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Jeder haftet für Jeden: Die Gefahren für Sparer werden immer höher!

29.06.2015  |  Hannes Huster

Fondsmanger-Legende verrät seine Schutzmaßnahmen

Europa wird vom Thema Griechenland bestimmt, doch die wirklich wichtigen Entscheidungen, werden heimlich, still und leise ohne Live-Ticker und Pressemeldungen beschlossen.

Was bei der Einführung des Euros vertraglich immer ausgeschlossen war, wird nun traurige Realität und nur die wenigsten Menschen kapieren es.

Die EU-Institutionen haben am Wochenende einen "Plan" beschlossen, wie man den Euro auf lange Sicht festigen möchte. Nachfolgend die Punkte, die sich jeder, wirklich jeder, einmal auf der Zunge zergehen lassen sollte:

1. Der langfristige Plan zur Euro-Rettung: Mit einem Bündel von Maßnahmen wollen die fünf Präsidenten der EU-Institutionen den Euroraum krisenfest machen. In einer ersten Phase von Juli 2015 bis Ende Juni 2017 sollen die bereits bestehenden Instrumente innerhalb der EU-Verträge genutzt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die Bankenunion zu vollenden.

2. Auch das Verfahren bei makroökonomischen Ungleichgewichten soll verbessert werden und künftig auch Strukturreformen fördern. Diese Förderung gelte auch für Länder mit anhaltenden Leistungsbilanzüberschüssen, heißt es in dem Bericht, der in diesem Punkt vor allem auf Deutschland abzielt.

3. Das Europäische Semester soll zudem stärker darauf abzielen, eine gemeinsame Wirtschaftspolitik der Euro-Staaten zu fördern. Dabei wird dem EU-Parlament ebenso wie den nationalen Parlamenten eine stärkere Kontroll- und Mitsprachefunktion zugedacht. Für das EU-Parlament sind darüber hinaus gesonderte Strukturen für die Euro-Staaten angedacht.

4. Ein beratender Europäischer Fiskalausschuss soll die Haushalte der Länder stärker unter die Lupe nehmen.

5. Die Bankenunion soll nach einer gemeinsamen Aufsicht (SSM) bei der EZB und einem einheitlichen Abwicklungsmechanismus für marode Banken (SRM) durch eine gemeinsame Einlagensicherung ergänzt werden. Die deutschen Volksbanken haben bereits Kritik an dem Vorschlag laut werden lassen.

6. Der Präsident der Eurogruppe soll gestärkt werden - bis hin zu der längerfristigen Möglichkeit, einen permanenten Vorsitzenden zu installieren.

7. Im Frühjahr 2017 will die EU-Kommission ein Weissbuch vorlegen, in dem die Details der zweiten Phase dargelegt werden. Dazu gehört auch, den Euro-Rettungsfonds ESM vertraglich auf EU-Ebene zu hieven statt wie bisher zwischenstaatlich zu regeln.

8. Zudem soll ein Schatzamt für den Euroraum den Weg zu einer Fiskalunion ebnen, ohne dass die Staaten die Hoheit über Steuern und Ausgaben aus der Hand geben sollen. Die Ziele sollen bis spätestens 2025 erreicht sein.


Sie wissen, was diese Schritte bedeuten:

1. Jeder haftet für jeden. Die Fiskalunion kommt, genau wie die Bankenunion.

2. Länder mit einem soliden Haushalt finanzieren Länder, die das Geld aus dem Fenster werfen und nicht konkurrenzfähig sind. Mit diesem Schritt wird es niemals zu tiefgreifenden Reformen in den angeschlagenen Ländern kommen und die solider arbeitenden Staaten sind die Zahlmeister.

3. Die Spareinlagen und Bankguthaben aller Bürger können zur Rettung von Banken herangezogen werden, auch Ihre!


Schützen Sie sich!

Bankguthaben sind die schlechteste und gefährlichste Anlage, die man in diesen Zeiten haben kann:

1. Anleger erhalten keine Zinsen

2. Tragen das Ausfallrisiko der Bank (alleine eine bekannte Bank in Deutschland hält Derivate, die das BIP in Deutschland überschreiten!)

3. Laufen zusätzlich Gefahr, dass das lang und hart erarbeitete Kapital für die Rettung von maroden Banken oder angeschlagenen Euro-Mitgliedsstaaten verwendet wird!

Aktien sind eine Alternative, allerdings muss man im Standardsektor auf die Bewertungen achten. Der Königsweg ist vermutlich Bargeld, Gold, Silber und der Kauf von Rohstoffaktien, die auf historisch niedrigen Bewertungsniveaus notieren!




FIDELITY FONDSMANAGER rät sich zu schützen!

Ian Spreadbury, Fondsmanager von FIDELITY, verwaltet ein Vermögen von rund 4 Milliarden USD. Er rät nun offensiv dafür, sich aktiv gegen die Systemrisiken zu schützen. Seiner Ansicht nach sollten Anleger folgende, simple Vorsichtsmaßnahmen treffen:


Spreadbury sieht die Systemrisiken (Zusammenbruch des aktuellen Finanzsystems) als hoch an. Zudem warnt er davor, dass die weltweite Rekordverschuldung bei steigenden Zinsen nicht "gehalten" werden kann.

Auch bei den Banken ist der Fondsmanager kritisch und sieht die Gefahr, dass der Sektor für neue Shocks nicht gerüstet sei. Ein ganz wichtiger Punkt sind auch die von Land zu Land unterschiedlichen Garantien auf Bankeinlagen. Diese sind laut Spreadbury in Gefahr (siehe unseren Bericht weiter oben).

Die kompletten Ausführungen finden Sie in einem Artikel der britischen Zeitung THE TELEGRAPH unter folgendem Link: 'It’s time to hold physical cash,‘ says one of Britain’s most senior fund managers'.


Die beste antizyklische Kaufperiode der vergangenen 30 Jahre

Goldminenaktien werden aktuell im Vergleich zum Goldpreis derart niedrig bewertet, wie schon seit über 30 Jahren nicht mehr. Selbst im Jahr 2000, als der Goldpreis bei unter 300 USD notierte, hatten die Goldminenaktien ein höheres Bewertungsniveau als aktuell.

Gold ist out, genau wie die Goldminen. In einem solchen Umfeld ergeben sich für smarte und antizyklische Investoren die genialsten Kaufchancen.

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Wer jetzt den Mut besitzt und Stück für Stück in diesen Sektor investiert, der wird in wenigen Jahren zu denjenigen Investoren zählen, die durch ein antizyklisches Investmentverhalten unglaubliche Gewinne erzielt haben!

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Goldaktien günstig wie nie! Die beste Kaufchance der letzten 30 Jahre!


- Ende Auszug aus dem Newsletter vom 25.6.2015 -
Anmerkung Goldseiten.de: Aufgrund der Aktualität finden Sie auf der nächsten Seite ein Update





Update zur Griechenlandkrise 28.06.2015

Angesichts der dramatischen Entwicklungen in Sachen Griechenland, nachfolgend ein kurzes Update für Sie.

Wie Sie sicherlich mitbekommen haben, tickt die Uhr für Griechenland herunter, nachdem die EU-Kommission den Hahn zudrehen möchte. Dieser heftige Schritt kam, nachdem Tsipras das griechische Volk am kommenden Sonntag bei einer Volksabstimmung zu dem Angebot der EU abstimmen lassen wollte.

Die Stimme des Volkes will nicht gehört werden!

Man verhandelt fast ein Jahr über eine längst beschlossene Hilfstranche und ist dann nicht in der Lage, eine Woche Verlängerung anzubieten?

Neutral betrachtet ist die Ablehnung einer Verlängerung von wenigen Tagen (bis zur Abstimmung) eine Erpressung der Griechen und dem Volk soll Angst eingejagt werden.

Dies hat die EU auch geschafft (Panik bei der Bevölkerung, Schlangen vor Geldautomaten, Tankstellen und Lebensmittelläden), das Problem ist nur, sie verschärfen die Situation damit und es kostet den Rest Europas noch viel mehr Geld. Zudem wird das europäische Gemeinschaftsdenken weiter zerstört und hat mit diesem Entschluss massiven Schaden erlitten.

Eine politische Katastrophenleistung! Anders kann ich dieses Vorgehen nicht beschreiben. Hätten die europäischen Bürger auch nur ein Wörtchen mitzureden, würden vermutlich alle Politiker ihren Hut nehmen müssen! Der EURO zerstört EUROPA und treibt die Bevölkerung in die rechten oder linken Ecken. Genau das habe ich vor Jahren prophezeit und nun kommt es leider so. Ich wünschte, ich hätte falsch gelegen!

Die EZB will nach dem aktuellen Stand die ELA Notkredite bei 90 Milliarden Euro für die griechischen Banken belassen, diese Summe wird aber nicht mehr ausreichen. Die Griechen sind verständlicherweise in Panik (wären wir auch) und wollen ihre Guthaben, ihre Löhne und Ersparnisse von den Banken abheben. Mario Draghi will die Banken noch mindestens bis zum Referendum stützen (das Kind ist eh schon in den Brunnen gefallen).


Die wichtigsten Punkte in der Übersicht:

1. Die Banken in Griechenland sind ab morgen geschlossen, vermutlich bis zum Montag den 06. Juli, also dem Tag nach der geplanten Volksabstimmung.

2. Die griechische Börse soll morgen ebenfalls geschlossen bleiben. Wie lange, steht noch nicht fest.

3. Kapitalverkehrskontrollen werden geprüft und werden vermutlich zügig eingeführt.

4. Die Märkte werden turbulent. Der DAX hat außerbörslich bei Lang & Schwarz schon gut 4% verloren. Erste FOREX Broker haben ihren Kunden mitgeteilt, dass am Montag aufgrund der zu erwartenden Volatilität nicht gehandelt werden kann (hoch lebe die Papiergeldzockerei und der Derivatemarkt).

5. Wie wird Gold reagieren? Ich habe keine Ahnung. Jeder normal denkende Mensch sollte nun davon ausgehen, dass der Goldpreis nach oben marschiert. Wir haben einen klassischen Bank-Run, Banken bleiben geschlossen und Kapitalverkehrskontrollen werden diskutiert. Allerdings kann man nicht sagen, wie die Märkte reagieren. Es kann durchaus auch passieren, dass der US-Dollar gesucht wird und deshalb Gold unter Druck kommt. Ich denke zwar, dass dies dann nur kurzfristig sein wird, doch mit diesem Szenario muss man auch rechnen.


Wie geht es weiter?

Der Ausgang ist ungewiss. Grundsätzlich glaube ich, dass es weitere Kompromisse geben wird und Griechenland mit dem einen oder anderen Trick nochmals gerettet wird. Ich glaube, die EU wird massive Zugeständnisse an die Griechen machen und Tsipras wird einen deutlich besseren Deal angeboten bekommen, als bisher.


Warum?

Frau Merkel hat heute sofort mit ihrem Freund, Herrn Obama, telefoniert. Ich formuliere es einfach mal so. Angesichts der extrem angespannten Lage zwischen den USA und Russland wird Herr O. Frau M. deutlich klargemacht haben, dass man Griechenland als strategischen Stützpunkt unbedingt benötigt und man die Griechen keinesfalls in die Arme der Russen treiben soll. Frau M. wird dies erhören.

In ca. 2 Stunden machen die Märkte auf und dann werden wir sehen, was passiert. Insgesamt ist mit einem Risk-Off Verhalten zu rechnen. Ich habe vor einigen Tagen eine Umfrage unter Fondsmanagern gelesen und es rechneten 75% der Geldverwalter nicht damit, dass Griechenaland aus dem Euro ausscheiden wird. Dies lässt vermuten, dass zu viele risikoreiche Anlagen (Aktien, Derivate, usw.) in den Depots schlummern, die nun eventuell glattgestellt werden müssen.

Dann bleibt die Frage wohin mit dem Geld. Ich habe vor Woche einmal geschrieben, dass seit 2011 (Hochpunkt beim Gold) die Aktien und die Anleihen gleichzeitig gestiegen sind und somit von einem Risk-On Verhalten profitiert haben. Als sicherer Hafen würden theoretisch nur zwei Anlagen verbleiben. Einmal Gold (Silber etc.) oder der US-Dollar.

Wir halten zunächst die Füße still, auch wenn es volatil wird. Normal haben politische Börsen kurze Beine. Niemand kann Ihnen sagen, was nun passieren wird, da wir einen solchen speziellen Fall noch nie hatten.

Gefährlich wird es vor allem für griechische Aktien, Bankaktien in allen Ländern und Unternehmen mit Beteiligungen in Griechenland (z.B. Deutsche Telekom).


© Hannes Huster
Quelle: Newsletter "Der Goldreport"