James Rickards über den Goldmarkt: Knappheiten, Manipulationen und die Strategie Chinas
25.04.2016 | Mike Gleason
Mike Gleason: Es ist mir eine Ehre, heute James Rickards zum Interview begrüßen zu dürfen. Mr. Rickards ist Chief Global Strategist bei West Shore Funds, Herausgeber des monatlichen Newsletters "Strategic Intelligence" und Direktor des "James Rickards Project", einer Untersuchung der komplexen Dynamiken von Geopolitik und globalen Kapitalflüssen.
Überdies verfasste Rickards mehrere Bestseller, darunter "The Death of Money" (auf deutsch erschienen unter dem Titel "Die Geldapokalypse: Der Kollaps des internationalen Geldsystems"), "Currency Wars" (auf deutsch erschienen unter dem Titel "Währungskrieg: Der Kampf um die monetäre Weltherrschaft") und sein jüngstes Werk "The New Case for Gold". Der Finanzexperte ist zudem als Portfolio-Manager und Anwalt tätig und wurde als renommierter Ökonom bereits von den Sendern CNBC, BBC, Bloomberg, Fox News, CNN und vielen weiteren Medienkanälen interviewt.
James, wir wissen es wirklich zu schätzen, dass Sie sich heute Zeit für dieses Gespräch nehmen! Willkommen zurück!
Jim Rickards: Danke, Mike, die Freude ist ganz meinerseits.
Mike Gleason: Zuerst möchte ich Sie nach Ihrer Sicht auf Gold fragen, denn ich denke, das ist wichtig, bevor wir tiefer in die Diskussion einsteigen. Ich möchte, dass unsere Zuhörer und Leser verstehen, welche Ansichten Sie haben. Ich weiß, dass Sie in Ihrem Buch "The New Case for Gold" einige Definitionen und Verwendungszwecke von Gold anführen, doch als was sollte man das Edelmetall betrachten?
Jim Rickards: Ich selbst sehe Gold als Geld an und ich werde gleich noch einmal darauf zurückkommen. Doch meine Meinung ist eine Sache, die Ansichten der restlichen Welt jedoch eine ganz andere. Es ist wichtig, verschiedene Blickwinkel und Überlegungen zu Gold mit einzubeziehen. Wenn Sie Gold besitzen oder Ihr Vermögen in Form von Gold verwahren, dann handelt es sich dabei in meinen Augen um die reinste Form des Geldes, doch nicht alle würden dem zustimmen. Es ist wichtig zu verstehen, wie die Leute denken.
Ich bezeichne Gold in diesem Zusammenhang gern als Chamäleon. Manchmal wird es wie ein Rohstoff gehandelt, manchmal wie ein Investment und manchmal wie Geld. Es ist wie ein Chamäleon. Wenn Sie ein Chamäleon auf ein grünes Blatt setzen, wird es grün. Wenn Sie es auf einen Baumstamm setzen, wird es braun. Es passt sich seiner Umgebung an. Gold wird oft als Rohstoff betrachtet. Es wird an Rohstoffbörsen gehandelt und meist unter die Rohstoffindustrie gerechnet, ich verstehe das. Die allgemeine Auffassung ist, dass der Goldhandel unter den Rohstoffhandel fällt.
Ich denke nicht, dass das korrekt ist. Grund dafür ist die Definition von "Rohstoff". Ein Rohstoff ist eine generische Substanz, die landwirtschaftlicher oder mineralischer Herkunft sein oder aus verschiedenen Quellen stammen kann, und die zur Herstellung von etwas anderem verwendet wird. Kupfer ist beispielsweise ein Rohstoff und wir machen Rohre daraus. Holz ist ein Rohstoff und wir nutzen es im Bauwesen. Eisenerz ist ein Rohstoff und wir verwenden es zur Stahlherstellung. Gold ist dagegen praktisch für nichts zu gebrauchen, außer als Form von Geld.
Gold ist wahrscheinlich die beste Form von Geld, aber davon abgesehen hat es nicht viele Anwendungsbereiche. Die Leute suchen nicht die ganze Erde nach Goldlagerstätten ab, weil sie damit Astronautenhelme beschichten oder ultra-dünne Kabel herstellen wollen. Gold hat auch Einsatzmöglichkeiten in der Technik, aber diese machen nur einen sehr geringen Prozentsatz aus. Manche verweisen auf Schmuck und sagen, dass es sich dabei um einen anderen Anwendungsbereich handelt, aber ich sehe Schmuck als tragbaren, dekorativen Reichtum an.
Dafür gibt es kein besseres Beispiel als die indischen Bräute, die vier oder fünf Pfund schwere Goldketten um den Hals tragen. Das ist mit Sicherheit sehr beeindruckend und vielleicht auch attraktiv, aber sie betrachten das in jedem Fall auch als ihr Vermögen. Goldschmuck ist letztlich also nur eine dekorative Form von Vermögen.
Im Hinblick auf monetäres Gold unterscheide ich daher eigentlich nicht zwischen Schmuck und Bullion. Aus diesem Grund sehe ich Gold auch nicht als Rohstoff an. Es wird nicht im großen Maßstab als Ausgangsmaterial für industrielle Prozesse verwendet. Dennoch müssen wir verstehen, dass es manchmal wie ein Rohstoff gehandelt wird.
Die häufigste Verwendung von Gold ist als Investment. Viele Leute sagen, "Ich investiere in Gold" oder "Ich habe einen Teil meines Investitionskapitals in Goldbullion angelegt". Doch ich sehe Gold auch nicht unbedingt als Anlagemöglichkeit. Ich verstehe, dass der Goldpreis in Dollar angegeben wird und wenn der Dollarkurs schwankt, kann Ihnen das einen Gewinn verschaffen. Doch in meinen Augen hängt das mehr vom Dollar ab, als von Gold selbst. Klar, wenn der Dollar schwächer wird, kann der Goldpreis steigen, und wenn er steigt, wie in letzter Zeit, dann sinkt der Goldpreis möglicherweise.
Wenn man also den Dollar als Maßstab aller Dinge betrachtet, dann sieht es tatsächlich so aus, als würde Gold steigen oder fallen. Ich dagegen messe Gold lieber anhand seiner Masse. Eine Unze ist eine Unze. Wenn ich heute eine Unze Gold in meinen Schrank lege und sie ein Jahr später wieder heraushole, habe ich noch immer eine Unze Gold. Sie ist weder gestiegen noch gefallen. Ihr Preis in US-Dollar hat sich möglicherweise geändert, aber für mich ist das nur eine Eigenschaft des Dollars, mit dem Gold hat es nichts zu tun. Daher sehe ich Gold nicht wirklich als Investment an.
Das ist eines der Argumente, die ich in meinem Buch anführe. Einer der Kritikpunkte an Gold ist, dass es keine Rendite abwirft, doch eigentlich ist das keine Kritik, sondern einfach nur eine Tatsache. Sie hören das von Warren Buffet und von vielen anderen und natürlich stimmt es, aber ich zucke nur mit den Schultern sage, "Ja, klar, Gold sollte auch keine Rendite generieren, denn es ist Geld." Nehmen Sie mal eine Dollarnote aus Ihrer Tasche und überlegen Sie sich, wie hoch die Rendite darauf sind. Es gibt keine. Ein Dollar bringt keine Erträge ein, er ist einfach nur eine Banknote - so wie eine Goldmünze eben eine Goldmünze ist.
Wenn Sie Rendite wollen, müssen Sie Risiken eingehen. Sie können das Geld, Ihre Dollars, zur Bank bringen und die Bank wird sie Ihnen vielleicht mit 0,25% verzinsen (nicht viel jedenfalls), aber dann ist es kein Geld mehr. Die Menschen sehen ihre Einlagen auf einem Bankkonto als Geld an, aber das ist nicht zutreffend. Es sind ungesicherte Verbindlichkeiten von Finanzinstitutionen, die von Zeit zu Zeit Pleite gehen. Ich will damit nicht sagen, dass das Risiko hoch ist, oder dass Sie Ihr gesamtes Geld von der Bank abheben sollten. Das Risiko ist wahrscheinlich sehr gering. Aber es ist vorhanden und deswegen erhalten Sie Zinsen.
Natürlich können Sie an den Aktien- oder Anleihemärkten auch größere Risiken eingehen und höhere Rendite bekommen. Tatsache ist, dass Sie ein Risiko eingehen müssen, um Kapitalerträge zu erzielen. Gold birgt keinerlei Risiken. Es ist einfach nur ein Metall und es generiert keine Erträge. Muss es auch gar nicht. Wie gesagt, für mich ist Gold eigentlich kein Investment.
Das bringt mich zum dritten Aspekt des Vergleichs mit einem Chamäleon - Gold als Geld. Und genau das ist es. Gold ist Geld. Es birgt kein Risiko. Es wirft keine Zinsen ab. Es ist ein Wertgegenstand. Oder, nach der klassischen Definition, ein Tauschmittel und eine Rechnungseinheit. Das ist sehr wichtig.
In meinen Augen ist Gold also Geld. Es konkurriert mit dem Dollar, dem Euro, dem Yen, dem Schweizer Franken und anderen Formen des Geldes, z. B. Bitcoin. All das sind Formen von Geld. Und sie stehen im Wettbewerb um die subjektiven Präferenzen der Menschen, die Geld benötigen und ihr Vermögen bewahren wollen, und ich denke, in diesem Kontext schlägt sich Gold sehr gut.
Mike Gleason: Die Idee des Goldstandards wird heutzutage immer öfter aufgegriffen und wurde in den USA sogar im Wahlkampf diskutiert. Einige der Präsidentschaftskandidaten forderten einen Goldstandard, um so die außer Kontrolle geratenen Regierungsausgaben zu begrenzen, doch natürlich gibt es sehr viele, die diese Idee vehement ablehnen. Ein Beispiel, das die Gegner der Goldstandards gerne nennen, sind die Geschehnisse während der Großen Depression. Der ehemalige Fed-Vorsitzende Ben Bernanke hat sich bekanntermaßen darüber beschwert, dass der Notenbank aufgrund des Goldstandards damals die Hände gebunden waren.
Unter keynesianischen Gelehrten und Ökonomen ist das eine weit verbreitete Meinung. Ist es denn korrekt zu sagen, dass die Große Depression nur deswegen geschah bzw. dass sie nur deswegen so lange anhielt, weil die Zentralbank durch den Goldstandard handlungsunfähig war? Ist diese verbreitete Vorstellung Fakt oder Fiktion?
Jim Rickards: Völlige Fiktion. Einige Leute, die es besser wissen sollten, haben ihre eigenen Gründe, um Gold in Misskredit zu bringen, und andere, die es wirklich nicht besser wissen, haben die Geschichte so oft gehört, dass sie sie glauben, ohne sich jemals ernsthaft damit auseinandergesetzt zu haben.
Es gab jedoch andere Faktoren, die zur Großen Depression beigetragen haben. Vor 1914 gab es im Vereinigten Königreich einen sehr erfolgreichen, nationalen Goldstandard, dem sich zwischen 1870 und 1914 mehr und mehr Länder auf globaler Ebene anschlossen. Der Erste Weltkrieg setzte dem ein Ende. Nach dem Krieg, Mitte der 1920er Jahre, versuchten viele Staaten zum Goldstandard zurückzukehren, doch ihnen unterliefen einige Fehler.
Statt erneut einen reinen Goldstandard einzuführen, entschied man sich für den sogenannten Gold-Devisen-Standard. Internationale Reserven konnten also in Form von Gold, aber auch in Form von anderen Währungen wie dem Dollar, dem britischen Pfund oder dem französischen Franc vorgehalten werden. Es handelte sich dabei also offensichtlich um ein gemischtes oder Hybrid-System, in dem Gold zwar eine Rolle spielte, den Währungen jedoch ebenfalls große Bedeutung zukam. Das gesamte System war folglich anfällig für Fehler und Missbrauch durch willkürliche Währungspolitik.
Meiner Meinung nach haben die Große Depression und ihre Auslöser also sehr wenig mit dem Goldstandard zu tun, sondern stehen vielmehr im Zusammenhang mit willkürlichen geld- und währungspolitischen Entscheidungen, insbesondere seitens der Federal Reserve Bank in New York, die die Geldpolitik gegen Ende der 1920er Jahre lockerte, als eigentlich eine Straffung angebracht war, und sie dann 1929 und 1930 straffte, als eine Lockerung nötig gewesen wäre. Es war damals also nicht viel anders als heute, die Fed traf immer die falsche Entscheidung.
Genau genommen wurden zwei Fehler begangen. Der erste geschah 1915, als das Vereinigte Königreich zum Goldstandard zurückkehrte, aber den falschen Preis wählte. Die Entscheidung traf Winston Churchill, der damals Finanzminister war und den Preis auf 20 Dollar je Unze festlegte, wo er auch vor 1914 gelegen hatte. Der Goldpreis wurde selbstverständlich in britischen Pfund Sterling angegeben, aber entsprach damals in etwa 20 Dollar. Das Problem war allerdings, dass Großbritannien im Ersten Weltkrieg die Geldmenge verdoppelt hatte. Sie haben Geld gedruckt, um den Krieg zu finanzieren, so machen das Staaten nun einmal.
John Maynard Keynes war damals übrigens Churchills Berater. Keynes war kein Befürworter eines Goldstandards, aber er sagte, gut, wenn ein neuer Goldstandard eingeführt werden soll, dann muss der Preis stimmen. Er riet zu einem viel höheren Goldpreis und wies darauf hin, dass die Geldmenge reduziert werden müsse, wenn der Goldstandard zu dem alten, niedrigen Preis wieder in Kraft treten solle. Anders ließe sich das System nicht erhalten. Eine Verringerung der Geldmenge hat jedoch kontraktive und wachstumsbremsende Implikationen und diese Fehlentscheidung war einer der Gründe für die Große Depression.
Nicht Gold trug zur Großen Depression bei, sondern die falsche Festsetzung des Goldpreises. Das Problem war nicht das Edelmetall, sondern die politisch motivierte Preisfindung und, wie gesagt, die willkürliche Geld- und Währungspolitik. Keynes hatte recht, der Preis hätte viel höher sein müssen. Mit einem Goldpreis von 40 Dollar je Unze statt 20 Dollar je Unze im Jahr 1925 hätte die Große Depression vielleicht gänzlich vermieden werden können. Wir werden das nie mit Sicherheit wissen, aber es gibt plausible Argumente dafür.
Die Behauptung, der Goldstandard hätte es der Federal Reserve unmöglich gemacht, die Große Depression zu bekämpfen, ist völlig falsch. Und es war niemand anderes als Ben Bernanke selbst, der das belegte. Ich habe mit ihm persönlich darüber gesprochen. Bevor er der Vorsitzende der Fed wurde oder auch nur im Direktorium der Notenbank saß, verdiente er sich seine akademische Reputation hauptsächlich mit Forschungen zur Großen Depression an der Princeton University und trat damit in die Fußstapfen von Milton Freedman, Anna Schwartz und einigen anderen, die bei der Untersuchung der Großen Depression unter ökonomischen Gesichtspunkten großartige Pionierarbeit geleistet hatten.
Bernanke hat auch ein Buch darüber geschrieben, welches ich gelesen habe, als ich für meine eigenen Bücher "The Death of Money" und "Currency Wars" recherchierte. Er fand heraus, dass das Gesetz es damals erlaubte, dass die Geldmenge dem 2,5fachen der Goldreserven entsprach. Die Geldmenge, die der Federal Reserve damals zur Verfügung stand, ließ sich also folgendermaßen berechnen: Man multipliziert die Anzahl der Goldunzen mit 20 Dollar und multipliziert diesen Wert anschließend mit 2,5. Das Endergebnis entspricht der Obergrenze des Geldangebotes. Die Geldmenge durfte also rechtlich gesehen nicht größer werden, als dieser Wert.
Tatsächlich war die Geldmenge während der Großen Depression jedoch nie größer als die Gesamtheit der Goldreserven. Anders gesagt lag das Verhältnis bei 100%. Es hätte bis auf 250% erhöht werden können, die Goldvorräte stellten also keine Begrenzung für die Geldmenge dar. Die Fed hätte das Geldangebot in den frühen 1930er Jahren verdoppeln können, ohne dabei wegen der Goldvorräte in Sorge geraten zu müssen. Man kann also nicht dem Gold die Schuld an der Großen Depression geben. Grund war vielmehr die Geldmenge.
Das eigentliche Problem war, dass die Banken keine Kredite vergeben wollten und die Menschen keine Schulden aufnehmen wollten. Heute haben wir übrigens das gleiche Problem. Die Umlaufgeschwindigkeit sinkt, die Fed scheint nicht in der Lage zu sein, die gewünschte Inflation zu erzielen, und die Wirtschaft stagniert. Genau diese Situation bestand auch 1930. Und genau das hat Bernanke in seinem Buch gezeigt.
Ich habe ihn vor Kurzem getroffen und wir haben uns wirklich nett unterhalten. Ich sagte, "Ich habe Ihr Buch gelesen und darin steht, dass die Goldreserven während der Großen Depression kein Hindernis für eine Erhöhung der Geldmenge darstellten. Verstehe ich das richtig?"
Darauf er erwiderte er, "Ja, das tun Sie." Bernanke hat mit also persönlich bestätigt, dass der Goldstandard das Geldangebot in den Vereinigten Staaten während der Großen Depression nicht einschränkte. Jeder, der etwas anderes behauptet oder sagt, das Gold sei der Auslöser der Großen Depression gewesen, kennt die Fakten nicht. Wie schon gesagt, Grund für die Krise waren die politischen Entscheidungen und die willkürliche Geld- und Währungspolitik.
Mike Gleason: Während unseres letzten Interviews haben Sie über die Fed gesprochen und über die Tatsache, dass einige der Beamten der Notenbank privat zugegeben haben, dass sie eigentlich gar nicht wissen, was sie tun, und dass die Geldpolitik praktisch einem großen wissenschaftlichen Experiment gleiche. Die Notenbank hat noch nie dagewesene Maßnahmen beschlossen und wartet jetzt ab, welche Ergebnisse sie damit erzielt. Die Zentralbanker in Japan und Europa experimentieren derzeit zum Beispiel mit negativen Zinssätzen.
Der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass es für die Sparer, die versuchen, ihr Kapital zu schützen, schreckliche Folgen haben muss, wenn die Menschen gezwungen werden, Zinsen zu zahlen. Waren es einfach nur extrem kurzfristige Überlegungen, die zur Einführung dieser bizarren Maßnahmen führten? Besteht Ihrer Ansicht nach eine realistische Chance, dass diese geldpolitischen Experimente zu positiven Ergebnissen führen werden?
Jim Rickards: Ich glaube nicht, dass es dabei um kurz- oder langfristige Perspektiven geht. Ich denke das Problem ist, dass die Zentralbanken all diese Experimente auf Grundlage von fehlerhaften Modellen durchführen. Ihre Modelle sind keine gute Darstellung der Wirklichkeit. Sie sind entweder veraltet oder einfach nur falsch, weil sie die Realität nicht angemessen wiedergeben. Die Negativzinsen sind da ein gutes Beispiel. Lassen Sie mich das Modell und die tatsächliche Situation erklären, und dann werden Sie sehen, dass die reale Welt sich stark von diesem Modell unterscheidet. Folglich kommt es zu einer Reihe von sehr negativen, unbeabsichtigten Konsequenzen.
Das Modell sagt Folgendes aus: "Menschen handeln ökonomisch rational und sie haben bestimmte Erwartungen. Ihr heutiges Verhalten wird durch ihre Erwartungen bezüglich der Zukunft bestimmt." Wenn die Entscheidungsträger einen Negativzins beschließen, heißt das, dass Sie nach einem Jahr nur noch 990 Dollar auf Ihrem Bankkonto haben, wenn Sie heute 1.000 Dollar einzahlen. Die Banken behalten also einen Negativzins in Höhe von 1% bzw. 10 Dollar ein. Sie nehmen Ihnen Ihr Geld weg. Die Theorie besagt, dass Sie das verhindern möchten. Sie handeln rational, Sie werden sich also sagen, "Mh, wenn ich mein Geld einfach auf der Bank lasse, werden sie es mir durch die Negativzinsen wegnehmen.
Da gebe ich es doch lieber aus. Ich kaufe mir etwas, das ich schon immer wollte. Ich gebe es lieber aus, als zuzusehen, wie es langsam verschwindet." Das Kapital ist in diesem Fall wie ein Eiswürfel, den Sie in der Hand halten. Es schmilzt dahin und irgendwann ist es weg. Negative Zinssätze stellen für die Menschen also einen Anreiz dar, Geld auszugeben, was theoretisch die Nachfrage, die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes und damit auch das Bruttoinlandsprodukt erhöht. Das würde helfen, einen Teil der aktuellen Schulden- und Wachstumsprobleme zu lösen. So will es zumindest die Theorie.
In der realen Welt geschieht allerdings genau das Gegenteil. In Wahrheit denken die Menschen nämlich so: "Ich spare für meinen Ruhestand." Oder: "Ich spare für die Ausbildung meiner Kinder. Wenn die Zinsen negativ werden, wenn man mir mein Geld wegnimmt, dann sollte ich besser noch mehr sparen. Ich sollte meine Sparrate lieber erhöhen, um die Negativzinsen auszugleichen und damit ich meine langfristigen Ziele dennoch erreichen kann." Das ist der erste Punkt.
Der zweite Punkt ist die Frage, welche Botschaft damit vermittelt wird. Was signalisiert eine Zentralbank, die negative Zinsen beschließt? Sie gibt damit zu verstehen, dass ihr die Deflation Sorgen bereitet. Als Konsument werden Sie sich also denken, "Wenn Deflation das Problem ist, dann werde ich vorerst weniger ausgeben. Ich warte einfach, bis die Preise sinken." Wenn jemand zum Beispiel ein Auto oder einen Kühlschrank kaufen möchte und denkt, dass die Preise im Zuge einer kommenden Deflation fallen werden, dann wartet er vielleicht einfach ab in der Hoffnung, in sechs Monaten weniger bezahlen zu müssen.
Theoretisch sollen die Negativzinsen also die Konsumausgaben und die Gesamtnachfrage erhöhen, doch in Wahrheit steigt vor allem die Sparrate, während Ausgaben und Nachfrage sinken. Es ist also ein Experiment, das genau das Gegenteil dessen bewirkt, was erreicht werden sollte - nicht, weil diese Leute dumm sind, sondern weil sie schlechte Modelle verwenden. Das ist natürlich nur ein Beispiel. Ich könnte Ihnen noch zahlreiche weitere nennen. Es genügt jedoch zu sagen, dass genau die Leute mit dem am wenigsten differenzierten Verständnis für die Funktionsweise der Wirtschaft für diese verantwortlich sind - und das sind die Zentralbanker und insbesondere die Federal Reserve.
Mike Gleason: Sie sprechen viel über Währungskriege und bei unserem letzten Interview hatten Sie gerade ein Buch darüber veröffentlicht. An einem bestimmten Punkt wird es im Interesse einiger einflussreicher Akteure sein, Gold viel höher zu bewerten, als das derzeit der Fall ist. Bis dahin werden sie voraussichtlich große Reserven an physischem Gold angelegt haben. Halten Sie es für möglich, dass beispielsweise China und Russland es eines Tages in Bezug auf Gold auf einen Machtkampf ankommen lassen werden? Was könnte einen der großen internationalen Akteure dazu veranlassen, einen anderen Kurs einzuschlagen und eine globale Neubewertung des Goldpreises praktisch zu erzwingen? Welche Auswirkungen hätte ein solches Szenario?
Jim Rickards: Ich denke, dass etwas in dieser Art geschehen wird, aber ich glaube nicht, dass es sich dabei um ein einseitiges Machtspiel von China oder Russland handeln wird. Die beiden Länder kaufen tausende Tonnen Gold, das ist ganz klar. Wir müssen uns nicht auf Mutmaßungen verlassen. Die russische Zentralbank ist ziemlich transparent. Die Transparenz der People's Bank of China ist zwar viel geringer, doch wir haben gute Informationen über die chinesische Minenproduktion, die Exporte von Hongkong nach China und die Differenz zwischen der Einzelhandelsnachfrage und der Goldnachfrage seitens der Regierung.
Wir können also vernünftige Schätzungen darüber anstellen, wie viel Gold die chinesische Regierung tatsächlich bekommt. Der Staat verfügt wahrscheinlich über 4.000 Tonnen, vielleicht etwas mehr, doch offiziellen Angaben zufolge sind es nur 1,700 Tonnen. China besitzt also viel mehr Gold, als es zugibt.
Der Grund dafür ist nicht, dass China eine Golddeckung für den Yuan einführen und den Yuan zu einer globalen Reservewährung machen will, die unabhängig vom US-Dollar ist. Ich will damit nicht sagen, dass das völlig ausgeschlossen ist, aber es ist nicht das kurzfristige Ziel. Den Chinesen ist durchaus bewusst, dass der Yuan nicht bereit ist, die Funktion einer echten Reservewährung zu erfüllen. Mit den Goldkäufen sichern sie jedoch zunächst ihre Bestände an US-Staatsanleihen ab.
Die chinesischen Devisenreserven belaufen sich derzeit auf 3,2 Billionen Dollar und sind damit nebenbei bemerkt deutlich niedriger, als noch vor 15 Monaten, als sie bei 4 Billionen Dollar lagen. Innerhalb der letzten 15 Monate sind die Reserven um 20% bzw. 800 Milliarden Dollar gesunken und dieser Trend setzt sich fort. China hat also ein ernstes Kapitalproblem, doch davon einmal abgesehen verfügt das Land noch immer über Reserven in Höhe von 3,2 Billionen Dollar. 2 Billionen davon sind Dollarreserven und diese bestehen wiederum größtenteils aus US-Treasuries. Die Chinesen besitzen also eine gewaltige Menge an US-Staatsanleihen. Doch sie können sie nicht verkaufen.
Die Leute reden zwar darüber und der Markt für diese Anleihen ist auch sehr groß und liquid, aber eben auch nicht so groß und liquid. Wenn China einen signifikanten Anteil seiner Treasuries verkaufen würde, könnte der Markt das unmöglich absorbieren. Und wenn dadurch Unordnung oder Störungen entstehen würden, oder wenn die Verkäufe gar als böswillig angesehen würden, dann könnte der Präsident der Vereinigten Staaten dem Ganzen ein Ende setzen. Das ist möglich, weil die USA das Zahlungssystem für US-Dollars kontrollieren und es China dadurch unmöglich machen könnten, die Verkäufe abzuwickeln.
Die Chinesen werden die Staatsanleihen also nicht verkaufen. Sie können sie nicht loswerden, doch sie fürchten, dass die Vereinigten Staaten sich mittels der Inflationierung ihrer Währung einen Weg aus ihrem Schuldenproblem bahnen wollen, und damit haben sie wahrscheinlich recht. Historisch gesehen war das schon immer eine der Möglichkeiten, die die USA nutzten, um sich von ihrer Schuldenlast zu befreien. Sie sitzen also da und hoffen auf einen starken Dollar.
Und ob Sie es glauben oder nicht, aber die Chinesen hoffen ebenfalls auf einen starken Dollar. Wenn Sie Staatsanleihen in Höhe von 2 Billionen US-Dollar besäßen, ginge es Ihnen genauso. Doch gleichzeitig befürchtet China auch, dass die USA versuchen werden, den Dollar zu inflationieren. Das ist nur vernünftig, denn schließlich hat sich die Fed das explizite Ziel einer Inflationsrate von 2% gesetzt. Das hat sie noch nicht einmal ansatzweise erreicht, also tut sie alles in ihrer Macht Stehende, um wenigstens ein wenig Inflation zu bekommen.
Die Chinesen können die Treasuries also nicht verkaufen, doch sie sind auch besorgt, dass der Wert der Anleihen aufgrund der Inflation sinken könnte. Folglich kaufen sie Gold als Absicherung. Sie haben sozusagen einen riesigen Haufen Gold und einen riesigen Haufen Staatsanleihen. Wenn der Dollar stark bleibt und seinen Wert behält, dann wird ihnen das Gold womöglich nicht allzu viel nützen. Doch wenn die USA die Inflation bekommen, die sie wollen, und der Wert der Treasuries sinkt, dann wird der Wert des Goldes steigen - und das ist das wahrscheinlichere Szenario. In diesem Fall wird China bei den Schuldtiteln zwar Verluste zu verbuchen haben, aber diese können durch die Goldreserven ausgeglichen werden.
Mein Rat für Investoren und auch an mich selbst ist: "Weißt du was? Wenn es gut genug für die Chinesen ist, dann ist es auch gut genug für mich." Wenn die Chinesen es kommen sehen, warum kann es der durchschnittliche Amerikaner dann nicht erkennen? Aus diesem Grund empfehle ich, 10% des eigenen Kapitals in Gold zu investieren. Das diskutiere ich ebenfalls in meinem neuen Buch.
Mike Gleason: Sie haben außerdem über die Entstehung von signifikanten Beschränkungen der Angebotsmengen am Goldmarkt geschrieben. Diese Dynamik allein könnte bereits genügen, um die Edelmetallpreise explodieren zu lassen. Wie schätzen Sie die globale Angebotssituation ein? Ein großer Teil des verfügbaren Goldes fließt vom Westen in die starken Hände des Ostens, über die wir gerade gesprochen haben. Jetzt sinkt zudem auch Fördermenge. Zu welchen Ergebnissen sind Sie bei Ihren Recherchen im Hinblick auf das weltweite Goldangebot gekommen?
Jim Rickards: Nun, wenn das Gold von Ost nach West wandert, wie es die Leute ausdrücken, dann macht es einen Zwischenstopp in der Schweiz. Ich war erst kürzlich dort und habe den Chef der weltweit größten Scheideanstalt getroffen. Scheideanstalten funktionieren folgendermaßen: Über den Vordereingang wird das Gold eingeliefert, anschließend wird es verarbeitet und dann durch die Hintertür wieder verkauft. Das Gold stammt dabei aus drei unterschiedlichen Quellen. Zum einen erhalten die Scheideanstalten Material von den Minengesellschaften, welches Doré genannt wird und einen Goldgehalt von etwa 80% aufweist.
Zum anderen bekommen sie sogenanntes Altgold, also vor allem Schmuck: Ringe, Uhren, Halsketten usw. Dieses besteht zu 75-90% aus purem Gold, je nachdem um welchen Feingehalt es sich handelt. Außerdem erhalten die Scheideanstalten auch Goldbarren, Bullionbarren und Münzen, welche zu 99% aus purem Gold bestehen.
Doch selbst dieses 99er Gold ist noch nicht gut genug. Was die Chinesen wollen, ist 9999er Gold, d. h. Gold mit einer Feinheit von 99,99%. Die Scheideanstalt nimmt also das Doré, das Altgold und das 99er Gold, schmilzt es ein, gießt es zu 1-Kilo-Barren mit einem Goldgehalt von 99,99% und verschifft es zum größten Teil nach China.
Mein Freund, der Betreiber der Scheideanstalt, weiß genau, wer kauft und wer verkauft. Er kennt die Verkäufer, weil er von ihnen sein Gold bezieht und er kennt die Käufer, weil das seine Kunden sind. Er hat mir erzählt, dass es für Kunden eine Warteliste gibt, und dass die Chinesen gern doppelt so viel kaufen würden, wie er ihnen verkaufen kann. Er liefert wöchentlich etwa 10 Tonnen Gold nach China. Das Land würde lieber 20 Tonnen kaufen, aber so viel Gold hat er nicht. Die Scheideanstalt arbeitet rund um die Uhr.
Der Betreiber ist bereits seit 35 Jahren in diesem Geschäft und er sagt, dass er zum ersten Mal Engpässe beim physischen Goldangebot erlebt. Er hat sogar Schwierigkeiten, genügend Gold zu beschaffen, um den kontinuierlichen Betrieb seiner Anlagen zu gewährleisten und die Nachfrage zu decken. Das ist ein Mann, der wirklich mittendrin steckt im Goldhandel. Das Gold kommt aus Großbritannien, den USA und anderen Orten, u. a. auch vom IWF, und es wandert nach China. Es bewegt sich von West nach Ost, doch es macht Halt in der Schweiz. Dieser Freund ist derjenige, der das 9999er Gold herstellt, denn genau das wollen die Chinesen, und er sagt mir, dass es physische Knappheiten gibt.
Es wird also nicht mehr lange dauern, bis ein Edelmetallhändler nicht mehr liefern kann, ein Lagerhaus die Nachfrage nicht mehr decken kann oder die COMEX den Handel unterbrechen muss, weil in den Tresoren nicht genügend physisches Gold vorhanden ist, um die Long-Positionen auszuzahlen. An irgendeiner Stelle wird die Kette reißen und dann wird der Goldpreis in die Höhe schießen. Dieser Punkt rückt immer näher.
Mike Gleason: Die Edelmetallmärkte scheinen ziemlich stark manipuliert zu werden. James, bevor wir zum Ende dieses Interviews kommen, was können Sie den Investoren sagen, die in den letzten Jahren Gold gekauft haben und mit Ausnahme der ersten Monate dieses Jahres keinerlei positive Preisentwicklung erlebten? Können die Manipulationen auf ewig fortgesetzt und die Preise dauerhaft nach unten gedrückt werden, oder gibt es einen Punkt, an dem das nicht mehr möglich ist?
Jim Rickards: Ja, einen solchen Punkt gibt es, und das wissen wir, weil in den letzten 90 Jahren drei verschiedene Mechanismen zur Manipulation der Preise versagt haben. Der Gold-Devisen-Standard der 1930er und 1920er Jahre, über den wir zuvor gesprochen hatten, ist ein Beispiel dafür. Der Goldpreis wurde damals künstlich zu niedrig festgelegt und das funktionierte nicht, weil die Leute sagten,"Gut, dann hätte ich lieber das Gold". Die Kopplung konnte nicht aufrechterhalten werden und die Regierungen verloren Gold.
Eine nach der anderen mussten sie ihre Währungen abwerten. Frankreich 1925, England 1931, die USA 1933 und dann Frankreich und Großbritannien erneut 1936 im Rahmen des Tripartite-Abkommens. Doch auch das brach letztlich zusammen und mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939 kollabierte das gesamte internationale Währungssystem.
Dann gab es in den späten 1960er Jahren noch den berüchtigten Londoner Goldpool, bei dem die Staaten der G7 und die Schweiz zusammenkamen und sich darauf einigten, Gold zu kaufen, um den Preis zu stabilisieren, und bei Bedarf zu verkaufen, um den Preis abzusenken. Das war ein ganz einfaches System zur Preismanipulation und es brach ebenfalls zusammen.
Am 15. August 1971 beendete Präsident Nixon die Konvertierbarkeit von US-Dollars in Gold gegenüber den Handelspartnern der Vereinigten Staaten. Wir wissen natürlich alle, was als nächstes geschah. Es kam zur Hyperinflation am Goldmarkt, der Preis stieg bis auf 800 Dollar je Unze. 1971 lag er bei 35 Dollar, 1980 bei 800 Dollar. Damit war er fast auf das 25fache gestiegen bzw. hatte in relativ kurzer Zeit 2.500% zulegt.
Mit dem Ende des Bretton-Woods-Systems begann eine weitere Episode der Preismanipulationen. Obwohl dieses System Geschichte war, verkauften die USA 1.000 Tonnen Gold und zwangen den IWF, ebenfalls 700 Tonnen zu verkaufen. Gemeinsam warfen sie in den späten 1970er Jahren also 1.700 Tonnen Gold auf den Markt. Letztlich war dieses Vorgehen jedoch nicht erfolgreich, denn wie wir wissen, schoss der Goldpreis im Jahr 1980 enorm in die Höhe.
Danach haben wir den Dollar mit Hilfe der Währungspolitik stabilisiert und gar nicht mehr versucht, zum Goldstandard zurückzukehren. Wir haben zwar aufgehört, Gold zu verkaufen, aber das war nicht das Ende der Preismanipulationen. Den Grund für das Ende der Goldverkäufe erkläre ich übrigens im ersten Kapitel meines Buches "The New Case for Gold". Das ist eine sehr interessante Geschichte, denn es geht dabei um ein geheimes Ziel der US-Regierung im Zusammenhang mit der Bilanz der Federal Reserve. Ich hoffe, den Lesern gefällt das.
Es gibt jedenfalls einen Grund dafür, dass die Vereinigten Staaten ihre Goldverkäufe eingestellt haben, und er hat etwas mit der Unterstützung der Fed zu tun. Wir konnten jedoch alle anderen dazu bringen, ihre Goldreserven zu verkaufen. Großbritannien versteigerte den Großteil seines Goldes im Jahr 1999. Die Schweiz verkaufte Anfang der 2000er Jahre mehrere tausend Tonnen. Wir konnten den IWF dazu bringen, 400 Tonnen im Jahr 2010 zu veräußern. Und erst in diesem Jahr wurde bekannt, dass Kanada als einzige aller bedeutenden, hochentwickelten Wirtschaftsnationen überhaupt kein Gold mehr besitzt. Selbst die armen Kanadier mussten 2.000 Tonnen verkaufen.
Die USA haben zwar aufgehört, ihre eigenen Goldreserven zu reduzieren, aber sie haben den ganzen Rest der Welt zu Goldverkäufen überredet. Jetzt geht ihnen langsam das Gold aus, während China immer mehr kauft. Wir nähern uns also einem Wendepunkt. Die Manipulationen können noch eine Zeit lang anhalten. Es ist nur eine Frage des Angebotes und der Nachfrage. Wenn es Leute gibt, die bereit sind, Gold auf den Markt zu werfen, und die Nachfrage nicht besonders groß ist, dann wird das den Preis natürlich nach unten drücken. Doch es entwickelt sich eine Situation, in der die Leute aus verschiedenen Gründen aufgehört haben, Gold zu verkaufen. Die Nachfrage reißt allerdings nicht ab. Das wird den Preis zwangsläufig in die Höhe treiben.
Mike Gleason: James, es war uns eine riesige Ehre, dass Sie uns heute für dieses Interview zur Verfügung standen. Wir sind schon seit Langem begeistert von Ihrer Arbeit. Für Ihr neues Buch "The New Case for Gold" haben Sie so viele neue Informationen zusammengetragen. Es war wirklich ein Vergnügen, es in Vorbereitung auf dieses Interview zu lesen, und rate allen Zuhörern und Lesern ausdrücklich, das Werk als Hardcover zu bestellen oder es als Hörbuch oder E-Book herunterzuladen. Es ist wirklich großartig.
James, ich wünsche Ihnen und Ihrem neuen Buch weiterhin viel Erfolg und ich weiß es wirklich zu schätzen, dass Sie sich heute Zeit für uns genommen haben. Vielen Dank.
Jim Rickards: Vielen Dank, Michael.
© Mike Gleason
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Dieser Artikel wurde am 08. April 2016 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.