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Gold: Konsolidierung oder finaler Sommerschlussverkauf

20.06.2017  |  Florian Grummes

1. Gold in USD

Rückblick:

Entgegen meiner primären Erwartung einer überschaubaren Erholung präsentierte sich der Goldpreis in den letzten fünf Wochen doch deutlich stärker und konnte so erneut bis an die Marke von 1.295 USD vordringen. Hier kam es in der vorletzten Handelswoche jedoch erneut zu einem Rücksetzer, so dass die sechsjährige Abwärtstrendlinie letztlich noch immer nicht überwunden werden konnte. Gleichzeitig hat sich mit diesem Kursgeschehen ein potentielles Doppeltop bei 1.295 USD etabliert.

Während der Silberpreis sowie die meisten Minenaktien nach wie vor eher schwach sind bzw. weiterhin konsolidieren, bleibt der Goldpreis latent bullisch und sitzt knapp oberhalb seiner 200-Tagelinie und hat die entscheidende Abwärtstrendlinie nicht aus den Augen verloren.


Gold in USD Monatschart:

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Noch immer steckt der Goldpreis im großen Bild in einem riesigen symmetrischen Dreieck. Dessen Oberkante, also die Abwärtstrendlinie seit dem Herbst 2011, wurde in den letzten zwei Monaten mehrmals von den Bullen attackiert. Ähnlich wie im vergangenen Sommer gelang dem Goldpreis bisher aber nicht der Durchbruch.

Letztlich weicht jede weitere Attacke diese Abwärtstrendlinie zunehmend auf, so dass die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs nach oben mittlerweile fast täglich ansteigt.

Sowohl der MACD-Indikator als auch die Stochastik überzeugen mit Kaufsignalen und unterstützen den grundsätzlich leicht bullischen Charakter.

Sollte der Goldpreis in diesen Wochen doch noch einmal durchatmen, findet sich auf dem Monatschart erst im Bereich um ca. 1.140 - 1.180 USD eine wirklich starke Unterstützung. Hier verläuft die große, über zehn Jahre alte Aufwärtstrendlinie. Darunter darf der Goldpreis jetzt auf gar keinen Fall mehr rutschen, denn dann müssten wir alle bullischen Szenarien ad acta legen. Insofern liefert uns diese Information ein klares "worst case" - Szenario sowie eine Handlungsanweisung zum Ausstieg, sollte es unerwarteterweise doch zu Goldpreisen unterhalb von 1.140 USD kommen.

In der Summe hat sich der Monatschart ohne Zweifel das Prädikat „vorsichtig bullisch“ verdient. Kommt es zum Ausbruch über die Abwärtstrendlinie dürfte die nachfolgende Rally schnell bis an die Hochs vom letzten Sommer im Bereich um 1.375 USD sowie bis zum oberen Bollinger Band (1.388 USD) vordringen.


Gold in USD Wochenchart:

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Auf dem arithmetischen Wochenchart werden die erneuten Attacken auf die Abwärtstrendlinie sowie die Widerstandszone 1.300 - 1.310 USD noch besser sichtbar. Auch wenn der Durchbruch noch nicht gelungen ist und sich unter Umstände auch noch bis zum Spätsommer verzögern könnte, ist das Setup hier ebenfalls zunehmend bullisch.

Während das Kaufsignal beim MACD-Indikator seit Januar ungehindert nach oben läuft, hat die Stochastik zumindest ansatzweise erneut die überkaufte Zone erreicht. Damit liefert der Momentum-Oszillator das einzige Wehrmutströpfchen auf dem Wochenchart. Wie wir alle wissen kann die Stochastik natürlich noch deutlich stärker in ihre überkaufte Zone vordringen und schließlich sogar in den superbullischen „eingebetteten“ Status konvertieren.

Für die erwartete mehrmonatige Ausbruchsrally ist eine überkaufte Stochastik aber keine günstige Ausgangslage. Lieber wäre mir hier eine überverkaufte Lage ähnlich wie im letzten Dezember. Dann kann der Goldpreis über Monate hinweg ansteigen. Gleichzeitig gilt aber natürlich auch, dass ein voll beladener Bullenzug nur schwer zu stoppen ist. Insofern dürfen wir hier nicht zu perfektionistisch an die Sachen herangehen, sondern müssen nehmen was uns der Goldmarkt gibt.

Klar ist jedenfalls, dass die Zone 1.285 - 1.310 USD mit Widerständen gespickt ist. Gleichzeitig wird ein nachhaltiger Ausbruch über 1.310 USD eine enorme Dynamik am Markt entfachen. Auf der Unterseite liefert das steigende untere Bollinger Band (1.203 USD) erst um 1.200 USD Unterstützung und liegt damit bereits deutlich über dem altbekannten Dreh- und Angelpunkt 1.180 USD. Die Verbindungslinie der beiden Tiefs vom Dezember 2015 und Dezember 2016 verläuft eine weitere Etage tiefer um 1.160 USD. Insofern hätten die Bären enorm viel Arbeit vor sich, sollten sie das "vorsichtig bullische" Setup doch noch zu ihren Gunsten drehen wollen.

Summa summarum bleibt der Wochenchart vielversprechend und lässt derzeit keine Argumente erkennen, die gegen einen baldige Ausbruch nach oben sprechen.




Gold in USD Tageschart:

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Ansatzweise konnte der Goldpreis auf seinem logarithmischen Tageschart vor zwei Wochen bereits die große Abwärtstrendlinie überwinden. Letztlich kam es aber doch zu einem erneuten Rückfall, so dass sich der Goldpreis in diesen Tagen im Bereich um 1.250 USD auf der Suche nach einer tragfähigen Unterstützung wiederfindet.

In meinen Augen kommt jetzt der 200-Tagelinie (1.243 USD) eine entscheidende Rolle zu. Zwar kann dieser wichtige Durchschnitt noch nicht ansteigen, die Linie hat sich aber deutlich verflacht und sollte jetzt eine sehr solide Unterstützung liefern. Zusammen mit dem unteren Bollinger Band (1.244 USD) sowie der Aufwärtstrendlinie über die letzten Monate haben die Bullen um 1.240 USD also Beton angerührt. Insofern stehen die Chancen recht gut, dass der Goldpreis kurzfristig zwar noch bis ca. 1.240 USD (max. 1.235 USD) fällt, sich dann aber erneut in Richtung 1.290 USD aufschwingen kann.

Im weiteren Verlauf dieses Sommers sollte die 200-Tagelinie dann als Sprungbrett fungieren. Im Juli wäre ein nochmaliger abschließender Test der 200-Tagelinie denkbar, bevor die Bullen dann endlich das Dreieck nach oben aufbrechen müssten.

Kann der Goldpreis hingegen die 200-Tagelinie jetzt nicht halten, dürfte es nochmal richtig ungemütlich werden. In diesem eher unwahrscheinlichen Fall wären Kurse im Bereich um 1.200 USD ohne weiteres denkbar.

Zusammengefasst ergeben sich daher auf Sicht der kommenden Wochen zwei Hauptszenarien:

1. Konsolidierung zwischen 1.240 und 1.295 USD mit der 200-Tagelinie als finalem Sprungbrett und in der Folge der erfolgreiche Ausbruch aus dem Dreieck nach oben (Wahrscheinlichkeit 85%).

2. Tiefer Sommerschlussverkauf mit Kurse im Bereich um 1.200 USD, wodurch der Ausbruch aus dem Dreieck erneut verzögert werden könnte (Wahrscheinlichkeit 15%).

Insgesamt ist der Tageschart aufgrund der leicht überverkauften Stochastik "vorsichtig bullisch". Ein Tagesschlusskurs oberhalb von 1.300 USD zementiert den Ausbruch und bringt den Startschuss für die langerwartete Rally in Richtung 1.500 USD.


2. Gold/Silber-Ratio:

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Das Gold/Silber-Ratio schockierte Mitte Mai mit dem Ausbruch aus dem monatelangen Konsolidierungsdreieck. Seitdem kam es zu einem ersten logischen Anstieg bis auf 75,69 Punkte, gefolgt von einem Rücksetzer, auf den nun ein weiterer Anstieg angerollt ist. Die Befürchtung, dass das Ratio nun das aus der Dreiecksformation entstandene Kursziel bei 81 - 82 Punkten anpeilt, ist damit nicht vom Tisch, sondern hat sich leicht verstärkt. Sollte es dazu kommen, dürften sowohl Gold als auch insbesondere Silber in den kommenden Wochen tiefer korrigieren, als sich das derzeit viele vorstellen können. Insgesamt sendet das Gold/Silber-Ratio damit weiterhin ein ernstzunehmendes Warnsignal.


3. CoT-Report:

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Die kommerzielle Netto-Shortposition am Terminmarkt ist in den letzten Wochen parallel mit den Kurssteigerungen beim Goldpreis ebenfalls angestiegen. Derzeit haben die Profis 203.611 Kontrakte leerverkauft. Damit ist ihre Positionierung zwar (noch) nicht wirklich bedrohlich, ein antizyklisches Kaufsignal liegt aber sicherlich nicht vor. Eher muss man von einer leicht rötlichen Ampel sprechen.

Aus der Vergangenheit wissen wir aber, dass diese Shortposition durchaus noch in ganz andere Sphären anwachsen kann. So waren die Profis beispielsweise im letzten Sommer bei einem Goldpreis von 1.356 USD mit 340.207 leerverkauften Kontrakten sehr viel stärker auf der Shortseite engagiert. Letztlich lagen sie damit richtig, denn es folgte ab dem August eine heftige Korrektur, die den Preis für eine Feinunze um knapp 250 USD nach unten rutschen ließ.

Insgesamt liefert der CoT-Report sowohl für den Goldpreis als auch für den Silberpreis noch immer ein Verkaufssignal. Eine antizyklisch günstige Engstelle liegt derzeit definitiv nicht vor.




4. Sentiment:

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Die Sentimentanalyse fördert wie so oft in den letzten Wochen ein gemischtes Stimmungsbild zu Tage.

Einerseits meldet der Börsendienst www.sentimentrader.com eher ausgeglichene Werte für Gold und Silber. Für den Silber-ETF hingegen liegt schon ein antizyklisches Kaufsignal vor, während auf der anderen Seite für die Junior Minen (GDXJ) und auch minimal für den Euro zu viel Optimismus gemessen wird.

Die wöchentliche Kitco-Goldumfrage wiederum liefert eine leicht bärische Erwartungshaltung der Profis sowie eine deutlich bärische Mehrheit unter den Amateuren.

Insgesamt dürfte also ein eher neutrales bis minimal bullisches Setup vorliegen, wobei die Kitco-Goldumfrage für eine in Kürze startende Erholung spricht. Echte Antizykliker müssen derzeit allerdings (mal wieder) gedulden.


5. Saisonalität:

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Saisonal betrachtet steht der Goldmarkt kurz vor dem Ende der schwächsten Periode des Jahres. Im Durchschnitt der letzten 40 Jahre ging es für den Goldpreis meist ab Anfang Juli schrittweise nach oben, bevor dann im August und September häufig fulminante Anstieg zu beobachten waren.

Natürlich muss sich der Goldpreis nicht an dieses saisonale Muster halten, außer Acht lassen sollte man es aber keineswegs.


6. Gold in EUR

Rückblick:

In Euro gerechnet geriet der Goldpreis seit dem Hochpunkt bei 1.220 EUR am 17. April gehörig unter die Räder. Ohne jegliche Gegenwehr rutschten die Kurse bis auf 1.108 EUR in die Tiefe. Im Anschluss war zunächst eine überschaubare Erholung bis auf 1.151 EUR zu beobachten.

In den letzten zwei Wochen haben die Bären aber wieder die Kontrolle übernommen, so dass der Goldpreis mit aktuell 1.117 EUR nur noch knapp oberhalb seiner Jahrestiefststände im Bereich um 1.098 - 1.105 EUR notiert.




Gold in EUR Wochenchart:

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Seit dem Hoch im letzten Juli bei 1.243 EUR steckt der Goldpreis auf Eurobasis in einer langgezogenen und mehrmonatigen Konsolidierung. Dabei stehen leicht tiefere Hochs etwas höheren Tiefs gegenüber, so dass der Preis für eine Feinunze letztlich grob gesagt zwischen 1.220 und 1.100 EUR seitwärts pendelt. Momentan befindet sich das Preisgeschehen eher am unteren Ende dieser Handelsspanne.

Charttechnisch bewegt sich der Euro-Goldpreis zudem bereits seit Anfang 2014 in einem recht flachen Aufwärtstrendkanal. Insofern kann die gesamte Bewegung der letzten elf Monate mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit als Korrektur auf die vorangegangene dynamische Aufwärtsbewegung aus dem ersten Halbjahr 2016 verstanden werden.

Derzeit sieht es so aus, als ob die Unterstützungszone um 1.080 - 1.100 EUR halten wird, denn die Stochastik hat kürzlich in der überverkauften Zone nach oben gedreht. Gleichzeitig sind RSI und MACD eher neutral einzustufen.

Alternativ muss der Goldpreis in Euro "quasi als Abschluss" nochmals die seit Anfang 2014 entstandene Aufwärtstrendlinie testen, welche momentan im Bereich um 1.040 EUR verläuft. Oder aber es benötigt einfach noch mehr Zeit bis diese Aufwärtstrendlinie in die genannte Unterstützungszone 1.080 - 1.100 EUR vorgestoßen ist.

Auf der Oberseite müssen die Bullen jedenfalls die Widerstandszone um 1.165 EUR aus dem Weg räumen, um das Chartbild wieder zu ihren Gunsten drehen zu können. Wirklich bullisch wird es erst mit einem Anstieg über die Abwärtstrendlinie bei 1.210 EUR.

Summa summarum liefert die Bewertung des Wochencharts eine „neutrale“ Einschätzung.


Gold in EUR Tageschart:

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Auf dem Tageschart läuft der Goldpreis seit Anfang Mai unterhalb seiner 50-Tagelinie (1.148 EUR) als auch unterhalb seiner 200-Tagelinie (1.146 EUR). Bislang gelang den Bullen keine wirklich zählbare Antwort auf den scharfen Abverkauf im April.

Positiv ist allerdings die leicht überkaufte Stochastik. Beim MACD hingegen bahnt sich ein neues Verkaufssignal an, während der RSI neutral ist.

Da bis zur Verbindungslinie der letzten beiden Tiefs momentan nicht mehr viel fehlt und hier ebenfalls das untere Bollinger Band (1.113 EUR) verläuft, sind Kurse deutlich unterhalb von 1.110 EUR derzeit eher unwahrscheinlich.

Können sich die Bullen in den nächsten Tagen zurückmelden, wäre ein Anstieg bis zur 200-Tagelinie (1.146 EUR) denkbar. Da dieser wichtige Durchschnitt aktuell aber leicht nach unten driftet, wird die Konsolidierung insgesamt wohl noch mehr Zeit benötigen.

In der Summe muss der Tageschart mit "neutral" bewertet werden. Dennoch ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt für Edelmetallkäufe, denn neben der leicht überverkauften Lage dreht in Kürze die Saisonalität. Insofern sollte man im laufenden Sommerschlussverkauf unbedingt beherzt zugreifen.


Handelsempfehlung:

Das zuletzt genannte Nachkauflimit bei 1.120 EUR konnte für günstige Zukäufe genutzt werden. Das zweite Nachkauflimit bei 1.095 EUR wurde bislang verfehlt. Angesichts der leicht überverkauften Lage sowohl auf dem Wochen- als auch auf dem Tageschart machen Zukäufe unter 1.120 EUR und 1.095 EUR weiterhin Sinn.




7. Euro & US-Dollar

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Die Europäische Gemeinschaftswährung konnte sich seit Jahresbeginn mittlerweile doch recht deutlich gegen den US-Dollar erholen. Die fast siebenmonatige Aufwärtsbewegung führte den Euro von 1,0341 USD bis auf 1,1296 USD nach oben. Insbesondere der Ausbruch über die ehemalige Widerstandszone 1,08 - 1,085 USD sorgte erwartungsgemäß für eine dynamische Rally. Das Kursziel aus der SKS-Formation wurde mit 1,1296 USD grob erreicht.

Nun ist der US-Dollar wohl am Zuge und müsste sich nach der monatelangen Durststrecke zumindest vorübergehend zurückmelden bzw. etwas erholen. Mögliche Kursziele, sobald die Unterstützung um 1,1150 USD nachhaltig unterschritten wird, sind die 50-Tagelinie (1.0991 USD) und die Zone um 1,0950 USD.

Angesichts der deutlich ausgeweiteten kommerziellen Shortposition am Terminmarkt (89.928 leerverkaufte Kontrakte auf den Euro), ist man derzeit jedenfalls gut beraten, nicht blind auf einen weiter schwachen Dollar zu setzen. In den letzten knapp sieben Monate hat sich hier doch einiges an Korrekturpotential aufgebaut. Sollte es zu einer wie auch immer gearteten Gegenbewegung beim Euro/US-Dollar in den nächsten Wochen kommen, wird wohl auch der Goldpreis nochmals unter Druck geraten.

Gleichzeitig muss man aber auch anerkennen, dass sich der Euro auf dem Tageschart zuletzt mit einer Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau der überkauften Lage entledigen konnte. So ist die Stochastik schon fast bis in die überverkaufte Zone zurückgefallen und lässt damit kurzfristig nur noch ein überschaubares Abwärtspotential erkennen. Darüberhinaus hat der Euro aktuell auf der Oberkante des alten Aufwärtstrendkanals aufgesetzt. Zudem liefert bereits die Zone um 1,1150 USD eine erste Unterstützung.

Insgesamt bewerte ich den Euro derzeit mit "abnehmend bullisch".


8. Goldminen GDX

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Die Minenaktien, und damit stellvertretend der GDX (Market Vektor Goldminers ETF), enttäuschen seit Anfang Februar, denn sie konnten mit der positiven Entwicklung beim Goldpreis keineswegs mithalten. Als Hauptgrund muss wohl die Neugewichtung und Umstrukturierung beim GDX bzw. bei seinem kleinen Bruder GDXJ (Market Vektor Junior Goldminers ETF) angeführt werden. Offensichtlich war vor allem zu viel Geld in den Junior ETF geflossen, so dass dieser das Marktbild mit seinen Käufen und Positionen stark verzerrte. Der Prozess der Neugewichtung kann laut Rick Rule durchaus noch 12-18 Monate dauern, hat aber schon jetzt zu einigen hochinteressanten Schnäppchen bzw. Chancen im gesamten Gold- und Silberminenspektrum geführt.

Charttechnisch läuft der GDX seit dem letzten Sommer in ein großes Dreieck und müsste hier in Kürze die finale Entscheidung suchen. Aufgrund der stark überverkauften Stochastik stehen die Chancen für einen bullischen Ausbruch nach oben sehr gut. Allerdings fallen die beiden wichtigen Durchschnitte, die 50-Tagelinie (22,82 USD) als auch die 200-Tagelinie (23,18 USD) aktuell noch leicht, so dass sie in dieser Form noch kein wirklich starkes Fundament für eine neue Aufwärtswelle bieten können.

Nach unten ist der GDX mit der Aufwärtstrendlinie (22,00 USD) sowie der breiten Unterstützungszone um 21,00 - 22,00 USD gut abgesichert. Auf der Oberseite müsste der Ausbruch aus dem Dreieck zu einem zügigen Anstieg in Richtung 26,00 USD führen.

Zusammengefasst läuft der GDX immer weiter in die Spitze des Dreiecks hinein. Grundsätzlich ergibt dies bis zum Ausbruch eine "neutrale" Bewertung. Die extrem überverkaufte Stochastik rechtfertigt aber eine „zunehmend bullische“ Einschätzung. Wer den Trend im Rücken haben möchte, muss jetzt noch das nachhaltige Ausbruchsignal abwarten. Echte Antizykliker hingegen sollten sich jetzt positionieren.


9. Zusammenfassung & Konklusion

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Nach wie vor steckt der Goldpreis in seinem großen Dreieck. Vor wenigen Wochen kam es zu einem erneuten Fehlausbruch und somit zum aktuell laufenden Rücksetzer.

Auf der Unterseite sollte die 200-Tagelinie jetzt aber halten und damit bereits in diesen Tagen eine gute Einstiegschance um 1.240 USD liefern. Am Wahrscheinlichsten ist eine Fortsetzung der Konsolidierung zwischen 1.240 und 1.295 USD in den kommenden Wochen. Bis Mitte/Ende Juli spätestens aber bis Mitte August müsste dann ein letzter Rücksetzer auf die dann steigende 200-Tagelinie das Sprungbrett für den nachhaltigen Ausbruch aus dem Dreieck und den Startschuss für die Rally in Richtung 1.500 USD liefern.

Gold in Euro ist schon jetzt sehr günstig und ein klarer Kauf. Ebenso die Minenaktien. Einzig eine deutlichere Erholung beim US-Dollar könnte nochmals für eine vorübergehende Verzögerung sorgen.


© Florian Grummes
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Quelle: pro aurum Goldedition vom 19.06.2017
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