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Was wissen wir über Risiken?

14.05.2014  |  Dr. Dietmar Siebholz

Sie wissen sicherlich schon, dass meine Familie und ich sich auf unsere transatlantische Rettungsinsel zurückgezogen haben; nein, es war nicht der erneut so angekündigte "Kalte Krieg" wegen der Ukraine, den unsere Politiker so weitblickend mitinitiiert haben. Es waren auch nicht solche Petitessen, dass man uns eine EU-Bankenhaftung für alle diese nach meiner Ausbildung konkursreifen Institutionen, die in ihren Blütezeiten ihre Gewinne erzielten, ohne uns daran zu beteiligen, jetzt aber nach Hilfe der Staaten und nach neuen Gesetzen und somit nach der Inanspruchnahme ihrer Gläubiger rufen und diese auch bekommen haben. Wer es nicht glauben will, sollte die neuen Gesetze in der EU - also auch in Deutschland einfach lesen.

Ich habe ja den Beruf des Bankkaufmannes gelernt und habe schon immer daran Kritik geübt, dass Banken Geld nur gegen hohe Sicherheiten verleihen, gleichzeitig aber von Einlegern Geld empfangen, für das sie überhaupt keine Sicherheiten zu leisten haben. Nein, die Einleger sind rechtlos: Im schlimmsten Falle sind die Einleger "Kreditoren" (also Gläubiger), die sicherlich erst nach den bevorrechtigten Gläubigern (Staat, Kirche, Sozialeinrichtungen oder besonders abgesicherte Gläubiger) an der Verteilung der Restmasse teilnehmen dürfen.

Glauben Sie immer noch an die Merkel/Steinbrück-Fernseh-Bankguthaben-Garantie-Zusage? Wenn ja, sollten Sie mich eher nach den neuesten Informationen über die Funktionen des Klapperstorchs oder über die Existenz des Weihnachtsmannes fragen oder kurz gesagt: Wie kurzsichtig muss man sein, um zu glauben, dass ein Staat (also hier die BRD) Einlagen von mehr als 4 Billionen garantieren kann, der selbst 2 Billionen eigene Schulden, dazu noch Haftungsrisiken in gleicher Höhe für die EU-Nachbarn und schon jetzt kein Geld in der Kasse hat?

Es war und ist vor allem die Strategie der Politik und der Main-Stream-Medium, die diese für mich unverständliche Funkstille über die Risiken, die man den Bürgern unseres Landes aufbürdete, aufrechtzuerhalten. Dazu zählen u.a. die Entscheidungen über den ESM-Vertrag, über weitere meist hinter unverständlichen Abkürzungen versteckte Schuld- und Mithaftungsübernahmen für die EU-Länder untereinander u.v.m. Im Übrigen habe ich es mir nach den Pleiten der ersten Finanzkrise zur Angewohnheit gemacht, auch nach dem Inhalt der Instrumente mit diesen nicht nachvollziehbaren Abkürzungen zu fragen. Und da kamen ganz erstaunliche Erkenntnisse heraus, nachzulesen im Märchen "Des Kaisers neue Kleider". Sie sollten dies auch tun.

Alles in allem kam mir nach Aufzählung der Fakten die Erkenntnis, dass man uns hier einerseits eine soziale Sicherheit durch die sich immer mehr dem Staatsozialismus annähernde Gestaltung der Gesellschaft vorgaukelt, die überhaupt keine Frage nach Risiken mehr offenlässt. Die Grundausrichtung, "es ist doch halt immer alles gutgegangen" ist durch Politik und Main-Stream-Presse definiert und das Faktum, dass es für eine gut funktionierende Demokratie eben nicht ausreicht, wenn man in Talkshows die Themen leicht ankratzt, ohne den unabhängigen Fachleuten die Möglichkeit zu geben, diese Risiken näher zu beleuchten, sind offensichtliche "Gleichschaltungsmaßnahmen", wie wir sie in der deutschen Geschichte nicht das erste Mal haben.

Die Darstellung durch Fachleute aus allen Schichten würde ich "Demokratie" und "Anregung zum eigenen Nachdenken" nennen, aber das oder besser gesagt: die haben wir ja schon lange nicht mehr.

Wie ich zu diesem Generalthema "Risiko" genau komme? Ganz einfach, ich stand in Verhandlungen mit einem Ko-Investoren über den Ankauf von Agrarland, weil ich - dazu komme ich später noch genauer - der Auffassung bin, wir sollten uns um eine grundsätzliche Risikoneubewertung bemühen. Dieser Interessent war grundsätzlich bereit, sich zu engagieren, trat dann aber zurück, weil er sich der Risiken beim agrarischen Landengagement bewusst geworden war. Ich stellte mir daraufhin ein wenig frustriert die Frage "welche Risiken hat denn Dein Gesprächspartner gemeint" und kennt er eigentlich die anderem viel näher liegenden, die noch weitaus mehr als beim Grundstückserwerb Gewicht haben?

Lassen Sie mich diese Risiken einmal aufzählen, damit Sie sich selbst ein Bild über die uns bedrohenden realen Risiken, die Sie grundsätzlich bei einer Kapitalanlage eingehen müssen, machen können:

Fangen wir mit den persönlichen Risiken an, die jeder Mensch zu tragen hat; das sind seine persönliche Lebenserwartung und die individuelle Gesundheit. Nicht zu ignorieren sind weiterhin persönliche Veränderungen wie Scheidungen, Auseinandersetzungen mit Partnern etc.. Da diese persönlichen Risiken aber bei jeder Anlageentscheidung gelten, sollte man sie zwar nicht ignorieren, aber im Vergleich der Anlageklassen nach Risiken erst einmal außen vor lassen und sie lediglich in der Anlagekonzeption voll berücksichtigen. Aus meiner Historie kann ich da einiges an erstaunlichen interfamiliären Erkenntnissen beitragen.

Welche gesellschaftlichen Risiken müssen wir berücksichtigen? Jetzt wird es komplexer. Da wären folgende grundsätzlich zu berücksichtigen:


Was hat mich denn nun aktuell veranlasst, mich von Europa zurückzuziehen? Es ist ja keine wilde Flucht, sondern eine strategische Entscheidung. Die größten Gegner des wirtschaftlich Aktiven sind unverrückbar nach meiner Überzeugung Banken und Politiker. Beide brauchen sich untereinander, um ihre unseriöse Geldschöpfung, die daraus resultierende Ver- und Überschuldung und den zur Problemlösung unverzichtbaren Zugriff auf die Privatvermögen auch durchführen zu können. Bislang war dies die Theorie der mit dem abschätzenden Begriff der "Verschwörungstheoretiker" bedachten Kommentatoren. Nun aber nach Zypern, nach den neuen EU-Gesetzen, die sofort in den EU-Ländern meist versteckt in landeseigene Gesetze umgesetzt wurden, nach der Beschlussfassung über die neue Bankenunion (in der alle 218 EU-Staaten einbezogen wurden) und mit weiteren detaillierten Vorbereitungen auf die kommenden Problemlösungen muss jedem klar sein, was auf uns zukommt.

Wenn Sie sich die Gedanken zu den Risiken einmal unter diesem Aspekt dezidiert ansehen, werden Sie verstehen, warum ich die durchaus vorhandenen Risiken bei Erwerb von internationalem Agrarland - ein Produkt von dem schon Henry Ford sagte, dass es ein solches sei, das jährlich in großen Mengen verbraucht, aber nicht mehr produziert werde - als relativ gering einschätze und daher diese Assetklasse mit in das vermögenverwaltende Konzept verstärkt aufgenommen habe.

Zum Schluss einen Gedanken: Alles in diesem Leben ist Risiko, selbst die Laufzeit des eigenen Lebens. Die gefährlicheren Risiken entstehen aber durch die herrschenden Kräfte und deren Marktbeeinflussungen. Bislang wurden in solchen Gefahrenmomenten aber die Agrarflächen ausgenommen, es sei denn in totalen politischen Umwälzungen (siehe 1948 in der DDR). Daher mache ich mich für diese Flächen stark, die man ja durchaus auch unternehmerisch verwerten kann, wenn man es will und die Fähigkeiten zur Umsetzung beherrscht. Denken Sie einmal darüber nach.


© Dr. Dietmar Siebholz
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