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Sinkende Goldkurse durch steigende Zinsen? - Ganz im Gegenteil!

10.09.2015  |  Adam Hamilton

Die zukünftigen Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Federal Reserve bildeten das Epizentrum der hartnäckigen Schwäche des Goldkurses in den letzten Jahren. Alle Welt scheint davon auszugehen, dass höhere Zinsen den Goldkurs noch weiter nach unten drücken werden, da das Edelmetall selbst keine Zinsen abwirft und damit im Vergleich zu anderem Anlageoptionen an Attraktivität verliert. Diese Annahme veranlasste die Investoren dazu, Gold wie die Pest zu meiden, und die Spekulanten zu Gold-Leerverkäufen von beispiellosem Ausmaß. Doch provokanterweise beweist die Geschichte, dass Gold während der Zinserhöhungszyklen der Fed in Wirklichkeit eine gute Performance hinterlegt.

Es ist verständlich, dass die erste angekündigte Zinserhöhung der Fed seit mehr als 9 Jahren die Aussichten der Goldhändler überschattet. Aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften ist das Edelmetall zwar von sehr hohem Wert für die Diversifizierung jedes Portfolios, aber es generiert keinen Cashflow. Gold wird niemals Dividenden oder Zinsen abwerfen und ist daher eine unproduktive Kapitalanlage. Da Zinserhöhungen aber selbstverständlich zum Anstieg der Anleihenrendite führen werden, nimmt man an, dass die Nachfrage nach Assets ohne Rendite zurückgehen wird.

Diese pessimistische Theorie erscheint auf den ersten Blick vollkommen logisch, doch ihre Grundannahme ist fehlerhaft. Gold brachte zwar noch nie Rendite ein, aber seit Menschengedenken haben die Investoren weltweit das Edelmetall gekauft. Sie waren dabei sicherlich nicht auf der Suche nach einem Asset mit hohen Renditen, sondern entschieden sich aufgrund seiner enormen Stärken in anderen Bereichen für Gold. Wenn die Rendite jemals das entscheidende Kriterium für Goldinvestitionen gewesen wären, wäre Gold tatsächlich mehr oder weniger wertlos.

Gold wurde zwar hinsichtlich der Rendite von buchstäblich allen Anlageprodukten übertroffen, die überhaupt eine Form der Kapitalerträge generierten. Doch in dem Jahrzehnt bis zum August 2011 verzeichnete das Edelmetall dennoch einen Kursgewinn von 638%. Verglichen mit dem S&P 500 war dieser Gewinn gewaltig, denn während der Index zwar ganz nette Dividende abwirft, verlor er im selben Zeitraum von 10,4 Jahren 1,9%. Und in dem zum Januar 1980 geendeten Jahrzehnt schoss der Goldkurs sogar um 2332% in die Höhe, Null-Rendite hin oder her! Und das, obwohl die Anleihenrendite damals ebenfalls extrem hoch waren.

Gold wurde noch nie wegen seiner Kapitalerträge gekauft, und wird es auch in Zukunft nicht. Die Rechtfertigung der heutzutage weitverbreiteten Antipathie gegenüber diesem führenden alternativen Investment mit der Theorie, dass steigende Zinsen den Goldpreis in den Keller drücken werden, ist nur eine fadenscheinige Rationalisierung des allgemeinen Pessimismus. Bedenken Sie, wie naiv diese "Rendite-über-alles"-Einstellung an den Aktienmärkten wirken würde, wo auf viele der begehrtesten Wertpapiere, wie beispielsweise auf die von Amazon und Netflix, niemals Dividende ausgezahlt wurden.

Diese Aktien sind unproduktive Assets genau wie Gold, und dennoch stehen sie an der Wall Street hoch im Kurs. Ihre Preise werden - wie der Goldpreis - vom Verhältnis zwischen Angebots- und Nachfrageseite an der Börse bestimmt und haben mit der Tatsache, dass sie keine Dividenden abwerfen, nichts zu tun. Haben Sie jemals jemanden argumentieren hören, dass ein höheres Zinsniveau die Kurse der Aktien, auf die keine Dividenden ausgeschüttet werden, zum Absturz bringen wird? Natürlich nicht, und dieses Argument wird auch nicht intelligenter, wenn man es auf Gold anwendet.

Statt also blind die heute vorherrschende Ansicht zu akzeptieren, dass Gold angesichts der bevorstehenden Zinsanhebung durch die Fed dem Untergang geweiht sei, überprüfen wir lieber einmal die historischen Fakten. Die viel zu akkomodierende Fed hat die Zinssätze zwar schon seit vielen Jahren nicht mehr erhöht, doch in der neuen Geschichte gab es bereits genügend Beispiele für zyklische Zinsänderungen. Wie also hat sich das keinerlei Rendite bringende Gold in Zeiten der restriktiven Geldpolitik der Zentralbanken verhalten? Sind Zinserhöhungen wirklich eine Gefahr für Gold?

Um das herauszufinden, habe ich die täglichen Daten zum Zinssatz in den USA für den Zeitraum von fast einem halben Jahrhundert direkt von der Fed heruntergeladen. Die sogenannte Federal Funds Rate (FFR) ist der Leitzins, der direkt von der US-Notenbank kontrolliert wird und der durch Anheben oder Senken zur Einhaltung der geldpolitischen Ziele verwendet wird. Zu diesem Zinssatz können die amerikanischen Finanzinstitute untereinander über Nacht Geld leihen und verleihen, um ihre Mindestreserveanforderungen bei der Fed zu erfüllen. Die meisten anderen Zinssätze leiten sich von der FFR ab.

In einer todlangweiligen Übung in Monotonie habe ich jede Entscheidung des Offenmarktausschusses der Fed (Federal Open Market Committee, FOMC) seit 1971 studiert, in der der jeweils angestrebte Zinssatz festgelegt wurde. Und davon gab es eine Menge: Das FOMC hat den Leitzins in den vergangenen 46 Jahren genau 251 mal geändert. Für mich war diese hohe Zahl ziemlich verblüffend. Der Offenmarktausschuss hält jährlich acht die Geldpolitik betreffende Sitzungen ab, also insgesamt etwa 368 innerhalb der untersuchten Zeitspanne.

Das würde bedeuten, dass das FOMC die Zinsrate bei mehr als zwei Drittel seiner Sitzungen erhöht oder gesenkt hat, war mir viel zu viel erscheint. Das ist wahrscheinlich auch zu hoch gegriffen, da der Leitzins manchmal auch zwischen den Sitzungen geändert wird, wenn volatile Märkte den Mitgliedern des Ausschusses genügend Sorgen bereiten. Innerhalb des letzten halben Jahrhunderts gab es jedenfalls ausreichend viele Zinserhöhungen, um statistisch betrachten zu können, wie sich der Goldkurs in diesen Zeiten entwickelt hat.

Da die Spekulanten und Investoren derzeit vor allem besorgt darüber sind, wie sich Gold bei anhaltend höheren Zinsen verhalten wird, habe ich bei meiner Analyse isolierte Anhebungen ignoriert, die in eine Zeit des allgemein sinkenden Zinsniveaus fielen. In sechs Fällen wurde die Federal Funds Rate zudem zweimal hintereinander erhöht, dann aber wieder gesenkt. Ein oder zwei isolierte Erhöhungen sind aber mit Sicherheit noch kein Zyklus.

Ich habe mich daher entschieden, einen Zinserhöhungszyklus großzügig als drei oder mehr aufeinander folgende Zinsanhebungen ohne zwischenzeitliche Senkung zu definieren. Diese Zyklen beginnen mit der ersten Anhebung der FFR und enden mit der letzten, bevor die Fed wieder mit der Senkung des Leitzinses beginnt. Wenn man diese Definition zugrunde legt, gab es seit 1971 elf solcher Zinserhöhungszyklen. Die Performance von Gold in diesen Zeiten ist ausschlaggebend für die aktuellen Aussichten des Edelmetalls.



Obwohl die täglichen Daten zum Leitzins von der amerikanischen Notenbank selbst stammen, weisen sie viel größere Schwankungen auf, als man erwarten würde. Der Grund dafür ist, dass es sich bei der FFR technisch gesehen um einen Zinssatz handelt, der auf dem freien Markt durch Angebot und Nachfrage der kommerziellen Banken nach Federal Funds gebildet wird, also durch den Handel der Banken mit den täglich fälligen Forderungen gegenüber der Fed untereinander. Der Offenmarktaussschuss legt nicht den eigentlichen Leitzins fest, sondern ein Zielniveau für die FFR. Dieses versucht die Notenbank dann durch Handel mit Federal Funds zu erreichen.

Für jeden Zinserhöhungszyklus habe ich vier wichtige Vergleichswerte zusammengetragen. Der gesamte Zinsanstieg innerhalb jedes Zyklus in Basispunkten ist rot dargestellt, gefolgt von der jeweiligen Anzahl der Zinserhöhungen in gelb. Darunter steht die Dauer des Zyklus in weiß (in Monaten) und zuletzt die Bewegung des Goldkurses innerhalb dieses Zeitraums in blau. Wie Sie sehen, widerlegen die Daten eindeutig den vorherrschenden Konsens.

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Wenn die zyklischen Zinsanhebungen der US-Notenbank tatsächlich der Erzfeind des als Asset unproduktiven Edelmetalls wären, hätte der Goldpreis während der Mehrzahl der Zyklen stark fallen müssen. Stattdessen legte der Kurs während sechs der elf Zyklen eine Rally hin! Und mit Kursgewinnen von durchschnittlich 61,0% innerhalb der Zeiträume der Zinserhöhungen ist die Performance von Gold wirklich beeindruckend. Das gelbe Metall hat die Zinsanhebungen nicht nur überstanden, sondern ist währenddessen teilweise regelrecht aufgeblüht!

In den fünf Zyklen, in denen der Goldkurs tatsächlich nachgab, waren die Verluste mit durchschnittlich 13,9% vergleichsweise gering. Während diese Einbußen nicht zu vernachlässigen sind, sind die dennoch weit entfernt von der Todesspirale, die die Investoren und Spekulanten offenbar im Zuge des nächsten Zinserhöhungszyklus erwarten. Gold hat sich als sehr widerstandsfähig erwiesen.

Investoren und Spekulanten mögen ein notorisch schlechtes Langzeitgedächtnis haben. Aber dass sie nicht einmal in der Lage sind, sich den letzten Zinserhöhungszyklus der Fed vor Augen zu führen, um zu sehen, wie sich der Goldkurs damals entwickelte, ist unentschuldbar. Zwischen Juni 2004 und Juni 2006 hat die Notenbank die FFR in 17 einzelnen Erhöhungen um insgesamt 425 Basispunkte angehoben und sie damit mehr als verfünffacht - von 1,00% zu Beginn des Zyklus auf letztlich 5,25%.

Dieser Zyklus war ungewöhnlich intensiv. Es war seit den 1970er Jahren der erste mit mehr als zehn aufeinanderfolgenden Anhebungen, einer Gesamterhöhung von über 400 Basispunkten und einer Dauer von mehr als einem Jahr. Wenn es also in der letzten Zeit eine Zinserhöhung gegeben hat, die so vernichtende Auswirkungen auf den Goldkurs hätte haben können, wie die meisten es zur Zeit erwarten, dann wäre es sicherlich die Erhöhung Mitte der 2000er gewesen. Da Gold keine Rendite abwirft, hätte die Nachfrage nach dem Edelmetall in diesem Zeitraum ins Bodenlose fallen müssen, wenn das Argument zutreffend wäre.

Doch was ist in Wirklichkeit passiert? Der Goldpreis ist exakt in dem Zeitraum, in dem die Fed die Zinsen immer weiter erhöhte, um 49,6% gestiegen! Das ist eine verdammt ordentliche Rally innerhalb von zwei Jahren. Damit hat Gold den Aktienindex S&P 500, der in dieser Zeit nur 12,0% zulegte, um Längen geschlagen. Diese starken Gewinne des Goldkurses wurden verzeichnet, während der Leitzins bis auf über 5% erhöht wurde. Dadurch stiegen auch die Anleihenrendite enorm an, was nach Meinung der meisten Analysten fatale Auswirkungen auf die Goldnachfrage hätte haben müssen.

Den Andeutungen der Fed zufolge werden die kommenden Zinserhöhungen zudem in jeder Hinsicht viel geringer ausfallen, als während des letzten Zyklus. Seitdem der Offenmarktausschuss infolge der Finanzkrise im Dezember 2008 in Panik verfallen war, lag das Zinsniveau beständig bei Null. Die Beamten der Notenbank zeigen sich sehr besorgt darüber, dass ein Ende der Nullzinspolitik einen massiven Ausverkauf an den US-amerikanischen Aktienmärkten nach sich ziehen könnte und planen daher ganz allmähliche Zinssteigerungen.

Nach jeder zweiten Sitzung des FOMC veröffentlicht die Fed die Wirtschaftsvorhersagen der stimmberechtigten Komitee-Mitglieder, die gemeinsam mit den Vorsitzenden der regionalen Niederlassungen der Fed das Zielniveau festlegen. Nach der Sitzung Mitte Juni schätzten diese Entscheidungsträger, dass die FFR 2016 bei nur etwa 1,5%, 2017 bei rund 3,0% und "langfristig" bei etwa 3,5% liegen wird. Das macht den Rahmen deutlich, in dem sich die kommenden Erhöhungen bewegen werden.

Wenn das FOMC das Ziel für den Leitzins von den heutigen 0,0% innerhalb der nächsten Jahre bis auf 3,5% anhebt, entspricht das 350 Basispunkten. Sollte sich die Fed wie in den 2000er Jahren für Anhebungen um jeweils 25 Punkte entscheiden, wären insgesamt 14 Erhöhungen nötig. Ein solcher Zinserhöhungszyklus wäre weniger extrem als der letzte, sowohl in Hinblick auf die Gesamterhöhung als auch auf die Dauer des Zyklus und die Anzahl der einzelnen Zinsanhebungen.



Und ich vermute, dass die Erhöhungen noch moderater ausfallen werden. Die Aussagen der super-akkommodierenden Notenbank von Janet Yellen implizieren bereits, dass es vorerst nur eine Anhebung geben könnte. Der Offenmarktausschuss hat so große Angst davor, eine negative Reaktion an den Aktienmärkten auszulösen, dass er das Zinsniveau allem Anschein nach nicht bei jeder Sitzung weiter erhöhen möchte. Stattdessen wird er wahrscheinlich Sitzungen überspringen und die Erhöhungen über einen längeren Zeitraum verteilen, sodass die Zinsen insgesamt viel langsamer steigen werden.

Dazu kommt noch, dass sich die Schätzungen der Fed-Beamten hinsichtlich der zukünftigen Zinssätze schon seit Jahren als viel zu optimistisch herausgestellt haben. Unter Bernanke begann die Notenbank im April 2011, die Vorhersagen nach jeder zweiten Sitzung zu veröffentlichen, um für mehr Transparenz zu sorgen. Seit Januar 2012 werden auch die Vorhersagen zur FFR bekanntgegeben. Und damals gingen die leitenden Komitee-Mitglieder noch von einem durchschnittlichen Zinsniveau von mindestens 4% nach 2014 aus! Damit lagen sie ziemlich daneben.

Der Punkt ist, dass es für Gold kein Problem sein sollte, im kommenden, vergleichsweise harmlosen Zinserhöhungszyklus, Kursgewinne zu verzeichnen, wenn es bereits während des letzten, viel extremeren Zyklus in der Lage war, eine Rally hinzulegen. Erstaunlicherweise war die Performance von Gold während der stärksten Zinserhöhungen der modernen Geschichte am besten. Die in jeder Hinsicht extremste Erhöhung fand in den 34,6 Monaten bis zum Oktober 1979 statt - in dieser Zeit wurde die FFR 32-mal in Folge angehoben, und zwar um den schier unglaublichen Wert von 1075 Basispunkten.

Während dieser Mutter aller Zinserhöhungen kletterte die Federal Funds Rate bis auf 15,5% und die Anleihenrendite schossen auf Rekordhöhen. Wenn es also jemals ein perfektes Beispiel für einen Zeitraum gab, in dem die gestiegenen Rendite zum Abzug allen Kapitals aus dem Edelmetallsektor hätten führen müssen, dann wäre es dieser gewesen. Laut der aktuellen Argumentation der Trader hätte der Goldpreis während dieses Zyklus auf ein Rekordtief fallen müssen.

Es geschah jedoch genau das Gegenteil: Während der Zinserhöhungen legte der Goldkurs ganze 178,3% zu! Das war nicht einfach nur Zufall. In den 17,4 Monaten bis zum August 1973 hob die Fed das angestrebte Zinsniveau 21-mal in Folge an und katapultierte die FFR damit um 600 Basispunkte in die Höhe. Auch während dieser extremen Erhöhungen brach der Goldpreis nicht ein, wie die meisten heute erwarten würden, sondern stieg im Gegenteil um 113,1% an!

Ganz offensichtlich wird die Goldnachfrage von anderen Faktoren als der Höhe der Rendite bestimmt! Wenn es bei Gold nur um die Rendite ginge, wovon die Legionen an Pessimisten derzeit fälschlicherweise ausgehen, dann wäre der Preis während der extremen Zinserhöhungen der 1970er Jahre ins Bodenlose gefallen. Stattdessen ist er jedoch in die Höhe geschossen und machte die Goldbesitzer reicher, als diese es sich in ihren wildesten Träumen ausgemalt hatten. In einem Jahrzehnt, in dem die Fed den Leitzins von 3,5% auf 14,0% anhob, verzeichnete Gold den enormen Kursgewinn von 2332%!

Die Investoren strömten in solchen Mengen an den Goldmarkt, dass sie trotz der extrem hohen Zinsen einen allgemeinen Run auf das Edelmetall auslösten. Bezeichnenderweise fallen zwei der Zinserhöhungszyklen, in denen der Goldpreis tatsächlich nachgab, in die Zeit direkt nach diesem parabolischen Kursanstieg, dem unausweichlich ein Kollaps folgen musste. Ein dritter Zyklus, während dem Gold an Boden verlor, fand Mitte der 1970er Jahre statt, nachdem der Goldkurs ebenfalls eine Zeit lang sehr stark gewesen war.

Das gleiche gilt auch für die Zinserhöhungen Mitte und Ende der 1980er Jahre. Die fünf Zyklen mit steigenden Zinsen fielen also alle in Zeiten direkt nach langanhaltenden Gold-Bullenmärkten. Der Goldkurs hatte noch nie innerhalb eines Zinserhöhungszyklus der Fed Verluste zu verbuchen, wenn sein Ausgangsniveau bereits niedrig war. Und da der Kurs kürzlich nach den Rekord-Leerverkäufen der amerikanischen Futures-Spekulanten auf ein 5,5-Jahrestief gefallen ist, kann man wirklich nicht behaupten, dass er zur Zeit hoch sei.

Die historischen Tatsachen sprechen also mit überwältigender Mehrheit für das Gegenteil des derzeit meist propagierten Szenarios. Die Zinsanhebungen der US-Notenbank sind kein schlechtes Zeichen für Gold, nur weil das Edelmetall keine Rendite bringt. Es hat sich im Gegenteil herausgestellt, dass sie super-bullisch sind! Eine schlaue Wette, die eine hohe Chance auf Erfolg bietet, ist es, darauf zu setzen, dass die Goldpreise während der kommenden Zinserhöhungen durch die Fed stark steigen. Das Edelmetall befindet sich mit hoher Wahrscheinlichkeit am Beginn eines langfristigen Aufwärtstrends.

Doch wie kann das sein? Gold generiert keinerlei Kapitalerträge, nichts, Null, nada. Es ist nichts weiter als ein "barbarisches Relikt", ein Anachronismus, der in modernen Portfolios nichts mehr zu suchen hat. Warum um alles in der Welt sollte ein Investor Gold kaufen wollen, wenn er stattdessen Aktien eines großartigen amerikanischen Unternehmens wie Netflix besitzen kann, die zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 237 gehandelt werden, oder US-Staatsanleihen, die Rendite in Höhe von 2,2% versprechen? Habe ich schon erwähnt, dass man auf Gold keinerlei Dividenden oder Zinsen ausgezahlt bekommt? Deshalb nannte das Wall Street Journal das Edelmetall vor Kurzem einen "Stein für Liebhaber".

Der Grund für die steigende Investmentnachfrage nach Gold bei gleichzeitig steigendem Zinsniveau ist eigentlich ganz einfach. Die Zinserhöhungen haben ernsthafte, negative Auswirkungen auf die Aktien- und Anleihenmärkte - genau deshalb hat der Offenmarktausschuss die Nullzinspolitik ja so ängstlich seit unglaublichen 6,7 Jahren beibehalten! Als die Fed das Zinsniveau erstmals in ihrer 95-jährigen Geschichte auf Null senkte, schwor sie hoch und heilig, dass es sich dabei nur um eine vorübergehende Maßnahme handle.

Steigende Zinsen sind aus mehreren Gründen Gift für die Aktien, vor allem wenn die Märkte aufgebläht und überbewertet sind. Ein höheres Zinsniveau führt zu sinkender Nachfrage in allen Bereichen der Wirtschaft, weil die Kreditkosten für alle Marktteilnehmer steigen. Der Rückgang der Nachfrage hat wiederum geringere Umsätze und Gewinne der Unternehmen zur Folge. Dadurch steigt das Kurs-Gewinn-Verhältnis weiter an und lässt die bereits jetzt überbewerteten Aktienmärkte noch teurer aussehen.

Die Nullzinspolitik der Fed hat vor allem durch Aktienrückkäufe der Unternehmen direkt zum Anstieg des Kursniveaus in den Vereinigten Staaten beigetragen. Angesichts der schwachen US-Konjunktur konnten die amerikanischen Unternehmen ihre Umsätze nicht steigern, also haben sie ihre überschüssigen Barmittel stattdessen dazu verwendet, eigene Aktien im Wert von hunderten Milliarden von Dollar zurückzukaufen. Dann haben sie die Zahl Rückkäufe verdoppelt, indem sie einfach zusätzlich noch ein paar hundert Milliarden Dollar geliehen haben.



Wenn die Nullzinspolitik mit einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank ein Ende nimmt, werden die Kapitalkosten der Unternehmen steigen, wodurch es viel weniger attraktiv und gewinnbringend wird, Geld zu leihen, um Aktien zurückzukaufen. Wenn die enorme Anzahl der mittels der Nullzinspolitik finanzierten Aktienrückkäufe abnimmt, wird damit auch die Hauptquelle für die Aktiennachfrage der letzten Jahre wegbrechen. Die Märkte werde dann sehr anfällig für einen längst überfälligen Ausverkauf, der das Ausmaß eines waschechten Bärenmarktes annehmen könnte. Höhere Zinsen sind sehr gefährlich für die Aktienmärkte.

Da die Anleihenrendite gleichzeitig mit den Zinsen klettern, werden Anleihen eine stärkere Konkurrenz für die Bluechip-Unternehmen darstellen, die ordentliche Dividenden auszahlen. Bei diesen Wertpapieren geht es vor allem um die Kapitalerträge, daher werden sie in großen Mengen verkauft werde, sobald die Rendite der Anleihen die Dividenden übertreffen. Die Zinserhöhungszyklen der Fed richten an den Aktienmärkten auf direktem und indirektem Weg großen Schaden an - besonders wenn die Märkte bereits überbewertet sind.

Für die bestehenden Anleihen sieht es noch schlechter aus. Wenn das vorherrschende Zinsniveau dank der US-Notenbank steigt, werden diese abverkauft werden, bis ihre Preise so niedrig sind, dass die fixen Couponzahlungen den höheren, neuen Renditen entsprechen. Jede Zinserhöhung wird für Anleiheninvestoren also zu Verlusten hinsichtlich des Nennwertes führen, was der Großteil der Anleger als inakzeptabel betrachtet. Der Wert der Anleihen fällt drastisch, wenn die Zinsen erhöht werden.

Wenn die Zentralbanken zu einer restriktiven Geldpolitik übergehen, stehen sowohl Aktien als auch Anleihen unter enormem Verkaufsdruck. Gold kann dagegen richtig glänzen. Der Kurs dieser alternativen Anlageoption bewegt sich meist entgegensetzt zu den Aktienmärkten - wenn diese schwach sind, beeilen sich die Investoren, ihr Kapital in den Sicheren Hafen von Gold zu überführen. Das Edelmetall behält nicht nur seinen Wert, während Aktien und Anleihen sich im freien Fall befinden, es gewinnt sogar noch dazu, wenn die Investitionsnachfrage aufgrund der Aktiencrashs dramatisch ansteigt.

Historisch gesehen war die Performance von Gold immer dann am besten, wenn die Aktienmärkte ihre dunkelsten Zeiten erlebten. Das wird sich wahrscheinlich auch nie ändern. Wenn sich die kommende Zinserhöhung tatsächlich negativ auf die Aktienmärkte auswirkt - und angesichts der Tatsache, wie aufgebläht und überbewertet diese heutzutage sind, steht das eigentlich außer Frage - wird die Nachfrage nach Gold als Kapitalanlage enorm zunehmen. Es ist so gut wie sicher, dass der Preis des gelben Metalls während des nächsten Zinserhöhungszyklus der Notenbank Fed erneut sprunghaft steigen wird.

Wenn Gold wieder an Beliebtheit gewinnt, ist es jedoch nicht das Edelmetall selbst, das die größten Gewinne verspricht, sondern die Aktien der Goldunternehmen, die aktuell zu extrem niedrigen Kursen notieren. Der Angriff auf Gold, der vor nicht allzu langer Zeit mit Hilfe von Rekord-Leerverkäufen bei den Gold-Futures stattfand, hat eine regelrechte Panik ausgelöst, sodass die Aktien der Goldminen jetzt ein absurd niedriges Preisniveau aufweisen. Sie haben zwar begonnen, sich von den extremsten Tiefs zu erholen, doch die massive Trendwende hin zu einer fairen Bewertung hat gerade erst begonnen. Die richtig großen Gewinne stehen noch bevor!

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Das Fazit ist, dass sich die Zinserhöhungszyklen der US-Notenbank Fed im Gegensatz zur heute weit verbreiteten Meinung nicht negativ auf den Goldkurs auswirken. Der Preis des Edelmetalls ist während der meisten dieser Zyklen gestiegen, anstatt zu fallen und je stärker die Zinsen angehoben wurden, desto größer fielen die Kursgewinne von Gold aus. Mitte der 2000er Jahre, als der Zinssatz zum letzten Mal über einen längeren Zeitraum kontinuierlich erhöht wurde, stieg der Goldpreis enorm an und während der in jeder Hinsicht extremsten Zinserhöhungszyklen in den 1970ern wurde er regelrecht in die Höhe katapultiert. Höhere Zinsen sind in Wirklichkeit ein gutes Zeichen für Gold.

Entgegen dem allgemeinen Irrglauben hängt die Investitionsnachfrage nach Gold nicht von der Höhe der Rendite anderer Kapitalanlagen ab. Investoren diversifizieren ihr Portfolio und kaufen Gold, wenn die Aktien- und Anleihenmärkte schwächeln. Die Zinserhöhungen beeinflussen diese Märkte auf verschiedene Arten negativ, wodurch die Nachfrage nach Goldinvestitionen stark zunimmt. Derzeit sind die Aktienmärkte extrem überbewertet, während der Goldkurs sehr niedrig notiert - wenn die Fed die Zinsen schließlich erhöht, wird Gold also höchstwahrscheinlich einen gewaltigen Aufwärtstrend erleben.


© Adam Hamilton
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Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 04.09.2015.)



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