GoldSeiten.de - Gold & Silber, Münzen und Barren sowie Minengesellschaften

Extreme Leerverkäufe von Gold- und Silberfutures

01.07.2015  |  Adam Hamilton

Gold und Silber stagnieren zur Zeit in einer Talsohle und dümpeln in der trostlosen Marktstimmung der Sommerflaute dahin. Der Hauptgrund für die schwachen Kurse besteht in den massiven Leerverkäufen der US-amerikanischen Futures-Spekulanten. Doch deren Wetten auf einen Bärenmarkt sind in Wirklichkeit positive Zeichen für beide Edelmetalle. Die Mehrzahl dieser Trader liegt bei Preisextremen immer falsch und ihre Short-Positionen sind ein Garant für steigende Edelmetallkäufe in naher Zukunft.

In den vergangenen Jahren waren die Aktivitäten der amerikanischen Futures-Spekulanten der bestimmende Faktor für die Kursbewegungen von Gold und Silber. Normalerweise verfügt diese Tradergruppe nicht über einen derart übergroßen Einfluss. Aber da sich die westlichen Investoren seit Anfang des Jahres 2013 weitgehend zurückhalten, blieben die Positionen der Futures-Spekulanten unangefochten. Wenn man dann noch die starke inhärente Hebelwirkung des Futurehandels bedenkt, hat man die Erklärung für den eisernen Würgegriff, in dem die Trader den Gold- und Silberkurs halten.

Die ärgerliche Anomalie nahm ihren Anfang, als die dritte Runde der quantitativen Lockerungen (QE3) durch die US-Notenbank Anfang 2013 richtig in Fahrt kam. Im Gegensatz zu den ersten beiden Runden hatte diese weder einen festgelegten Rahmen noch ein Enddatum. Die Fed nutzte das zu ihrem eigenen Vorteil und arbeitete hart, um die Händler davon zu überzeugen, dass die Geldmengen weiter erhöht würden, um jeden signifikanten Ausverkauf an den Aktienmärkten zu unterbinden. Und so glaubten diese schließlich, die Fed würde als eine Art Umkehrsperre für die Märkte fungieren.

Die Trader nutzten also jeden noch so kleinen Kurseinbruch, um wieder zu kaufen und trieben die Preise so unerbittlich in die Höhe. Sie gaben alle anderen Wertanlagen auf, um den von der Fed aufgeblähten Aktien hinterherzujagen. Sie vergaßen, ihr Portfolio umsichtig zu diversifizieren und mieden die alternativen Investitionsmöglichkeiten, allen voran Gold. Da die amerikanischen Trader ihre Gold-ETFs über Bord warfen, erlebte das Edelmetall im zweiten Quartal 2013 den größten Kurseinbruch innerhalb eines Quartals seit 93 Jahren.

Dieser Jahrhundertsturm war so gewaltig, dass die meisten der westlichen Investoren erst noch zu Gold zurückfinden müssen. Sie haben nach wie vor viel zu wenig Kapital in diese für ein ausgeglichenes Portfolio essentielle Wertanlage investiert, die zu den wenigen Assets zählt, deren Kurs sich gegenläufig zu den Aktienkursen entwickelt. Ohne diese normale Investitionsnachfrage hatten die amerikanischen Futures-Spekulanten freie Hand, die Edelmetallpreise entsprechend ihrer pessimistischen Einstellung nach unten zu drücken.

Diese gewaltige von der Fed hervorgerufene Anomalie stellt ein Dilemma für antizyklisch denkende Kommentaren wie mich dar. Der kleine Teil der Investoren, der heutzutage noch an Edelmetallen interessiert ist, will Informationen über Fundamentaldaten wie die chinesische und indische Nachfrage, die den Preis schon immer nach oben trieben. Aber angesichts der noch nie dagewesenen aktuellen Marktsituation sind die Aktivitäten der amerikanischen Futures-Spekulanten neben den Kapitalströmen der ETFs der einzige wichtige Faktor für die Preisbewegung.

Wenn sie Gold- und Silberfutures kaufen, steigen die Edelmetallpreise. Wenn sie verkaufen, fallen die Preise. Die Korrelation zwischen den Kursbewegungen der letzten Jahre und den Positionen der amerikanischen Futures-Spekulanten ist unglaublich hoch. Ich kann es kaum erwarten, dass sich die Investitionsnachfrage endlich wieder normalisiert und dieser unnormale Einfluss der Spekulanten schwindet, doch Tatsache ist, dass er zur Zeit den entscheidendsten Faktor für die Kursbewegungen von Gold und Silber darstellt.

Anhand eines Charts wird das besonders deutlich. Die Gesamtzahl der Long- und Short-Positionen der Goldfutures wird einmal wöchentlich von der US-Behörde Commodity Futures Trading Commission (CFTC) in ihrem berühmten Commitments of Traders Report (CoT) veröffentlicht. Wenn man die Gold- und Silberpreise über die Daten der Futures-Positionen legt, ist das Ergebnis ziemlich eindrucksvoll. Alle Querdenker müssen den Würgegriff verstehen, in dem sich die Edelmetalle befinden.

Open in new window

Das Chart mag kompliziert aussehen, ist aber eigentlich ganz simpel. Lustigerweise hat ein polnischer Professor an einer südkoreanischen Universität versucht, eine Vorgängerversion dieses Charts bei Wikipedia als Beispiel für ein "überladenes" Diagramm zu verwenden! Dabei zeigt es nur den täglichen Goldkurs in blau und die wöchentlichen Daten zu den Futures-Positionen aus dem CoT-Bericht. Die Long-Positionen der amerikanischen Investoren für Goldfutures sind in grün dargestellt und die Gesamtzahl ihrer Short-Positionen in rot.



Die gelbe Linie zeigt außerdem die Nettoabweichung der Positionen von ihrem durchschnittlichen Niveau zwischen 2009 und 2012. Das waren die letzten normalen Jahre, bevor die beispiellose Geldmengenerweiterung der Fed die globalen Märkte radikal umkrempelte. Wir konzentrieren und heute jedoch auf die stark entgegengesetzte Korrelation zwischen dem Goldpreis und der Anzahl der Short-Positionen auf Goldfutures durch die US-amerikanischen Spekulanten. Daran lässt sich die gesamte Geschichte von Gold ablesen.

Immer wenn diese einzelne beherrschende Tradergruppe vermehrt Wetten mit starker Hebelwirkung auf fallende Goldpreise abschloss, sank der Kurs des Edelmetalls. Und sobald die Trader das Verkaufspotential voll ausgeschöpft hatten und die Zahl der Short-Positionen ihren Höchstwert erreicht hatte, erreichte Gold einen Tiefstwert. Die hellroten vertikalen Balken zeigen bedeutende Spitzenwerte der Leerverkäufe von Goldfutures durch die Spekulanten und passen sehr gut zu den niedrigsten Kursständen des Edelmetalls. Die unterschiedliche Frequenz der Datenerhebung ist der einzige Grund dafür, dass die Spitzen und die Tiefstwerte nicht exakt übereinstimmen.

Die amerikanischen Spekulanten handeln jeden Tag mit Goldfutures, wenn die Börse geöffnet ist, doch der CoT-Report berichtet nur einmal in der Woche über ihre Positionen. Kurz vor signifikanten Richtungsänderungen des Goldkurses nimmt der Handel mit Futures jedoch innerhalb einer Woche rasant an Fahrt auf. Dadurch wurde in den letzten Jahren eine präzise Darstellung des Einflusses von Leerverkäufen von Goldfutures auf die Kursbewegungen des Edelmetalls verhindert. Im heutigen Informationszeitalter sollte die CFTC den CoT-Report wirklich täglich herausgeben.

Die massiven Leerverkäufe der letzten Jahre begannen Anfang 2013 im Zuge der Ausweitung von QE3 durch die Fed. Der bereits erwähnte Jahrhunderteinbruch des Goldpreises im zweiten Quartal 2013 wurde zwar auch durch die immensen Gold-ETF-Verkäufe der amerikanischen Aktienhändler verursacht, aber die Leerverkäufe von Futures stellen ebenfalls einen entscheidenden Faktor dar. Die GLD-Verkäufe entsprachen in diesem Quartal dem unglaublichen Rekordwert von 251,8 t Gold! Doch selbst diese kolossale Summe wurde noch von den Verkäufen von Futures übertroffen.

Im Zuge dieser gewaltigen Welle an Goldverkäufen stießen die amerikanischen Spekulanten bei den Goldfutures 58.800 Long-Positionen ab, während sie 76.900 Short-Positionen eingingen. Da jeder Kotrakt 100 Unzen Gold kontrolliert, entsprechen die Positionen insgesamt 183 t bzw. 239,1 t Gold. Die insgesamt 422,1 t Gold, mit denen die Futures-Spekulanten den Markt in dieser Zeit der frenetischen Goldverkäufe überschwemmten, übertrafen also selbst die enormen Mengen, die durch die GLD-Verkäufe auf dem Markt gelangten!

Als sich die Aufregung Mitte 2013 etwas legte, hatten die amerikanischen Spekulanten die Anzahl ihrer Short-Positionen auf Goldfutures auf verblüffende 178.900 Kontrakte erhöht! Das war der höchste Wert seit mindestens 1999, dem Jahr bis zu dem die historischen CoT-Daten zurückreichen. Höchstwahrscheinlich handelte es sich um einen absoluten Rekord. Gold erreichte genau zu dem Zeitpunkt einen Boden, als die meisten Geschäfte der auf einen Bärenmarkt setzenden Trader abgeschlossen wurden. Und dann folgte eine enorme Welle an Deckungskäufen.

Das Eingehen einer Short-Position am Futures-Markt ist aufgrund der extrem starken inhärenten Hebelwirkung eine außerordentlich riskante Angelegenheit. An den Aktienmärkten wurde der Leverage-Effekt 1974 per Gesetzesbeschluss auf 2 zu 1 begrenzt. Die Fed führte diese 50-%-Regel hinsichtlich der Margin ein, nachdem es an den US-Aktienmärkten fast zu einer Panik gekommen wäre, und seitdem blieb sie unverändert. Aber in der Welt der Futures gelten die normalen Grenzen nicht. Dort können die Spekulanten Hebelwirkungen erzielen, die offen gesagt ziemlich aberwitzig sind.

Bei einem Goldkurs von etwa 1175 USD diese Woche beträgt der Mindesteinschuss zum Halten eines einzelnen Goldfuture-Kontrakts nur 3750 USD. Aber jeder Kontrakt kontrolliert 100 Unzen Gold, was einem Wert von 117.500 USD entspricht. Das heißt die Futures-Spekulanten können Hebelwirkungen mit einem absurden Faktor von bis zu 31,3 erzielen! 31 zu 1 ist ein unvorstellbares Verhältnis, das dem Kapital, das diese Trader riskieren, einen unverhältnismäßig großen und vollkommen unfairen Einfluss auf den Goldpreis verschafft.

Jeder einzelne Dollar, den amerikanische Spekulanten auf Goldfutures setzten, hat die selbe Wirkung wie 31 USD am zugrunde liegenden Markt für physisches Gold oder bis zu 15 USD bei den Gold-ETFs! Kein Wunder, dass der Handel mit Futures in den letzten Jahren den Goldkurs bestimmt hat, vor allem da sich die westlichen Anleger vorwiegend aus den alternativen Investitionsoptionen zurückgezogen haben. Solche extremen Leverage-Effekte lassen jedoch wenig Raum für Fehler, denn die Verluste können sich mit Schwindel erregender Geschwindigkeit addieren.

Wenn die Futures-Spekulanten die Hebelwirkung voll ausschöpfen und sich der Goldpreis nicht ihren Erwartungen entsprechend entwickelt, kann ihr gesamtes Anlagekapital innerhalb von Tagen vernichtet werden. Bei einem Leverage-Effekt von 31,3 reicht eine Kursänderung von nur 3,2% in die falsche Richtung, um 100% des in das Geschäft investierten Kapitals zu zerstören. Und ein vollständiger Verlust ist noch nicht einmal das schlimmste. Wenn die Trader ihre Positionen nicht schnell genug glattstellen können, zwingen Nachschussforderungen sie dazu, sofort noch größere Kapitalmengen zur Verfügung zu stellen.



Wenn die Eindeckung der Short-Positionen also einmal begonnen hat, verselbstständigt und beschleunigt sich der Prozess also sehr schnell. Die einzige Möglichkeit, am Futures-Markt eine Short-Position glattzustellen, ist das Eingehen einer Long-Position als Ausgleich, was auf den Kurs die gleiche Auswirkung hat wie der Kauf eines neuen Long-Kontrakts – er steigt. Je mehr Spekulanten also versuchen, möglichst schnell ihre Short-Positionen zu decken, desto schneller steigt der Goldpreis. Und je schneller er steigt, desto mehr andere Spekulanten zwingt er ebenfalls zu Deckungskäufen.

Deckungskäufe durch amerikanische Futures-Spekulanten verursachen also steile Gold-Rallys. Nachdem die Leerverkäufe Mitte des Jahres 2013 Spitzenwerte erreichen, stellten diese bei Preisextremen meist falsch liegenden Trader innerhalb von 16 Wochen 95.300 Positionen glatt. Das entsprach Goldkäufen von 296,4 t und katapultiere den Goldpreis zu Beginn des Herbstes 2013 in weniger als neun Wochen um 18,2% nach oben. Massive Leerverkäufe von Goldfutures sind also tatsächlich ein gutes Zeichen!

Aber da sich die Investoren gegen Ende des Jahres 2013 immer noch zurückhielten und das Kursniveau an den Aktienmärkten weiterhin erhöht war, konnten die Futures-Spekulanten nicht widerstehen und kehrten zu ihren Wetten auf einen Gold-Bärenmarkt zurück. Sie liehen und verkauften enorme Mengen an Goldfutures, wodurch die Zahl der Short-Positionen wieder auf 150.000 anstieg. Es stellte sich heraus, dass mit diesem Wert eine wichtige Grenze erreicht war, denn er bezeichnet ein starkes Widerstandsniveau für Short-Positionen auf Goldfutures.

Doch das Verkaufspotential war ausgeschöpft, selbst als Gold noch unter die Tiefstwerte der Jahresmitte 2013 fiel. Und sobald die Futures-Spekulanten aufhören, Gold zu verkaufen, steigt der Kurs mit dem Wegfall des Angebotsüberhangs sprunghaft an. Bis Anfang 2014 deckten die Trader dann 72.300 Kontrakte in 15 Wochen ein und der Goldpreis stieg in etwa elf Wochen um 16,2%. Erkennen Sie das Muster? Es ist auch zur Zeit wieder von Bedeutung.

Die Deckung der Short-Positionen ist für Futures-Spekulanten nicht optional. Sie leihen sich Goldfutures aus, die sie gar nicht besitzen und verkaufen sie. Danach sind sie verpflichtet, die Futures in naher Zukunft zurückzukaufen, um ihre Schulden zu bezahlen. Massive Leerverkäufe von Goldfutures sind also eine Garantie für baldige Käufe auf dem Goldmarkt. Wenn sich die Deckungskäufe verselbstständigen reicht das schon, um den Goldkurs in die Höhe schnellen zu lassen.

Dieser Trend letzte sich letztes Jahr fort, als die Trader immer mehr auf fallende Kurse spekulierten und ihre Leerverkäufe ausweiteten. Doch schon bald was das Verkaufspotential ausgeschöpft und die Grenze für extrem riskante Wetten gegen diese äußerst unbeliebte Wertanlage erreicht, deren Kurs nicht noch wesentlich tiefer fallen konnte. Sie beeilten sich also, ihre Positionen einzudecken und kaufen Goldfutures, wodurch der Preis des Edelmetalls wieder rasant ansteigt. Diese stimmungsabhängigen Marktzyklen sind sehr verbreitet.

Selbst in dieser durch die inflationäre Geldmengenpolitik der Fed verzerrten Marktumgebung hat sich ein sehr deutliches Widerstandsniveau für Short-Positionen auf Goldfutures herausgebildet. Die Begeisterung der Trader für Leerverkäufe schwindet immer dann, wenn sich die Gesamtzahl der Short-Kontrakte auf etwa 150.000 beläuft, unabhängig vom aktuellen Goldkurs. Und dann beeilen sie sich bald, ihre Positionen glattzustellen, indem sie genügend Long-Positionen eingehen, um die Shorts wieder in die Nähe des Unterstützungsniveaus von 75.000 zu drücken.

Den Daten des letzten verfügbaren CoT-Berichts vor Veröffentlichung dieses Artikels zufolge, beläuft sich sich die Anzahl der Short-Positionen auf Goldfutures derzeit auf provokante 148.300 Kontrakte. Das ist genau am Widerstandsniveau von 150.000, das in den letzten Jahren so ein positives Zeichen für Gold war! Es werden also bald immense Deckungskäufe getätigt! Und wenn dieser Prozess einmal im Gang ist, wird er höchstwahrscheinlich erst enden, wenn die Zahl der Short-Positionen wieder auf 75.000 gefallen ist.

Dafür ist der Kauf von unglaublichen 73.300 Long-Kontrakten nötig, was dem Kauf von 228,1 t Gold entspricht! Es gibt eine Reihe von Katalysatoren, die diesen Prozess jederzeit auslösen könnten. Da der Kurs derzeit saisonbedingt eine Talsohle durchwandert, stehen wir kurz vor einem Aufschwung, der von einer saisonal steigenden Nachfrage im Spätsommer, Herbst und Winter getragen wird. Diese saisonalen Schwankungen der Nachfrage von sehr schwach zu stark könnten schon ausreichen, um den Beginn einer Short-Covering-Rally einzuleiten.

Doch auch viele andere Faktoren könnten eine neue Welle von Goldkäufen auslösen. Die durch die Fed in die Höhe getriebenen Aktienmärkte stehen angesichts der drohenden Zinserhöhungen kurz vor einem massiven Einbruch. Der starke US-Dollar, der dafür sorgte, dass die Goldinvestitionen gering blieben, verliert an Boden. Der Alptraum einer möglichen Staatspleite in Griechenland kann die europäischen Aktienmärkte jederzeit einbrechen lassen und der Spekulationswahn an den chinesischen Märkten versiegt.

Angesichts der enormen Leerverkäufe von Goldfutures steht der Beginn von Deckungskäufen kurz bevor, ungeachtet des auslösenden Katalysators. Und diese werden den Goldkurs dramatisch ansteigen lassen. Die letzten drei Male, als die Short-Positionen der Trader auf Goldfutures die Grenze von 150.000 Kontrakten erreichen oder übertrafen, stieg Gold im Durchschnitt um 16,2% in nur zehn Wochen! Und damals wurde das Kursniveau an den Aktienmärkten noch künstlich oben gehalten.

Wenn wir diese nur durchschnittliche Rally durch die Deckungskäufe zum aktuellen Preis des Edelmetalls laut CoT-Report dazurechnen, wird deutlich, dass der Goldkurs beim nächsten signifikanten saisonalen Spitzenwert Anfang Oktober bis auf 1375 USD klettern könnte! Das liegt so deutlich über den deprimierenden aktuellen Werten, dass es wahrscheinlich sogar die westlichen Investoren motivieren wird, langsam an den Goldmarkt zurückzukehren. Ich vermute, dass dieser Prozess schon begonnen hat, da die Leerverkäufe von Goldfutures den Goldpreis kaum noch nach unten drücken.

Obwohl sich die Anzahl der Short-Kontrakte auf Goldfutures in diesem Jahr schon zweimal dem Widerstandsniveau von 150.000 näherte, was nach jedem Maßstab ein extremer Wert ist, ist der Goldpreis in diesem Quartal nicht mehr deutlich gefallen. Wenn die Spekulanten auf derart risikoreiche Leverage-Effekte setzen, müssen sie bei ihren Geschäften schnell Gewinne machen. Ihre zunehmende Unfähigkeit, den Goldkurs weiter nach unten zu drücken wird sie nervös machen und sie werden sich fragen müssen, ob sich Verkäufe bei niedrigen Preisen angesichts des extrem billigen Goldes noch rechtfertigen lassen.



Entgegen der heute verbreiteten, aber vollkommen falschen Meinung, stellen die zukünftigen Zinserhöhungen der Fed keine Gefahr für Gold dar. Es stimmt, dass Gold derzeit nichts abwirft, aber steigende Zinsen haben einen negativen Einfluss auf die Kurse von Aktien und Anleihen. Wenn die Fed die Zinsen erhöht, tendieren die Anleger dazu, sich wieder nach alternativen Investitionsmöglichkeiten umzusehen, allen voran Gold. Da diese historische Tatsache für Antizykliker von essentieller Bedeutung ist, habe ich verschiedene Essays verfasst, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen.

Als die Fed den Zinssatz zwischen Juni 2004 und Juni 2006 das letzte Mal anhob, hat sie die Federal Funds Rate auf bis zu 5,25% erhöht und damit mehr als verfünffacht. Doch genau in diesem Zeitraum stieg der Goldkurs um 50%! Beim Preisniveau dieser Woche würde ein ähnlicher Anstieg zu einem Goldkurs von deutlich über 1750 USD führen. Das ist nicht weit hergeholt. Im Jahr 2012, vor den von QE3 verursachten Verschiebungen, lag der Goldpreis im Durchschnitt bei etwa 1675 USD. Der Trend dieses Mittelwertes wird sich sicherlich umkehren und wieder ansteigen.

Das letzte Mal, als die Fed den Zinssatz anheben musste, um eine zu expansive Geldmengenpolitik auszugleichen, war in den 1970er Jahren. Die US-Notenbank erhöhte den Leitzins von 3,5% Anfang 1971 auf erstaunliche 20,0% Anfang 1980! Doch die steigenden Kapitalerträgen führten nicht zum Einbruch des Goldkurses, wie einige naive Analysten heute argumentieren. Stattdessen stieg der Kurs aufgrund zunehmender Nachfrage durch westliche Investoren um das 24,3fache! Zinserhöhungen sind ein sehr gutes Zeichen für Gold, da sie so schlecht für aufgeblähte Aktienmärkte sind.

Interessanterweise ist die Position der amerikanischen Spekulanten in Bezug auf Silber noch extremer als bei Gold! Der Silberkurs steht in Korrelation zum Goldkurs und auch an diesem Markt steht eine Welle von panischen Deckungskäufen kurz bevor. Wenn die unvermeidliche nächste Short-Covering-Rally am Goldmarkt beginnt, wird das gleiche Phänomen auch auf den Silbermarkt übergreifen.

Open in new window

Den Daten des letzten CoT-Reports zufolge, hat sich die Zahl der Short-Positionen auf Silberfutures wieder auf 66.400 Kontrakte erhöht. Dieser Wert ist extrem hoch, liegt er doch kaum unter dem absoluten Spitzenwert von 70.000 Kontrakten, der Anfang November 2014 erreicht wurde. Es ist kaum zu glauben, aber innerhalb der letzten beiden Wochen war die Tradergruppe so von einem fortgesetzten Bärenmarkt überzeugt, dass sie ihre Short-Positionen auf Silberfutures um atemberaubende 132% oder 37.700 neue Kontrakte erhöhte! Das ist wirklich extreme Zahlen.

Dennoch hat sich der Silberkurs kaum bewegt - ein deutliches Warnzeichen für die Spekulanten, dass ihre gehebelten Wetten auf einen weiteren Kursabfall viel riskanter sind als gedacht. Um die Zahl der Short-Positionen wieder auf das Unterstützungsniveau von etwa 27.000 Kontrakten zu begrenzen, werden sie ca. 39.400 Positionen glattstellen müssen. Und da mit jedem Kontrakt über 5000 Unzen Silber verfügt werden können, entspricht das dem Kauf von 196,8 Mio. Unzen - eine gigantische Menge!

Wenn der Goldpreis also im Zuge der Deckungskäufe beginnt, deutlich höher zu klettern, werden auch die Spekulanten am Silbermarkt gezwungen sein, ihre Short-Positionen einzudecken. Die massiven Leerverkäufe beider Metalle sind eine Garantie für den Rückkauf großer Mengen in der nahen Zukunft, da die Trader dazu gesetzlich verpflichtet sind. In den kommenden Monaten sollte es also zu starken Kursanstiegen in diesem derzeit so unbeliebten Sektor kommen. Antizykliker, die schlau, mutig und weitsichtig genug sind, zu kaufen, bevor alle anderen es tun, werden große Gewinne verzeichnen können.

Die von den Deckungskäufen befeuerten Rallys am Gold- und Silbermarkt werden sich sowohl bei den physischen Edelmetallen als auch bei ihren führenden ETFs abspielen. Bei letzteren handelt es sich natürlich um die SPDR Gold Shares (GLD) und den iShares Silver Trust (SLV). Aber die Kursgewinne sollten auch von den Aktien der besten Minen und Explorationsunternehmen verstärkt werden, die von den meisten Investoren aufgegeben wurden. In keinem anderen Sektor der Aktienmärkte ist das Potential für gewaltige Gewinne in den kommenden Jahren so hoch!

Bei Zeal sind wir schon lange auf antizyklischen Handel in diesem Sektor spezialisiert und in den letzten Monaten haben wir vermehrt herausragende Gold- und Silberaktien gekauft. Diese Unternehmen schlagen sich trotz der extrem niedrigen Metallpreise gut durch und wenn der unvermeidliche Anstieg der Gold- und Silberpreise beginnt, werden ihre Gewinne und Aktienkurse in die Höhe schnellen. Jetzt ist die richtige Zeit, Kapital zu investieren - nicht erst, wenn die zukünftigen Gewinne schon größtenteils realisiert wurden.

Für antizyklische Spekulanten und Investoren veröffentlichen wir schon lange unseren oft gelobten wöchentlichen und monatlichen Newsletter. Darin erklären wir, was auf den Märkten geschieht und warum, und wie man bestimmte Aktien am besten handelt. Unsere jahrzehntelange Markterfahrung und unser ständig erweitertes Wissen zahlt sich für Sie aus: Seit 2001 konnten alle 700 von uns empfohlenen Aktien im Durchschnitt Jahresgewinne von 21,3% realisieren! Abonnieren Sie noch heute, bevor das Short-Covering beginnt, und profitieren Sie von unseren aktuellen 33% Rabatt!

Die Zahl der Leerverkäufe von Gold- und Silberfutures durch amerikanische Spekulanten hat in den letzten Wochen einen extrem hohen Wert erreicht und aufgrund der Abwesenheit der Investoren und der sehr starken Hebelwirkung der Futures übt diese Tradergruppe einen unverhältnismäßig großen Einfluss auf die Edelmetallpreise aus. Aber eine massive Anzahl von Short-Positionen ist ein Indikator für einen bevorstehenden Bullenmarkt, da zum Ausgleich der Shorts sehr bald Long-Positionen eingegangen werden müssen.

Trotz der durch die Fed manipulierte Marktsituation kam es in den letzten Jahren zu Short-Covering-Rallys am Edelmetallmarkt, wenn die Zahl der Leerverkäufe ein ähnliches Niveau erreichte, wie zur Zeit. Die frenetischen Deckungskäufe führen im Laufe einiger Monate zu zweistelligen Gewinnen beim Gold- und Silberkurs. Und die Chancen, dass die Kurse diesmal noch viel höher steigen stehen gut, denn an den überbewerteten Aktienmärkten ist eine Kehrtwende in Sicht.


© Adam Hamilton
Copyright by Zeal Research (www.ZealLLC.com)

Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 26.06.2015.)



- Wie können Sie nun von diesen Informationen profitieren? Wir veröffentlichen einen bejubelten monatlichen Newsletter, Zeal Intelligence, der detailliert darüber berichtet, wie wir die Lehren, die wir aus den Märkten gezogen haben, genau auf unseren Aktien und Optionshandel anwenden. Bitte betrachten Sie es für monatliche taktische Handelsdetails und mehr in unserem Premiumservice Zeal Intelligce zu uns zu kommen ... www.zealllc.com/subscribe.htm
- Fragen an Adam? Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie diese direkt an meine private Beratungsfirma stellen. Bitte besuchen Sie www.zealllc.com/financial.htm für weitere Informationen.
- Gedanken, Kommentare oder Kritik? Schreiben Sie bitte an zelotes@zealllc.com. Auf Grund der atemberaubenden und fortwährenden Überflutung meines E-Mail-Postfachs, bedauere ich, dass ich nicht in der Lage bin, alle E-Mails persönlich zu beantworten. Ich werde alle Nachrichten durchlesen und weiß Ihr Feedback wirklich zu schätzen!