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Gold: Dieser tiefe Sommerschlussverkauf legt das Fundament

06.07.2017  |  Florian Grummes

1. Gold in USD

Rückblick:

Seit Anfang Juni vollzieht der Goldpreis ausgehend von 1.295 USD einen Rücksetzer, welcher mit dem klaren und nachhaltigen Rutsch unter die Marke von 1.240 USD am letzten Montag erstmals etwas dramatischere Züge annimmt. Die 200-Tagelinie hat wider Erwarten also nicht gehalten, womit die Wahrscheinlichkeit für einen tieferen Sommerschlussverkauf deutlich gestiegen ist.

Anmerkung: Aufgrund des "Independence Day 2017" fand am Dienstag kein Handel in den USA statt, so dass die Charts von www.stockcharts.com auf dem Stand vom letzten Montag sind.


Gold in USD Monatschart:

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Ungeachtet der kurzfristigen Dramatik steckt der Goldpreis übergeordnet nach wie vor in einem riesigen symmetrischen Dreieck und läuft weiter in dessen Spitze hinein. Auf der Oberseite benötigen die Bullen derzeit einen Kursanstieg über die Marke von ca. 1.265 USD um das Dreieck nach oben aufzusprengen. Auf der Unterseite hingegen hätten sich allerspätestens bei einem Schlusskurs unterhalb von 1.120 USD die Bären durchgesetzt.

Aber bereits die Verbindungslinie der letzten beiden Dezembertiefs verläuft bei ca. 1.165 USD und sollte idealerweise nicht mehr unterschritten werden. Somit hat der Goldpreis derzeit ein knapp 100 USD großes Spielfeld, in dem er auf Sicht der nächsten Monate noch hin und her laufen könnte, ohne dass es zu einem übergeordneten Richtungsentscheid kommen würde. Theoretisch kann der Goldpreis also durchaus noch bis in den Herbst hinein innerhalb des Dreiecks hin- und herlaufen bzw. weiter konsolidieren.

Positiv bleibt die Tatsache, dass der Goldpreis die sechsjährige Abwärtstrendlinie nach wie vor nicht aus den Augen verloren hat. Momentan fehlen lediglich knapp 40 USD bzw. 3,3% bis dorthin.

Angesichts der zweiten roten Monatskerze in Folge hat der Stochastik-Oszillator wieder nach unten gedreht und damit ein neuerliches Verkaufssignal geliefert. Der MACD-Indikator hingegen kann sich aktuell noch halten. Hier fehlt aber nicht mehr viel für einen Signalwechsel.

In der Summe bleibt die Bewertung des Monatscharts bei "neutral". Offensichtlich müssen wir uns einfach gedulden bis es ein klares Ausbruchssignal aus dem Dreieck gibt.


Gold in USD Wochenchart:

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Auf dem arithmetischen Wochenchart ist der Goldpreis zu Wochenbeginn eine kleine Etage tiefer gerutscht. Charttechnisch ist damit noch nichts zerstört worden. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit für einen fortgesetzten Rückfall bis an das untere Bollinger Band (1.205 USD) doch deutlich angestiegen, denn außer dem Mai-Tief bei 1.214 USD gibt es auf dem Weg nach unten jetzt keine größeren Unterstützungen mehr.

Sollten die Marken 1.215/1.220 USD sowie 1.205 USD keinen Halt bieten, kommt die altbekannte Unterstützungszone um 1.180 USD zusammen mit der Aufwärtstrendlinie bei 1.165 USD wieder ins Spiel. Ein Rückfall bis dorthin ist momentan nicht das wahrscheinlichste Szenario, ausgeschlossen wäre ein tiefer Ausverkauf aber nach wie vor nicht. In jedem Fall hätten die Bären enorm viel Arbeit vor sich, um den Goldpreis bis in diese Gefilde zu drücken. Bislang sind sie unterm Strich nur sehr zäh und langsam vorangekommen.

Positiv ist die klar überverkaufte Stochastik auf dem Wochenchart. Der Oszillator ist langsam aber sicher hervorragend für ein starkes zweites Halbjahr positioniert. Der MACD-Indikator hingegen hat ein Verkaufssignal aktiviert, welches bislang jedoch wenig dynamisch verläuft und somit auch relativ schnell wieder drehen könnte.

Summa summarum muss auch der Wochenchart momentan mit "neutral" bewertet werden. Erst ein Anstieg über 1.265 USD dürfte starke Dynamik in den Markt bringen.


Gold in USD Tageschart:

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Rückblickend bin ich eindeutig zu früh zu optimistisch für den Goldpreis geworden, denn mittlerweile ist klar, dass mein zweites Szenario "tiefer Sommerschlussverkauf" zum Zuge gekommen ist. So konnte die Unterstützung im Bereich um 1.240 USD den Attacken der Bären zwar neun Handelstage standhalten, letztlich brachen am Montag aber alle Dämme und der Goldpreis sucht seitdem im Bereich um 1.220 USD nach Stabilisierung und Halt, ohne dass ihm das bereits gelungen wäre. Vielmehr bahnt sich hier kurzfristig eine bärische Flagge an, womit nochmals tiefere Kurse zu erwarten sind.

Die Indikatoren zeichnen hingegen eine klar überverkaufte Lage. Während das Verkaufssignal beim MACD bereits recht weit gelaufen ist, steht der RSI kurz davor in die überverkaufte Zone einzudringen. Der Stochastik-Oszillator hat die überverkaufte Zone bereits Mitte Juni erreicht. Nach einer kurzen Erholung sind die beiden Signallinien hier wieder tief zurückgefallen, ohne dabei bereits in den eingebetteten Status zu konvertieren. Insofern steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Gegenreaktion oder das finale Tief dieser Korrekturwelle täglich an.

Allerdings lassen sich außer der überverkauften Lage derzeit noch keine charttechnischen Signale ausmachen, die auf eine unmittelbare Trendwende hindeuten. Zwischen 1.210 und 1.220 USD treffen die Bären in jedem Fall auf eine Unterstützungszone, welche zumindest für eine Gegenwehr oder eine mehrtägige Konsolidierung sorgen müsste.
Solange sich der Goldpreis aber so klar unterhalb seiner fallenden 50-Tagelinie (1.254 USD) als auch unterhalb der fallenden 200-Tagelinie (1.238 USD) bewegt, haben die Bären den Markt im Griff. Erst ein Anstieg zurück über 1.240 USD würde das Bild etwas aufhellen.

Insgesamt ist der Tageschart trotz der überverkauften Lage "bärisch" zu bewerten. Entweder gelingt jetzt zwischen 1.210 und 1.220 USD ein Boden und zumindest eine Erholung bzw. die Trendwende, oder aber der Goldpreis wird auch noch die Unterstützung im Bereich um 1.165 - 1.180 USD anlaufen, bevor die Bullen das Ruder wieder übernehmen.


2. Gold/Silber-Ratio:

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Das Gold/Silber-Ratio lässt nicht locker und konsolidiert in einem aufsteigenden Dreieck. Damit ist das Kursziel aus dem mehrmonatigen Konsolidierungsdreieck im Bereich von 81 - 82 Punkten nach wie vor möglich und gewinnt weiter an Wahrscheinlichkeit. Soll es dazu kommen, müssten sowohl Gold als auch insbesondere Silber in den nächsten Wochen weiter korrigieren.

Insgesamt sendet das Gold/Silber-Ratio weiterhin ein sehr ernstzunehmendes Warnsignal.


3. CoT-Report:

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Die kommerzielle Netto-Shortposition am Gold-Terminmarkt hat sich in den letzten Wochen weiter reduziert und beträgt kumuliert derzeit 149.863 leerverkaufte Kontrakte. Die professionellen Händler haben die Preiskorrektur also dazu genutzt, ihre leerverkauften Positionen teilweise wieder einzudecken.

Zwar kann man aktuell noch nicht von einem Kaufsignal sprechen, es fehlt aber nicht mehr allzu viel damit der Analysebaustein CoT-Daten auf "grün" springen kann.

Ähnlich sieht die Lage am Silbermarkt aus. Hier halten die kommerziellen Hedger mit 50.208 leerverkauften Kontrakten ebenfalls eine neutrale Position.

Insgesamt liefert der CoT-Report sowohl für den Goldpreis als auch für den Silberpreis mittlerweile ein neutrales Signal. Eine antizyklisch günstige Engstelle liegt bislang noch nicht vor.


4. Sentiment:

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Aufgrund der seit Wochen anhaltenden Kursschwäche und dem scharfen Ausverkauf am Montag, meldet die Sentimentanalyse nun einen zunehmend übertriebenen Pessimismus unter den Marktteilnehmern.

Zwar sind die klassischen Optix-Daten für Gold und Silber weiterhin neutral, insbesondere aber liefern die schnell wechselnden Signale für die Gold- und Silber ETFs jetzt klare Kaufsignale. Hier ist die Stimmung bereits klar im Keller und die ETF-Investoren und Trader werden zunehmend panisch.

Gleiches kann für die wöchentliche Kitco-Goldumfrage gesagt werden. Hier sind die Amateure so bärisch wie seit fast zwei Jahren nicht mehr.

Insgesamt liefert die Sentiment-Analyse damit erstmals seit langer Zeit wieder ein Kaufsignal.


5. Saisonalität:

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Saisonal betrachtet beginnt jetzt die beste Phase des Jahres für den Goldpreis! Diese startet im Juli noch zögerlich und liefert dann aber bis Anfang Oktober meist fulminante Kursanstiege.

Die Saisonalität bzw. die Statistik über die letzten 40 Jahre sendet in diesen Tagen also ein klares Kaufsignal.


6. Gold in EUR

Rückblick:

In Euro gerechnet durchbrach der Goldpreis in der letzten Handelswoche die flache Aufwärtstrendlinie im Bereich um 1.115 EUR. Damit wurde die wichtige Verteidigungsbastion der Bullen durchbrochen und es geht seitdem konsequent und steil bergab. Im Tief wurden bereits 1.072 EUR gesehen.


Gold in EUR Wochenchart:

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Auch auf Eurobasis läuft die Korrektur beim Goldpreis bereits seit dem letzten Juli, also ziemlich genau ein Jahr! Während diese Korrektur auf der Oberseite vor allem durch eine Reihe tieferer Hochs definiert wurde, stand sie bislang auf der Unterseite lediglich auf einem Bein - in Form des Tiefs im letzten Dezember bei 1.076 EUR.

Nun ist der Goldpreis in der neuen Handelswoche direkt in die Tiefe gerauscht und unterbot dabei mit 1.072 EUR den bisherigen Tiefststand der letzten zwölf Monate.

Erfreulicherweise ist damit charttechnisch aber noch kein Porzellan zerstört worden. Vielmehr bewegt sich der Goldpreis in Euro noch immer und bislang auch ungefährdet innerhalb des großen, im Dezember 2014 etablierten Aufwärtstrendkanals. Dieser bietet auf der Unterseite momentan noch Platz bis ca. 1.040 EUR und könnte wie schon vermutet die Korrektur dort letztlich beenden. Auch angesichts der deutlich überverkauften Stochastik dürfte das verbleibende Rest-Risiko auf der Unterseite überschaubar sein.

Auf der Oberseite verläuft die nächste wichtige Widerstandszone weit entfernt um 1.165 EUR und steht somit momentan nicht zur Diskussion. Ein erstes mögliches Erholungsziel wäre jedoch die gebrochene Trendlinie seit Jahresanfang im Bereich um 1.110 - 1.115 EUR.

Summa summarum liefert die Bewertung des Wochencharts eine "neutrale" Einschätzung. Auf der Oberseite müssen die Bullen die Widerstandszone um 1.165 EUR aus dem Weg räumen, um das Chartbild wieder zu ihren Gunsten drehen zu können. Wirklich bullisch wird es erst mit einem Anstieg über die Abwärtstrendlinie bei 1.200 EUR. Auf der Unterseite verbleibt den Bären angesichts der überverkauften Lage nicht mehr all zu viel Spielraum.




Gold in EUR Tageschart:

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Auf dem Tageschart wird der Mini-Crash der letzten vier Wochen besser sichtbar. Bislang haben die Bären hier alle Unterstützungen überrannt und konnten so den Chart ganz klar zu ihren Gunsten drehen. Vor allem der Ausbruch aus dem mehrmonatigen Konsolidierungsdreieck ist charttechnisch ungünstig.

Allerdings hat der Euro-Goldpreis nun die wichtige Unterstützungszone zwischen 1.060 und 1.075 EUR erreicht. Mut macht auf dem Tageschart zudem die stark überverkaufte Lage. Die Stochastik ist fast ganz unten am Anschlag, ohne dabei in den ultrabärischen „embedded“ Status konvertiert zu sein. Der RSI ist ebenfalls tief in die überverkaufte Zone eingedrungen. Der MACD schließlich hat zwar ein Verkaufssignal aktiv, gleichzeitig konnte der Indikator seinen Tiefpunkt vom Mai bislang aber noch nicht unterbieten. Somit besteht hier grundsätzlich die Chance auf eine Divergenz, sollte der Indikator das neue Preistief nicht nachvollziehen/bestätigen.

Eine Gegenbewegung wird also immer wahrscheinlicher. Diese sollte an die gestrichelte ehemalige Aufwärtstrendlinie der letzten sieben Monate heranreichen können. Da die 50-Tagelinie (1.128 EUR) mittlerweile doch recht zügig nach unten fällt, könnte auch dieser wichtige Durchschnitt die erste Anlaufstation einer Erholung werden. Die 200-Tagelinie (1.141 EUR) fällt hingegen weiterhin leicht nach unten ab. Ein Wiedersehen mit ihr würde den Bullen doch weit aus mehr als nur eine Gegenreaktion abverlangen.

In der Summe würde ich den Tageschart als Antizykliker sehr gerne mit "zunehmend bullisch" bewerten, die stark überverkaufte Lage hat bislang aber noch kein technisches Signal für eine Gegenbewegung/Erholung geliefert. Rein charttechnisch betrachtet muss der Tageschart daher mit "bärisch" bewertet werden. Ich denke aber, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Investment in physische Edelmetalle gekommen ist. Der Preis für eine Feinunze hat sich in den letzten Wochen deutlich vergünstigt und die schwachen Hände werden gerade aus dem Markt gekegelt.


Handelsempfehlung:

Das zuletzt genannte Nachkauflimit bei 1.095 EUR konnte für günstige Zukäufe genutzt werden. Zögern sie jetzt nicht. Es kann noch bis 1.040 EUR fallen, aber die stark überverkaufte Lage liefert gerade traumhaft günstige Schnäppchenpreise im Sommerschlussverkauf.


7. Euro & US-Dollar

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Der Euro konnte gegen den US-Dollar seit Jahresbeginn deutlich zulegen. Insbesondere der Ausbruch über die Marke von 1,0850 USD führte zu einer starken Rally in den letzten zwei Monaten. Das genannte Kursziel aus der SKS-Formation wurde mit 1,1446 USD ziemlich genau erreicht.

Nun stellt sich aber nach diesem starken Anstieg natürlich die Frage nach einer Gegenbewegung/Korrektur, denn die Europäische Gemeinschaftswährung ist kurzfristig sicherlich etwas heiß gelaufen. Zudem deutet die extrem hohe Shortposition der kommerziellen Händler am Terminmarkt eine Übertreibung an.

Charttechnisch lassen sich bislang aber noch keine wirklichen Umkehrsignale ausmachen. Sowohl auf dem Tages- als auch auf dem Wochenchart läuft die Stochastik mit beiden Signallinien bullisch „embedded“ oberhalb von 80 und hat damit den Aufwärtstrend vorerst festgezurrt.

Der MACD-Indikator hingegen hat das neue Hoch bei 1,1446 USD bislang nicht bestätigt und liefert somit eine erste Divergenz. Der RSI war vor wenigen Tagen bereits in der überkauften Zone, fiel aber zuletzt wieder etwas zurück.

Insgesamt also ein Setup, das zwar zunehmend Warnsignale sendet, die eingebettete Stochastik erzwingt aber eine "mega bullische" Bewertung für den Euro.



Sollte sich der US-Dollar in den kommenden Wochen erholen können, stünde er einer Rally im Edelmetallsektor natürlich im Weg. Schon jetzt muss man sich fragen, wieso der schwache US-Dollar in den letzten Wochen dem Goldpreis überhaupt nicht behilflich war. Tatsächlich könnte sich in der aktuellen Konstellation eine völlig normale Reaktion äußerst ungünstig auf den Edelmetallsektor auswirken.


8. Goldminen GDX

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Die Minenaktien, und damit stellvertretend der GDX (Market Vektor Goldminers ETF), befinden sich seit dem letzten August in einer Korrektur. Diese hatte die Form eines symmetrischen Dreiecks angenommen, aus welchem der GDX am letzten Montag nach unten ausgebrochen ist. Zwar ist der Ausbruch noch nicht weit gelaufen und könnte theoretisch auch in ein bis zwei Handelssitzungen wieder egalisiert werden, grundsätzlich hat sich die Charttechnik mit dieser Bewegung aber deutlich eingetrübt.

Legt man die Höhe des Dreiecks an die Ausbruchstelle vom letzten Montag, kommt man auf ein theoretisches Kursziel von ca. 14,60 USD! Das wäre natürlich fatal und wäre wohl nur bei deutlich tieferen Goldkursen denkbar.

Diesem "worst case" Szenario steht aber eine grundsätzlich klar überverkaufte Lage gegenüber. Außerdem ist der GDX wieder in die breite Unterstützungszone unterhalb von 22,00 USD eingetaucht. Aus dieser konnte er sich zuletzt zweimal zu einer deutlichen Erholung aufschwingen. Angesichts der überverkauften Stochastik stehen die Chancen dazu eigentlich nicht schlecht.

Da sich aber sowohl die 50-Tagelinie (22,42 USD) als auch die 200-Tagelinie (22,93 USD) weiterhin gen Süden bewegen, bleibt das Bild ungünstig und die Minenaktien damit angeschlagen. Kurse unterhalb von 20,90 USD dürften wohl den Weg freimachen für einen Abverkauf bis zum Dezembertief bei 18,58 USD. Auf der Oberseite wäre den Bullen der Befreiungsschlag erst mit Kursen oberhalb von 23,00 USD geglückt. Danach sieht es aktuell nicht aus.

Angesichts der charttechnisch eingetrübten Situation ist man derzeit gut beraten, nur sehr vorsichtig und selektiv bei den Minenaktien vorzugehen. Die Gefahr, dass man hier in ein fallendes Messer greift, ist nicht von der Hand zu weisen. Gleichzeitig ist die Stimmung unter den Mineninvestoren extrem pessimistisch und negativ, was wiederum die Chance für eine überraschende Rally eröffnet.

Zusammengefasst ist der GDX aus dem Dreieck nach unten ausgebrochen. Damit muss sich die Bewertung hin zu "zunehmend bärisch" verschieben. Schon die nächsten Tage sollten Klarheit bringen, ob die Bären hier vor einem Durchmarsch stehen oder ob sie nicht doch in eine Falle geraten sind.


9. Zusammenfassung & Konklusion

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Nachdem die Minenaktien bereits seit Ende Februar korrigieren und der Silberpreis Anfang Juni nur noch ein tieferes Hoch zustande brachte, ist jetzt auch der Goldpreis deutlich unter Druck geraten. Seit dem Doppeltop bei 1.295 USD läuft die Abwärtswelle bereits in der fünften Woche und sorgte am Montag für eine Beschleunigung nach unten.

Grundsätzlich enden Korrekturen gerne mit einem scharfen und finalen Ausverkauf. Insofern könnte der Goldpreis mit dem bisherigen Tief bei 1.217 USD durchaus schon kurz vor der Trendwende stehen. Die überverkaufte Lage, der hohe Pessimismus sowie die ab jetzt günstige Saisonalität sprechen zumindest dafür. Charttechnisch gibt es aber noch gar keinen Grund zur Entwarnung.

Anleger stehen nun vor der schwierigen Frage, ob sie aktuell entweder in ein fallendes Messer greifen oder aber genau am Tiefpunkt in einen überverkauften Markt zurückkehren. In Euro jedenfalls ist das Risiko auf der Unterseite sehr überschaubar und der Preis für eine Feinunze hat sich deutlich vergünstigt. Insofern bin ich der Meinung, dass man jetzt mutig seine Edelmetallbestände ausbauen sollte. Bei den Minenaktien wäre ich aktuell jedoch etwas zurückhaltender und würde erst mal ein sich aufhellendes Chartbild abwarten wollen.

Ungeachtet der kurzfristigen Dramatik legt dieser Sommerschlussverkauf aktuell das Fundament für ein starkes zweites Halbjahr. Der Startschuss für die Rally in Richtung 1.500 USD wird aktuell nochmals verzögert, spätestens im September sollte er aber erfolgt sein.

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Zum Abschluss noch ein Blick auf den Weizenpreis! An der CBOT hat sich der Preis je Scheffel innerhalb eines Monats um 30% verteuert. Alleine am letzten Freitag und Montag explodierte der Preis um insgesamt knapp 20%.

Bislang vagabundierte das unendliche Zentralbankgeld in den Händen Hedgefondmanager vor allem in den Aktien-, Anleihen und Immobilienmärkten. Zieht nun auch die Spekulation in den Nahrungsmitteln weiter an, dürfte die Inflation zunehmend sichtbar werden. Gold und vor allem Silber werden in diesem Umfeld ganz klar zu den Gewinnern gehören.


© Florian Grummes
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Quelle: pro aurum Goldedition vom 05.07.2017
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