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Goldaktien: Doppelte Verdopplung steht bevor

20.04.2016  |  Adam Hamilton

Nach dem Ausbruch aus ihrem Konsolidierungsmuster sind die Aktien der Goldunternehmen in der letzten Woche sprunghaft angestiegen. Der jüngste Aufwärtstrend im Minensektor hat dafür gesorgt, dass sich die Kurse der Goldaktien innerhalb der letzten drei Monate verdoppelten. Damit zählen sie in diesem Jahr bislang zu den profitabelsten Assets weltweit. Doch trotz der rasanten Rally könnten die Kurse dieses dynamischen Sektors problemlos noch einmal auf das Doppelte steigen, denn im Verhältnis zu den aktuellen Goldpreisen sind die Goldminen noch immer stark unterbewertet.

Die volatile Entwicklung der Goldaktien in diesem Jahr war wirklich unglaublich. Am 19. Januar, vor weniger als drei Monaten, fiel der HUI, das Aushängeschild der Goldaktien-Indices, auf 100,7 Punkte und erreichte damit ein verblüffend tiefes Niveau. Derart niedrig notierte der HUI zuletzt im Juli 2002! Damals wurde Gold noch zu rund 305 $ gehandelt und hatte die 329-$-Marke während seiner gerade beginnenden, langanhaltenden Hausse noch nicht einmal geknackt. Dass der HUI erneut auf so tiefe Werte sank, gab den Investoren das Gefühl, einer Apokalypse der Goldaktien beizuwohnen.

Doch wie ich in meinem Essay von Januar argumentierte, war das 13,5-Jahres-Tief der Goldaktien völlig absurd. Am selben Tag, als die Aktien der Minengesellschaften ihren Nadir erreichten, schloss Gold mit 1.087 $ und damit 3,6mal höher, als bei dem erwähnten Tief im Jahr 2002. Wie konnte jemand denken, es sei vernünftig, wenn die Goldaktien so gehandelt werden, als könnten die Unternehmen ihr Produkt nur zu 3/11 des tatsächlichen Preises verkaufen? Das Aufwärtspotential, das sich aus dieser extremen Anomalie ergab, war gewaltig.

Zu diesem Zeitpunkt, als die Trader den Sektor völlig aufgegeben hatten, schrieb ich: "Die Kurse der Goldaktien sind so niedrig, dass sie sich vervierfachen müssen, um den aktuellen Goldpreis widerzuspiegeln." Ich ließ meinen Worten Taten folgen und empfahl in unserem wöchentlichen Newsletter "Zeal Speculator" just an dem dunklen Tag, als der HUI einen Boden bildete, sechs neue Trades im Bereich der Gold- und Silberaktien. Diese Wette zahlt sich nun aus: Die durchschnittlichen, nicht realisierten Gewinne, liegen per Dienstag dieser Woche bei 118%.

Am Tag zuvor legte der HUI 6,2% zu und stieg bis auf 206,1 Punkte. Aus psychologischer und technischer Sicht stellte der Schlusskurs von über 200 Punkten einen wichtigen Meilenstein dar. Die lange Stagnation des HUI bei etwas mehr als 100 Punkten seit dem Oktober 2014 hatte das Vertrauen der Investoren in den oft vernachlässigten Minensektor zerstört, obwohl gerade dieser Sektor ein hohes Gewinnpotential birgt. Zwar sind auch Kursstände um die 200 Punkte noch niedrig, doch zumindest sieht es nun nicht mehr so aus, als stünden die Goldunternehmen schon mit einem Bein im Grab. Die Marktstimmung wird sich bei einem Kursniveau von über 200 Punkten jedenfalls deutlich aufhellen.

200+ Punkte bedeuten auch, dass der HUI sich seit seinem extremen Tief im Januar verdoppelt hat. Per Dienstag dieser Woche hatte der Goldminen-Index innerhalb von drei Monaten 105,7% zugelegt. Damit hat der HUI die Hälfte der Vervierfachung, von der ich im Januar sprach, bereits geschafft. Die Preise der Goldaktien haben sich also nicht nur in kurzer Zeit verdoppelt, sie werden sich künftig auch noch einmal verdoppeln. Sie sind nach wie vor noch viel zu günstig.

Angesichts der enormen Gewinne der letzten Zeit klingt das vielleicht, als würde ich mich bei diesen Prognosen zu weit aus dem Fenster lehnen. Doch wie immer ist Perspektive alles an den Finanzmärkten. Die Goldaktien mögen zwar in die Höhe geschossen sein, doch im Verhältnis zur langfristigen Preisentwicklung sind die aktuellen Kurse noch immer sehr niedrig. Bislang hat der neue Bullenmarkt nur die schrecklichen Kursverluste des vergangenen Jahres wieder aufgeholt, die damals in keiner Weise durch Fundamentaldaten gerechtfertigt waren.

Die folgenden Charts helfen, denn entscheidenden Kontext zu veranschaulichen. Der erste Chart illustriert vor allem die technische Seite, während der Schwerpunkt des zweiten Charts auf den fundamentalen Gegebenheiten des Goldmarktes liegt. Die technische Analyse des HUI ist in diesem Fall recht simpel. Im untenstehenden Chart sind der HUI, der 50-tägige und der 200-tägige gleitende Durchschnitt, sowie die Bollinger-Bänder basierend auf einer Standardabweichung von 2,5 vom 50-tägigen gleitenden Durchschnitt eingezeichnet. Wie Sie sehen, haben die Goldunternehmen nur die Verluste des Jahres 2015 wieder aufgearbeitet.

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Vor der Rally in dieser Woche hatte der HUI die 200-Punkte-Grenze zuletzt im Januar und Februar 2015 kurzzeitig überschritten. Damals befanden sich die Goldaktien in einem an Stabilität gewinnenden Aufwärtstrend und dieses Kursniveau lag in der Nähe der oberen Widerstandslinie des Trendkanals. Der Boden wurde an der in diesem Chart eingezeichneten Unterstützungslinie gebildet, die vor dem Einbruch ganze sieben Monate lang hielt. Im vergangenen Juni stürzten die Aktienkurse der Minengesellschaften dann unter diese Unterstützung - eine völlig anomale Entwicklung.

Besonders merkwürdig war der Crash, weil der Goldkurs, der wichtigste Faktor für die Profitabilität der Unternehmen und damit letztlich auch für das Kursniveau ihrer Aktien, stabil blieb. Bis Mitte Juni verzeichnete Gold sogar ein Plus von 1%, während der HUI 4,2% verlor. Im gesamten Monat brach der Index 10,2% ein, verglichen mit einem mäßigen Verlust von 1,5% beim Goldkurs. Im Normalfall verstärken die Goldaktien die Bewegungen des Goldpreises um das 2- bis 3fache, auch nach unten hin. Im vergangenen Juni betrug der Faktor allerdings 7,0 - das war schon ziemlich extrem.



In der Folge verstärkte sich der unerklärliche und nicht gerechtfertigte Absturz der Goldaktien selbst und führte zu einer Abwärtsspirale von Verkäufen und Stopp-Loss-Orders. Nicht gerade hilfreich war dabei auch die Tatsache, dass der Sommer saisonal gesehen die schwächste Zeit am Goldmarkt ist, in der die Aktien der Minengesellschaften üblicherweise in einer Flaute stecken. Im Juli crashten die Goldaktien daher noch weiter, als es aufgrund der Entwicklung des Goldkurses selbst zu Panikverkäufen kam.

Eines späten Sonntagabends hatte ein kapitalstarker Trader am Gold-Terminmarkt damals versucht, mit Hilfe einer extremen und offensichtlich manipulativen Leerverkaufs-Order die Stopps auszulösen. Dieser Marktteilnehmer verkaufte in nur einer Minute fast 24.000 Gold-Futures mit einem Gegenwert von 2,7 Milliarden $. Das war so ungewöhnlich, dass innerhalb einer einzigen Minute zwei 20-sekündige Handelsstopps ausgelöst wurden. In der gleichen Minute stürzte der Goldkurs 48 $ tiefer auf 1.086 $ und durchbrach dabei wie geplant die Unterstützungslinie.

Die Ausführung dieser extremen Leerverkaufs-Attacke mit Gold-Futures war perfekt, um unter anderen Spekulanten, die am Gold-Terminmarkt fremdfinanzierte Long-Positionen hielten, eine Panik auszulösen. Sie mussten sofort verkaufen, als der Preis auf das Niveau ihrer Stopps fiel, denn andernfalls hätten sie katastrophale Verluste riskiert. Das künstliche, durch Manipulation verursachte Versagen der langjährigen Unterstützungslinie des Goldkurses versetzte auch die Besitzer von Goldbergbauaktien in Panik und am nächsten Tag brach der HUI 12,0% ein, während Gold 3,2% verloren hatte.

Die hektischen Verkäufe fanden ihren Höhepunkt schließlich einige Wochen später, als der HUI Anfang August bei 104,9 Punkten notierte. Damit erreichte der Goldminen-Index ein 13-Jahres-Tief und ein, wie ich damals in einem Essay schrieb, völlig absurdes Niveau. Die Preise der Goldaktien waren so lächerlich niedrig, dass es kaum vorstellbar war, dass die noch verbleibenden Trader des Sektors sich ebenfalls noch zu Verkäufen hinreißen lassen würden. Und tatsächlich bildete der HUI bei 105 Punkten schon bald eine wichtige, langfristige Unterstützung.

Obwohl sich der Goldkurs in den folgenden Monaten aufgrund völlig unbegründeter Sorgen um mögliche Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Federal Reserve weiter seitwärts bewegte bzw. nachgab, weigerten sich die Goldaktien, noch deutlich unter das Tief bei 105 Punkten zu fallen - zumindest bis Mitte Januar, als ein bizarrer Einbruch ohne erkennbaren Katalysator den HUI auf sein 13,5-Jahres-Tief sinken ließ. Doch dieses Tief erwies sich als äußert kurzlebig, denn der HUI blieb nur für einen einzigen Tag unter der Unterstützung bei 105 Punkten. Dieser Abverkauf sah sehr nach der finalen Kapitulation im Minensektor aus.

Der letzte Einbruch war zutiefst unlogisch, das Ergebnis von übertriebener, unerklärlicher Angst. An dem Tag, als der HUI Mitte Januar die Talsohle erreichte, war der Index seit Monatsbeginn um 9,4% gesunken, obwohl Gold 2,5% im Plus lag! Die Goldaktien fielen also, obwohl die Gewinne der Unternehmen stiegen. Eine solche Abweichung konnte natürlich nicht von Dauer sein, insbesondere nicht zum Zeitpunkt des tiefsten Kursstandes seit mehr als einem Jahrzehnt. Und tatsächlich sind die Goldaktien seitdem durchgestartet.

Nach nicht einmal zwei Wochen hatte der HUI 23,7% zugelegt, um so zum ersten Handelstag im Februar entschieden in einen neuen Bullenmarkt zu starten. Gold schoss derweil im Zuge massiver Investitionsnachfrage in die Höhe und erlebte die größten Kapitalzuflüsse seit sieben Jahren. Selbstverständlich folgten die Goldaktien dem gelben Metall auf dem Weg nach oben und verstärkten die Gewinne des Goldkurses, da dieser auf die Unternehmensprofite eine ungeheure Hebelwirkung hat. Während die Goldaktien nach oben kletterten, verbesserten sich auch ihre Fundamentaldaten.

Gegen Ende Februar bildete der HUI dann das berühmte Goldene Kreuz, eines der stärksten technischen Anzeichen für einen jungen Bullenmarkt. Wenn der 50-tägige gleitende Durchschnitt eines Kurses nach einem bedeutenden Tief wieder über den 200-tägigen gleitenden Durchschnitt steigt, signalisiert das fast immer den Beginn einer neuen, mehrere Jahre andauernden Hausse. Anfang März wendete sich dann auch der 200-tägige gleitende Durchschnitt des HUI zum ersten Mal seit Mitte 2014 wieder nach oben.

Bis Anfang März war der HUI in nur sechs Wochen 72,1% in die Höhe geschossen, wodurch er kurzfristig stark überkauft wurde. Eine Korrekturbewegung wäre daher völlig normal gewesen. Stattdessen konsolidierten die Goldaktien im März auf hohem Niveau und gaben damit ein deutliches Signal für technische Stärke und positive Marktstimmung. Die Trader, die in diesen aufstrebenden Sektor strömten, waren so überzeugt davon, dass die Rally noch nicht vorbei ist, dass sie sich weigerten zu verkaufen.

An diesem Punkt kommt nun die entscheidende technische Perspektive ins Spiel, die nötig ist, um zu verstehen, warum sich die Kurse der Goldunternehmensaktien erneut verdoppeln werden. Während der Konsolidierung im März lag der HUI nur knapp unter der ursprünglichen Unterstützungslinie, die seit Ende 2014 bis Mitte 2015 gehalten hatte. Bis dahin hatten die Goldaktien also nur ihre absurden Verluste seit dem außergewöhnlichen Einbruch im Sommer 2015 wieder aufgeholt.

Die jüngste Aufwärtsbewegung der Minengesellschaften begann erst in der vergangenen Woche, im April. Als der Goldkurs der starken Bärenmarkt-Rally an den Aktienmärkten zum Trotz begann, aus seinem eigenen Konsolidierungsmuster auszubrechen, jagte das Kapital auch wieder den Wertpapieren der Goldunternehmen hinterher. Dieser plötzliche Ausbruch nach oben katapultierte den HUI am letzten Dienstag bis auf 207,1 Punkte. Doch wie Sie anhand des Charts sehen können, handelt es sich dabei keineswegs um ein besonders hohes oder riskantes Niveau.

Als sich der führende Goldminen-Index in diesem Jahr innerhalb von drei Monaten verdoppelt hatte, erreichte er damit gerade einmal den höchsten Kursstand seit 14,7 Monaten. Wenn der HUI auf ein 15-Jahres-Hoch gestiegen wäre, gäbe es mit Sicherheit Grund zur Vorsicht, aber bei einem 15-Monats-Hoch...? Trotz all des Wirbels um die Goldaktien in letzter Zeit haben sie gerade einmal wieder das Niveau von Anfang 2015 erreicht. Von einem langfristigen Höchststand sind sie damit definitiv noch meilenweit entfernt.

Obwohl ich natürlich begeistert bin von der bisher so dynamischen neuen Hausse der Bergbauaktien, sind 200 Punkte für den HUI noch immer sehr wenig. Im Verhältnis zu dem Edelmetall, welches über die Höhe der Unternehmensgewinne entscheidet, sind die Goldaktien nach wie vor stark unterbewertet. Im September 2003, als der Goldpreis zu Beginn seines neuen Aufwärtstrends gerade erst die 375-$-Marke erklomm, schloss der HUI erstmals bei über 200 Punkten. Im Jahr 2004, als der Goldpreis im Schnitt bei nur 409 $ lag, notierte der Index bei durchschnittlich 212 Punkten.



Als er in dieser Woche wieder 207 Punkte erreichte, wurde Gold zu 1.255 $ je Unze gehandelt. Die Idee, dass das aktuelle Kursniveau der Goldaktien gerechtfertigt sein könnte, ist angesichts der Tatsache, dass der Goldpreis mehr als dreimal so hoch ist wie zu Anfang des Jahrtausends, heute genauso lächerlich wie während der Tiefs Mitte Januar. Obwohl sich der Index in nur wenigen Monaten verdoppelt hat, muss zumindest eine weitere Verdopplung erfolgen, damit er sich im Verhältnis zu Gold auf einem ansatzweise normalen und durch Fundamentaldaten gerechtfertigtem Niveau bewegt.

Der Goldbergbau ist ein hartes Geschäft, doch die Fundamentaldaten der Minengesellschaften, aus denen sich deren Profite ableiten, sind recht leicht zu verstehen. Die Unternehmen verkaufen das Metall, das sie fördern, zu den jeweils vorherrschenden Marktpreisen. Je geringer dabei die Kosten ausfallen, desto höher ist am Ende der Gewinn. Die Kosten der Goldunternehmen werden bereits in der Planungsphase einer Mine relativ genau beziffert, wenn bestimmte Erzkörper und Aufbereitungsmethoden ausgewählt werden. Steigende Goldpreise schlagen sich daher meist direkt in der Unternehmensbilanz nieder, auf die sie einen übergroßen Einfluss haben.

Im vierten Quartal 2015 meldeten die Goldunternehmen des führenden GDX Market Vectors Gold Miners ETF durchschnittliche All-In Sustaining Costs in Höhe von 836 $ je Unze. So viel kostete die Gewinnung einer Unze Gold einschließlich aller Aufwendungen, die nötig waren, um die Reserven aufzufüllen und das aktuelle Produktionsniveau aufrechtzuerhalten. Diese drei Monate waren mit gerade einmal 1.105 $ das Quartal mit dem niedrigsten durchschnittlichen Goldpreis seit dem Dezemberquartal 2009 - und dennoch konnten die Minengesellschaften im Schnitt einen Gewinn von 269 $ je Unze erwirtschaften.

Mit einem Kurs von 1.250 $ liegt der Goldpreis nun 13,1% über dem deprimierenden Kursniveau des letzten Quartals 2015. Die Kosten im Goldbergbau sind allerdings weitestgehend stabil und ändern sich bei steigenden Goldkursen nicht. Der Einfluss höherer Preise auf die Unternehmensgewinne ist daher enorm. Bei einem Kursniveau von 1.250 $ und Gesamtkosten von 836 $ je Unze Gold klettern die Profite plötzlich auf 414 $ je Unze. Das entspricht einem Zuwachs von 53,9%, obwohl der Goldpreis nur 13,1% gestiegen ist! Wenn das gelbe Metall im Zuge eines Bullenmarktes teurer wird, verbessern sich die Fundamentaldaten der Goldunternehmen radikal.

Das HUI/Gold-Verhältnis spiegelt die eiserne, fundamentale Beziehung zwischen Gold und den Goldaktien besonders gut wider. Wenn wir den täglichen Schlussstand des HUI durch den täglichen Schlussstand des Goldkurses teilen und die Trends analysieren, die sich in diesem Verhältnis abzeichnen, können wir erkennen, ob die Goldaktien im Verhältnis zum gelben Metall selbst über- oder unterbewertet sind. Genau diese fundamentale Analyse beweist praktisch, dass die Goldaktien trotz der bisherigen Gewinne in diesem Jahr reif für mindestens eine weitere Verdopplung ihrer Kurse sind.

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Das ist schon seit Langem mein Lieblingschart, denn er zeigt die großartigen Gelegenheiten auf, wie antizyklisch denkende Investoren ihr Vermögen mit Hilfe der extrem unterbewerteten Minenaktien vervielfachen und ihr Leben für immer verändern können. Es freut mich, dass ich diesen Chart heute verwenden konnte, denn dieses Essay ist zufällig mein 700. Trotz des dynamischen neuen Bullenmarktes bei den Goldaktien, notieren diese im Verhältnis zum dem Metall, dessen Preis über die Unternehmensgewinne entscheidet, noch immer in der Nähe ihrer Allzeit-Tiefs. Sie sind nach wie vor stark unterbewertet.

Ende September 2015 fiel das HUI/Gold-Verhältnis auf das Rekordtief von 0,093, welches Mitte Januar anlässlich des 13,5-Jahres-Tiefs des Indices erneut getestet wurde. Die Goldaktien waren also im Verhältnis zu Gold noch nie zuvor günstiger! Da sich alle Märkte zyklisch verhalten, können sich die Aktien der Goldunternehmen nicht auf ewig schlechter entwickeln, dass das Edelmetall selbst. Das HUI/Gold-Verhältnis zeigt, dass die Performance der Goldaktien im Schnitt nun schon seit Ende 2007, d. h. acht langen Jahren, hinter der Entwicklung des Goldkurses zurückbleibt.

Vor dem Jahrhundertcrash der Börsen im Jahr 2008, der die Aktien der Minengesellschaften in einem schwindelerregenden Strudel mit in die Tiefe riss, lag das HUI/Gold-Verhältnis fünf Jahre lang bei durchschnittlich 0,511. Der Kursstand des Index entsprach also meist in etwa der Hälfte des Goldpreises. Doch dank der manipulativen Eingriffe der Zentralbanken, die zu außerordentlichen Verschiebungen an den Märkten führten, war die Welt nach der Krise eine andere. Dies gilt insbesondere für die Jahre seit 2013.

Damals lockerte die Federal Reserve ihre beispiellose Geldpolitik noch weiter und beschloss eine dritte Runde der quantitativen Lockerungen, die nun kein eindeutiges Enddatum mehr hatten. Jedes Mal, wenn an den Aktienmärkten ein signifikanter Einbruch drohte, beeilten sich die Beamten der Notenbank zu versichern, dass man die Maßnahmen bei Bedarf erneut ausweiten werde. Infolgedessen gelangten die Marktteilnehmer zu der Ansicht, dass die Fed sinkende Börsenkurse nicht zulassen würde. Dieser sogenannte "Fed Put" diente als Rechtfertigung für weitere Aktienkäufe.

Zwischen 2013 und 2015 ging es an den Aktienmärkten auf scheinbar magische Weise kontinuierlich bergauf. Die normalen Abverkäufe, die in Bezug auf das Sentiment wieder ein Gleichgewicht herstellen und dafür sorgen, dass der Bullenmarkt gesund bleibt, fehlten praktisch völlig. Die unglaubliche Performance der Aktien saugte das Kapital förmlich aus anderen Anlageklassen ab, auch aus dem Goldsektor. In den Jahren, in denen sich die von der Fed künstlich in die Höhe getriebenen Aktienmärkte unter Investoren größter Beliebtheit erfreuten, wurden alle anderen Assets gemieden und der Goldmarkt verkümmerte.



All die Sorgen, die uns Gold und die Goldaktien in letzter Zeit bereiteten, lassen sich auf diese surreale Episode der Aktienmarkt-Levitation durch die Fed zurückführen. 2012, bevor die Notenbank die bereits in die Jahre gekommene zyklische Hausse an den Börsen künstlich verlängerte, notierten Gold und der HUI im Durchschnitt bei 1.669 $ bzw. 465 Punkten. Die Zeit von 2009 bis 2012 waren die letzten normalen Jahre am Goldmarkt, flankiert von der Finanzkrise 2008 und der beispiellosen Unterstützung, die die Aktienmärkte ab 2013 erhielten.

Diese Jahre stellen also unseren letzten Maßstab für einigermaßen normale Marktbedingungen dar. Damals lag das HUI/Gold-Verhältnis im Schnitt bei bei 0,346. Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass die Kurse der Goldaktien im Verhältnis zu Gold wieder zu dieser normalen Preisspanne zurückkehren werden. Hier kommt die nächste Verdopplung ins Spiel: Bis zum Dienstag ist das Verhältnis nur bis auf 0,165 gestiegen. Obwohl das einem Zuwachs von 78,0% seit Mitte Januar entspricht, ist es noch immer extrem niedrig.

Allein um den Mittelwert der Jahre nach dem Börsencrash wieder zu erreichen, müsste das HUI/Gold-Verhältnis noch einmal 109,7% zulegen. Wenn der Goldpreis nicht signifikant einbricht, können wir also ausgehend von der Kursspitze am Dienstag mindestens mit einer 110%-Rally des HUI rechnen! Diese unvermeidliche Rückkehr des Verhältnisses zu seinem langfristigen Mittelwert ist der Grund dafür, dass ich bei den Kurstiefs Mitte Januar eine Vervierfachung des HUI vorhergesagt hatte. Und bislang haben wir nur eine Verdopplung erlebt.

Erstaunlicherweise handelt es sich bei diesen Prognosen um eine recht konservative Einschätzung. Wenn Kurse nach extremen Stimmungslagen am Markt sich wieder ihrem Mittelwert annähern, dann stoppen sie praktisch nie genau dort. Nach einem Extrem in einer Richtung folgt häufig eine proportionale Gegenbewegung über den Mittelwert hinaus zum Extrem der anderen Richtung. Nur so kann der Durchschnitt annähernd wieder hergestellt werden. Die Chancen stehen also gut, dass das HUI/Gold-Verhältnis proportional genauso weit über den Mittelwert von 0,346 hinausschießt, wie es zuvor darunter notierte.

Eine solche Entwicklung würde das Verhältnis kurzzeitig bis auf 0,599 katapultieren - ein Wert, der zuletzt 2006 erreicht wurde, als sich die Aktien der Minengesellschaften unter den Investoren noch großer Beliebtheit erfreuten. Wenn sich die extrem ängstliche Marktstimmung, die Ende 2015 vorherrschte, in universelle Euphorie wandelt, wäre ein solches Hinausschießen über das Ziel völlig normal und würde bedeuten, dass der HUI ausgehend vom aktuellen Kursniveau noch einmal 270% zulegen könnte. Diese Werte gelten für gleichbleibende Goldpreise. Sollte auch der Goldkurs steigen, dann erhöhen sich natürlich auch die prognostizierten Gewinne des HUI entsprechend.

Angesichts der enormen neuen Investitionskäufe am Goldmarkt und der Widerstandsfähigkeit, die der Goldkurs trotz der starken Rally an den Aktienmärkten seit Mitte Februar an den Tag legte, steht außer Zweifel, dass ein neuer Bullenmarkt begonnen hat. Wahrscheinlich wird diese Hausse in Anbetracht des noch immer sehr geringen Anteils der Goldinvestitionen an der Gesamtheit aller Kapitalanlagen noch jahrelang anhalten. Eine neue Baisse an den Börsen wird zudem einige Jahre lang eine überproportional hohe Nachfrage nach Goldinvestments zur Folge haben, da sich Gold tendenziell entgegengesetzt zu den allgemeinen Aktienmärkten verhält.

Wenn die Goldaktien im Verhältnis zu Gold erst einmal zu einem normalen Preisniveau zurückgefunden haben, wird das während der gesamten Dauer der Gold-Hausse so bleiben. Ich gehe davon aus, dass sich der Aufwärtstrend der Goldaktien in den kommenden Jahren fortsetzt. Die nächste Verdopplung der HUI wird zwar nicht so schnell erfolgen, wie die erste, doch ein Kursgewinn von 100% im Laufe von ein bis zwei Jahren ist noch immer großartig und sticht alle anderen Sektoren aus.

Wenn Sie von dieser längst überfälligen Rückkehr der Goldaktien auf ihr mittleres Kursniveau profitieren möchten, um Ihr Kapital zu vervielfachen, dann sollten Sie die Sell-offs nutzen, die in diesem volatilen Sektor unvermeidlich sind, um Ihre Positionen auszubauen. Sie können beispielsweise den GDX, den führen Goldaktien-ETF, kaufen. Noch besser ist es jedoch, wenn Sie sich die einzelnen Aktien der besten Unternehmen herauspicken, denn diese werden bei Weitem höhere Gewinne verzeichnen als der Durchschnitt des Sektors. Nichts lässt sich mit einem handverlesenen Portfolio der besten Goldunternehmen der Welt vergleichen!

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Wir studieren den Goldminen-Sektor, der für Antizykliker ein enormes Potential birgt, bereits seit mehr als 16 Jahren und waren immer aktiv am Marktgeschehen beteiligt. Unsere Erfahrung auf diesen Gebiet ist einmalig. Im Laufe der Jahre haben wir unseren Abonnenten mit hunderten von Trades im Bereich der Gold- und Silberaktien geholfen, ihr Vermögen zu multiplizieren. In unseren Newslettern greifen wir auf unsere langjährige Erfahrung, unsere umfassenden Marktkenntnisse sowie auf aktuelle Analysen zurück, um zu erklären, was aus welchen Gründen an den Märkten geschieht und wie Sie am besten davon profitieren können. Die Newsletter werden Ihnen helfen, zu denken und zu handeln wie ein erfolgreicher Antizykliker - und das für nur 10$ je Ausgabe. Abonnieren Sie noch heute!

Das Fazit ist, dass sich das Kursniveau der Goldaktien trotz der bereits beobachteten Verdopplung in diesem Jahr höchstwahrscheinlich noch einmal verdoppeln wird. Im Verhältnis zu dem gelben Metall, welches über die Gewinne der Minengesellschaften und damit letztendlich auch über deren Aktienkurse entscheidet, sind die Aktien der Goldunternehmen noch immer stark unterbewertet. Im Zuge des neuen Bullenmarktes konnten bislang nur die extremen, anomalen Verluste ausgeglichen werden, die der Sektor 2015 erlitten hatte. Die Goldaktien haben also gegenüber dem letzten Jahr gerade erst die Gewinnschwelle erreicht.

Bis zur Rückkehr zum durchschnittlichen Verhältnis gegenüber Gold ist es für die Goldaktien noch ein weiter Weg nach oben. Normalerweise bleibt es jedoch nicht bei der Annäherung an den langfristigen Durchschnitt: Nach den Rekordtiefs der letzten Zeit werden die Aktien der Goldunternehmen im Verhältnis zum Goldpreis wahrscheinlich weit über den Mittelwert hinausschießen. Die gewaltigen Gewinne der Minenaktien werden dabei verstärkt durch den neuen Gold-Bullenmarkt, der auch die Preise des Edelmetalls selbst in die Höhe treiben wird. Wenn die künstlich von der Fed am Leben gehaltenen Aktienmärkte schließlich einbrechen, wird die Nachfrage nach Goldinvestitionen weiter zunehmen und den Goldaktien zusätzlichen Aufwind verschaffen.


© Adam Hamilton
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Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 15.04.2016.)



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