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Reale Gold-Hochs?

20.01.2006  |  Adam Hamilton

Das einstige Metall der Könige glänzte auch diese Woche und peilte die 550 US$ Marke an. Die Schlagzeilen der Finanzmedien verkündeten infolgedessen das 25-Jahreshoch bei Gold. Obwohl dies technisch gesehen auch stimmt, Gold schloss also tatsächlich vor einem Viertel-Jahrhundert zum letzten Mal über 550 US$, ist die Fixierung der Medien auf die heutigen Goldhochs eher irreführend.

Schlaue Investoren werden zu Recht vorsichtig wenn sie von Preisen nahe einem 25-Jahreshochs hören, der Grundsatz von erfolgreichem Investment heißt schließlich billig kaufen und teuer verkaufen. Wenn nun eine Aktie bei der Höchstmarke eines Vierteljahrhunderts gehandelt wird ist ihr Preis wohl ziemlich hoch und die Aktie wahrscheinlich ein schlechter Kauf, nicht wahr?

Wenn ich die Märkte nicht genau studieren würde und Gold nicht jahrelang beobachtet hätte, wäre ich sicher davon abgeneigt, in irgendetwas zu investieren, das in der Nähe eines 25-Jahreshochs gehandelt wird. Teuer zu kaufen widerspricht der kompletten Investment-Philosophie von billig kaufen und teurer verkaufen. Gold aber, ob Sie es nun glauben oder nicht, ist noch immer eine großartige konträre Investition, sogar angesichts des derzeitigen nominellen Vierteljahrhundertshochs.

Wie kann man diese absurd scheinende Annahme begründen? Die Antwort ist, dass sich die Messlatte für die Preisbildung aller Investments, der US-Dollar, in den letzten Jahrzehnten radikal verändert hat. Ein Dollar ist heute bei weitem weniger wert als vor 25 Jahren, als Gold zum letzten Mal bei 550 US$ schloss. Die nominellen Dollarpreise von heute mit jenen von vor 25 Jahren zu vergleichen, ist als würde man Äpfel mit Birnen vergleichen.

Erinnern Sie sich an die Preise Anfang der 80er Jahre? Verglichen mit heutigen Preisen waren sie mehr oder weniger minimal. Der durchschnittliche Preis für ein Haus in den USA lag bei 76.000 US$, dafür bekommt man heute nicht einmal eine leere Bauparzelle am Stadtrand, geschweige denn ein Haus. Das durchschnittliche Einkommen in Amerika betrug damals unter 18.000 US$, das liegt heute sogar unter der offiziellen Armutsgrenze für eine Vierpersonen-Familie in den USA. Eine Briefmarke kostete 15 Cent, ein Mittelklassewagen ungefähr 7.000 US$.

Vor einem Vierteljahrhundert bekam man also weit mehr für die 550 US$, die eine Unze Gold kostete, als heutzutage. Dies kommt natürlich von der Inflation der großen Menge an Dollars die zurzeit im Umlauf sind. Die US-Regierung druckt über die Federal Reserve Bank ununterbrochen Geld, und dieses Geld, das aus dem Nichts erzeugt, wird fließt in die amerikanische Wirtschaft und geht direkt in den Wettbewerb um knappe Güter und Dienstleistungen und treibt deren Preise.

Ich habe viel über reale Beispiele für Inflation in der Vergangenheit geschrieben, falls Sie ein paar Hintergrundinformationen suchen. Darunter sind unter anderem die berühmte Inflation in Frankreich im 18. Jahrhundert von John Law, der North Slope Öl Boom in Alaska, und sogar die virtuelle Inflation in den heute so beliebten Computerspielen. Jedes Mal, wenn in einer bestimmten Ära oder in einer bestimmten Region die Geldmenge schneller ansteigt, als das Angebot an Gütern und Dienstleistungen für die dieses Geld ausgegeben wird, führt dies zu einem unvermeidlichen Anstieg der Preise. Dieses wirtschaftliche Gesetz ist so unumgänglich wie die Schwerkraft.

Da der Dollar von 1981, bezogen auf seine Kaufkraft, sich vom heutigen Dollar so stark unterscheidet, macht es absolut keinen Sinn, diese direkt miteinander zu vergleichen. Je mehr ich mich mit den Finanzmärkten beschäftige, desto mehr bin ich bin überzeugt, dass es extrem irreführend ist und zu falschen Entscheidungen führt, wenn man Preise über mehr als zehn Jahre vergleicht und dabei den Einfluss der Inflation außer Acht lässt. Dies gilt übrigens auch für die allgemeinen Aktienmärkte.

Während ich seit Juni 2000 über inflationsbereinigtes bzw. reales Gold und Öl geschrieben habe, ergaben diese Vergleiche monatliche Daten. Das am besten akzeptierte Maß für die US-Inflation, der Verbraucherpreisindex, wird einmal im Monat veröffentlicht, und daher werden auch für die meisten Inflationsanalysen monatliche Daten verwendet. Das Problem mit monatlichen Daten ist aber, dass sie die meisten der wichtigen Schlusshochs ausklammern, die die Medien verwenden um Meilensteine von Jahrzehnten zu verkünden.

In dieser neuen Serie von Abhandlungen, die immer wichtiger werden wenn sich Gold an sein nicht inflationsbereinigtes, nominelles 1980-Hoch von 850 US$ annähert, verwende ich tägliche Daten über Gold um zu einem noch klareren Bild zu kommen. Die Finanzmedien und die Wall Street werden Überstunden machen um die Anleger fälschlicherweise davon zu überzeugen, dass Gold heutzutage teuer ist, um sie davon abzuhalten dass sie ihr Kapital in diesem Bullenmarkt vervielfachen. Diese Institutionen sehen es nicht gerne wenn Kapital von Aktien in Rohstoffe fließt.

Ich erstellte ein fast 10.000-zeiliges Analyse-Programm, das die monatlichen VPI-Inflationsdaten und die täglichen Golddaten zusammenführt, um eine echte, VPI-bereinigte Datenreihe für Gold bis zurück vor die 70er Jahre zu erhalten. Obwohl ich immer schon ein Gegner des extrem manipulierten VPI war, der die Inflation herunterspielt, habe ich ihn hier verwendet weil er konservativ und weitgehend als vertrauenswürdiger Index akzeptiert ist. Obwohl der reale Goldpreis bei Verwendung der Geldmenge MZM oder M3 als Inflationsindikator bedeutend höher wäre, wäre diese Abhandlung für die Masse nicht so glaubwürdig wenn ich diesen Weg ginge.

Ist Gold nun auf einem atemberaubenden 25-Jahreshoch, wenn man den US-Dollar als sich radikal verändernde Messlatte beachtet? Nicht annähernd! In realen Werten betrachtet ist Gold gerade einmal dort, wo es sich Mitte der 90er jahrelang festgefahren hatte. Die Goldpreise der letzen Zeit sind immer noch spottbillig, verglichen mit den durchschnittlichen Preisen der letzten 35 Jahre. Investoren können immer noch billig kaufen!

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Gold schloss zuletzt am 23. Jänner 1981 über 550 US$ nominell, also fast auf die Woche genau vor 25 Jahren. An diesem Tag hatte Gold jedoch einen reellen Wert (in heutigen Dollars) von 1.266 US$, gemessen an der Kaufkraft. Gold müsste also für ein wirkliches Vierteljahrhundert-Hoch die 1250 US$-Marke übertreffen. Ein heutiges 25-Jahres-Hoch von Gold? - Bei Weitem nicht!

Jeder der denkt, man könnte nominelle Zahlen über 25 Jahre vergleichen, sollte 56% seines gesamten Einkommens spenden und von den restlichen 44% leben. Dies würde einem Leben in der teuren Welt von 2006 mit einem nominellen Einkommen auf dem Niveau der frühen 80er-Jahre gleichkommen. Die durchschnittlichen Lebenskosten, gemessen am manipulierten VPI, sind heute 2,29 mal so hoch wie damals und der heutige Dollar ist mindestens um soviel weniger wert.

Diese Langzeit-Tabelle über reales Gold hilft uns, die momentane Gold-Hausse aus einer besseren Perspektive zu betrachten, und diese ist entscheidend für Investments. Wenn man die passende Perspektive findet bevor man sein Kapital anlegt, steigen die Chancen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und sein Vermögen zu vervielfachen, gewaltig. Unter einer falschen Betrachtungsweise der Investitionen könnte die Schlacht jedoch verloren sein bevor sie überhaupt beginnt. Man kann nicht billig kaufen und teuer verkaufen, wenn die Perspektive verzerrt ist!

Der jüngste Anstieg der Goldpreise in den letzten fünf Jahren, der auf nominellen Charts so beeindruckend wirkt, begann gerade erst in den letzten Monaten interessant zu werden, gemessen in realen Zahlen. Zwischen Mitte der 70er und Mitte der 90er fiel Gold selten unter 500 US$ in heutigen Dollars bewertet, das heißt Gold ist heute historisch gesehen billig. Gold müsste heute die 1.000 US$-Marke anpeilen um wirklich teuer zu werden und es müsste für ein reales Allzeithoch sogar auf fast 2.200 US$ steigen.

Gold steht als Währung natürlich im Wettbewerb mit dem US-Dollar. So gesehen könnte Gold heute noch billiger sein als der obige Chart zeigt. Seit Anfang der 80er haben die Regierungen weltweit die ungedeckte Geldmenge in ihren Währungen um durchschnittlich 7% pro Jahr erhöht. Das weltweite Angebot an Gold stieg im selben Zeitraum jedoch nur um cirka 1% pro Jahr. Es ist dieses langsame natürliche Wachstum, oder die niedrige Inflationsrate, auf Grund der extrem aufwendigen Minenproduktion, das Gold über sechs Jahrtausende zur besten Währung der Welt machte.

Unter der Annahme dass diese Wachstumsraten annähernd stimmen, stieg die weltweite Geldmenge in den letzten 25 Jahren um das 5,4-fache. Währenddessen erhöhte sich das globale Goldangebot nur um das 1,3-fache. Wenn man diese 25-Jahres-Wachstumsraten in Relation setzt erhält man ein Verhältnis von globaler Geldmenge zu globalem Goldangebot von 4,2. Relativ zu Gold ist also heute viermal mehr Geld im Umlauf als 1980! Das 850 US$-Hoch vom Jänner 1980, multipliziert mit diesem Faktor, ergibt ein Allzeithoch bei Gold von 3.570 US$ in heutigen Dollars.

Ich will mit diesem Beispiel zeigen, dass Gold heute immer beliebter wird, hinsichtlich der riesigen Geldmengen die weltweit im Umlauf sind. Wenn eine ähnliche Anzahl von Investoren auf Gold setzen würde wie vor 30 Jahren, könnten wir schließlich einen euphorischen Spitzenwert erleben, der sogar das oben gezeigte, VPI-bereinigte 2.200 US$-Hoch übertreffen würde. Gold ist in Relation zu den ungedeckten Währungen völlig unterbewertet und es gibt heute viel mehr Geld, das den Goldpreis in die Höhe treiben kann, als vor 25 Jahren.

Nach der Erklärung meiner grundlegenden Annahme dass Gold heutzutage in realen Werten gemessen billig ist, können wir uns nun einigen anderen interessanten Aspekten dieser faszinierenden Datenreihe widmen. Um diesen Vergleich zu unterstützen, haben wir auf dem obigen Chart sechs der größten Goldhochs der letzten Jahrzehnte gekennzeichnet und ihre nominellen und realen Werte angeführt. Diese Werte führen zu vier Charts, die verschiedene Segmente dieser Datenreihe über reales Gold untersuchen.

Die letzte große Gold-Hausse in den 1970ern wird erst richtig deutlich wenn man sie angesichts des heutigen Dollars betrachtet. Obwohl der momentane Aufwärtstrend sich nicht genau gleich entwickeln wird, hilft uns diese nüchterne Betrachtung der Geschichte, unsere Erwartungen an die Ausmaße des derzeitigen Bullenmarktes richtig zu setzen.

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Das ist eine großartige Goldhausse, sehen Sie sich das an! Gold stieg um das 11-fache in den 70ern, von 200 US$ auf fast 2.200 US$, gemessen in heutigen Dollars. In diesem Zeitraum durchlief der Bullenmarkt drei verschiedene Phasen, genau so wie es auch unser heutiger Bullenmarkt machen sollte. Diese Phasen werden initiiert und angetrieben von Geldentwertung, dann steigender weltweiter Investment-Nachfrage, und letztendlich von einer allgemeinen Spekulationsmanie.

Damals in den frühen 70er-Jahren endete die erste Phase bei ungefähr 500 US$ in heutigen Dollars, also das gleiche Niveau das auch jetzt den Übergang in die zweite Phase auslöst. Sobald die Investment-Nachfrage geweckt war, stieg Gold anfangs auf reale 750 US$ und fiel dann in den nächsten paar Jahren zurück auf unter 500 US$, bevor es sich von neuem behaupten konnte. Am Ende hatte diese zweite Phase Gold auf real über 1.000 US$ getrieben bevor die Allgemeinheit involviert wurde.

Nun war also die zweite Phase zwischen 1975 und 1977 nicht gerade vergnüglich, als Gold schrittweise verfiel und sich danach wieder erholte. Einige Leute haben mich gefragt ob es denn möglich sei, dass uns auch jetzt eine jahrelange Korrektur inmitten dieser Goldhausse erwartet. Obwohl ich natürlich sagen muss dass es passieren könnte, da in den Märkten schließlich alles möglich ist, glaube ich nicht dass dies sehr wahrscheinlich ist. Die heutige Investment-Szene unterscheidet sich so stark von jener Mitte der 70er-Jahre.

Glauben Sie es oder nicht, unsere wunderbare und gütige Diktatur in Washington verbot den Besitz von Goldbarren für US-Bürger zwischen 1933 und 1974! Washington erlaubte den Besitz von Gold, das als verfassungsrechtliche Währung gilt, erst wieder am 31. Dezember 1974. Die Amerikaner waren also auf der Käuferseite zum Großteil nicht vertreten als Mitte der 70er die zweite Phase eintrat.

Nachdem der Goldbarren 41 Jahre lang zum Staatsfeind gemacht wurde gab es nicht wirklich einen gefestigten Markt um darin zu investieren. Außerdem war es nicht gerade einfach, direkt nach dieser Gesetzesänderung zu kaufen. Zu dieser Zeit spezialisierten sich Münzhändler auf seltene Goldmünzen, die von Franklin Delano Roosevelt großteils nicht als illegal deklariert wurden. Es war nicht so einfach wie heute Anlagemünzen öffentlich ohne Aufschlag zu erwerben. Weiters mussten die Investoren ein Futures-Konto eröffnen und auch die Informationen über die Märkte waren nicht so präsent wie heute.

Die heutige Goldhausse findet in einer komplett unterschiedlichen Umgebung statt, im so genannten Informationszeitalter. Konträre amerikanische Investoren haben drei Jahrzehnte lang Gold gekauft und verkauft und wissen sehr genau wie dieser Handel funktioniert. Münzhändler findet man heutzutage überall und Goldanlagemünzen kann man genauso einfach kaufen wie Lebensmittel. Aktienhändler können nun sogar Gold ETFs in ihrem Aktiendepot handeln und so den Goldpreis in die Höhe treiben ohne die Probleme mit Futures zu haben, und Informationen fließen schnell in diesen Tagen.





Dieser ständige Informationsfluss ist wohl der wichtigste Grund, warum es eher unwahrscheinlich ist, dass es im heutigen Bullenmarkt zu einem mehrjährigen Einbruch kommt. Heutige Investoren wollen Performance, und verglichen mit früheren Generationen scheint es, als hätten wir heute dank Internet mehr Informationen auf Abruf als sogar die Meister der Investmentwelt vor Jahrzehnten hatten. Je höher der Goldpreis heute steigt, desto mehr wird darüber berichtet und desto mehr interessieren sich die Investoren dafür. Sie heizen diese Hausse mit ihrem Anlagekapital weiter an und erzeugen eine sich ständig steigernde Nachfrage.

Gleichzeitig werden auch die Mainstream-Anleger aufmerksam, die Informationen bleiben nicht länger im Kreis der konträren Anleger, und ein großes Goldfieber erreicht die breite Öffentlichkeit. Dies ist der Beginn von Phase Drei. Die letzte Phase eines solchen Bullenmarktes ist der Senkrechtstart wenn die Durchschnitts-Anleger versuchen, sich ihr Stück vom Kuchen zu holen. Fieberhaftes Kaufen treibt die Preise rasant in die Höhe, oft verdoppelt sich der Preis innerhalb eines Jahres. Genau so wie sich der NASDAQ-Index im letzten Jahr vor seinem Crash Anfang 2000 verdoppelt hat, hatte sich auch Gold zu Beginn der 80er-Jahre von realen 1.100 US$ auf reale 2.200 US$ verdoppelt.

Diese parabolische Spitze, getrieben von einer allgemeinen Kauflust, ist das Signal das ein Bullenmarkt zu Ende ist. Wenn Sie beobachten dass sich der Goldpreis innerhalb eines Jahres verdoppelt, wenn Sie auf Cocktailparties heiße Tipps für Goldaktien bekommen, wenn es scheint als wäre die Rohstoff-Hausse das einzige worüber die Finanzmedien berichten, dann ist es Zeit auszusteigen. Senkrechte Anstiege sind auf lange Sicht gesehen nicht haltbar und sind immer Vorbote eines großen Zusammenbruchs.

Ist Gold heute senkrecht angestiegen? Hat der Goldpreis sich im letzten Jahr verdoppelt? Nicht annähernd! Es gibt nichts was einem Goldrausch gleichkommt, und glauben Sie mir, Sie werden zweifellos wissen wann der nächste beginnt. Die dritte Phase ist unglaublich lukrativ und wir sind heute noch nicht einmal nahe an dieser Phase dran. Wenn man den heutigen Goldmarkt auf einem 10-jahres Chart betrachtet kann man keinesfalls von einem Senkrechtstart sprechen, und dies ist ein weiteres Zeichen dass Gold noch immer billig ist.

Unser nächster Chart zeigt die ersten Jahre der Gold-Hausse in den 70ern in dieser Datenreihe von realem Gold. Hier sieht man das ungefähre Ausmaß der möglichen Entwicklung in heutigen Dollars für den weiteren Übergang in die zweite Phase.

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Anfang der 70er Jahre wurde Gold bei ungefähr 200 US$ heutigen Dollars gehandelt, was dem Niveau von 290 US$ ziemlich nahe kommt, bei dem unsere momentane Goldhausse im April 2001 begann. Gold begann daraufhin einen wilden und hoch volatilen Aufwärtstrend mit großen Ausreißern in beide Richtungen. Speziell zwischen Ende 1973 und Anfang 1974 stieg der Goldkurs sprunghaft von 400 US$ auf über 700 US$ in realen Zahlen. Dieser faszinierende Anstieg kennzeichnete den Beginn der zweiten Phase.

Heute befinden wir uns einmal mehr im Übergang zur zweiten Phase und der letzte Aufschwung des Goldkurses begann im Juli nahe einem realen Wert von 425 US$. Bei einem heutigen Kurs von fast 550 US$ könnte man meinen, dass dieser Anstieg um 29% extrem hoch sei. Wenn aber der momentane Aufschwung ähnlich dem der 70er Jahre weiterginge, würden wir auch diesmal das nächste bedeutende Zwischen-Hoch bei fast 750 US$ erleben. Obwohl ich nicht glaube dass der aktuelle Kursanstieg solche Höhen erreicht ohne vorher zu korrigieren, zeigen uns diese realen Golddaten doch was möglich ist und erweitern den Horizont unserer Erwartungen.

Der Bullenmarkt der frühen 70er Jahre unterscheidet sich durch seine Art und Volatilität aber stark von dem Heutigen. Die roten Zahlen neben jedem Zwischen-Hoch im obigen Chart sind reale Goldwerte, reales Gold geteilt durch seinen 200-Tages-Durchschnitt. Wenn Gold in neuen Anstiegen seine 200-Tages-Linie übertraf, stieg es bei Zeiten um bis zu 62% über diese 200-Tages-Linie. Im Vergleich dazu hat unser heutiger Bullenmarkt seine reale 200-Tages-Linie noch nicht einmal um 20% übertroffen.

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Die heutige Goldhausse, ebenfalls auf einem bereinigten Chart dargestellt, um den immensen Unterschied in seiner Volatilität zu zeigen, war bislang viel ruhiger. Der Kanal dieses Aufwärtstrends ist ziemlich eng und relativ ruhig. Wahrscheinlich wird für uns diese viel geringere Volatilität trotzdem von Vorteil sein. Dadurch dass Gold sich diesmal so geordnet entwickelt, stehen die Chancen gut, dass es nicht so schnell ansteigt dass eine mehrjährige Korrektur so wie Mitte der 70er notwendig wäre.

Es gibt wahrscheinlich mehrere Gründe warum Gold heutzutage nicht so volatil ist. Der Goldmarkt ist heute viel breiter und tiefer mit viel mehr Investoren und Teilnehmern als in den 70ern. Mehr Spekulanten die gegeneinander wetten führen zu einer genaueren Preisbildung mit weniger extremen Anomalien. Je weniger Gold vor den regelmäßigen und gesunden Korrekturen über seine 200-Tages-Linie ansteigt, desto kürzer können diese Korrekturen sein um das gefühlsmäßige Gleichgewicht wiederherzustellen.

Ungleich den 70ern, als einige bedeutende Währungen sich vom Goldstandard lösten und große Irritationen auf den Märkten erzeugten, ist heute keine Papierwährung auf dieser Welt mit Gold gedeckt. Daher haben heute die Regierungen, obwohl sie in gewissem Maße noch immer am Goldmarkt beteiligt sind, nicht annähernd so großen Einfluss als damals in den 70ern. Wenige andere Marktteilnehmer können Gold im selben Ausmaß wie die Regierungen kaufen und verkaufen und daher ist auch die Volatilität heute viel geringer.

Auch der Informationsfluss hat hier wohl einen entscheidenden Einfluss. Investoren können heute viel schneller auf steigende oder fallende Kurse reagieren und ihre Orders jederzeit online erstellen, ohne den lästigen Futures-Apparat durchlaufen zu müssen. Diese schnelleren Reaktionen auf Kursentwicklungen scheinen sowohl das Potential eines Aufschwungs als auch die Auswirkungen einer Korrektur zu reduzieren und somit die Volatilität des Systems zu verringern.





Unser letzter Goldchart konzentriert sich auf das letzte Jahrzehnt. Vierteljahrhundert-Hochs von Gold? Nicht wenn man ehrlich ist und die permanent schwindende Kaufkraft des ungedeckten US-Dollars in Betracht zieht.

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Diese Woche erreicht Gold in realen Werten seinen höchsten Stand seit August 1993, ungefähr ein 13-Jahres-Hoch. Nun ist ein 13-Jahres-Hoch zwar aufregend und nichts was man unterschätzen sollte, doch ist es noch weit entfernt von einem 25-Jahres-Hoch. Wenn man bedenkt, dass Gold ungefähr auf dem Level von Mitte der 90er ist, als ein jahrzehntelanger Bärenmarkt zu Ende ging, bekommt man einen völlig neuen Zugang zu der Frage wie billig oder teuer Gold heute wirklich ist.

Das lautstarke Verkünden eines Vierteljahrhundert-Hochs durch die Finanzmedien, als wäre Gold am Rande eines massiven Kurseinbruchs, ist unglaublich naiv. Investoren, die sich von solch haltlosen Argumenten beeinflussen lassen, riskieren an den nächsten zwei Dritteln dieser Hausse, die sicher die größten zwei Drittel sein werden, nicht teilzunehmen. Preise einfach über mehrere Jahrzehnte zu vergleichen, ohne den Einfluss der Inflation zu beachten, ist vollkommen unzureichend und führt zu extrem verzerrten Vorhersagen über die tatsächliche Entwicklung der Märkte.

Gold wird für eine gewisse Zeit wohl tatsächlich überkauft werden und früher oder später sein nächstes großes Zwischenhoch erreichen, bevor es korrigiert und wie so oft in diesem Bullenmarkt auf seine 200-Tages-Linie zurückkehrt. Aber langfristig gesehen ist Gold keineswegs teuer, und das ist das wirklich Entscheidende für die Investoren. Wir von Zeal spekulieren weiterhin auf einzelne Kursanstiege von Gold, so wie wir es während dieser gesamten Goldhausse gemacht haben. Ich möchte aber sicher gehen, dass die Investoren verstehen, dass Gold heute an historischen Standards gemessen nicht teuer ist.

Wenn Sie spekulieren oder ihre Goldinvestments auch Goldaktien enthalten, sollten Sie unseren renommierten monatlichen Newsletter abonnieren, wo wir die großen Aufschwünge des Goldkurses timen und Goldaktien mit besonders gutem Hebel zum richtigen Zeitpunkt empfehlen. Bis diese Woche sind zum Beispiel unsere aktuell gehandelten Goldaktien, die wir zwischen Juni und August 2005, am Anfang dieses letzten Kursanstiegs, empfohlen hatten, im Durchschnitt um 73% gestiegen. Abonnieren Sie noch heute unseren Newsletter um die nächste großartige Kaufempfehlung nach der Korrektur des Goldkurses nicht zu versäumen!

Fazit ist, dass Gold im historischen Vergleich, bezogen auf seinen realen Wert, nicht annähernd teuer ist. Dieser neue Bullenmarkt wird wahrscheinlich nicht aufhören, bevor er wirkliche historische Spitzenwerte weit über 1.000 US$ in heutigen Dollars erreicht hat. Während der Goldkurs innerhalb dieses Bullenmarktes steigen und fallen wird, ist der grundsätzliche Aufwärtstrend nicht in Gefahr, so lange Gold im Sinne der modernen Geschichte relativ billig bleibt.

Es ist weder schlau noch stichhaltig, den heutigen Dollar mit dem Dollar von vor Jahrzehnten zu vergleichen, ohne diesen an die Inflation anzupassen. Wann immer die Finanzmedien dies versuchen, ist es bestenfalls schlampig und schlimmstenfalls eine Irreführung der Investoren. Wir werden kein wirkliches 25-Jahres-Hoch erleben bevor Gold nicht die 1.250 US$-Marke übertrifft!


© Adam Hamilton, CPA
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Dieser Beitrag wurde von Hermann Wagner exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 13.01.2006.)







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