US-Dollar: Der letzte Halt vor dem Gold & Silber-Hoch
09.10.2014 | David Morgan
Dieses Interview mit David Morgan wurde von Butler On Business geführt:
Alan: Silber ist unter Druck gekommen. Es gab fast einen kleinen Knall, als Mario Draghi letzte Woche loslegte. Eigentlich sind das die Verhältnisse, unter denen die Edelmetalle eigentlich loslegen müssten, trotzdem geht es beim Gold abwärts, es bezieht Prügel.
David Morgan: Meine Meinung dazu, und hier geht es nicht darum Recht, oder Unrecht zu behalten oder starrsinnig zu sein, es geht hier nur um meine Analyse. Also: Ich bin tatsächlich der Ansicht, dass sich in diesem Monat die Dinge ändern werden, also dass der Boden bei beiden Edelmetallen getestet werden könnte. Silber hat sein Tief bei 18,17 $, über das ich nun schon seit Längerem spreche, durchbrochen. Das nächste Unterstützungsniveau liegt im Bereich von 17,50 $.
Also wieder zurück, um die finale Talsohle zu finden. Manchmal tun die herrschenden Mächte eben ihr Bestes, um diesen Boden auszuloten.Wenn die Bullion-Banken zum Beispiel austesten wollen, wo der Boden liegt - wie schon damals zu Rothschild-Zeiten … na ja, lesen sie dazu Jesse Livermore's Buch oder machen sie selbst ein paar Marktstudien, überprüfen Sie es selbst, Sie müssen mich gar nicht beim Wort nehmen.
Man beteiligt sich am Verkauf von Sachen, die man selbst kaufen möchte. Mit anderen Worten: Vielleicht sollte man über Short-Glattstellung am Silbermarkt nachdenken, das Open Interest am Silbermarkt ist aktuell ziemlich hoch. Das heißt, dass wieder alles drin ist bei den Wetten auf sinkende Silberkurse.
Und aktuell wird in das Tief verkauft, um den Boden weiter zu drücken und um zu sehen, wie tief der liegen kann, wie weit er sich in die Tief zwingen lässt. Wenn er sich bei aller Gewalt nicht mehr tiefer drücken lässt - und an diesen Punkt kommen wir - dann wir das Open Interest sinken und die Short-Positionen werden glattgestellt.
Das konnten wir ja schon im Bereich von 18,17 $ sehen: Während des Handelstages setzte eine kräftige Wende ein - auch bekannt unter der Bezeichnung Key Reversal! Dann erlebt man, wie das Smart Money, also die eigentlichen Spielmacher hier, anfangen glattzustellen. Aber wenn sie einmal mit den Glattstellungen anfangen, dann ändert sich auch das Markt-Momentum, das wissen sie. Das Momentum wechselt von abwärts zu aufwärts. Und ich bin wirklich der Ansicht, Alan, dass wir das im Oktober noch erleben werden. Wird es dann kräftige Kurssprünge geben? Möglicherweise nicht.
Aber kräftig genug, dass Silber gegen Ende Oktober bei vielleicht 20 $ stehen könnte - so ungefähr. Prozentual, von den aktuellen Ständen ausgehend, kann das als kräftig gelten.
Ob ich Recht behalten werde, oder nicht, das kann keiner mit absoluter Sicherheit sagen. Die Frage ist, wie viel Abwärtsdruck der Markt noch hinnehmen kann, bevor es keine Verkaufswilligen bei diesen Kursniveaus mehr gibt. Das werden wir wohl abwarten müssen.
Alan: Wir hatten hier Andy Hoffman von Miles Franklin, der Beiträge für uns macht; vor einigen Wochen meinte er, das Unternehmen sei ein sehr guter Ort für Goldkäufe. Andy Hoffman meinte in diesem Zusammenhang, dass die Papiermärkte für Gold und Silber voll und ganz vom eigentlichen physischen Metall abgekoppelt seien, da es so viel Papier gäbe, das sich gar nicht mehr durch Metall decken ließe.
David Morgan: Das ist ja schon immer so gewesen. Prozentual könnte die Diskrepanz jetzt noch viel krasser sein als jemals zuvor, aber im Grunde gilt das auch für alle anderen Märkte. An dieser Stelle möchte ich objektiv und fair bleiben: Mit diesem System zur Absicherung von elementaren Rohstoffen hatte man anfänglich wohl Gutes bezweckt, mit der Zeit haben sich aber die unbeabsichtigten Konsequenzen eingeschlichen.
Im Grund sind heute alle Märkte zu großen Kasinos für Spekulanten geworden. Aber dieses Deckungsverhältnis ist im Grunde bei allen Rohstoffen größer als die physische Wirklichkeit - das gilt auch für Weizen, Mais, Sojaöl, etc. Beim Silber ist dieses Deckungsverhältnis aber außergewöhnlich hoch. Im direkten Vergleich zu anderen Rohstoffmärkten liegt es kaum noch im darstellbaren Bereich.
Ich will klar und deutlich sagen, dass wir hier einen echten Papiermarkt haben - man muss sich nur einmal die Gesamtsituation anschauen. Denken wir mal kurz nicht an die Metalle, sondern nehmen nur den Derivatemarkt im Allgemeinen in den Fokus. Der Markt für Derivate stellt alles andere in den Schatten! Die meisten Derivate stehen mit den Zinsstrukturen in Zusammenhang, und diese Zinsstrukturen sind eng an die Nullzinspolitik gebunden - und das unterstreicht einmal mehr unser Problem mit dem Exponentiellen.
Gestern Abend hatte ich mir Chris Martensons Crash-Kurs angeschaut. Wiederholung ist die Mutter des Lernens. Ich kann nicht alles wissen, deswegen, schaue ich mir die Faktenlagen immer mal wieder an. Ich vergesse immer den Namen der Person, von der dieses Zitat stammt; ich werde es mal mit meinen eigenen Worten umschreiben, weil ich es nicht exakt zitieren kann.
Der betreffende Autor meinte “einer der größten Fehler der Menschheit ist, dass sie die Exponentialfunktion nicht versteht.“ Im Grunde ist diese sogenannte “Compoundierung“ das achte Weltwunder. Ab einem bestimmten Punkt scheint diese exponentielle Vermehrung immer schneller zu gehen, und das ist das Problem. Das System ist zum Scheitern verurteilt - und zwar wegen der Exponentialfunktion.
Wir befinden uns gerade in der Beschleunigungsphase. Die Geldmengen werden weiter wachsen, weil die Schulden weiter wachsen. So kann das aber nicht lange weitergehen. Vielleicht noch sieben Jahre, oder fünf. Persönlich bezweifle ich aber, dass es auch nur drei Jahre so weiterlaufen kann. Wir werden also eine Beschleunigung des Schuldenproblems erleben - das ist schon vorprogrammiert und Teil des Systems. Man kann es nicht ändern, es liegt einfach in der Struktur.
Das Zitat aus Chris Martensons Präsentation trifft es: Kaum einer weiß, warum dieses Aufzinsung der Schulden so gefährlich ist. Es hat wohl um die dreitausendachthundert Papierwährungsexperimente gegeben, und die sind alle gescheitert. Jetzt zu denken, dass ausgerechnet dieses nicht scheitern wird, ist doch lächerlich.
Wird es auf solche Weise scheitern, dass man für einen großen Kessel voller Dollars nichts mehr kaufen kann? Nein. Wird es eine Hyperinflation geben? Das bezweifle ich. Es wird aber ein Ereignis geben, das grundlegende Veränderungen bringt, und dem wird auch Ihr Mittelklasse-Lebensstil zum Opfer fallen. Nur das versuche ich zu vermitteln, und ich stoße dabei leider wieder auf taube Ohren.
Das erinnert mich an die Zeit, als ich die Talsohle des Silbermarktes “beschrie“, damals im Zeitraum 1998/1999/2000. Man hatte damals das Gefühl man schreie gegen den Wind. Nur ganz, ganz wenige haben hingehört. Hier geht es aber nicht darum, Recht zu haben, es geht um die Natur des Menschen.
Geschichte wiederholt sich. Fakt ist, dass dieses Schuldenproblem ein weltweites Phänomen ist - alle sind eng miteinander verzahnt, wenn der Dollar fällt, fallen alle. Ob die BRICS den Dollar umschiffen und sich diesem Geldsystem entziehen können, wenn die ganze Sache hochgeht, und ob sie dann ganz für sich souverän sein können ... gut, die Möglichkeit existiert. Ich weiß nicht - das wird sich alles noch zeigen, aber offenbar arbeiten sie sehr hart daran, so macht es zumindest den Anschein.
Doch auf lange Sicht wird es wie mit diesem Spruch sein: “Wenn General Motors fällt, fällt auch Amerika.“ Nun schauen Sie mal, was mit General Motors passiert ist, schauen Sie sich an, was aus Detroit geworden ist. In einen größeren Vergleich gepackt, mache ich jetzt daraus: "Wenn der Dollar fällt, fällt auch die Welt".
Alan: Prima Vergleich. Ich sage immer, wer sehen möchte, was mit einem Land passiert, das seine produktive Industriebasis verliert, der braucht nur nach Norden, nach Detroit zu schauen. Als ich damals in Detroit mein Geschäft mit Regenrinnen machte, war Detroit noch eine pulsierende Stadt mit vielen Unternehmen, jetzt ist sie wirklich eine Geisterstadt. […]
David, was müsste Ihrer Meinung nach passieren, damit das anfängt, was die Ökonomen der österreichischen Schule den Crack-Up-Boom nennen? Es wurde und wird so viel Geld gedruckt, und wie sie selbst sagen, ist auch dem US-Dollar nicht das ewige Leben als einzige Fiat-Währung beschert.
Möglicherweise wird es auch in zwanzig Jahren noch eine Währung geben, die sich Dollar nennt, sie wird dem ehemaligen Dollar aber nicht mehr ähneln - zumindest nicht mit Blick auf die heutige Kaufkraft des Dollar. Nun glauben die Vertreter der Österreichischen Schule aber an eine Sache, wie den Crack-Up-Boom": Innerhalb kurzer Zeit verlieren alle das Vertrauen in eine Währung, die dann im Grunde komplett in sich zusammenbricht. Würde Ihre Prognose lauten, dass da auch mit dem US-Dollar passieren wird?
David Morgan: Ich glaube schon… Das ist ja der Kern des Ganzen, dieses Spiel baut auf Zuversicht oder Vertrauen auf. Ich glaube allerdings nicht, dass diese Sache von der breiten Öffentlichkeit ausgehen wird. Es wird von anderen Instanzen ausgehen. Es könnte also von einem Hedgefonds ausgehen, oder einem Nationalstaat, oder aber von einem Staatsfonds, es könne aber auch ein sehr großer Investor sein; aber allgemein betrachtet, wird sich die Sache um einen Ausstieg aus dem Anleihemarkt (also US-Dollar-Schuldverschreibungen) drehen. Der wird das System unvorbereitet treffen.
Die Chinesen haben ihre Neukäufe von US-Schulden jetzt so gut wie ausgesetzt - diese Entwicklung läuft nun schon eine ganze Weile. Zum großen Teil wird nun Gold anstatt der Schulden gekauft, und das geht nun schon eine ganze Weile so. Die Chinesen gehen es ruhig an, sie machen es wie Profis. Sie bewegen die Märkte langsam, Schritt für Schritt, damit sie weiterhin zum selben Preis kaufen können und der Markt nicht in Unruhe versetzt wird.
Marktunruhe, genau das hab ich eben gemeint, also jenen Punkt, an dem es so große Verkaufsorder gibt, dass die gesamte Marktpsychologie umschwenkt - von US-Schulden kaufen zu US-Schulden verkaufen.
Um noch einmal mit meinen schon häufiger benutzten Vergleich zu kommen: Wie bei einer Vogelschar, die ganz glücklich und zufrieden in eine Richtung zieht. Sie fliegen alle in Formation, alles ist gut und schön, doch dann plötzlich, offenbar unerklärlich und wie aus heiterem Himmel, biegen sie scharf links ab, und alle folgen. Alle vollziehen einfach diese abrupte Richtungsänderung nach! Und genau diese abrupte Richtungsänderung meine ich. Die wird meiner Meinung nach kommen. Wann, weiß ich nicht.
Ausgelöst wird sie wahrscheinlich durch jemand, der versucht, aus dem US-Dollar-Markt auszusteigen. Es wird dann eine Ausstiegsbewegung geben, welche dann aber keine normale Größe mehr hat - mit einem Volumen, das plötzlich viel größer als sonst ist - so was in die Richtung. Oder vielleicht gibt es eine Computerpanne, die bei einer Nation die Geldausgabe auslöst, oder es passiert bei einer Bank, ausgelöst durch einen Hacker, der für irgendeine Institution arbeitet. Oder es könnte ja auch, in Anführungszeichen "eine terroristische Gruppe" sein, die den Markt heimsucht, so dass die Hedgefonds sagen “Oh mein Gott, wenn wir hier einen elektronischen Ausfall haben, dass steigen wir doch lieber aus US-Anleihen aus.“
Und dann verkaufen sie und hören nicht mehr auf; wenn eine so große Verkaufsorder in den Markt kommt, dann können das auch andere erkennen und sich mitreißen lassen. Dann ziehen Verkäufe andere Verkäufe nach sich, denn schließlich stehen sofort massive Glattstellung auf der Tagesordnung. Es muss gar nicht komplizierter sein, meiner Meinung nach könnte sowas tatsächlich passieren.
Alan: Seit den Aussagen Mario Draghis von letzter Woche stürmte der Dollar im Vergleich zu Euro immer wieder nach oben. Man kann aber kaum sagen, dass er diese Bewegung allein gegenüber dem Euro vollzog - man braucht sich ja nur die Edelmetallkurse anzuschauen. Ich bin perplex. Kam dieses 52-Wochen-Hoch, weil Mario Draghi die Zinssätze um ein Zehntel eines Prozents kürzte und die Einleger jetzt noch einen höheren Negativzins zahlen müssen?
David Morgan: Das habe ich ja gemeint. Gehen wir zurück in die Vergangenheit, als John Exeter Präsident der Federal Reserve von New York war. Die New York Fed und er waren mit einer umgekehrten Pyramide konfrontiert; und ich war vielleicht einer der ersten, der die Aufmerksamkeit der investierenden Öffentlichkeit damals auf diese Tatsache lenkte. Man kann sich das aber auch bei Trace Mayer auf runtogold.com anschauen - in seinen aktualisierten Charts - eigentlich ist das sogar besser als der Vergleich mit John Exeter, weil es damals noch nicht das heutige Derivate-Problem gab. Derivate gab es schon, aber eben nur vergleichsweise wenige Optionen.
Wenn aber die Suche nach Liquidität einsetzt und die Leute es mit der Angst zu tun bekommen, dann schichten sie in immer sicherere Anlagen um. Sie verlassen also die riskantesten, und bewegen sich die umgekehrte Pyramide herab. Auf dem Weg nach unten steht noch der Dollar eine Stufe über Gold und Silber. Aber im Grunde will man immer das nächstsichere Investment haben.
Für die meisten Menschen ist der bare Dollar in der Hand das allersicherste. Denken wir an eine Bankenpleite; wenn die Leute, die ihre 4.812 $ auf der Bank hatten, diese jetzt unter ihren Matratzen, in einem Safe oder im Hausgarten verstecken - wenn es dann zu einer Bankenpleite kommt, können sie sich zumindest noch etwas kaufen. Zurzeit akzeptiert das jeder - diese Akzeptanz wächst sogar: Der Dollar wird stärker, wie Sie eben schon gesagt hatten.
Das ist also die Stufe, die vor dem Verlust des Vertrauens in ein Stück Papier kommt. Sobald dieser Vertrauensverlust in den zukünftigen Wert dieses Stück Papiers da ist, wird es den großen Ansturm aufs Gold geben - quasi wie der Name von Trace Mayers Webseite: runtogold.com.
So funktioniert das eben. Ich kann es nicht ändern, aber man sollte das unbedingt wissen. Da Sie diese Frage gestellt haben, sage ich, dass wir bei unserer Diskussion noch nicht wirklich tief vorgedrungen sind. Die ganze Sache ist kompliziert, weil es mit Blick auf die Öffentlichkeit eben um Wahrnehmung geht. Und die Wahrnehmung ist gerade: “Ich bin sicher, weil ich Dollars habe.” Das gilt wahrscheinlich für 99% der Bevölkerung.
Vielleicht ein oder zwei Prozent würden sagen “Am sichersten bin ich im Gold.“ Wenn der Dollar aber wegbricht, dass braucht es gar nicht so viele Leute, die sich erst fortbilden müssen; dann heißt es: "Oh mein Gott, was werde ich jetzt machen?". Die Leute schauen sich die Gesamtsituation erneut an und sie verlieren auch das Vertrauen in die "Papierversprechen" und dann “stürmen“ sie buchstäblich aufs Gold zu. Ich denke, wir kommen diesem Punkt näher.
Schauen Sie sich diese umgekehrte Pyramide selbst an, und Sie werden einen besseren Eindruck von dem bekommen, was ich hier erzähle. Wie gesagt, es ist einfach nur ein fester Bestandteil dieses Prozesses. Überspringen lässt der sich nicht wirklich.
Deswegen bin ich auch nicht perplex. Ich verstehe und akzeptiere es. Eine andere Frage ist, ob mir das gefällt. Nein. Ich würde mich derzeit viel besser fühlen, wenn Silber irgendwo bei 30 $ plus stehen würde und Gold in einer Spanne zwischen 1.600 $ - 1.700 $. Dort müssten meiner Meinung nach die Edelmetalle stehen - mindestens. Mit all dem, was im geopolitischen Bereich passiert - das Hin und Her der Kriegsparteien, diese gegenseitigen Sanktionen, ein im Grunde stark unter Druck geratener Euro, dann noch der Vertrauensfaktor - wer traut wem noch im Rahmen dieser ganzen NSA-Sache - all das steht ja noch im Raum, nicht davon hat sich entspannt oder verbessert.
Denken Sie nur, wie viel komplizierter die weltpolitische Situation heute geworden ist, verglichen mit 2008, dem Jahr der Finanzkrise. Die Gesamtsituation ist viel schwieriger und komplexer geworden. In Wirklichkeit hat sich der Aktienmarkt immer besser entwickelt und die Propagandamaschine ist stärker und stärker geworden. Wer der Propaganda da draußen glaubt, dem kommen Ansichten wie die meinen doch lächerlich vor. Warum sollte mir noch jemand zuhören? Klingt doch, als hätte die Platte einen Sprung, oder? Das habe ich doch schon alles einmal gehört - und solche Sachen. Es ist eigentlich wie bei “Der Schäfer und der Wolf“. So fühle ich mich manchmal.
Man könnte denken, warum verschwende ich eigentlich meine Zeit mit all dem; vielleicht wird sich die ganze Sache noch viel länger hinziehen, als man jemals geglaubt hätte, vielleicht wird es nicht mal Zeit meines Lebens so weit kommen. Ich persönlich habe aber starke Zweifel, dass all das noch lange zusammenhalten wird. Und warum wird die Realität wieder Einzug halten? Wegen der Exponentialfunktion, die weiter am Werk ist und sich einfach nicht stoppen lässt.
Chris Martenson hat tolle Arbeit geleistet mit seiner letzten Crash-Kurs-Videoserie. Er zieht beispielsweise Vergleich wie: Man hat einen Tropfen Wasser, und der verdoppelt sich mit jeder Sekunde …. Würde man das Yankee Stadium in New York komplett abschotten, und mit einem Tropen Wasser beginnen, wie lange würde es dauern, bis die oberste Sitzreihe unter Wasser ist und Sie aus dem Stadion geschwemmt werden? Also, wenn ich mich richtig erinnere, würde es 50 Minuten dauern.
Aber nach 45 Minuten würde im ganzen Yankee Stadium das Wasser vielleicht nur bis an die Hüfte gehen oder so. Danach bleiben aber nur noch fünf Minuten, obwohl es noch den Anschein hat, als wäre alles recht sicher. Man denkt sich: “Da unten ist ein großes Stadion, das Wasser steht nur ein paar Fuß hoch, und ich sitze hier ganz oben auf der unüberdachten Tribüne…“ Dann beschleunigt sich alles (wegen der Exponentialfunktion) und in den letzten fünf Minuten, steht das Wasser nicht mehr einigen Fuß hoch, sondern füllt das ganze Stadion aus.
Das ist die Macht der Exponentialkurve - die Macht der Beschleunigung. Genau das meine ich, all das ist fester Teil des Systems. Schauen Sie es sich an: https://www.youtube.com/watch?v=iIwyMif5EOg
Es lässt sich ändern, es wird sich nicht ändern, es ist und bleibt Wirklichkeit, ganz gleich, was Ihnen die Propagandamaschine entgegenschleudert. DIESE BESCHLEUNIGUNG WIRD ES GEBEN. Die Beschleunigung findet statt, während wir hier sprechen. Ich habe keinen Zweifel daran, dass wir diese Sache in den nächsten Jahren zu spüren bekommen - auf keinen Fall länger. Ich glaube nicht, dass all das noch fünf, sechs oder sieben Jahre weitergehen wird. Das kann es einfach nicht. Die Exponentialfunktion sorgt dafür.
Wir sind mit 17 Billionen Dollar in den Miesen. Denken Sie mal: Alle US-Administrationen von den Gründungsvätern bis zu Bush haben 8 Billionen Schulden angesammelt - und nun unter Barack haben wir von 8 auf 17 Billionen verdoppelt. Das zeigt doch eindeutig, dass sich die Dinge DURCHAUS beschleunigen. Ist das Baracks Fehler? Nein, ich gebe ihm dafür gar nicht die Schuld. Ich sage nur, hier zeigt sich - ungeachtet der US-Administrationen - die Macht der Exponentialfunktion. Wann ist denn Schluss? Wenn die Schulden von 17 auf 34 Billionen steigen?
Irgendwann werden die Leute, die US-Schulden halten, sagen: “Das wird nie aufhören, ich muss was unternehmen, ich werde in Barbestände umschichten.“
Wenn Bargeld nicht mehr funktioniert, kommen wir ganz unten in Exeters und Mayers Pyramide an - und dann gibt es buchstäblich den “Ansturm aufs Gold“. An diesem Punkt wird die Mehrheit der Menschen aber mit dem Problem zu kämpfen haben, dass die verfügbaren Mengen Gold - und Silber - bei Weitem nicht mehr reichen werden. Zumindest nicht zu einem Preis, den man zur jetzigen Zeit noch als irgendwie vertretbar bezeichnen würde.
© David Morgan
www.silver-investor.com
Der Artikel wurde am 01.10.2014 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Hinweis: Sein Brief "Der Morgan Report" kann in deutscher Sprache unter www.morgan-report.de abonniert werden.