Neutrale, technische HUI-Trends
13.03.2006 | Adam Hamilton
Finanzmärkte haben viele eigenartige Merkmale, die Investoren und Spekulanten wirklich verstehen müssen, um gewinnbringend handeln zu können. Eines der wichtigsten ist, dass alle Märkte, auch während eines Bullenmarktes, steigen und fallen. Sogar während langfristigen Bullen- oder Bärenmärkten bewegen sich die Preise unvermeidlich nach oben und unten.
Während diese Erkenntnis in der Theorie einfach und offensichtlich erscheint, führt sie doch zu einer Vielzahl von Problemen bei der praktischen Anwendung. Generell sind Investoren und Spekulanten, kurz bevor sich die Preise für eine gewisse Zeit in die andere Richtung bewegen, derart fasziniert von den bestehenden taktischen Trends, dass sie schon die bloße Möglichkeit einer Trendwende als Irrlehre abtun. Ablehnende Reaktionen gegen solche Neuigkeiten von einer wahrscheinlichen, zwischenzeitlichen Kurswende sind die Norm.
Heute sieht es aus, als ob im brandaktuellen Goldsektor solch eine zwischenzeitliche Trendwende eingesetzt hätte oder kurz bevorstehen würde. Trotz des anhaltenden, generellen Aufwärtstrends der Goldaktien muss es regelmäßige Korrekturen oder Konsolidierungen geben, um das Vertrauen in den Markt zu erhalten und die Grundlage für den nächsten, mächtigen Aufschwung zu schaffen.
Nachdem ich als genauer Beobachter der Märket in jedem einzelnen Aufschwung seit Beginn dieses Gold-Bullenmarkts im November 2000 aktiv gehandelt habe, habe ich gelernt, mit diesen regelmäßigen Korrekturen zu leben. Diese sind eigentlich ziemlich profitabel. Die Zwischenhochs vor diesen Korrekturen bieten ideale Möglichkeiten um Gewinne zu verwirklichen, und die Zwischentiefs nach den Korrekturen sind optimal, um erneut in hervorragende Goldaktien zu investieren.
Trotzdem habe ich gesehen, dass nur wenige Dinge die Anhänger von Goldaktien derart irritieren wie die Nachricht, dass wahrscheinlich eine Korrektur bevorsteht. Ich habe ein paar hundert dieser wöchentlichen Abhandlungen so wie hunderte von Newsletters geschrieben, und nichts rief so viel Kontroverse hervor wie die Warnungen kurz bevor einer wahrscheinlichen Korrektur. Obwohl ich keineswegs masochistisch veranlagt bin, glaube ich doch, dass es für alle Goldaktien-Investoren wichtig ist, diese Informationen zu erhalten und zu beachten.
Der Nutzen solcher Korrekturen für Spekulanten ist offensichtlich, eine weitere brillante Möglichkeit um zu handeln. Aber auch Investoren sollten diese regelmäßigen Konsolidierungen beachten. Warum? Während Investoren nicht am Verkaufen interessiert sind, so bringen sie doch von Zeit zu Zeit neues Kapital in den Bullenmarkt der Goldaktien. Dieses Kapital macht viel schneller Gewinne wenn es in der Nähe eines Zwischentiefs angelegt wird als wenn es bei einem Zwischenhoch eingebracht wird. Daher können Investoren stark davon profitieren, wenn sie über die Kursbewegungen dieses Bullenmarktes Bescheid wissen, auch wenn sie für längere Zeit keine Anteile verkaufen wollen.
Deshalb möchte ich mich diese Woche etwas eingehender mit technischen HUI-Trends befassen, die seit Februar eine neutrale Entwicklung zeigen. Obwohl in den Märkten jederzeit alles passieren kann, zum Beispiel dass der HUI morgen auf 400 hochschnellt, so ist dies doch sehr unwahrscheinlich. Schlaue Investoren und Spekulanten werden, obwohl sie wissen dass alles möglich ist, immer noch lieber entsprechend den wahrscheinlichsten Entwicklungen handeln als dagegen. Und zurzeit ist eine Korrektur oder Konsolidierung des HUI sehr wahrscheinlich.
Ich möchte mit einem strategischen Chart beginnen, der diesen gesamten, faszinierenden HUI-Bullenmarkt bis zum heutigen Tag zeigt. Mit einem atemberaubenden Aufschwung um 858% seit November 2000 war dieser Bullenmarkt bisher schon unglaublich profitabel. Trotzdem gab es Auf- und Abwärtsbewegungen mit bisher sechs großen Aufschwüngen und fünf bedeutenden Korrekturen. Nach diesem sechsten großen Aufschwung keine sechste starke Korrektur zu erwarten, wäre ganz einfach eine naive und dumme Sicht der Dinge.

Angenommen das letzte HUI-Hoch vom 1. Februar kennzeichnete den Höchstwert seines letzten Aufschwungs, so brachten die sechs großen Anstiege in diesem Bullenmarkt einen durchschnittlichen Gewinn von 99% über 145 Handelstage, also jeweils etwa 7 Monate. Dieser letzte Aufschwung seit Mai 2005 war mit 180 Tagen etwas länger und brachte mit 107% auch etwas mehr Gewinn. Wie auch immer man es sieht, dieser Anstieg auf mehr als den doppelten Wert seit letztem Mai war unglaublich und äußerst lukrativ. Ich habe diese Bergfahrt wirklich genossen.
Ein weiteres, für mich sehr faszinierendes Maß ist der durchschnittliche Gewinn in den ersten fünf großen Aufschwüngen dieses Bullenmarktes, bevor diesem letzten starken Anstieg. Dieser Gewinn lag bei 98%, und da die Märkte eine Studie von Wahrscheinlichkeiten sind, war diese Zahl äußerst interessant. Am ersten Juni, im Zeal Intelligence Newsletter 6/05, verwendete ich diesen durchschnittlichen Gewinn um ein wahrscheinliches Ziel für diesen letzten Aufschwung des HUI von 330 vorherzusagen. Also um 98% höher als sein Tief vom Mai 2005. Zu dieser Zeit handelte der HUI unter 190 und deswegen schien diese Zahl optimistisch, aber es war lediglich der Durchschnittswert, relativ zu den vorhergehenden Daten dieses Bullenmarktes.
Natürlich gab es kein Gesetz das sagte, der HUI müsste in diesem jüngsten Aufschwung einen Gewinn von 98% erzielen. Die verschiedenen vorangehenden Anstiege variierten zwischen Gewinnen von 45% und 145%. Als Spekulant ist es trotzdem gut, ein grobes Ziel zu haben, und dieser Durchschnittswert bot ein solches Ziel. Der HUI überstieg dieses 8 Monate zuvor gesetzte Ziel Anfang Februar um 15 Prozentpunkte, aber es war immer noch ein guter Richtwert für das, was wir durchschnittlich erwarten konnten.
Mit einem bisherigen Anstieg um 107% hat dieser letzte Aufschwung die Erwartungen übertroffen und uns so einige äußerst profitable Goldaktiengeschäfte beschert. Wir kauften letzten Sommer und Herbst Goldaktien, als uns die Bedingungen gut erschienen, und wir hoben unsere Handelsstopps vor etwa sechs Wochen an, als der HUI nahe an seinem Hoch zu sein schien, um unsere Gewinne zu sichern. Letztendlich hält kein Kursanstieg für immer an, egal wie mächtig der zu Grunde liegende Bullenmarkt ist, und das gleiche gilt auch für diesen letzten Aufschwung.
Nach einem solchen Anstieg ist eine Korrektur unvermeidlich, der notwendige und gesunde Rückgang, um die Stimmung im Markt wieder zu beruhigen und das Fundament für den nächsten großen Aufschwung zu legen. Wie der Chart zeigt, ist dieser führende Index während der genannten Korrekturen jeweils in 88 Tagen um 30% gefallen. Angenommen die kommende, höchstwahrscheinliche Korrektur des HUI folgt diesem Schema, so würde ein Rückgang von seinem Hoch vom 1.Februar um 30% zu einem groben Kursziel von 240 in den nächsten Monaten führen.
Wird der HUI nun nach diesem Aufschwung tatsächlich bis auf 240 zurückfallen? Als normaler Sterblicher, der nicht in die Zukunft sehen kann, muss ich sagen ich habe keine Ahnung. Als Spekulant aber sehe ich, dass die Wahrscheinlichkeit für eine baldige Korrektur viel höher ist als für einen anhaltenden Aufschwung. Ich will mein schwer verdientes Geld nur riskieren, wenn die Bedingungen äußerst günstig für mich sind. Deshalb liebe ich Spekulationen auf den Märkten, während ich Glücksspiele verabscheue. In den Märkten kann ich dann handeln, wenn ich exzellente Gewinnchancen sehe.
Bevor wir uns mit den speziellen technischen Charts befassen, die mich zu der Überzeugung führen dass der HUI momentan keine gute Long-Position darstellt, möchte ich noch einige faszinierende Aspekte dieses ersten Charts ansprechen. Wie Sie sehen, waren die Anstiege 2, 4, und 6 viel stärker als die anderen, mit Gewinnen von jeweils mehr als 100%. Die dazwischen liegenden, viel schwächeren Anstiege nenne ich Konsolidierungs-Anstiege. Die Anstiege 3 und 5 verzeichneten nur etwa die Hälfte der Gewinne der großen Aufschwünge.
Nach jedem bisherigen Anstieg stagnierte der HUI zuerst für 1 bis 4 Monate, bevor danach jeweils eine starke Korrektur einsetzte. Nachdem unser letzter Anstieg ebenfalls als ein massiver Anstieg gilt, vermute ich, dass auch diesmal eine starke Korrektur sehr wahrscheinlich ist. Starke Korrekturen sind eigentlich gut, da sie den HUI unter seine 200-Tages-Linie drücken und somit eine bessere Gelegenheit für Neuinvestitionen, sowohl für Spekulanten als auch für Investoren bieten. Während der ersten beiden Korrekturen (2 und 4) nach starken Anstiegen fiel der Kurs jeweils um durchschnittlich 35%, was diesmal zu einem Kursziel nahe 225 führen würde, falls eine ähnliche Entwicklung bevorsteht.
Nachdem diese massiven Anstiege ihr Hoch erreichen, stagnieren, und dann korrigieren, beginnt normalerweise der nächste Aufschwung. Diese neuen Kursanstiege sind kleiner und wirken wie Konsolidierungen. Der HUI stieg zwar in den Anstiegen 3 und 5, aber jeweils nur bis zu den erreichten Spitzenwerten der vorangegangenen, massiven Anstiege. Falls also ein ähnliches Szenario bevorstehen würde, was aber angesichts des Übergangs in die zweite Phase des Gold-Bullenmarktes vermutlich nicht so sein wird, könnte Anstieg Nummer 7 seine Spitze bei etwa 350 erreichen, bevor der nächste, massive Anstieg einsetzt und zu neuen, glänzenden Hochs führt.
Die bisherige Entwicklung dieses Bullenmarktes führt also nicht nur zu der Vermutung, dass eine Korrektur sehr wahrscheinlich ist, sondern sie zeigt auch, dass der nächste Aufschwung des HUI vermutlich nur etwa die Hälfte der Gewinne dieses letzten Aufschwungs erreichen wird. Demnach würde er also nur etwa die Werte der Hochs von Anfang Februar erreichen. Wir wissen nicht ob dies wirklich passieren wird oder nicht, aber wenn man sich der wahrscheinlichen Entwicklungen bewusst ist, kann man seine Erwartungen besser festlegen und eventuellen Enttäuschungen im weiteren Verlauf dieses Jahres vorbeugen. Es ist weitaus besser, eine gewisse Vorstellung von dem zu haben, was kommen könnte, als blindlings und ohne jede Vorahnung auf irgendwelche Erwartungen zu bauen.
Trotz der Wahrscheinlichkeit dieser Entwicklungen müssen wir Anstieg Nummer 7 die Möglichkeit eingestehen, sich besser zu entwickeln als angenommen, da langfristige Bullenmärkte letztendlich zu positiven Überraschungen tendieren. Dies ist auch der Grund warum ich Goldaktien normalerweise nicht sofort verkaufe wenn es scheint als wäre ein Zwischenhoch erreicht. Ich erhöhe lediglich meine Handelsstopps und warte, bis die Marktentwicklungen meine Geschäfte beenden. Der Zeal Intelligence Newsletter 2/06, veröffentlicht vor diesem letzten Aufschwung des HUI, erklärt all diese Verfahren und ermöglichte unseren Abonnenten, ihre realisierten Gewinne zu maximieren.
Wenn nun die durchschnittlichen Gewinne aus diesen Anstiegen der einzige neutrale, technische Trend des HUI wären, würde ich mir nicht allzu viele Sorgen machen. Wie aus dem folgenden Chart hervorgeht, zeigen aber auch andere, entscheidende Maße einen neutralen Trend. Wenn man all diese Faktoren zusammen betrachtet, erregt ihr neutraler Trend durchaus Aufmerksamkeit. Der kürzliche Rückgang des HUI/Gold-Ratio ist die nächste technische Entwicklung die wir betrachten.

Das HUI/Gold-Ratio ist genau das wonach es aussieht, nämlich der Wert des HUI-Index gebrochen durch den Goldpreis. Wenn dieses Verhältnis steigt, bedeutet dies, dass der HUI während einem Aufschwung schneller steigt als der Goldpreis. Wenn es fällt entwickelt sich Gold besser als der HUI, was normalerweise während einer Korrektur der Fall ist. Beide Entwicklungen sind naturgemäß in einem Bullenmarkt zu erwarten und vollkommen normal. Dieselben Aufschwünge die oben diskutiert wurden sind in all diesen Charts nummeriert um den Vergleich zu erleichtern.
Während dieses Verhältnis zwar keine deutlichen Kauf- und Verkaufsignale bietet, so ist es doch ein tolles Werkzeug um zu zeigen wann die wahrscheinliche Entwicklung von Aufschwung zu Korrektur übergeht und umgekehrt. Als ich Mitte Juli zum letzten Mal über dieses Verhältnis schrieb, war ein bedeutendes Verkaufssignal eingetreten und die wahrscheinliche Entwicklung deutete auf Gewinne in Long-Positionen hin. Zu dieser Zeit war es offensichtlich richtig sich stark in Long-Positionen zu engagieren, da der HUI nur bei rund 195 handelte.
Nach dem Anstieg auf 345 seit Juli erscheint nun wiederum ein deutliches Verkaufssignal. In diesem speziellen Handelssystem erscheint ein Verkaufssignal wenn dieses Verhältnis seine 50-Tages-Linie unterschreitet. Frühere Verkaufssignale sind in diesem Chart eingezeichnet und fast alle erschienen am Anfang einer starken Korrektur oder Konsolidierung des HUI. Die einzige Ausnahme war das letzte Verkaufssignal und das anschließende Kaufsignal Ende letzen Jahres, die wirklich als anormale Entwicklungen gesehen werden können.
Sobald dieses Verhältnis unter seine 50-Tages-Linie fällt, signalisiert es eine Phase von mehreren Monaten, in denen Gold sich besser entwickeln sollte als der HUI. Üblicherweise fällt in diesen Phasen auch der Goldpreis, nur eben nicht so schnell wie der HUI, und deswegen verringert sich dieses Verhältnis. Obwohl das Verkaufssignal des HUI/Gold-Ratio bis diesen Mittwoch, als ich diese Charts fertig stellte, noch nicht aufgetreten war, so ist es doch klar dass sich dieses Verhältnis nahe seiner 50-Tages-Linie bewegt. Das nächste Verkaufssignal könnte also jederzeit erscheinen. Die Abonnenten unseres Newsletters haben Zugang zu diesen Charts in hoher Auflösung, mit wöchentlichen Updates, um diese wichtige Entwicklung beobachten zu können.
Weiters können wir aus diesem Chart wahrscheinliche Kursziele des HUI ableiten. Beachten Sie die graue Major Ratio Support-Linie. Der schlimmste Fall einer HUI-Korrektur wird wahrscheinlich oberhalb dieser Linie enden, die sich momentan um etwa 0.42 bewegt. Das heißt wenn Gold bis zu seiner eigenen 200-Tages-Linie korrigiert, die sich momentan knapp unter 475 $ bewegt, und der HUI zu seiner Major-Ratio-Support-Linie von 0,42 mal diesem Wert zurückfällt, dann wäre 200 ein potentielles Kursziel für den HUI. Ich persönlich denke nicht dass der HUI so weit fallen wird, die Gründe dafür werde ich weiter unten diskutieren. Eine solche Entwicklung ist aber durchaus möglich und muss daher auf jeden Fall in Betracht gezogen werden.
Letztendlich wird dieser Rückgang des HUI/Gold-Ratio zu Ende gehen und der nächste große Aufschwung des HUI wird einsetzen. So wie alles andere in den Finanzmärkten sind auch die Phasen von steigendem und sinkendem HUI/Gold-Ratio zyklisch und dieses Verhältnis steigt und sinkt. Der nächste Chart bestätigt die neutralen, technischen HUI-Trends indem er das Handelsvolumen des HUI als einen anderen Aspekt dieses Index betrachtet.

Der HUI-Index selbst wird nicht direkt gehandelt, sondern nur seine jeweiligen Komponenten. Wenn man nun die täglichen Handelsvolumen dieser Komponenten addiert, bekommt man das zusammengesetzte Volumen als ein treffendes Maß für das Interesse am HUI als ganzes. Wie dieser Chart zeigt, ist das Volumen des HUI in der Nähe von Zwischenhochs auf Grund der gereizten Stimmung unter den Anlegern generell hoch, während es rund um Zwischentiefs niedrig ist, wenn die Anleger entmutigt sind.
Wir haben die extreme Volatilität des HUI-Handelsvolumens durch einen 5-Tages-Durchschnittswert ausgeglichen und dann einen Bereich von 16 bis 38 Millionen Aktien eingeschränkt. Sobald die 5-Tages-Linie des HUI über 38 Millionen Stück pro Tag ansteigt, ist der Index üblicherweise schon nahe einem Spitzenwert. Dieser Zusammenhang lässt sich interessanterweise bis 2002 zurückverfolgen, und hat sich also sehr gut bestätigt. Wir bieten unseren Abonnenten hier ebenfalls einige Charts über das Handelsvolumen des HUI mit hoher Auflösung und wöchentlichen Updates.
Währen dem letzten großen Aufschwung (Nummer 6), schnellte dieses Maß nach oben und erreichte sein Allzeithoch. Zusätzlich zu diesen glänzenden absoluten Niveaus blieb das HUI-Volumen, gemessen an seiner 5-Tages-Linie, in den letzten paar Monaten auch länger über 38 Millionen als je zuvor in diesem gesamten Bullenmarkt. Hohe Handelsvolumen sind oft ein Zeichen für die Euphorie kurz vor einem Hoch, oder für die Angst vor einem Einbruch kurz nach diesem Hoch in den jeweiligen Märkten. Beide Szenarien spielen in der Nähe von Zwischenhochs, also nicht während der besten Zeit für Long-Positionen.
Wir Menschen werden von unseren Emotionen angetrieben. Während schlaue Spekulanten und Investoren versuchen, ihre Emotionen neutral zu halten, reagiert der Großteil der Anleger emotional. Sie wollen dann handeln, wenn die Preise steigen und man wird sehr leicht von der weit verbreiteten Aufregung und Gier in der Nähe eines Zwischenhochs mitgerissen. Deshalb steigt das Handelsvolumen oft während eines Aufschwungs und erreicht seinen Höhepunkt bei, oder kurz nach einem bedeutenden Zwischenhoch.
Umgekehrt haben die Anleger nach einer demoralisierenden Korrektur normalerweise genug und wollen nichts mehr mit Goldaktien zu tun haben. Mit verärgerten und frustrierten Anlegern wird das Handelsvolumen verschwindend klein wenn bedeutende Zwischentiefs erreicht werden. Es steigt dann nicht wieder an, bevor ein neuer Aufschwung einsetzt und seine potentiellen Gewinne zu sehen sind. Das Volumen ist tatsächlich ein guter Indikator für das allgemeine Interesse an einem bestimmten Sektor.
Die 5-Tages-Linie des zusammengesetzten HUI-Volumens deutet im Moment klar auf ein Hoch hin. Das ist jener rege Handel, den wir rund um bedeutende Zwischenhochs erwarten. Er zeigt, dass eine Korrektur oder Konsolidierung des HUI zurzeit wahrscheinlicher ist, als ein Anhalten seines Aufwärtstrends. Diese Annahme wird auch von dem letzten technischen Indikator unterstützt, den ich heute diskutieren möchte, dem relativen HUI oder rHUI.

Der rHUI ist nichts anderes als der HUI, gebrochen durch seinen 200-Tages-Durchschnitt. Die Relativitätstheorie im Aktienhandel basiert auf der Tatsache, dass Bullenmärkte in Aufschwüngen über ihre zu Grunde liegende 200-Tages-Linie ansteigen, und danach wieder dorthin korrigieren oder sich in einer Konsolidierungsphase um diesen Wert bewegen. Daher ist der optimale Zeitpunkt zum Kauf, wenn der Preis relativ niedrig ist, nahe seiner 200-Tages-Linie. Zeit zum Verkaufen oder zum Erhöhen von Handelsstopps ist dann, wenn der Preis diesen 200-Tages-Durchschnitt relativ weit übersteigt.
Wie man oben sieht erreicht der HUI in den großen Anstiegen 2 und 4 seinen Spitzenwert jeweils kurz nachdem er auf mehr als das 1,5-fache über seine 200-Tages-Linie gestiegen war. Dies zeigt, dass der HUI einfach schon zu stark überkauft ist, sobald er seine 200-Tages-Linie um mehr als 50% übersteigt, und eine Korrektur ist dann sehr wahrscheinlich um die Marktstimmung wieder auszugleichen. Unser letzter massiver Aufschwung Nummer 6 übertraf diesen Grenzwert als der Index am 31. Jänner das 1,524-fache seiner 200-Tages-Linie erreichte.
Die Relativität war in den letzten Jahren ein guter Indikator für viele Märkte, und deswegen nehme ich die Signale dieses von mir entwickelten Handelssystems sehr ernst. Der Anstieg des HUI auf mehr als 50% über seiner 200-Tages-Linie war für mich der primäre Grund, warum ich mich im Newsletter 2/06, der am Morgen des 1. Februar veröffentlicht wurde, neutral stellte. Ich erklärte die technischen Umstände, hob unsere Stoppkurse für Edelmetalle an, und versuchte unsere Abonnenten darauf vorzubereiten, dass wahrscheinlich eine Korrektur des HUI bevorstehe.
Der Relativitätstheorie zufolge sollte sich der HUI nach dieser Korrektur in der Nähe seiner 200-Tages-Linie stabilisieren, die sich derzeit bei etwa 235 bewegt. Dies ist der Bereich wo ich denke, dass die Korrektur/Konsolidierung des HUI wahrscheinlich enden wird, bevor ein neuer, mächtiger Aufschwung aus der Asche seines Vorgängers aufersteht. Die 200-Tages-Linie wird in den nächsten Monaten natürlich allmählich steigen und diese wahrscheinliche Endzone langsam anheben.
Obwohl mir klar ist, dass diese wahrscheinlichen, neutralen Bewegungen sicher nicht das sind, was Goldaktien-Anleger gerne sehen würden, ist es meiner Meinung nach doch geschickt, sie zumindest in Betracht zu ziehen. Die Märkte werden ohnehin machen was sie wollen, egal was Sie oder ich sich wünschen, und deshalb denke ich dass es am besten ist, ihre Auf- und Abwärtsbewegungen einfach zu akzeptieren. Sich gegen diese Entwicklungen zu stellen führt nur zu hohen Verlusten und viel Ärger. Stattdessen sollten wir die Märkte wie Wellen reiten und akzeptieren, dass die Wellen nicht immer in die Richtung laufen, in die wir surfen wollen.
Eine Korrektur in Goldaktien ist eigentlich keine wirklich große Sache innerhalb eines breiten, generellen Rohstoff-Bullenmarktes. Während wir bei Goldaktien auf die nächste, viel versprechende Kaufgelegenheit warten, beschäftigen wir uns in unserem Newsletter mit anderen, potentiellen Rohstoffsektoren. Diese beinhalten herausragende Öl-, Gas-, Uran-, und Basismetall-Aktien, mit dem Potential für gleiche oder sogar höhere Gewinne als bei Goldaktien.
Weiters bieten Korrekturen und Konsolidierungen bei Goldaktien besonders gute Kaufgelegenheiten in einem anhaltenden Bullenmarkt. Wir beobachten hunderte Goldaktien um die besten der besten Kaufgelegenheiten herauszufiltern und dann zu empfehlen, wenn uns die Umstände am besten erscheinen. Abonnieren Sie noch heute unseren renommierten, monatlichen Newsletter, und profitieren Sie mit uns von diesem großartigen Rohstoff-Bullenmarkt!
Fazit ist, dass der HUI, so beliebt er unter konträren Anlegern auch sein mag, bisher nicht geradlinig angestiegen ist und dies auch in Zukunft nicht machen wird. Er wird in weiteren Aufschwüngen glänzende Gewinne bringen, und dann genauso schnell wieder in starken Korrekturen zurückfallen und die angeheizte Marktstimmung wieder abkühlen. Von einem langfristigen Trend etwas anderes zu erwarten wäre unlogisch und haltlos.
Der HUI durchlief seit März einen großartigen Aufschwung, aber seine technischen Trends sind definitiv auf neutral übergegangen. Das heißt nicht, dass wir diesmal nicht eine andere Entwicklung sehen könnten und der HUI auf über 400 hochschnellt, aber es ist nicht sehr wahrscheinlich. Und entsprechend der wahrscheinlichsten Entwicklung zu handeln birgt langfristig höhere Gewinnchancen, als sich dagegen zu stellen.
© Adam Hamilton, CPA
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Dieser Beitrag wurde von Hermann Wagner exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 24.02.2006.)
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