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Gold: Neue Allzeithochs bald in greifbarer Nähe?

01.03.2017  |  Presse anonym

Gold scheint sich mit dem Ausbruch auf über 1.250 $ wieder mit neuer Energie für eine weitere Aufwärtsbewegung aufzuladen und bereitet womöglich einen Test des vorhergegangenen Hochs bei 1.360 $ vor. Auf den Ausbruch über die 1.250-$-Linie im Jahr 2016 und den anschließenden Anstieg auf rund 1.375 $ folgte ein Rücksetzer wie im Bilderbuch, bei dem die abwärts gerichtete Trendlinie noch einmal von oben getestet wurde. Der Goldkurs gab dieser Linie einen letzten "Abschiedskuss" und scheint nun bereit für neue Bewegungen.

Ein vergleichbarer Ausbruch aus dem langfristigen Abwärtstrend, inklusive Kursrücksetzer zurück zur oberen Trendlinie für einen "Abschiedskuss", ist an mehreren Metallmärkten deutlich zu erkennen. Es besteht also eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine baldige Aufwärtsbewegung.

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Die Entwicklung des Goldmarktes wird gestützt von einer starken Performance des Silberkurses. Der Ausbruch auf über 18 $ legt die Vermutung nahe, dass nun Bewegung in alle Metalle kommt. Den "Abschiedskuss"-Test hat Silber bereits erfolgreich bestanden und der Kurs kann jetzt auf 21 $ und höher klettern.

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Palladium und Platin machen ebenfalls einen sehr positiven Eindruck und insbesondere der Palladiumkurs entwickelt sich gut. Eine starke Preisbewegung könnte kurz bevorstehen. Als möglicher Auslöser kommen Probleme auf der Angebotsseite in Frage, denn mehr als 70% der weltweiten Palladiumproduktion stammen aus Russland. Bei Platin werden mehr als 70% in Südafrika gefördert.

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Kupfer ist mit einem sehr starken Preisschwung bereits nach oben ausgebrochen. Kurzfristig besteht deutliches Aufwärtspotential. Das langfristige Kursziel liegt oberhalb von 5 $ je Pfund.

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Auf all diese Punkte haben wir in unserem Newsletter Dawes Points schon seit einiger Zeit hingewiesen. Sie deuten auf eine angespannte Marktlage hin, bei der eine robuste Nachfrage auf ein eingeschränktes Angebot trifft. Auch die Lagerbestände der Londoner Metallbörse LME sind noch immer auf einem kritischen, niedrigen Niveau.



Das negative Sentiment, welches über die Terminmärkte zum Ausdruck kommt, übt zwar einen gewissen Abwärtsdruck auf die Preise aus, aber dadurch sind die Metalle für ihre natürlichen Käufer nur günstiger geworden. Wenn die Marktstimmung wieder umschlägt, werden die Trader einen substantiellen Teil ihrer Short-Positionen eindecken und die anschließenden Käufe werden die Kurse der meisten Metalle nach oben katapultieren.

Silber und Kupfer geben gegenüber Gold aktuell wichtige Kaufsignale. Sowohl das Silber/Gold-Verhältnis als auch das Kupfer/Gold-Verhältnis sind aus ihren langfristigen Abwärtstrends ausgebrochen und haben der Trendlinie einen letzten Abschiedskuss gegeben bzw. sind gerade dabei, das zu tun.

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Die allgemeinen Rohstoffmärkte befinden sich im Prozess der Bodenbildung und eine große, neue Rally ist bereits im Entstehen. Die Kurse könnten auf kurze Sicht zwar von saisonalen Faktoren beeinflusst werden, doch schon bald wird der kraftvolle Aufschwung nicht mehr zu stoppen sein.

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Die Goldnachfrage ist in meinen Augen noch immer hauptsächlich von der unerschöpflichen Nachfrage in Asien und im Nahen Osten geprägt. Zudem springen nun auch 900 Millionen Menschen in Afrika nach und nach auf den Zug auf. Infolgedessen spannt sich die Lage an den westlichen Märkten an. Die unerschütterliche asiatische Nachfrage absorbiert das locker sitzende Gold aus den schwachen Händen.

Der wachsende Wohlstand dieser Regionen und der steigende Anteil, den ihr Bruttoinlandsprodukt am Bruttoweltprodukt hat, ist wichtig, um die Nachfragedynamik am Goldmarkt zu verstehen. China ist selbstverständlich einen riesige Wirtschaftsmacht und Indien ist der Schlüsselmarkt, aber zusammengenommen sind die ASEAN-Staaten wohlhabender als Indien. Auch in Afrika geht es aufwärts und bessere Preise für Gold, Kupfer, Öl und andere Rohstoffe werden das Wachstum dort zusätzlich beschleunigen.

Wie die folgenden beiden Charts zeigen, gewinnen die genannten Regionen zunehmend an Bedeutung, ganz gleich, ob man das globale Vermögen oder die Weltbevölkerung betrachtet. Der Anteil von China, Indien, den ASEAN-Staaten und Afrika südlich der Sahara am Bruttoweltprodukt liegt bei 39%, der Anteil an der Weltbevölkerung bei 58% - Tendenz in beiden Fällen steigend.

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Die Zeit seit den 1990er Jahren ist für die Wirtschaftsgeschichte von großer Bedeutung, denn sie bringt erstmals einen steigenden Lebensstandard für große Teile der Weltbevölkerung mit sich. Zuerst konnten die 400 Millionen Einwohner der ASEAN (650-700 Millionen nach Beitritt von Vietnam und Myanmar) vom steigenden Bruttoinlandsprodukt profitieren, dann fast 1.400 Millionen Chinesen und heute 1.300 Millionen Inder und 900 Millionen Afrikaner. Egal, ob Wirtschaftswachstum oder Bevölkerung - in den Ländern und Regionen, in denen die Menschen nach einem besseren Lebensstandard streben, steigen die Zahlen noch immer an.

Auch in den Vereinigten Staaten scheint die Wirtschaft robust und die Lage verbessert sich weiter. Die üblichen, oft angesprochenen Probleme in Bezug auf globale Verschuldung, Inflation, den Wert des US-Dollars, die Anleihekurse und den Kollaps des Bankensystem sind natürlich nicht aus der Welt und werden uns eines Tages einholen - noch ist es allerdings nicht soweit.

Vor diesem Hintergrund ist ein steigendes Zinsniveau in den USA unvermeidlich. Das ist bullisch für Gold und negativ für die US-Staatsanleihen und den Dollar.



Die Charts der Federal Reserve Bank in St. Louis zeigen zudem, dass die Inflation in den USA gemessen am Verbraucherpreisindex wieder steigt und die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes zunimmt.

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Die Maßnahmen von Präsident Trump sind durchaus interessant, aber unberechenbar. Das Gleiche gilt auch für die Reaktionen des ausufernden Konglomerates aus verschiedenen Interessengruppen, die allesamt auf staatliche Gelder angewiesen sind. Diese werden bei den derzeitigen Niedrigzinsen über die Anleihemärkte finanziert, doch mit steigendem Zinsniveau wird auch die durch das billige Geld bedingte Großzügigkeit des öffentlichen Sektors an ihre Grenzen stoßen. Die Lobbyisten der Interessenverbände liefern zunächst allerdings ein erbittertes Rückzugsgefecht.

Welche Auswirkungen die US-Politik letztlich auf den Goldmarkt haben wird, ist schwer abzuschätzen. Wie wird sie die Anleihemärkte beeinflussen und in welche Richtung wird sich der Dollarkurs folglich entwickeln? Bei den langfristigen Staatsanleihen war im Allgemeinen mit einer Erholungsrally gerechnet worden, nachdem diese überverkauft waren, doch dazu ist es noch nicht gekommen. Sowohl die US-Anleihen als auch die Währung könnten sich vorerst also weiterhin schwach entwickeln.

Eine baldige Rally des Goldkurses und ein Testen der 1.360-$-Linie hätte wahrscheinlich einen Rücksetzer zur Folge, der etwa einen Monat andauern könnte. In der zweiten Jahreshälfte wäre anschließend eine sehr starke Performance möglich. Sollte es dem Kurs gelingen, auf über 1.360 $ und 1.400 $ zu steigen, wäre ein Test der 1.550-$-Marke wahrscheinlich. Darüber hinaus liegt ein wichtiges Preisniveau bei 1.750 $. Wenn dieses erreicht ist, rückt das im September 2011 verzeichnete Allzeithoch von 1.923 $ in greifbare Nähe.

Oberhalb des bisherigen Rekordhochs lassen sich kaum Preisprognosen treffen. Wenn die genannten Linien durchbrochen werden, könnte jedoch jeweils eine relativ steile Auswärtsbewegung folgen. Der Kampf zwischen Käufern und Verkäufern wird nun schon seit vier Jahren ohne Unterlass geführt und der Goldpreis war währenddessen größtenteils in einer engen Preisspanne mit einem Spielraum von 250-300 $ gefangen. D

ie Auflösung dieses Kampfes und der Sieg einer Seite sollte eine starke Preisbewegung zu ihren Gunsten auslösen. Die derzeitige Marktlage lässt vermuten, dass es soweit sein könnte, wenn die 1.360-$-Linie nach oben durchbrochen wird. Ich stehe jedenfalls auf der Seite der Bullen!

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Die Aktien der Goldunternehmen machen einen stabilen Eindruck und der Philadelphia Gold and Silver Index XAU verzeichnet nach einem gesunden Rücksetzer nun wieder Gewinne.

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Der VanEck Gold Miners ETF GDX verzeichnet zur Zeit große Kapitalzuflüsse. Die Goldaktien werden sich voraussichtlich noch eine ganze Zeit lang besser entwickeln als der Goldkurs selbst.

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Auch im Vergleich zu den breiteren Aktienmärkten ist im Goldminensektor mit höheren Kursgewinnen zu rechnen. Gegenüber den allgemeinen Aktienkursen könnten die Goldunternehmen in den nächsten zwei Jahren bis zu 300% zulegen.

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Für die Besitzer von Unternehmensanteilen im Gold- und im Rohstoffsektor sind das alles gute Nachrichten.


© Barry Dawes
Martin Place Securities


Der Artikel wurde am 28. Februar 2017 auf www.abnnewswire.net veröffentlicht und in Auszügen exklusiv für GoldSeiten übersetzt.