GoldSeiten.de - Gold & Silber, Münzen und Barren sowie Minengesellschaften

Lunten und Leuchtfeuer

02.12.2016  |  Jim Willie CB

Zahlreiche potentielle Zündschnüre könnten Feuer fangen und einen Flächenbrand, ein gigantisches Leuchtfeuer auslösen, das die Selbstgefälligkeit der Anleihemärkte und die Bankenscharade hinwegfegt. Viele solcher Lunten liegen offen herum, kreuz und quer und auf überaus gefährliche Weise miteinander verwoben. Wird auch nur eine einzige angezündet, werden mehrere andere ebenfalls Feuer fangen und es wird zur Explosion kommen. Da das Finanzsystem so eng vernetzt ist, ist das unvermeidlich. Nie zuvor in der jüngeren Geschichte waren die globalen Finanzstrukturen so geschwächt, so korrumpiert, so unterhöhlt von Kontrollmechanismen.

2007 und Anfang 2008 hatte ich vor einem Einbruch der Hypothekenmärkte gewarnt, der das weltweite System nachhaltig verändern sollte. Diese Prognose ist eingetreten und die weitreichenden Auswirkungen sind bis heute spürbar. In den letzten Monaten habe ich erneut vor einem systemischen "Lehman-Ereignis" gewarnt. In mehreren bedeutenden Wirtschaftsräumen besteht heute ein erhöhtes Risiko für ein ähnliches Ereignis wie im September 2008 - mit dem Unterschied, dass der riesige Schuldenvulkan diesmal das gesamte globale Finanzsystem erschüttern wird, wenn er in mehreren Epizentren gleichzeitig ausbricht, die alle im Westen gelegen sind.

Alle großen westlichen Banken sind miteinander verbunden, aneinander gekettet. Die Banker glaubten, dass die enge Verzahnung der Bankenstrukturen sie immun machen würde gegen die Gefahr eines Zusammenbruchs. In Wahrheit jedoch garantiert die Pleite jeder beliebigen Großbank den systemischen Kollaps aller anderen. Das gesamte Gebilde wird in sich zusammenstürzen und zahlreiche westliche Banken unter den Trümmern begraben.


Die endgültige Lösung

Wenn es zum Kollaps kommt, wird man endlich die Lösung diskutieren, der man nun schon seit acht Jahren aus dem Weg geht: Die Einführung des Goldstandards! Zuerst wird er sich im internationalen Handel durchsetzen. Dann wird er das Reservesystem der Banken reformieren. Schließlich werden auch die Währungen eine Golddeckung erhalten. Das Spiel mit den Papierwerten läuft schon seit 2008 im großen Stil und ist geprägt von unvorstellbarer Korruption.

In diesem Artikel wird der Versuch unternommen, die Gefahren aufzulisten, die das System durch die Detonation mehrerer Megatonnen TNT zum Einsturz bringen können. Die Finanzpresse hat oft darauf hingewiesen, dass den Derivaten eine zerstörerische Kraft innewohnt, die mit der vernichtenden Wirkung von Atomwaffen vergleichbar ist. Der Systemkollaps wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Er ist sogar längst überfällig. Um ihn zu verhindern haben die bedeutenden Zentralbanken in Kooperation mit einigen Finanzministerien ein umfangreiches globales Projekt gestartet. Das wichtigste Kontrollzentrum ist dabei das US-Finanzministerium mit seinem staatlichen Börsenstabilisierungsfonds.

Dieser Multimilliarden-Dollar-Fonds ist ein gut gehütetes Geheimnis. In den letzten Wochen hat er zugelassen, dass die Rendite der US-Staatsanleihen steigen, ohne dabei den heiligen US-Dollar selbst nach unten zu drücken. Diese ungewöhnliche Anomalie wurde von der schläfrigen Schoßhündchen-Finanzpresse kaum kommentiert. Das Motiv dahinter ist es, die Japaner nicht zu verärgern, denn die sind abgesehen von China die letzten, die noch US-amerikanische Schuldtitel im Wert von mehr als 1 Billion USD halten. Die Chinesen sind jedoch bereits dabei, ihre US-Treasuries abzustoßen und die Vereinigten Staaten können es sich nicht leisten, dass gleichzeitig auch Japan seine Anleihen verkauft.

Im Folgenden werden verschiedene, womöglich bereits brennende Lunten sowie die damit verbundenen Risiken und Auswirkungen beschrieben. Die Liste ist keineswegs vollständig, aber doch recht umfassend. Eine detaillierte Erörterung der einzelnen Gefahrenquellen ist in diesem Rahmen nicht möglich - diese Aufgabe übernimmt unser Newsletter, der Hat Trick Letter.


Zusammenbruch der Deutschen Bank

Das Scheitern der Deutschen Bank zieht sich mindestens schon seit einigen Jahren hin. Sie werden sich daran erinnern, dass das deutsche Kreditinstitut die US-Investmentbank Bankers Trust im Jahr 1998 widerwillig übernahm. Damit wurde es zum europäischen Vorposten für Unmengen an Bankenderivaten, die außerhalb der USA und frei von regulatorischen Zwängen verwaltet wurden. Der deutsche Bankengigant hat einen negativen Nettowert von etwa -1.000 Milliarden Dollar oder Euro - egal, welche Währungseinheit man verwenden möchte.

Mit diesem gigantischen Bankenmoloch werden alle Arten von Notlösungen, finanzieller Unterstützung, Liquiditätshilfen, falscher Buchführung und ausgemachten Lügen in Verbindung gebracht. Die Deutsche Bank hält ruinierte Schuldpapiere jeder nur erdenklichen Sorte und zudem einen ganzen Berg an Goldkontrakten, den China gern aufkaufen würde. Die New Yorker und Londoner Verbrecherbanken im Zentrum des Systems sind angreifbar. Wenn die Krise außer Kontrolle gerät, brechen die westlichen Banken zusammen und das letzte Stündlein des US-Dollars hat geschlagen.


Zinserhöhung in den USA

Der Federal Reserve wird es unter Umständen nicht gelingen, eine Anhebung des offiziellen Leitzinses zu vermeiden. Ignorieren Sie die falsche Erhöhung im Dezember 2015, bei der es sich eigentlich um ein gut verstecktes Reverse-Repo-Geschäft handelte. Dieses Ereignis erlaubte es den großen US-Banken mehr Kredite aufzunehmen. In den letzten Monaten sind die Rendite der US-Staatsanleihen allesamt gestiegen, auch die der Schuldpapiere mit kurzen Laufzeiten. Die langfristigen Anleihen könnten schon bald zu einem Zwischenfall an den Derivatemärkten führen, denn der Anleihen-Turm von Babel verkraftet die starken Bewegungen der letzten Zeit nicht.

Die Fed wird sich womöglich gezwungen sehen, den Leitzins ein klein wenig anzuheben, um zu verhindern, dass sich bei den kurzfristigen Staatsanleihen die ersten systemischen Risse zeigen. Doch auch die langfristigen Anleihen sind in Gefahr. Wenn die Zinserhöhung kommt, brechen die westlichen Banken zusammen und das letzte Stündlein des US-Dollars hat geschlagen.




Ablehnung des US-Dollars im Handelsverkehr

Die Vereinigten Staaten haben ihr massives Handelsdefizit von 500 Milliarden Dollar mit papiernen Schuldscheinen finanziert, mit wertlosen Schrottzertifikaten, die auch als US Treasury Bills bekannt sind. Die USA sind schon seit mehr als 20 Jahren ein Schmarotzer der Weltwirtschaft. Der Industrie des Landes fehlt es an kritischer Masse und die Rechnungen werden mit bedruckten Scheinen ohne inhärenten Wert beglichen. Die asiatischen Produzenten protestieren bereits lautstark.

Im letzten Jahr haben zahlreiche internationale Hersteller US-Dollar als Bezahlung abgelehnt. Bobcat Inc. (Gabelstapler und Bagger) ist nur das bekannteste Beispiel. Das Chaos an den internationalen Häfen wird in zu starkem Maße auf die Pleite der Reederei Hanjin Shipping zurückgeführt. In Wahrheit werden die kurzfristigen US-Staatsanleihen zum Teil als Zahlungsmittel nicht mehr akzeptiert, auch wenn dies immer wieder dementiert wird. Die nächste Hiobsbotschaft für die USA wird in diesem Zusammenhang das Ende des US-Dollars als globale Reservewährung sein.

Wenn die Ablehnung der Währung besser verstanden und öffentlich diskutiert wird, brechen die westlichen Banken zusammen und das letzte Stündlein des US-Dollars hat geschlagen.


Crash der US-Anleihe- und Derivatemärkte

Die Bankenderivate im Wert von insgesamt 700 Billionen US-Dollar sind ein System von Stützpfeilern, das, würde man es mit Sachverstand betrachten, jede Person mit einem Bankkonto vor Angst in den Wahnsinn treiben könnte. Diese zum größten Teil kreditfinanzierten Kontrakte sind der Klebstoff, der das Finanzsystem zusammenhält - bzw. in letzter Zeit wohl eher der Kaugummi. Die toxischen Finanzprodukte werden als Aktiva bezeichnet, während die Bankkonten Verbindlichkeiten darstellen, die einem Ausfallrisiko unterliegen und entsprechend der Bail-in-Verfahren konfisziert werden können.

Die Derivatemärkte verkraften keine großen Bewegungen bei den Anleiherenditen. Sie sind der Ort, an dem eine künstliche Nachfrage nach US-Treasuries geschaffen wird. Das Angebot an US-Schulden beläuft sich auf 1,0-1,4 Billionen Dollar jährlich, ohne dass es unter den Käufern echte Investoren gäbe. Die Tendenz zum Verkauf der US-Staatsanleihen in Asien setzt die Derivatemaschinerie großen Belastungen aus. Sie wird diesem Druck nicht standhalten können.

Der fröhliche Tanz der Derivate ist bald vorüber. Dann werden die Märkte den Blick freigeben auf das enorme Ponzi-System der US-Schulden, das mehr als 20 Billionen Dollar umfasst und dem bislang weder die nötige Aufmerksamkeit geschenkt noch die richtige Bedeutung zugemessen wurde. Wenn sich im Derivatekomplex tiefe Risse und offene Wunden zeigen, aus denen das Blut der Anleihemärkte fließt, brechen die westlichen Banken zusammen und das letzte Stündlein des US-Dollars hat geschlagen.


Kollaps der italienischen Banken und Austritt aus dem Euro

In Italien steht schon bald ein nationales Referendum an. Es scheint sich abzuzeichnen, dass Premierminister Renzi dabei des Feldes verwiesen wird und die italienischen Bürger sich für einen unabhängigeren, aufsässigeren Weg entscheiden. Renzis Widersacher haben ein gemeinsames Ziel: die Rettung der Banken und der Austritt aus der europäischen Gemeinschaftswährung, d. h. eine Rückkehr zur alten italienischen Lira.

Für den südeuropäischen Anleihemarkt wird das erstaunliche, verheerende Folgen haben, denn in allen PIGS-Staaten ist die Situation ähnlich. Auch die großen europäischen Banken, insbesondere in Frankreich und Deutschland, wird es bei einer solchen Entwicklung hart treffen. Wenn die Italiener der Europäischen Zentralbank und ihren Großbanken den Stinkefinger zeigen und sich weigern, ebenso geschröpft zu werden wie Griechenland, wird es auf dem ganzen Kontinent zu Tumulten kommen.

Ein Austritt aus der Eurozone muss auch einen Austritt aus der Europäischen Union bedeuten. EU-Spitzenpolitiker werden en masse ihr Amt niederlegen. Wenn Italien seine Banken rettet und den Euro abschafft, brechen die westlichen Banken zusammen und das letzte Stündlein des US-Dollars hat geschlagen.


Ansteckungsgefahr in Südeuropa

Griechenland könnte dem italienischen Beispiel schon bald folgen und aus dem Euro und vielleicht sogar aus der EU austreten. In Anbetracht des Erfolges, den die benachbarte Türkei mit ihrem Stabilitätskurs hat, könnte sich in Zukunft vielleicht auch Griechenland stärker Russland und China zuwenden. Die militärische Sicherheit, die Russland bietet, ist in Kombination mit der wirtschaftlichen Sicherheit, die China bietet, ein echter Anreiz.

Unter dem Dach der EU wurde Griechenland missbraucht und nun will das Land aus der Staatengemeinschaft flüchten. Auch Portugal könnte beim Zerfall der Europäischen Union noch eine bedeutende Rolle zukommen. Wenn sich die Krise ausbreitet und auf die anderen PIGS-Staaten übergreift, brechen die westlichen Banken zusammen und das letzte Stündlein des US-Dollars hat geschlagen.


Blutbad bei den europäischen Staatsanleihen

Seit mindestens drei Jahren unterstützt die EZB still, und seit Neustem nicht mehr besonders heimlich, den gesamten Markt für südeuropäische Staatsanleihen. Die Deutschen und die Bundesbank haben noch bis 2014 Protest eingelegt, sind mittlerweile aber still geworden. Die Deutschen hassen die Arroganz der EZB und hadern mit der ruinösen EU-Politik an sich. Doch die Europäische Zentralbank erhält ihre Mission und ihren Marschbefehl von einer faschistischen Elite.

Der Preis für die Absicherung italienischer Staatsschulden steigt rapide an - ein zuverlässiges Frühwarnsystem, das auch schon 2008 funktionierte, als die Credit Default Swaps von Lehman Brothers in die Höhe schossen. Die Presse ignorierte das Signal im Jahr 2007 und ignoriert es heute wieder. Die Machenschaften der EZB werden sich rächen und an den Anleihemärkten ein großes Leuchtfeuer entzünden. Mario Draghis anstößige Arroganz wird offenkundig werden und sein Papierschloss wird in Flammen aufgehen.



Die PIGS-Staaten werden ihre Zahlungsunfähigkeit erklären, und wenn ihre Schuldverschreibungen den Wert verlieren, werden zahlreiche europäische Großbanken ebenfalls untergehen. Zuerst wird es die Kreditinstitute der Peripherie treffen, doch die Krise wird sich auch auf Mitteleuropa ausweiten. Die Strangulierung des Repomarktes wird große Liquiditätsprobleme mit sich bringen. Wenn das Blutbad an den Anleihemärkten wirklich beginnt, wird die Schockwelle offenkundig sein. Die westlichen Banken werden zusammenbrechen und das letzte Stündlein des US-Dollars wird schlagen.

Open in new window

Arbitrage am Goldmarkt und das Ende der Papiermärkte

Seit die Shanghai Gold Exchange eröffnet und das Londoner Goldpreisfixing als enormer Betrug enttarnt wurde, steigt innerhalb des Goldmarktes der Arbitragedruck. Zwischen Ost und West wird ein verborgener Kampf geführt, manchmal heftig mit großen Kursunterschieden, manchmal gemäßigt mit kleinen Differenzen. Die Preisunterschiede liegen derzeit bei etwa 20-25 $ je Unze, doch das könnte sich ganz plötzlich ändern. Die Differenz wird sich wahrscheinlich bis auf mehrere hunderte Dollar erhöhen, zunächst schrittweise, später womöglich in großen Sprüngen.

Am Ende werden die Papiermärkte für Gold und Silber in Trümmern liegen. Zahlungskräftige Marktteilnehmer könnten in London günstig einkaufen und die Edelmetalle in Shanghai teuer weiterverkaufen und so dem verlogenen Markt den Garaus machen. Wenn bei der Arbitrage am Goldmarkt die Realität der tatsächlichen Bewegungen physischen Goldes mit der Fantasiewelt der Preisbildung an den Papiermärkten kollidiert, werden die westlichen Banken zusammenbrechen und das letzte Stündlein des US-Dollars wird schlagen.


Einführung einer goldgedeckten Währung im Osten

Es ist wirklich nur eine Frage der Zeit. Der US-Dollar verliert in der östlichen Hemisphäre bereits seit zwei Jahren zunehmend an Bedeutung, ein weiterer Prozess, den der Autor vorhergesagt hatte. Mit ihren Kriegen und Sanktionen haben die Vereinigten Staaten die gegen den Dollar gerichtete internationale Bewegung zusätzlich angespornt. Sowohl Russland als auch China werden in nicht allzu ferner Zukunft zeitgleich die Einführung goldgedeckter Währungen ankündigen und den wahren Umfang ihrer Goldreserven - wahrscheinlich mehrere Zehntausend Tonnen - bekannt geben.

Schon seit Jahren geht das Gerücht um, dass sich die russischen Goldbestände in Wirklichkeit auf mehr als 25.000 Tonnen und die chinesischen Goldbestände auf mehr als 30.000 Tonnen belaufen. Wenn die neuen, goldgedeckten Währungen angekündigt, eingeführt, im Handel sowie im Bankengeschäft verwendet und mit dem Toilettenpapier verglichen werden, das im Westen als Währung durchgeht, werden die westlichen Banken zusammenbrechen und das letzte Stündlein des US-Dollars wird schlagen.


Saudi-Arabien akzeptiert den Renminbi für Ölexporte

Dieses Ereignis ist eigentlich überfällig, aber den Saudis sind in zweierlei Hinsicht die Hände gebunden. Zum einen besitzen sie eine ganze Schiffsladung an US-Staatsanleihen und zum anderen sind sie für ihren heimtückischen Krieg im Jemen vom US-Militär und von amerikanischen Waffenlieferungen abhängig. Doch trotz dieser Zwänge muss Saudi-Arabien in die Zukunft blicken. Die Chinesen fordern das Recht ein, Öllieferungen in ihrer eigenen Währung Renminbi zu bezahlen.

Womöglich werden sie schon in naher Zukunft goldgedeckte Handelsnoten verwenden, eventuell zuerst am Ölmarkt. Das würde die de facto seit 42 Jahren bestehende Alleinherrschaft des US-Dollars am Ölmarkt beenden und das Schicksal des Petro-Dollars besiegeln. Der anschließende Einbruch der Rohölpreise hätte zur Folge, dass die jüngst von der OPEC beschlossene Förderbegrenzung wieder Geschichte wäre. Wenn Saudi-Arabien bekannt gibt, dass es für seine Öllieferungen an China auch Renminbi akzeptiert, brechen die westlichen Banken zusammen und das letzte Stündlein des US-Dollars hat geschlagen.


Andere Faktoren

Eine ganze Reihe anderer Faktoren könnte ebenfalls den beschriebenen Systemkollaps herbeiführen, doch die möglichen Gründe sind zu zahlreich, um sie alle aufzuführen. Eine Möglichkeit wäre die Auflösung der NATO, zu der es beispielsweise kommen könnte, weil ihre kriegstreiberischen Absichten öffentlich bekannt werden, oder weil die EU-Mitgliedsstaaten sich weigern, die Anordnungen des Oberbefehlshabers zu befolgen, der ihre nationale Souveränität mit Füßen tritt. Die NATO würde in diesem Fall eventuell irrelevant, was letztlich zum Abzug des US-Militärs aus Europa führen könnte, mit Ausnahme eines symbolischen Stützpunkts, z. B. in Deutschland.



Ein Sieg gegen den IS in Syrien und im Irak hätte womöglich zur Folge, dass die Zahl der sporadischen Terrorangriffe auf dem europäischen Kontinent sprunghaft ansteigt. In den USA dagegen könnte sich der wachsende Unmut der Bevölkerung in Kombination mit ethnischen Spannungen und politisch motivierter Gewalt zu größeren Unruhen ausweiten. Ein solches Szenario würde auch die Gefahr einer wirtschaftlichen Stagnation und weiterer ernstzunehmender Folgen bergen. Diese und andere Faktoren könnten die Flammen weiter schüren und die Welt ins Chaos stürzen, während die westlichen Banken zusammenbrechen und die letzte Stunde des US-Dollars schlägt.


Die Einführung der Gold Trade Notes

Goldgedeckte Handelsnoten - die Gold Trade Notes - könnten anschließend ins Blickfeld rücken, zunächst im Zusammenhang mit Rohstofflieferungen, dann mit Tauschvereinbarungen und schließlich als kurzfristige, goldgedeckte Anleihen, die die U.S. Treasury Bills ersetzen. Die Staatsanleihen kann man sich dann als weggeworfene Zeitung auf dem Boden oder auch als eine Art Dodo vorstellen. Die Gold Trade Notes können entweder zur Bezahlung von Warenlieferungen verwendet oder gegen T-Bills im Bestand der Handelspartner getauscht werden.

Angemerkt werden soll an dieser Stelle auch, dass man die vorbereitenden Maßnahmen für den globalen Währungsneustart nicht zum Nutzen der allgemeinen Öffentlichkeit bekannt machen wird. Dieser Umbruch stellt für die Elite eine hervorragende Investitionsgelegenheit dar, und die Elite ist nicht dafür bekannt, dass sie Profite gern teilt. Vielleicht wird der Neustart sogar schon in vollem Gange sein, bevor er als solcher erkannt wird. Der Autor selbst ist der Ansicht, dass einige entscheidende Faktoren für den Neustart bereits gegeben sind.

Der Autor schließt daraus, dass die Ablehnung des US-Dollars als Zahlungsmittel innerhalb des sich zusammenbrauenden Sturms unter Umständen bereits begonnen hat, ohne dass es dafür offensichtliche Anzeichen gäbe. Wenn auf höchster Ebene geheime Abkommen vorbereitet werden, ist es tatsächlich äußerst schwierig, alle Elemente und Faktoren zu identifizieren, und Spannungen gibt es überall.

Die Weigerung von Bobcat Inc., kurzfristige US-Anleihen in den Pazifikhäfen anzunehmen, ist eine eindeutige Angelegenheit. Für jeden solchen Fall, von dem wir erfahren, gibt es vermutlich zehn oder zwanzig, die noch nicht an die Öffentlichkeit gedrungen sind. Ich bin fest davon überzeugt, dass die asiatischen Bankensysteme die Treasury Bills nicht mehr wollen. Sie würden sie gern loswerden, statt noch größere Mengen an wertlosem Altpapier anzusammeln.

Die Folgen all des Gelddruckens im Rahmen der QE-Programme fallen nun endlich auf die USA zurück. Die Geldpolitik der Fed hat die insolventen Großbanken gerettet, aber Kapital vernichtet. Das Resultat dessen ist nun die globale Zurückweisung von US-Dollars, oder zumindest die ersten Anzeichen dafür. Die asiatischen Banken halten noch immer enorme Bestände an US-Anleihen. Sie werden nicht offen verkünden, dass sie diese nicht länger akzeptieren, sondern stattdessen hinter verschlossenen Türen für bessere Zahlungsbedingungen kämpfen und die Einführung der Gold Trade Notes vorantreiben. Der Tag wird kommen, so sicher wie die Morgendämmerung nach einer langen Nacht.


Der neue Müll-Dollar und der Goldstandard

Es ist davon auszugehen, dass die östlichen Staaten, die den Großteil der globalen Fertigungsindustrie beherbergen, kurzfristige US-Staatsanleihen eines Tages nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptieren werden. Die US-Regierung kann ihre eklatanten Verstöße und Betrügereien nicht dauerhaft an fünf verschiedenen Fronten fortsetzen. Dieses Verhalten führte dazu, dass die BRICS-Staaten und ihre Verbündeten die Entwicklung diverser nicht Dollar-basierter Plattformen mit dem Ziel vorantreiben, die amerikanische Währung zu verdrängen. Gleichzeitig werden erste Schritte zur Rückkehr zu einem Goldstandard unternommen.

Man wird einen neuen Müll-Dollar herausgeben, um die Fortsetzung der Importe in den Wirtschaftsraum der USA sicherzustellen. Dieser neue Dollar wird gleich bei Einführung um 30% abgewertet und im Laufe der Zeit werden weitere solcher Abwertungen folgen. Der neue Dollar wird der Prüfung durch die östlichen und alle anderen Staaten nicht standhalten und die US-Regierung wird sich gezwungen sehen, auf die Ablehnung ihrer Treasuries zu reagieren.

Die USA und ihr neuer Müll-Dollar müssen sich anpassen, um die Importe nicht zu gefährden und die zahlreichen kommenden Pattsituationen zu überwinden. Die Vereinigten Staaten befinden sich dann auf dem abschüssigen Weg hin zu einem Dritte-Welt-Land - eine Entwicklung, die der Autor bereits seit dem Fall von Lehman Brothers (oder eher seit der Ermordung durch JP Morgan und Goldman Sachs) vorhergesagt hat.

Die einzige Alternative für die US-Regierung stellt augenscheinlich das Leihen einer enormen Menge an physischem Gold (z. B. 10.000 Tonnen) von China dar, mit dessen Hilfe eine ordentliche, goldgedeckte Währung eingeführt werden könnte. Dies würde zwar den Weg für eine neue Welle der kommerziellen Kolonisierung bereiten, hätte aber auch die Rückkehr des Kapitalismus in die Vereinigten Staaten zur Folge. Der Preis dafür wären Angebotsengpässe innerhalb der US-Wirtschaft, aufgrund der enorm gesteigerten Exporte nach China.

Die Kolonisierung hat ohnehin längst begonnen und geheime Abkommen werden zuhauf geschlossen. Welche Vereinbarungen genau getroffen werden, um sicherzustellen, dass die USA über angemessene Goldreserven zur Deckung eines neuen legitimen US-Dollars verfügen, ist noch unklar. Gespräche auf höchster Ebene werden bereits geführt, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Nur die Eliten sind eingeweiht. Sollte es nicht gelingen, eine vertrauenswürdige, goldgedeckte Währung zu schaffen, würde das bedeuten, dass die Vereinigten Staaten gezwungen sind, den neuen Müll-Dollar einzuführen, eine illegitime, falsche Währungsattrappe, die wiederholt abgewertet würde.

Das Ergebnis dessen wäre ein enormer Anstieg der Inflation bzw. die Umkehr der jahrzehntelang exportierten Inflation. Die gesamte US-Wirtschaft würde dadurch in eine Abwärtsspirale aus steigenden Preisen, Engpässen und sozialen Unruhen geraten. Grund für den Preisanstieg wäre allerdings hauptsächlich die Währungskrise, nicht so sehr die monetäre Hyperinflation. Diese Geldschwemme in Billionenhöhe wurde erfolgreich umgelenkt.


© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com


Der Artikel wurde am 27.11.16 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.