestoßenen der Märkte sind. Und möglicherweise hat es keine Gruppe schlimmer erwischt als die Junior-Silberunternehmen. Der Zusammenbruch von Silber hat die Investoren verscheucht, wodurch sich der Kapitalfluss deutlich verengt hat. Diese Juniorunternehmen haben es daher besonders schwer, ihre Aktien zu verkaufen, was schließlich zu äußerst ungesunden Bedingungen geführt hat, wie ihre Bilanzen zeigen.

Da Mineralexploration und -erschließung besonders kapitalintensive Branchen sind, waren die meisten Junior-Silberunternehmen gezwungen, ihre Tätigkeiten einzustellen, da sie sich nicht in der Lage zu deren Finanzierung sahen. Sie haben keine Chance, solange sich das Schicksal von Silber nicht wendet. Falls der Silberbullenmarkt vorbei ist, wäre es das Ende für die Juniorunternehmen. Doch falls dies nicht der Fall ist, werden sie höher nach oben schießen, wenn die Investoren zurückkehren. Da letzteres am wahrscheinlichsten ist, ist jetzt der richtige Zeitpunkt zum Kauf. Steigen Sie ein, solange die Junior-Silberaktien zu solchen Spottpreisen gehandelt werden.


© Scott Wright
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Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 31.01.2014.)



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