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Das gewaltige Aufwärtspotential der Goldaktien

17.02.2016  |  Adam Hamilton

Die Aktien der Goldunternehmen schießen wieder in die Höhe und multiplizieren das Vermögen cleverer, antizyklischer Investoren, die bei den Tiefstpreisen der letzten Monate in den Sektor eingestiegen sind. Nach diesem schwungvollen Anstieg fragen sich die Trader natürlich, über welches Aufwärtspotential die Goldaktien noch verfügen. Ist es an der Zeit, die Gewinne einzufahren, oder sollte man mit Blick auf künftige, noch größere Profite, aggressiv Aktien zukaufen? Diese essentielle Frage lässt sich beantworten, indem wir mit Hilfe der Fundamentaldaten unter verschiedenen Szenarien die Kursziele der Goldaktien bestimmen.

Viele Analysten scheuen sich davor, Preisziele zu nennen - zu Recht. Kommende Entwicklungen präzise vorherzusagen ist in volatilen Marktumgebungen im Grunde genommen unmöglich. Das vorherrschende Kursniveau der Aktien ist das Resultat eines chaotischen Zusammenwirkens von Marktstimmung, technischen Daten und fundamentalen Preisfaktoren. Eine praktisch unendliche Zahl an Variablen kann sich gegenseitig beeinflussen und macht die Vorhersage von Aktienkursen zur vergeblichen Mühe. Nichtsdestotrotz sind diese Prognosen notwendig.

Wie so vieles im Leben stellen auch die Märkte ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten dar, dessen genauer Ausgang sich unmöglich vorhersagen lässt. Selbst wenn fantastische Analysen zu dem Schluss kommen, dass die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines bestimmten Ereignisses bei 80% liegt, besteht immer noch eine Chance von 20%, dass es ganz anders kommt. Doch zahlreiche Trader interpretieren Preisprognosen so, als würden diese absolute Sicherheit versprechen und verspotten den Analysten, wenn sich die Dinge nicht exakt so entwickeln, wie in dem beschriebenen Szenario. Auch Meteorologen werden ständig mit dieser psychologischen Voreingenommenheit konfrontiert.

Die meisten Kursziele werden mit Hilfe der technischen Analyse bestimmt, d. h. künftige Trends werden aus Chartmustern abgeleitet. Die Preisbewegungen über einen gewissen Zeitraum hinweg können tatsächlich viel über die Stimmung der Trader verraten und auch darüber, wie wahrscheinlich es ist, dass sie das aktuelle Kauf- oder Verkaufsverhalten beibehalten. Doch jeder ehrliche technische Analyst wird bereitwillig zugeben, dass diese Analysen oft enorm subjektiv sind. Preischarts können so vielfältig interpretiert werden wie Rorschachtests.

Für die Bestimmung von Kurszielen bevorzuge ich daher eine auf Fundamentaldaten basierende Vorgehensweise. An den Aktienmärkten bedeutet das, dass die zugrundeliegenden Gewinne der Unternehmen unter die Lupe genommen werden. Letztlich nähern sich alle Aktienkurse einem vernünftigen Vielfachen der jeweiligen Unternehmenserträge an. Das gilt in jedem Sektor, auch für die Aktien der Minengesellschaften. Und hinsichtlich der fundamentalen Unternehmensgewinne ist die Gold-Bergbauindustrie außerordentlich leicht zu durchschauen.

Unter großen Mühen entreißen die Goldunternehmen der Erde das gelbe Metall und verkaufen es entsprechend des aktuellen Preisniveaus weiter. Ihre Gewinne sind also nichts anderes, als die Differenz zwischen dem Goldpreis und den Produktionskosten je Unze. Wenn man einmal mit der Kostenstruktur dieses Industriezweiges vertraut ist, fällt die Berechnung des voraussichtlichen Kursanstiegs der Goldaktien in Abhängigkeit vom Goldpreis nicht mehr schwer. Für die Gewinne der Minengesellschaften ist der Goldpreis der bei Weitem wichtigste Faktor.

Die wichtigsten Goldproduzenten der Welt sind alle im Market Vectors Gold Miners ETF (GDX), dem Aushängeschild der Gold-ETFs, erfasst. Wie alle börsennotierten Unternehmen veröffentlichen auch diese einmal im Quartal ihre Finanzergebnisse. Diese umfangreichen Berichte sind eine wahre Fundgrube für Fundamentaldaten, einschließlich der Informationen zu den Produktionskosten. Wenn man diese Zahlen für alle im GDX notierten Unternehmen durchrechnet, erhält man repräsentative Werte für die gesamte Industrie.

Aus Gründen, die sich mir nie ganz erschlossen haben, tendieren die Goldunternehmen dazu, ihre Ergebnisse erst vier bis sieben Wochen nach Quartalsende zu veröffentlichen. Die Daten des vierten Quartals 2015 sind daher noch nicht alle verfügbar; der letzte vollständige Datensatz stammt aus dem Septemberquartal. In diesen drei Monaten hatten die Minengesellschaften des GDX durchschnittliche Gesamtproduktionskosten (All-In Sustaining Costs, AISC) in Höhe von 866 Dollar je Unze berichtet.

Die All-In Sustaining Costs sind ein relativ neues Konzept, das der World Gold Council im Juni 2013 eingeführt hat. Im Gegensatz zu den traditionellen Cashkosten enthalten die AISC alle Ausgaben, die zur Beibehaltung des aktuellen Produktionsniveaus und zur Wiederauffüllung der Reserven notwendig sind. Das schließt Gewinnungskosten, administrative Kosten, Exploration, Vorrichtung und Ausbau der Mine, Sanierung und Rekultivierung mit ein. Die AISC enthalten also alle Ausgaben, die zur Aufrechterhaltung der Produktionsleistung getätigt werden müssen.

Dank der surreal anmutenden Unterstützung der US-Notenbank Federal Reserve für die Aktienmärkte, die dazu führte, dass alternativen Anlageklassen das Kapital entzogen wurde, war Gold bei den Investoren jahrelang zutiefst unbeliebt. Diese Antipathie erreichte ihren Höhepunkt Mitte Dezember 2015, als die Fed erstmals seit 9,5 Jahren den Leitzins anhob und der Goldkurs auf 1.051 US-Dollar fiel. Für die Goldaktien war das ein dunkler Tag. Deren Kurse stagnierten gemessen am Goldaktien-Index HUI nur knapp über dem 13,3-Jahrestief von Mitte November.

Der gesamte Sektor notierte auf einem Niveau, das man zuletzt im Juli 2002 erlebt hatte, als der Goldpreis in der Nähe von 305 Dollar lag und während seines noch jungen Bullenmarktes noch nicht auf über 329 Dollar gestiegen war. Doch selbst bei einem Goldpreis von 1.051 US-Dollar verdienten die Goldminen 2015 mit ihren AISC in Höhe von 866 Dollar noch durchschnittlich 185 Dollar je Unze. Das Preisniveau in diesem für tot erklärten Sektor war aus fundamentaler Sicht folglich vollkommen absurd, wie ich auch im Juli, November und Januar bereits ausführlich darlegte.

Es gab keinen Zweifel daran, dass die Goldaktien eines Tages zu einem vernünftigen Vielfachen der ihnen zugrundeliegenden Unternehmensgewinne zurückkehren müssen. Wie ich Ende 2015 prognostiziert hatte, hat der Goldkurs mit seiner jüngsten Rally den unvermeidlichen neuen Aufwärtstrend eingeleitet. Infolgedessen werden die Gewinne der goldfördernden Unternehmen förmlich explodieren. Die Mathematik hinter diesen Fundamentaldaten ist sehr einfach und der entscheidende Punkt, den alle Investoren und Spekulanten verstehen sollten. Zum Redaktionsschluss für dieses Essay am Mittwoch war der Goldkurs bis auf 1.197 USD angestiegen.



Wenn eine Mine entworfen und fertiggestellt ist, sind die Gewinnungskosten damit praktisch festgelegt. Jeder Anstieg des Goldpreises wirkt sich also direkt auf die Bilanz aus. Bei den erwähnten durchschnittlichen All-In Sustaining Costs im Goldbergbau in Höhe von 866 USD je Unze und einem Goldpreis von 1.197 USD erzielten die Unternehmen einen Gewinn von 331 USD je Unze! Die eindrucksvollen Kursgewinne von Gold, das seit Dezember 2015 um 13,9% gestiegen ist, hatten zur Folge, dass die Profitabilität der Goldunternehmen um ganze 78,9% zugenommen hat. Der Goldpreis war schon immer der Schlüssel zur Performance der Goldaktien.

Der einfachste Weg, diese entscheidende fundamentale Beziehung zwischen den Goldaktien und dem Goldpreis zu abstrahieren, ist das HUI/Gold-Verhältnis. Bei der Berechnung der HUI/Gold-Ratio (HGR) wird der tägliche Schlussstand des HUI durch den entsprechenden Goldkurs bei Handelsschluss geteilt und die Ergebnisse werden entlang einer Zeitachse in ein Chart eingetragen. Wenn die HGR steigt, entwickeln sich die Goldaktien besser als der Goldkurs. Das ist typischerweise immer dann der Fall, wenn im Goldsektor ein Aufwärtstrend vorherrscht. Wenn die HGR dagegen sinkt, bedeutet das, dass die Goldaktien hinter dem Goldkurs zurückbleiben. Diese Situation haben wir jetzt jahrelang erlebt.

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Seit der Jahrhundert-Hysterie an den Aktienmärkten im Jahr 2008 haben die Kurse der Goldaktien im Verhältnis zum Goldpreis nachgegeben. Die Minengesellschaften verlieren gegenüber dem Metall, das über die Höhe ihrer Gewinne entscheidet, bereits seit 7,5 Jahren an Boden - und das, obwohl der HUI in der Zeit nach der Finanzkrise ausgehend von den extremen Tiefs Ende 2008 innerhalb von 2,9 Jahren 319,0% zulegte. Doch relativ gesehen wurden die Goldaktien immer unbeliebter.

Letztlich verhalten sich alle Märkte aber auf ewig zyklisch und kein Trend kann für immer anhalten. Solange die Minengesellschaften angesichts des aktuellen Goldpreisniveaus gewinnbringend produzieren konnten, blieb eine Rückkehr des HUI/Gold-Verhältnisses zu seinem langfristigen Mittelwert nur eine Frage der Zeit. Es war klar, dass sich das historische Auf und Ab der Goldaktien im Verhältnis zum Goldpreis eines Tages wieder einstellen würde und die einseitige Anomalie der letzten Jahre nur eine vorübergehende Erscheinung darstellte. Diese von mir vorhergesagte Trendwende hat 2016 mit voller Kraft begonnen.

Die Goldaktien gewinnen endlich wieder an Beliebtheit und entwickeln sich ausgehend von ihren aberwitzigen, extremen Tiefs viel besser als der Goldpreis. In nur vier Handelstagen (bis Montag) schoss der HUI um 24,7% in die Höhe, während Gold 5,5% zulegte. Die Hebelwirkung der Aktien gegenüber dem Goldkurs erreichte in diesen Tagen den Faktor 4,5 und lag damit deutlich über dem Wert von 2-3, den er normalerweise annimmt. Das ist das Ergebnis des vollkommen absurden Kursniveaus, auf das die Goldaktien gegen Ende des letzten Jahres ungerechter- und irrationalerweise gedrückt wurden.

Nach einer so ungewöhnlich langen Zeit, in der die Entwicklung der Goldaktien hinter der des Goldkurses zurückblieb, sind nun die Voraussetzungen für das Ende dieser durch die Fed verursachten Verschiebungen gegeben. Die Minengesellschaften könnten die Gewinne des Goldpreises in Zukunft jahrelang übertrumpfen. Da das HUI/Gold-Verhältnis die fundamentale Beziehung zwischen den Goldpreisen und den Gewinnen der Minengesellschaften repräsentiert, kann es zur Bestimmung zuverlässiger Kursziele im Goldminensektor herangezogen werden. Der Schlüssel dazu ist es herauszufinden, in welchem Bereich das normale Niveau der HUI/Gold-Ratio liegt, d. h. zu welchen Wert das Verhältnis wieder zurückkehren wird.

In den fünf Jahren vor dem Marktcrash von 2008 lag die HGR im Schnitt bei 0,511, d. h. der Kurs des HUI entsprach in etwa der Hälfte des Goldkurses. Dieses Verhältnis blieb in unterschiedlichen Situationen bestehen, sowohl während bedeutender Aufwärtstrends als auch im Rahmen von Korrekturbewegungen. Obwohl ich stark vermute, dass die HGR letzten Endes zu diesem Mittelwert aus der Zeit vor der Finanzkrise zurückkehrt, stehe ich mit dieser Ansicht ziemlich allein da. Ein konservativeres Ziel für das HUI/Gold-Verhältnis ist also angebracht.

Die Panik an den Aktienmärkten ließ die HGR auf ein 7,5-Jahrestief fallen, was in keiner Weise nachhaltig war, wie ich bereits damals argumentierte. Und tatsächlich sollten sich die Kurse der Goldaktien im Laufe der nächsten Jahre mehr als vervierfachen und den mutigen, antizyklisch denkenden Investoren, die bei Tiefstwerten eingestiegen waren, ein Vermögen einbringen. In den vier Jahren nach dem Aktiencrash, zwischen 2009 und 2012, pendelte sich die HGR bei 0,346 ein. Dies waren die letzten Jahre, in denen "normale" Bedingungen herrschten.

Zu Beginn des Jahres 2013 weitete die Federal Reserve ihre quantitativen Lockerungen zusätzlich aus. Im Gegensatz zu QE1 und QE2 hatte QE3 weder einen festgelegten Umfang noch ein absehbares Enddatum. Die Beamten der Fed nutzten diese Unklarheit offen aus und reagierten schnell auf jeden beginnenden Ausverkauf an den Aktienmärkten, indem sie verkündeten, dass die Fed bei Bedarf zur Ausweitung des Programms bereit sei. Trader interpretierten das als "Fed-Put" und das Kursniveau an den Börsen stieg immer weiter.



Dank der Fed schienen die Aktien nicht anderes mehr zu tun, als bis in alle Ewigkeit nach oben zu klettern. Folglich verloren die Investoren Anfang 2013 bald jegliches Interesse an alternativen Anlageoptionen, allen voran Gold. Das Edelmetall wurde völlig unbekümmert abverkauft. Seitdem war das Kursniveau sowohl an den Börsen als auch am Goldmarkt vollkommen künstlich und unnatürlich. Normale Bedingungen herrschten also zuletzt zwischen 2009 und 2009, zwischen der Finanzkrise und den beispiellosen Verzerrungen, die durch QE3 hervorgerufen wurden.

Mittlerweile ist QE3 jedoch längst Geschichte und die gleichzeitige Nullzinspolitik der Fed wurde im Dezember auch endlich beendet. Es gibt daher keinen Grund, nicht zu erwarten, dass die Märkte wieder zu den Niveaus zurückkehren, die vor QE3 normal waren. Die Rückkehr der HGR zu ihrem Mittelwert der ersten vier Jahre nach der Panik an den Aktienmärkten ist also fast sicher und stellt eine äußerst konservative Annahme dar. Verglichen mit dem langfristigen historischen Durchschnitt notierte das Verhältnis in dieser Zeit auf einem so niedrigen Niveau, dass das eigentlich schon fast eine bearishe Sichtweise ist.

Bei einem Goldpreis von 1.200 Dollar und einem durchschnittlichen HUI/Gold-Verhältnis von 0,346 liegt das Kursziel des HUI bei 415 Punkten. Ausgehend vom Schlussstand des Kurses am Mittwoch entspräche das einem Anstieg um 179% und würde bedeuten, dass sich der Kurs gegenüber den absurden Tiefstständen der jüngeren Vergangenheit mehr als vervierfacht. Eine solche Entwicklung hatte ich bereits Ende letzten Jahres vorhergesagt, als die Goldaktien noch von aller Welt verschmäht wurden. Doch die enormen Gewinnspannen von durchschnittlich 39%, die von den Minengesellschaften bei einem Goldpreis von 1.200 USD erzielt werden, sprechen eindeutig für ein solches Kursniveau.

Das unglaubliche, durch die Fundamentaldaten bedingte Aufwärtspotential des Goldminensektors wird noch deutlicher, wenn wir uns die rechte untere Ecke des folgenden langfristigen HGR-Charts genauer ansehen. Der Chart zeigt das HUI/Gold-Verhältnis (blau) und den Kursverlauf des HUI (rot) innerhalb der letzten Jahre. Zudem enthält er einen hypothetischen HUI (gelb), der illustriert, auf welchem Niveau sich der HUI bewegt hätte, wenn die HGR wie in den Jahren nach dem Börsencrash im Schnitt bei 0,346 gelegen hätte. Eine Rückkehr zu diesem Niveau scheint äußerst wahrscheinlich.

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Es ist unmöglich zu übertreiben, wie sehr sich die Lage bei den Goldaktien innerhalb der letzten Monate geändert hat: In kurzer Zeit verwandelten sie sich von den am meisten verhassten Investments des Planeten in die Assets, die 2016 die mit Abstand beste Performance aufwiesen. Gegenüber dem letzten Tief nach der Kapitulation im Goldminensektor Mitte Januar hat der HUI in weniger als drei Wochen bereits 51,2% zugelegt, während Gold im gleichen Zeitraum 9,5% nach oben kletterte. Dieser sprunghafte Anstieg der Käufe im Goldsektor beweist, dass der Trend sich umgekehrt hat.

Sowohl der HUI als auch die HGR steigen seit einiger Zeit auf immer höhere Hochs, und während das Investmentkapital zurückkehrt, beginnen die Goldaktien, sich radikal besser zu entwickeln, als der Goldpreis. Es ist keineswegs unangemessen, davon auszugehen, dass das entscheidende HUI/Gold-Verhältnis wieder das Niveau seines Aufwärtstrends zu Beginn des Jahres 2015 erreicht und anschließend weitere Gewinne verzeichnet, bis es wieder im gleichen Bereich liegt, wie 2014. Der Großteil der Verluste des vergangenen Jahres wurde schon jetzt, in nur wenigen Wochen, wieder aufgeholt - es ist einfach unglaublich.

Während die HUI/Gold-Ratio sich unaufhaltsam wieder ihrem langfristigen Mittelwert annähert, wird der HUI den Abstand zwischen seinem Tageskurs und dem hypothetischen Kurs verringern, den er hätte, wenn die durchschnittliche HGR wie in den Jahren vor 2013 bei 0,346 läge. Die rote Linie des tatsächlichen HUI-Kurses wird sich der gelben Linie des hypothetischen Kursverlaufs annähern. Das bedeutet, dass bei den Goldaktien noch enorme Käufe zu erwarten sind. Der neue Aufwärtstrend ist gerade erst in seiner Entstehungsphase!

Aus verschiedenen Gründen ist das Kursziel von 415 Punkten für den HUI, das wir aus der Analyse des HUI/Gold-Verhältnisses abgeleitet haben, äußerst konservativ. Dieser Prognose liegen zwei Annahmen zugrunde, die sich höchstwahrscheinlich nicht bewahrheiten werden: Erstens, dass der Goldpreis nicht weiter als bis auf 1.200 Dollar steigt und zweitens, dass der Mittelwert der HGR in den Jahren nach der Finanzkrise eine magische Grenze darstellt, die das Verhältnis nicht überwinden wird. Wenn man hier realistischere Szenarien in Betracht zieht, schießen die auf den Fundamentaldaten basierenden Kursziele der Goldaktien noch einmal dramatisch in die Höhe.

Während ich dieses Essay schreibe, wird Gold zu 1.255 USD gehandelt. Nach Jahren der Stagnation und der ultra-pessismistischen Stimmung, die sich im Goldsektor ausbreitete, während die Fed die Aktienmärkte zu immer neuen Höhen trieb, erscheint dieses Preisniveau gewiss hoch. Doch in Wahrheit ist es das keineswegs. 2012, im letzten Jahr vor den enormen Ungleichgewichten, die QE3 an den globalen Märkten verursacht hat, lag der Goldpreis im Schnitt bei 1.669 US-Dollar - dabei stellte 2012 noch nicht einmal ein absolutes Erfolgsjahr für Gold dar, sondern eines, in dem der Kurs deutlich korrigierte.

Selbst wenn Gold lediglich wieder bis zu seinem früheren Durchschnittspreis von 1.669 USD steigt, der weit unter dem Hoch bei 1.894 USD lag, das im August 2011 erreicht wurde, bevor die Fed in den kommenden Jahren Billionen von Dollar druckte, werden die Goldaktien noch viel weiter in die Höhe schnellen. Basierend auf den derzeitigen, durchschnittlichen All-In Sustaining Costs von 866 USD im Goldbergbau würden die Unternehmen bei einem Goldpreis von 1.669 USD mit jeder Unze 803 USD Gewinn machen! Damit wäre die Rentabilität der Minengesellschaften 143% höher als heute. Dies hätte einen enormen Anstieg ihrer Aktienkurse zur Folge.



Bei einer HUI/Gold-Ratio von 0,346 und einem mittleren Goldpreis von 1.669 Dollar liegt das Kursziel für den HUI bei 577 Punkten. Ausgehend vom Kursniveau dieser Woche entspricht das einem Anstieg um weitere 288%! Im Anschluss an extreme, von den Zentralbanken hervorgerufene Marktanomalien ist es jedoch sehr wahrscheinlich, dass ein Kurs bei der erneuten Annäherung an seinen langfristigen Mittelwert nicht auf magische Weise an dieser Marke gestoppt wird, sondern zunächst weit über sie hinausschießt. Diese Preisbewegungen verhalten sich in der Regel proportional zum vorhergegangenen Extrem.

Ende September fiel das HUI/Gold-Verhältnis auf das Allzeit-Tief von 0,093, welches Mitte Januar erneut getestet wurde. Damit betrug sein Abstand zum früheren Mittelwert von 0,346 genau 0,253. Sollte die HGR bei ihrer Erholung proportional zu diesem vorherigen Tief über den Mittelwert hinausschießen, könnte sie kurzfristig bis auf 0,599 steigen - und das wäre eine völlig normale Entwicklung. Vor der Finanzkrise, als die Goldaktien sich in Investorenkreisen großer Beliebtheit erfreuten, wurde dieses HGR-Niveau bereits mehrfach erreicht.

Falls der Goldpreis im Schnitt wieder auf 1.669 Dollar steigt und das HUI/Gold-Verhältnis seinen früheren Mittelwert proportional zum letzten Tief übertrifft, würde der HUI genau bei 1.000 Punkten notieren! Ein solches Niveau könnte nicht von Dauer sein, denn es würde eine Gier seitens der Investoren erfordern, die genauso ausgeprägt ist, wie die extreme Angst, die gegen Ende 2015 im Goldsektor vorherrschte. Dennoch verdeutlichen diese Überlegungen das wahrhaft epische Aufwärtspotential der Goldaktien, nachdem diese so viele Jahre lang nach unten gedrückt wurden, während die Fed die allgemeinen Aktienmärkte stützte.

Ob Sie glauben, dass der HUI theoretisch bis auf 1.000 Punkte steigen kann, spielt zum jetzigen Zeitpunkt allerdings keine Rolle. Sein Allzeit-Hoch erreicht der HUI im September 2011 bei 635 Punkten - wenn Sie also denken, dass das Gerede von 1.000 Punkten der reinste Unsinn ist, ist das in Ordnung. Jetzt kommt es nur darauf an, ob Sie glauben, dass die Aktien der Goldunternehmen im Verhältnis zu dem Edelmetall, dass über ihre Profitabilität entscheidet, wieder auf das Niveau steigen können, das sie in den Jahren 2009-2012 hatten. Wie gesagt - ein Goldpreis von 1.200 Dollar würde in diesem Fall implizieren, dass der HUI bei 415 Punkten notiert!

Wenn Sie es durchaus für möglich halten, dass der HUI wieder bis auf das Niveau von 400 Punkten steigt, sollten Sie angesichts der aktuellen Kursstände bei rund 150 Punkten aggressiv Goldaktien kaufen. Ich habe die Märkte mehr als 16 Jahre lang aus der Perspektive eines überzeugten Antizyklikers und Spekulanten analysiert und zahlreiche Goldaktien-Trades abgeschlossen. Nur wenige Menschen wissen mehr über diesen vergessenen Sektor als ich. Und ich bin überzeugt, dass es für den HUI ein Leichtes sein wird, die 400-Punkte-Linie zu erreichen.

Wenn dieses Kurziel erreicht wird, können Investoren ihr Kapital selbst jetzt noch, nach dem jüngsten Anstieg des HUI, fast verdreifachen. Ein konservativer Zeitrahmen dafür sind ein bis zwei Jahre. Die allgemeinen Aktienmärkte begeben sich auf Talfahrt und holen nun endlich die zyklische Baisse nach, die die Federal Reserve so lange hinausgezögert hat. Gibt es unter diesen Umständen noch einen anderen Sektor, der es hinsichtlich des Aufwärtspotentials mit den Goldaktien aufnehmen kann? Praktisch alle anderen Assets werden sich während des gerade beginnenden Bärenmarktes negativ entwickeln.

Wenn Sie die Goldaktien also vom Rand des Spielfelds aus beobachtet haben und sich überlegen, ob es bereits zu spät ist, noch mitzumischen, dann ist die Antwort darauf ein entschiedenes "Nein, keineswegs!" Aus Sicht der Fundamentaldaten sind die Goldaktien gegen Ende letzten Jahres auf so absurd tiefe Preise gedrückt worden, dass sie noch deutlich steigen müssen, nur um überhaupt wieder ein annähernd normales Niveau zu erreichen. Wie üblich kann man mit Hilfe des Goldaktien-ETF GDX und der entsprechenden Call-Optionen auf die Rückkehr dieses Sektors zur Normalität setzen.

Doch wie immer wird es nicht der Sektor als Ganzes sein, der die besten Gewinne erzielt, sondern einzelne Gold- und Silberproduzenten und Explorationsunternehmen, die innerhalb der Branche die besten Fundamentaldaten aufweisen. Ein handverlesenes Portfolio mit diesen Gewinner-Aktien wird sich ungleich besser entwickeln, als der Gesamtsektor, dessen Bewegungen sich im GDX widerspiegeln. Es ist zwar zu spät, um selbst Tausende von Stunden mit der Analyse von Gold- und Silberaktien zu verbringen, aber es ist noch nicht zu spät, um von den Recherchen zu profitieren, die andere bereits durchgeführt haben.

Wir bei Zeal haben uns als überzeugte Antizykliker schon seit Langem auf die Analyse des Goldsektors und den Handel mit Goldaktien verlegt. Im Gegensatz zu den meisten anderen, haben wir unsere Marktstudien auch während der dunklen letzten Jahre fortgesetzt und weiter dazugelernt, statt aufzugeben und dem Sektor den Rücken zu kehren. Auf diese Weise haben wir uns ein beispielloses und äußerst wertvolles Wissen angeeignet und sind jetzt in jeder Hinsicht auf dem neusten Stand.

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Das Fazit ist, dass das Aufwärtspotential der Goldaktien auch nach dem jüngsten Anstieg noch enorm ist. Selbst extrem konservative, auf den Fundamentaldaten basierende Kursziele für die Goldaktien zeigen, dass sich das Kursniveau dieses Sektors selbst nach der starken Rally in diesem Monat noch fast verdreifachen sollte. Nach den absurd niedrigen Preisen Ende 2015 ist es für die Goldaktien noch ein weiter Weg nach oben, bis sie überhaupt zu einem annähernd normalen Niveau zurückfinden.

Wenn man deutlich realistischere Annahmen zugrunde legt und davon ausgeht, dass auch der Goldpreis seinen Anstieg fortsetzt und die Goldaktien im Zuge ihrer Erholung zunächst über ihr früheres Durchschnittsniveau hinausschießen, erhält man noch viel höhere Kursziele. Die Aktien der Goldunternehmen bieten die seltene Chance, Investitionskapital trotz einer zyklischen Baisse an den allgemeinen Aktienmärkten zu multiplizieren. Wie immer werden die ersten Käufer die größten Gewinne erzielen und kluge, antizyklisch denkende Investoren werden für ihren Mut belohnt werden.


© Adam Hamilton
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Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 12.02.2016.)



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