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Goldproduzenten: Absurd niedrige Aktienkurse

29.07.2015  |  Adam Hamilton

Am Goldaktienmarkt kam es letzte Woche zu einer Panik, die sich gewaschen hatte. Ausverkäufe dieses Ausmaßes kommen extrem selten vor. Der neuste Sell-Off wurde durch die enorme Anzahl an Leerverkäufen von Gold-Futures verursacht, die mit der Absicht getätigt wurden, einen Flash Crash des Goldkurses auszulösen. Nachdem die wichtige Unterstützungslinie der letzten Jahre bei diesem Angriff durchbrochen wurde, stürzten die Goldaktien ab. Das Ausmaß der Angst war so gewaltig, dass der gesamte Sektor noch tiefer in ein vollkommen absurdes Preis-Terrain gedrängt wurde.

Im Vergleich zu anderen Märkten ist die Goldbergbau-Industrie winzig und nur eine kleiner Teil aller Investoren verfolgt das Geschehen. Obwohl es sich bei ihnen größtenteils um einen harten Kern von Antizyklikern handelt, die immer gegen den Strom schwimmen, sind sie aufgrund der zahlenmäßig geringen Anhängerschaft der Goldaktien dennoch extrem anfällig gegenüber dem Herdentrieb. Weniger Händler bedeuten auch eine geringere Liquidität und höhere Volatilität und neigen dazu, die vorherrschende Angst oder auch Profitgier so sehr zu verstärken, dass Preisextreme entstehen - in die eine oder andere Richtung.

Das Aushängeschild der Goldaktien-Indices ist der NYSE Acra Gold BUGS Index, besser bekannt unter seinem Börsenkürzel HUI. Und der führende Goldaktien-ETF, der Market Vectors Gold Miners ETF, vollzieht die Kursbewegungen des HUI perfekt nach. Beide können von der Panik, die diesen bereits angeschlagenen Sektor ergriffen hat, ein schmerzhaftes Zeugnis ablegen. Der HUI erreichte seinen Höchststand Ende April und sein darauf folgender unerbittlicher Abstieg säte die Samen der aktuellen Panik.

Per Donnerstag, 16. Juli, war der HUI acht Handelstage in Folge gefallen und hatte insgesamt einen Verlust von 10,5% gemacht. Eine so lange Serie der täglichen Kursverluste ist selten und schürte daher ernsthafte Sorgen. Und mit jedem Tag fiel der HUI weiter unter das grässliche 11,3-Jahres-Tief von Anfang November 2014. Der psychologische Druck auf die Goldaktien-Investoren und Spekulanten, einfach aufzugeben, war also vollkommen erdrückend.

Dann begann die eigentliche Panik. Als Panik wird der Kursverlust eines Aktienindex von mehr als 20% in weniger als zwei Wochen bezeichnet. Sie entsteht meist gegen Ende einer langen Baisse, wenn die Preise bereits deprimierend niedrig sind und die allgemeine Stimmung extrem negativ. Die Goldaktien sind keineswegs der einzige Sektor, in dem sich dieser Pessimismus so weit verselbstständigen kann, dass Panikverkäufe die Folge sind. 2008 konnten wir beispielsweise eine Jahrhundertpanik an den Aktienmärkten beobachten.

Der S&P 500 als Bezugsgröße brach in diesem Jahr gegen Anfang Oktober in genau zwei Wochen um 25,9% ein und vernichtete dabei ein Viertel des Aktienkapitals der Amerikaner! Auch bei den Goldaktien kam es seit 2000 zu einigen panischen Sell-Offs. Diese Ereignisse sind zwar extrem selten, kommen aber von Zeit zu Zeit vor. Doch da nur so wenige Ausverkäufe zu einer ausgewachsenen Panik führen, ist es unmöglich, sie vorherzusagen.

Während ich die Ereignisse der letzten Woche, die zur derzeitigen Goldaktien-Panik führten, in unserem aktuellen Zeal Speculator sehr detailliert beschreibe, ist hier die Kurzfassung. Letzten Freitag hat die chinesische Zentralbank zum ersten Mal seit April 2009 zugegeben, dass ihre Goldreserven angewachsen sind. Doch die offiziell genannte Zahl von 1.658 Tonnen lag weit unter den ca. 3.500 Tonnen, von denen die Analysten ausgegangen waren. Das hat die Trader schwer enttäuscht.

Obwohl die meisten noch immer der festen Überzeugung sind, dass der offizielle Umfang der chinesischen Goldbestände reine Fiktion ist, verkauften sie dennoch ihre Gold-Futures, deren Wert daraufhin um 1% fiel. Im Großen und Ganzen ist das zwar nicht viel, hat aber ausgereicht, um den Goldkurs unter seinen Tiefststand von Anfang November 2014 zu drücken, sodass er ein neues 5,3-Jahres-Tief markierte. Seitdem ist der Goldkurs aus technischer Sicht verwundbar, was die zuvor schon niedergeschlagene Stimmung noch weiter sinken ließ. Der HUI erreichte währenddessen ebenfalls einen Tiefpunkt und fiel um 5,2% auf den tiefsten Wert seit 12,2 Jahren.

Grund für dieses extreme Tief ist nicht ein Überangebot an physischem Gold, sondern das Rekordniveau der Leerverkäufe von Gold-Futures durch amerikanische Spekulanten. Da die Short-Positionen aber bald eingedeckt werden müssen, sind die durch sie ausgelösten Tiefs künstlich und vorübergehend. Eine übermäßige Zahl an Short-Positionen in Gold-Futures führt in naher Zukunft immer zu entsprechenden Deckungskäufen. Durch Leerverkäufe hervorgerufene extreme Tiefstwerte sind daher in Wirklichkeit ein Indikator für einen bevorstehenden Kursanstieg!

Doch die meisten Anleger erliegen der allgemeinen Angst, die ein solches Tief auslöst, da sie die Geschichte der Märkte nicht intensiv genug studiert haben, um gegen extreme emotionale Reaktionen immun zu sein. Die Leerverkäufer hatten beschlossen, von der Nacht des vergangenen Sonntag zu profitieren und ihr Glück herauszufordern. Sie wählten also mit Bedacht die Zeit, zu der die Liquidität an den globalen Goldmärkten am geringsten war, und fluteten sie mit einer gewaltigen Menge an Gold-Futures-Leerverkäufen, in der Hoffnung dadurch Stop-Loss-Verkäufe auszulösen.

Seitdem die CME die Börsensäle für Gold-Futures Anfang dieses Monats geschlossen hat, gibt es in den USA keinen normalen Handelstag mehr. Die elektronische Börsensitzung für Gold-Futures beginnt von Sonntag bis Freitag um 18 Uhr New Yorker Zeit und endet 17:15 am folgenden Tag. Die Leerverkäufer wählten für ihre Transaktionen Sonntagnacht 21.30 Uhr - eine Zeit, zu der die amerikanischen Händler den Markt nicht beobachteten, die Japaner einen Feiertag hatten und kurz bevor die chinesischen Märkte öffneten.

In wenig mehr als einer Minute warfen sie Gold-Futures mit dem enormen Nennwert von insgesamt 2,7 Mrd. USD auf den Markt. Angesichts der 1.134 USD, mit denen der Goldkurs am Freitag schloss, entsprach das fast 24.000 Kontrakten! Diese plötzliche Verkaufsschwemme war so gewaltig, dass sie innerhalb von einer Minute zwei Handelsstopps von jeweils 20 Sekunden auslöste. Der einzige Zweck dieses Blitzangriffs lag darin, den Goldpreis künstlich unter die Stop-Loss-Grenze für Long-Kontrakte zu drücken.

Aufgrund der verschwindend geringen Marktliquidität zu dieser Zeit stürzte Gold innerhalb dieser extrem kurzen Zeitspanne um 48 USD auf 1.086 USD ab. Dieser Flash Crash war künstlich herbeigeführt und beruhte allein auf Manipulation! Als 2010 an den US-amerikanischen Aktienmärkten etwas Ähnliches passierte, sahen die Händler das zu Recht als vorübergehende Anomalie an. Doch am Goldmarkt war die Stimmung so pessimistisch, dass der Absturz fälschlicherweise als berechtigter Ausverkauf angesichts schlechter Fundamentaldaten bewertet wurde.



Obwohl Gold innerhalb der nächsten 15 Minuten fast die Hälfte der falschen Verluste wieder aufholte, war der psychologische Schaden nicht wiedergutzumachen. Der Goldkurs verzeichnete am Montag einen Verlust von 3,2% und schloss mit 1.098 USD bei einem neuen 5,3-Jahres-Tief. Die Goldaktien-Anleger und Spekulanten verfielen in Panik und stießen ihre Wertpapiere so aggressiv ab, dass der HUI an diesem Tag um 12,0% einbrach! Soviel hatte der Index das letzte Mal im Dezember 2008 während der finstersten Tage des Börsencrashs an einem Tag verloren.

In den zehn aufeinanderfolgenden Tagen, in denen der HUI Kursverluste zu verzeichnen hatte, fiel er also insgesamt um 25,3% und erfüllte damit die Kriterien für eine waschechte Panik! Diese totale Kapitulation bescherte denjenigen mit Long-Positionen auf Gold selbstverständlich großen Kummer und löste eine Masse an Stop-Loss-Verkäufen aus. Und schon fiel der HUI auf 113 Punkte, den tiefsten Wert seit 12,7 Jahren! Dieses Niveau war wirklich vollkommen absurd und in keiner Weise gerechtfertigt. Es war nur das Ergebnis des einzig von gedankenloser Angst beherrschten Herdentriebs der Investoren.

Das erste Chart zeigt den Verlauf des Goldaktienindex HUI und des Goldkurses innerhalb der letzten zwölf Jahre. Die Goldaktien haben sich in diesem Zeitraum von dem Metall, das über ihren Gewinn entscheidet, vollkommen entkoppelt. Diese Extremsituation hält einmalige Gelegenheiten zur Vermehrung des Vermögens bereit - zumindest für die knallharten Anleger, die stark genug sind, dann zu kaufen, wenn alle anderen panisch davonlaufen.

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Die Goldaktien werden heutzutage von allen gehasst. Man ist sich einig, dass die Kurse dazu verdammt sind, weiter fallen und die Unternehmen schließlich in der Versenkung verschwinden werden. Doch diese Sichtweise ist von irrationalen Gefühlen getrübt. Bis vor Kurzem zählte der Goldsektor noch zu dem Marktsegmenten mit den höchsten Gewinnen und war vielleicht sogar der profitabelste Sektor von allen. Zwischen November 2000 und September 2011 legte der HUI in einer alles verändernden Hausse ganze 1.664% zu! Während das Vermögen der Goldaktien-Besitzer um das 18fache stieg, verlor der S&P 500 14%.

Die Goldaktien stellten schon immer eine Art Goldinvestition mit Hebelwirkung dar, da die Gewinne aus dem Goldbergbau die Kursbewegungen des Edelmetalls widerspiegeln und verstärken. Wenn ein Unternehmen Gold für 1.000 USD je Unze fördern und für 1.100 USD verkaufen kann, macht es einen Gewinn von 100 USD je Unze. Wenn aber ein Kursanstieg von nur 10% den Preis auf 1.210 USD steigen lässt, bleiben die Produktionskosten des Unternehmens dennoch bei 1.000 USD - und der Gewinn erhöht sich mit 210 USD auf mehr als das Doppelte! Genau diese unglaubliche Hebelwirkung macht die Goldaktien so attraktiv.

An sämtlichen Aktienmärkten werden die Kurse letztlich von der Rentabilität der Unternehmen bestimmt. Wenn die Goldpreise klettern, schießen auch die Kurse der Goldaktien in die Höhe. Wie der HUI zeigt, haben sie sich Ende der 2000er Jahre mehr als vervierfacht, und Anfang der 2010er Jahre noch einmal. Dieses Kursverhalten ist für den Sektor vollkommen normal und bescherte den mutigen Querdenkern, die zu Beginn des Jahrtausends gegen den Strom schwammen, hunderte Milliarden Dollar.

Die Goldaktien entkoppelten sich während des Börsencrashs gegen Ende 2008 vorübergehend vom Goldpreis und der HUI fiel auf ein 5,3-Jahres-Tief. Obwohl Gold zu etwa 700 USD gehandelt wurde, notierten die Aktien der Goldunternehmen auf einem Niveau, das zum letzten Mal im Sommer 2003 erreicht wurde, als der Goldpreis bei rund 350 USD lag! Doch wie ich damals zur allgemeinen Belustigung darlegte, ergab es keinen Sinn, dass die Goldaktien so günstig waren, als wäre der Goldpreis nur halb so hoch.

Tatsächlich kam es nach diesem absurd tiefen Kursstand Ende 2008 bald zu einer abrupten Rally der Goldaktien und der HUI notierte einige Jahre später mehr als viermal so hoch. Die Gewinne der kleinen Minengesellschaften stellten die Profite der großen Goldunternehmen, die den HUI und den GDX dominierten, in den Schatten. Doch im August 2011 wurde Gold langsam überkauft, wovor ich damals warnte. Eine deutliche Kurskorrektur und Konsolidierung waren zu erwarten.

Die Aktien der Bergbauunternehmen wurden während dieses rechtmäßigen Ausverkaufs natürlich hart getroffen, da der Leverage-Effekt, der die enormen Gewinne verursacht, auch in die andere Richtung wirkt. Eine vergleichsweise geringe Abnahme des Goldpreises kann zu heftigen Einbußen bei den Einnahmen führen. Gegen Ende 2012 erholte sich der Sektor jedoch zusehends und ein neuer Aufwärtstrend war im Gange. Doch dann geschah etwas bis dahin Beispielloses und die US-Notenbank Fed startete die dritte Runde ihrer quantitativen Lockerungen, auch bekannt als QE3.



Im Gegensatz zu den vorhergegangenen Erweiterungen der Geldmenge hatte QE3 ein offenes Ende, d. h. keinen festgelegten Umfang und kein Enddatum. Die Beamten der Fed nutzten diese Uneindeutigkeit zu ihrem Vorteil und manipulierten die Psychologie der Aktienhändler. Jedes Mal, wenn die Aktienmärkte in den USA zu stagnieren drohten, ließ die Fed verlauten, dass die bereit sei QE3 weiter fortzusetzen, um so jeden Ausverkauf an der Börse sofort zu unterbinden. Die Trader merkten schnell, dass die Notenbank die Märkte im Grunde vor einem Einbruch schützte.

Daraufhin wurde das Kapital Anfang 2013 aus den von Gold angeführten alternativen Investitionsoptionen abgezogen und in die als risikolos wahrgenommenen US-amerikanischen Aktienmärkte gepumpt. Der Goldkurs stürzte im Zuge von besonders extremen Sell-Offs der Gold-ETFs im zweiten Quartal 2013 ab und verzeichnete den größten Verlust innerhalb eines Quartal seit 93 Jahren! Dieser Jahrhundertsturm machte alle Hoffnung am Goldaktienmarkt zunichte, sodass der gesamte Sektor sich vom Goldpreis entkoppelte. Seitdem hat er schwer zu kämpfen und es erging ihm noch weit schlechter als dem Goldkurs.

Diese radikale Anomalie erreichte in dieser Woche mit dem Fall der HUI auf ein 12,7-Jahres-Tief schließlich ihren traurigen Höhepunkt. Der Goldkurs stürzte im Vergleich dazu nur auf ein 5,3-Jahres-Tief. Anhand des Charts ist zu erkennen, wie lächerlich diese Abkopplung der beiden Werte geworden ist. Das letzte Mal, als der HUI bei den aktuellen Werten notierte, war im Oktober 2002. Damals wurde Gold zu etwa 310 USD gehandelt! Die Rentabilität der Goldunternehmen war damals also viel geringer.

Selbst bei den trostlosen Kursständen dieser Woche ist der Goldpreis noch 3,5x höher als gegen Ende des Jahres 2002. Dass der HUI bei diesen absurden Werten steht, ergibt also nicht den geringsten Sinn. "Absurd" ist hier auf jeden Fall das richtige Wort. Der Duden definiert es folgendermaßen: "dem gesunden Menschenverstand völlig fern", "abwegig", "widersinnig". Es gibt schlicht und ergreifend keinen Grund, kein vorstellbares Szenario, das die aktuellen Kurse der Goldaktien rechtfertigen würde.

Man kann diese Kurse auch von der anderen Seite aus betrachten, also ausgehend vom Goldpreis. Der lag im März 2010 zum letzten Mal bei mit dieser Woche vergleichbaren Werten, und damals stand der HUI bei mehr als 400 Punkten. Derzeit notiert der Index - bei gleichen Goldpreisen - nur bei etwas mehr als einem Viertel des damaligen Niveaus. Das ist vollkommen unlogisch und spiegelt beim aktuellen Preisniveau nicht die Rentabilität des Goldbergbaus wider. Ich habe die Bewertung der Goldaktien seit vielen Jahren studiert und verstehe mehr davon, als die meisten anderen.

Ja, es gibt Goldproduzenten mit Gesamtkosten von deutlich mehr als 1.100 USD je Unze. Ja, es gibt hochverschuldete Goldunternehmen, die beim aktuellen Preisniveau kaum eine Chance haben dürften, ihre Schulden zu tilgen. Ja, einige dieser kreditfinanzierten Goldminen mit hohen Produktionskosten sind Pleite gegangen und ja, es wird noch mehr von ihnen treffen. Es gibt keinen Zweifel daran, dass einige Goldproduzenten bei diesen Preisen in ernsten Schwierigkeiten stecken.

Es ist jedoch dumm, alle diese Unternehmen über einen Kamm zu scheren. Genauso lächerlich wäre es zu behaupten, dass Apple und Netflix die gleichen Fundamentaldaten haben, nur weil beide im Technologiesektor beheimatet sind. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Apple beläuft sich aktuell auf den moderaten Wert von 15,7, während das KGV von Netflix erschreckende 247,4 beträgt! Die Goldaktien sind nicht homogener als jeder andere Sektor und ihre jeweiligen Aussichten sind angesichts der derzeitigen Tiefs sehr unterschiedlich.

Es gibt eine große Anzahl an Goldproduzenten, die auch heute noch erstaunliche Profite erzielen und mit KGVs im einstelligen Bereich unglaublich preiswert sind! Viele von ihnen verzeichnen Gesamtkosten je Unze, die weit unter dem derzeitigen Goldkursniveau liegen und selbst dann überleben könnten, wenn Gold nochmal um 25% oder mehr fallen würde. Bei manchen dieser Goldunternehmen ist die Marktkapitalisierung sogar geringer als die Höhe ihrer Barmittel auf der Bank - günstiger geht es kaum.

Doch da die Aktionäre in ihrer Angst das Kind mit dem Bade ausschütten, haben die Investoren und Spekulanten diese großartigen Unternehmen dummerweise aufgegeben. Diese extreme Stimmung wird allerdings unweigerlich nachlassen und zur normalen Psychologie der Märkte zurückkehren und dann werden die besten Goldaktien viel schneller hohe Kursgewinne machen, als der HUI als Ganzes. Antizyklisch denkende Anleger, die ihr Kapital jetzt trotz der Panik investieren, können ihr Vermögen vervielfachen.

Da die Profite der Goldproduzenten und somit auch deren Aktienkurse letztlich vom Goldpreis bestimmt werden, betrachte ich das Kursniveau der Goldaktien gern im Vergleich mit Gold. Das geht am besten mit Hilfe des traditionsreichen HUI-Gold-Verhältnisses, das den täglichen Schlussstand des HUI durch den Schlussstand des Goldkurses teilt. Als Kurve in einem Chart dargestellt, zeigt dieser Wert, ob die Aktien der Goldproduzenten günstig oder teuer sind. Und heutzutage sind sie günstiger als je zuvor!

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In dieser Woche fiel das Verhältnis auf das Rekordtief von 0,103! Nie zuvor waren die Goldaktien im Verhältnis zu Gold auf einem ähnlich extremen Niveau unterbewertet, nicht einmal während des Jahrhundert-Börsencrashs von 2008, der größten Panik an den Aktienmärkten, die wir in unserem Leben gesehen haben. Das zur Zeit unglaublich niedrige HUI-Gold-Verhältnis ist vollkommen beispiellos und wird keinesfalls lang auf diesem Niveau bleiben.

In den fünf Jahren vor der massiven, allgemeinen Panik an den Aktienmärkten bewegte sich das HUI-Gold-Verhältnis in dem engen Bereich zwischen der Unterstützung bei 0,46 und dem Widerstand bei 0,56. Der langfristige Mittelwert lag bei 0,511 - der Index notierte also ungefähr auf der Hälfte des Kursniveaus von Gold. Die Börsenpanik von 2008 zerstörte die Entschlossenheit vieler Langzeit-Aktionäre der Goldunternehmen, die daraufhin ebenfalls panisch zu Tiefstpreisen verkauften und nie an den Markt zurückkehrten. Als die Panik vorüber war, lag das HUI-Gold-Verhältnis demzufolge tiefer als zuvor.

2009 bis 2012 waren die letzten halbwegs normalen Jahre an den Finanzmärkten, bevor die Fed begann, die Verhältnisse mit ihrer beispiellosen Monetarisierung der Staatsschulden durch das QE3-Programm stark zu verzerren. In dieser Zeit lag das Verhältnis des HUI zu Gold im Durchschnitt bei 0,346. Allein um zu diesem vergleichsweise bescheidenem Niveau zurückzufinden, müsste der der HUI fast um das 3,4fache ansteigen! Das Gewinnpotential ist angesichts der extremen Tiefstwerte, die zur Zeit erreicht werden, wirklich enorm.



Der große Fehler, den die Investoren bei einer derartigen Panik an den Aktienmärkten immer machen und der zur Vernichtung ihres Vermögens führt, besteht darin, dass sie annehmen, das neue Kursniveau sei prinzipiell gerechtfertigt und würde den neuen Status Quo widerspiegeln. Nichts könnte jedoch weiter von der Wahrheit entfernt sein, denn die Finanzmärkte sind immer zyklisch. Die extreme Angst schwindet nach einer Zeit von selbst und die allgemeine Stimmung schlägt langsam wieder in Richtung Profitgier um.

Das 12,7-Jahres-Tief des HUI und das Rekordtief der HUI-Gold-Verhältnisses werden nicht von Dauer sein. Die Goldaktien können und werden sich nicht für immer vom Goldpreis entkoppeln. Die Panik, die wir zur Zeit beobachten, bedeutet genau das Gleiche wie die von 2008 - dass es danach wieder aufwärts geht. Wie bereits erwähnt hat der HUI seinen Kursstand damals innerhalb von wenigen Jahren mehr als vervierfacht und die kleinen Goldproduzenten mit den besten Fundamentaldaten konnten noch viel höhere Gewinne verbuchen, als der Durchschnitt des Sektors.

Eine dramatische Umkehr des bereits seit neun Jahren andauernden Trends, dass die Aktien der Goldunternehmen im Vergleich zu dem Metall, das letztlich ihre Gewinne und damit auch ihre Aktienkurse bestimmt, immer weiter an Boden verlieren, ist längst überfällig. Emotionales Verhalten kann die Preise nur für eine gewisse Zeit unter das eigentlich angebrachte Niveau drücken. Die Goldaktien werden die jeweilige Rentabilität der Unternehmens eines Tages erneut widerspiegeln und die besten von ihnen werden in die Höhe schießen, sobald die Deckungskäufe zur Glattstellung von Short-Positionen am Gold-Futures-Markt beginnen.

Angesichts der absurd niedrigen Kurse wird das Kapital in Zukunft erneut in die Goldaktien strömen. Selbst wenn die bisherigen Investoren von der aktuellen Panik zu verunsichert sind, um an den Markt zurückzukehren, werden neue Anleger ihren Platz einnahmen. Eine ganze frische Generation von Investoren macht sich gerade mit den Marktzyklen vertraut und ist begierig darauf, niedrig zu kaufen und hoch zu verkaufen. Und da sie so jung sind, haben sie langfristige Ziele.

Viele Anleger sind besorgt darüber, zu kaufen, wenn der absolute Boden noch gar nicht erreicht ist. Doch wo dieser liegt wird sich erst Wochen später endgültig herausstellen, wenn die Aktien der Goldproduzenten bereits Kursgewinne von 30% oder mehr gemacht haben. Niedrig zu kaufen bedeutet, dann Kapital zu investieren, wenn alle anderen es für wahnsinnig halten und wenn einem beim Klicken auf die entsprechende Schaltfläche regelrecht schlecht wird. Bei solch extremen Tiefs zu kaufen und durchzuhalten, falls die Kurse noch weiter fallen, ist psychologisch eine echte Herausforderung.

Doch dieses notwendige mentale Opfer lohnt sich, wenn man die potentielle Belohnung bedenkt: Die um das 4fache oder sogar mehr als das 10fache steigenden Kurse der Goldaktien, wenn dieser für tot erklärte Sektor eine erneute Hausse erlebt. Ein weiterer Einbruch ist extrem unwahrscheinlich, weil eine Panik immer einen absoluten Boden markiert. Ein mögliches Gewinnpotential von 900% aus Angst vor einem Verlustpotential von vielleicht 20% zu verpassen, wäre dumm. So günstig wie jetzt waren die Goldaktien noch nie.

Genau darauf sind wir bei Zeal spezialisiert. Auch unsere Positionen waren von der letzten irrationalen Panik betroffen, aber diese Woche haben wir aggressiv Aktien von unterbewerteten Unternehmen zugekauft. Es ist nicht leicht, diese Strategie zu verfolgen und gegen die allgemeine Stimmung zu handeln, doch unseren Abonnenten hat das erstaunliche Netto-Gewinne beschert. Seit 2001 konnten die von uns empfohlenen 700 Aktien im Durchschnitt Jahresgewinne von 21,3% realisieren. Der Großteil davon entfiel während all der Jahre auf Gold- und Silberaktien.

Weil die Aktien der Goldproduzenten im Verhältnis zu Gold noch nie so günstig waren wie zur Zeit, gab es nie eine bessere Gelegenheit für Investoren, ihr Vermögen in diesem verachteten Sektor zu multiplizieren. Für antizyklische Spekulanten und Investoren veröffentlichen wir schon lange unseren oft gelobten wöchentlichen und monatlichen Newsletter. Darin erklären wir, was auf den Märkten geschieht und warum, und wie man bestimmte Aktien am besten handelt. Unsere jahrzehntelange Markterfahrung und unser ständig erweitertes Wissen zahlt sich für Sie aus: Abonnieren Sie noch heute, um zu erfahren, welche Goldaktien wir aktuell kaufen und sparen Sie 33%!

Das Fazit ist, dass die Goldaktien aktuell zu absurd niedrigen Preisen gehandelt werden. Nachdem die Rekord-Leerverkäufe der Futures-Spekulanten bei dem Versuch, Stop-Loss-Verkäufe auszulösen, ein nie dagewesenes Ausmaß annahmen, stürzten die Aktien der Goldunternehmen in Zuge einer extrem seltenen, waschechten Panik ab. Jetzt liegen ihre Kurse auf einem Niveau, das zuletzt erreicht wurde, als der Goldpreis um die 300 USD betrug. Damit sind sie im Verhältnis zu dem Edelmetall, dass ihre Gewinne bestimmt, so günstig wie nie zuvor. Diese extreme Anomalie wird nicht von Bestand sein.

Der führende Goldaktien-Index hat seinen Wert nach der letzten Panik in diesem Sektor mehr als vervierfacht, wobei die kleineren Unternehmen mit den besten Voraussetzungen viel größere Gewinne verzeichnen konnten. Übermäßige Angst schwindet nach einer kurzen Zeit immer von selbst wieder und die Stimmung schlägt unweigerlich um. Das wird dazu führen, dass Goldaktien bald in großen Mengen gekauft werden. Die Märkte verhalten sich seit eh und je zyklisch - es besteht kein Zweifel daran, dass es im Goldsektor bald zu einer Trendwende kommt und dann werden die Goldaktien in die Höhe schießen und ein Kursniveau erreichen, das ihren tatsächlichen Wert widerspiegelt.


© Adam Hamilton
Copyright by Zeal Research (www.ZealLLC.com)

Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 24.07.2015.)



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