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Das Gold-Paradoxon von Fort Knox

09.04.2016  |  Gary E. Christenson

Offiziellen Angaben zufolge werden in den Tresoren von Fort Knox 147,3 Millionen Unzen Gold gelagert. Zuletzt geprüft wurde das allerdings vor mehr als 60 Jahren. Zuverlässige Quellen berichten, dass alle seitdem vorgenommenen Kontrollen unvollständig oder unzureichend waren (siehe folgende Artikel).

"Second Thoughts on US Gold Reserve Audits"
"Lost 7 Audit Reports"
"Hiding the Elephant:  Fort Knox’s Vanishing Act"
"Doubts about America’s Gold Holdings"

Frage: Wenn das Bulliondepot noch immer 147 Millionen Unzen Gold enthält, warum führt man dann keine vernünftige Überprüfung durch, die die Existenz des Goldes beweist und die Spekulationen beendet? Die US-Regierung gibt jedes Jahr 70 Milliarden Dollar für Lebensmittelmarken und fast 1 Billion Dollar für die "Verteidigung" aus - die Kosten sollten also nicht das Problem sein.

Offenbar versucht man derzeit die Angelegenheit totzuschweigen, denn die Antwort könnte beunruhigend ausfallen und das Märchen vom Vorhandensein des amerikanischen Goldes zerstören. Wenn bekannt würde, dass ein Teil des Goldes fehlt, könnte dies zudem weitere unangenehme Fragen nach sich ziehen...


Einige Spekulationen und mögliche Szenarien
 
Szenario Nr. 1: Die Tresore von Fort Knox enthalten tatsächlich 147 Millionen Unzen Gold, doch das Finanzministerium ignoriert die Forderungen nach einer gründlichen Prüfung.

Die Redewendung "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" trifft offenbar auf die Atomwaffenbestände anderer Länder zu, nicht aber auf das US-Gold. Warum? Was spricht gegen eine umfassende Überprüfung? Gibt es etwas zu verbergen? Wenn eine Prüfung beweisen würde, dass 147 Millionen Unzen sicher im Bulliondepot von Fort Knox verwahrt sind, wäre das ein politischer Sieg. Warum sollte die Regierung unter Bush oder Obama keinen politischen Sieg wollen, wenn ihre Glaubwürdigkeit wie 2008 oder in diesem Jahr nachlässt? Die Weigerung impliziert, dass eine Kontrolle keinem Sieg, sondern einer Niederlage gleichkäme.

Szenario Nr. 2: Die Tresore von Fort Knox sind praktisch leer. Sagen wir, sie enthalten weniger als 10 Millionen Unzen Gold.
 
Das führt unweigerlich zu der Frage, wo das Gold hin ist. Wer soll dafür verantwortlich gemacht werden? Warum haben die Politiker die Wahrheit 50 Jahre lang verschwiegen? In diesem Fall kann das Finanzministerium unmöglich eine Prüfung durchführen und wird alles daran setzen, einen Skandal aufgrund des verschwundenen Goldes zu verhindern. Die einzige Option ist in diesem Fall, alle Forderungen abzublocken und darauf zu verweisen, dass eine Kontrolle unnötig ist, zu teuer ist oder bereits durchgeführt wurde.

Szenario Nr. 3: Im Bulliondepot von Fort Knox befindet sich praktisch kein echtes Gold. Sagen wir, dort lagern weniger als 10 Millionen Unzen Gold und vielleicht 140 Millionen Unzen an vergoldetem Wolfram.
 
Bei einer gründlichen Untersuchung würde das Falschgold schnell entdeckt. Das Finanzministerium, der Präsident und die Federal Reserve wären mit den gleichen Problemen konfrontiert, wie in Szenario Nr. 2. Auch in diesem Fall bleibt ihnen nur die Option, alle Anträge auf eine Prüfung zu ignorieren.


Schlussfolgerungen
 



© GE Christenson
aka Deviant Investor


Dieser Artikel wurde am 5. April 2016 auf www.deviantinvestor.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.