GoldSeiten.de - Gold & Silber, Münzen und Barren sowie Minengesellschaften

Incrementum AG veröffentlicht ersten «Crypto Research Report»

12.12.2017  |  Ronald Peter Stöferle


Am 12. Dezember 2017 wurde die erste Ausgabe des nunmehr vierteljährlich erscheinenden «Crypto Research Report» vorgestellt. Hauptverantwortliche Analystin ist Demelza Kelso Hays von der Vermögensverwaltungsgesellschaft Incrementum AG. Der «Crypto Research Report» ist der Schwesterbericht zum «In Gold we Trust» Report, einer jährlichen Analyse zu Gold ebenfalls aus dem Hause der Incrementum AG. Der diesjährige «In Gold we Trust» Report erschien bereits zum 11ten Jahr in Folge und wurde mehr als 1,5 Millionen Mal heruntergeladen.

Nachdem Kryptowährungen bereits mehrfach im Rahmen des umfangreichen Goldreports thematisiert wurden, ist das Team nun bestrebt, die Entwicklungen in diesem hochdynamischen Sektor im Rahmen eines eigenen Reports noch genauer zu analysieren. Speziell zu diesem Zwecke holte Incrementum vergangenen Sommer die ausgewiesene Kryptowährungsexpertin Hays an Board.

Der «Crypto Research Report» kann unter folgenden Links heruntergeladen werden:

Weitere Informationen zum Bericht und zu den Autoren finden Sie unter www.cryptoresearch.report.


In fünf Kapiteln und auf über 60 Seiten bieten die Autoren eine kritische Perspektive auf wirtschaftliche, rechtliche und technische Aspekte von Krypto-Assets. Der von der Bank Vontobel unterstützte Eröffnungsbericht enthält eine ausführliche Erläuterung zu Grundkonzepten dieser neuen Krypto-Welt wie Blockchain, Initial Coin Offering (ICO) und Token Generating Event. Wurde Bitcoin anfangs noch als das Geld der Computerfreaks und der illegalen Machenschaften verspottet, beginnen Investoren nun immer mehr, Bitcoin, Kryptowährungen sowie deren zugrundliegende Blockchain-Technologie, zur Kenntnis zu nehmen.

Hays ist der Meinung, dass der Wert von Kryptowährungen in hohem Masse vom künftigen Zustand des globalen Finanz- und Währungssystems abhängt. So ist Bitcoin nämlich inmitten der Bankenkrise 2008 entstanden. Der Schöpfer von Bitcoin, ist bis zum heutigen Tage unbekannt. Es war sein Anliegen, einen dezentralen, privaten und sicheren Weg zu schaffen, um Wert über das Internet zu transferieren, ohne dass hierfür vertrauenswürdige Drittpersonen wie Zentralbanken oder sonstige Finanzintermediäre gebraucht werden müssen. (1)

Zuletzt durchbrach der Preis eines Bitcoin USD 17.000 pro Coin. Seit 2010 folgt der Preis von Bitcoin einem logarithmischen Aufwärtstrend, an dessen oberen Ende er sich derzeit wieder befindet.

Open in new window
Quelle: Incrementum AG, Quandl.com


Das Bitcoin-Netzwerk ist mittlerweile jedoch an seine Kapazitätsgrenze gestossen. Die Transaktionskosten stiegen von 0,40 Franken Anfang 2017 auf über acht Franken im Dezember an. Auch die Bestätigungsdauer einzelner Transaktionen hat sich erhöht. So ist die Nachfrage nach globalen Zahlungssystemen auch in andersartige Kryptowährungen übergegangen wie beispielsweise IOTA, Dash oder Ethereum. Die zahlreichen Bitcoin-Forks (Gabelungen) wie Bitcoin Cash, Gold oder der abgesagte Segwit2x-Fork erregten zudem die Aufmerksamkeit der Investoren, die vom Traum der an keine Grenzen gebundenen Kryptowährungen erfasst wurden.



Gemäß Hays, «war das Jahr 2017 das Jahr der Initial Coin Offerings (ICO), der Hard-Forks (Gabelungen im Programmiercode) und der exponentiellen Preiserhöhungen. Der Kryptowährungsmarkt hat in den letzten Wochen ein enormes Wachstum erlebt. Die Preise steigen viel zu schnell. Jede Anlageklasse hat Höhen und Tiefen. Wenn Kryptowährungen wirklich zu einer etablierten Asset-Klasse werden wollen, muss sich deren Volatilität künftig beruhigen.

Es gibt starke Anzeichen dafür, dass sich der Aufwärtstrend in dem Bereich mittelfristig fortsetzen und an zusätzlicher Dynamik gewinnen könnte, da die Anleger weiterhin in unserem unsicheren, makroökonomischen Umfeld nach Rendite suchen. Ob sich Bitcoin jedoch als vorherrschende Kryptowährung auch auf Sicht mehrerer Jahre behaupten können wird, bleibt abzuwarten».


Open in new window
Quelle: Incrementum AG, Quandl.com


Bitcoin und die zugrundeliegende Blockchain-Technologie wurden entwickelt, um jene Eigenschaften nachzuahmen, die Gold zum wohl besten Geld machen. Bitcoin weist seit acht Jahren eine niedrige bis leicht negative Korrelation mit Gold auf, da es sich um zwei unterschiedliche Anlageklassen handelt. Die Autoren gehen davon aus, dass sowohl Bitcoin als auch Gold alternative Formen der Liquidität außerhalb des derzeitigen Papiergeldsystems sind, die jeweils unterschiedliche Vorteile bieten. Trotz des potenziellen Aufwärtspotenzials einer Kryptowährungsanlage muss man sich den damit verbundenen Risiken bewusst sein. Im November fiel der Preis von Bitcoin an einem Tag um 20 Prozent.

So gilt es nach wie vor zu beachten, dass das Bitcoin-Netzwerk auf das Internet und auf kryptographische Verschlüsselungstechniken angewiesen ist, die es erst seit wenigen Jahrzehnten gibt. Gold seinerseits hat bereits eine Erfolgsgeschichte von über 5000 Jahren vorzuweisen. An der Universität Liechtenstein arbeitet Hays an einem Klassifizierungssystem für Kryptowährungen. Es gibt über 1.000 verschiedene davon; Hays ist jedoch der Meinung, dass die meisten von ihnen alleine wegen des Bitcoin-Hypes einen Wert haben und in fünf Jahren nicht mehr existieren werden. Basierend auf der Verwendung der Kryptowährung durch den Endverbraucher hat das System drei Hauptklassen:

In ihrer Analyse legt Hays den Fokus auf Fundamentales. Um unterbewertete Kryptowährungen zu finden, untersucht Hays u.a. folgendes: Wie Kryptowährungen genutzt werden können, die Kompetenz des Entwicklungsteams und die wirtschaftlichen Anreize, die durch das Software-Protokoll geschaffen werden.

Open in new window
Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH), Bitcoin Cash(BCH), Litecoin (LTC), Ripple (XRP), Dash (DASH), NEM (XEM), Monero (XMR), IOTA (MIOTA), NEO (NEO)
Quelle: Incrementum AG, Coinmarketcap.com


In Bezug auf Bitcoin und Kryptowährungen ist Hays nach wie vor optimistisch: «Auch wenn Banken, Regierungen, Universitäten und Medien Kryptowährungen vielerorts belächeln, die Preise können dennoch weiter steigen. Wie viele Leute kennen Sie, die aufgehört haben, E-Mails zu benutzen, nachdem sie gelernt haben, wie E-Mail funktioniert?»


© Demelza Kelso Hays, Ronald-Peter Stöferle, Mark Justin Valek
www.incrementum.li


(1) Lo, S., & Wang, J. C. (2014). Bitcoin as Money?. Federal Reserve Bank of Boston Current Policy Perspectives, 2014(4). Quelle https://www.bostonfed.org/publications/current-policy-perspectives/2014/Bitcoin-as-money.aspx