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Zwei Schlüsselereignisse werden den Goldpreis entfesseln

12.06.2018  |  Jim Willie CB

"Baum fällt!" Das ist der typische Warnruf, den die Holzfäller in der Forstwirtschaft ertönen lassen, damit ihre Kollegen dem Aufprall der fallenden Baumgiganten ausweichen können. Anleger sollten sich heute ebenfalls auf fallende Baumgiganten im metaphorischen Sinne vorbereiten. Machen Sie sich gefasst auf eine simultane Bankenkrise in den drei größten Volkswirtschaften Europas: Deutschland, Frankreich und Italien. Dieser Krise werden auch die Vereinigten Staaten und der Finanzknotenpunkt London nicht entgehen können.

Versuchen wir das noch einmal: "Achtung, Baum fällt!" Ein Ereignis von monumentaler Bedeutung und Tragweite steht kurz bevor. Die größte europäische Bank ist die Deutsche Bank. Für sie werden Credit Default Swaps derzeit immer teurer, während sich ihr Aktienkurs auf Talfahrt begeben hat und im einstelligen Bereich angelangt ist. Die große D-Bank, die europäische Hauptzentrale für die Verwaltung von Derivaten im Wert vieler Billionen Dollar, steht am Rande des finanziellen Zusammenbruchs. All ihre Geschäftsbereiche sind betroffen und schreiben Verluste.

Zudem hält die Deutsche Bank große Mengen an italienischen Staatsanleihen und das italienische Finanzsystem befindet sich im Todeskampf, was mittlerweile auch vom Mainstream erkannt wird. Während der letzten Wahl wurden die verschiedenen Szenarien für einen Kollaps des Bankensystems ganz offen diskutiert. Wir haben eine solche Entwicklung in unserem Newsletter und unseren öffentlichen Analysen schon seit Jahren vorhergesagt.

Noch größere Bestände an italienischen Schuldpapieren besitzt jedoch Frankreich. Es ist davon auszugehen, dass es schon bald zu einer massiven Bankenkrise kommt, die die Société Générale und die BNP Paribas, die beiden größten französischen Kreditinstitute, mit in den Abgrund reißen wird.

2016 warnten wir in unserem "Hat Trick Letter" vor dem hohen Anteil an notleidenden Anleihen in den Wertpapierbeständen der italienischen Banken. Wir wiesen auch auf die steigenden Prämien für Credit Default Swaps auf Staatsanleihen hin. Dabei handelt es sich gewissermaßen um die Versicherungsrate für Regierungsanleihen, die ein Anleihebesitzer zahlen muss, wenn er sich gegen das Ausfallrisiko schützen will. Der Anstieg dieser Prämie sendete übrigens auch mindestens drei Monate vor dem Zusammenbruch von Lehman Brothers ein entsprechendes Warnsignal.

Bei einem Kollaps des italienischen Bankensystems geht die größte Gefahr jedoch vom möglichen Übergreifen der Krise auf andere Staaten aus. Vor zwei Jahren war das Exposure der großen französischen Banken gegenüber den italienischen Schuldpapieren dreimal so hoch wie das Engagement deutscher Banken (die Grafik stammt aus dem Jahr 2016). Spanische und US-amerikanische Kreditinstitute werden jedoch ebenfalls unter einer Krise leiden.

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Neustart des globalen Währungssystems

Der Neustart des globalen Währungssystems hat begonnen, wenn auch ohne Fanfaren und Paraden und selbst ohne öffentliche Stellungnahmen der beteiligten Hauptakteure. Die Planung und Ausführung dieses Neustarts umfasst zahlreiche Ereignisse und Einzelschritte, von denen viele äußerst tiefgreifende Veränderungen mit sich bringen werden. Dagegen wird die Lehman-Krise eher unbedeutend erscheinen.

Wir warnen bereits seit Langem vor einem systemweiten "Lehman-Ereignis", da die Anleihen bedeutender Staaten zu riskanten Schrottpapieren verkommen sind, deren Kurse nur durch die quantitativen Lockerungen (QE) der Zentralbanken gestützt wurden. Eine angemessenere Bezeichnung für die quantitativen Lockerungen wäre übrigens "monetäre Hyperinflation mit Schuldenmonetarisierung der nicht sterilisierten Variante". Für eine beispielhafte Veranschaulichung der erstaunlichen Folgen, die eine solche Politik hinsichtlich der Zerstörung der nationalen Wirtschaft, der Zunahme der Armut und der Bankenpleiten hat, brauchen Sie nur nach Simbabwe oder Südamerika zu blicken.

Wir predigen schon seit mehreren Jahren, dass die ultralockere Geldpolitik die Großbanken gerettet oder ihnen dank offizieller Liquiditätszuschüsse zumindest noch etwas Zeit verschafft hat. Allerdings nahm die Realwirtschaft infolgedessen ernsten Schaden. Die QE-Programme haben die betroffenen Volkswirtschaften im Grunde genommen zerstört. Die negativen Rückkopplungseffekte sind auch bei den Banken angekommen, die unter der seit 2006 herrschenden chronischen Rezession stark gelitten haben.

Unternehmenspleiten haben sich in Kombination mit niedrigeren Energiepreisen zu einer Abrissbirne zusammengeballt, die die Großbanken mit voller Wucht trifft. Auch die steigenden Renditen auf US-Staatsanleihen führen zu Verlusten. Das reale Wirtschaftswachstum der USA wurde mittels zurechtgebogener Inflationsraten Jahr für Jahr um 5% bis 7% beschönigt, wie John Williams auf ShadowStats zeigt. In Wirklichkeit lag die inflationsbereinigte Wachstumsrate in den Jahren seit der Finanzkrise bei -2% bis -4%.

Doch der Neustart hat begonnen. Dies zeigt sich an einer Vielzahl unterschiedlicher Trends und Entwicklungen, wie den auf Renminbi lautenden Gold-Öl-Futures in Shanghai, dem Cross-Border Interbank Payment System (CIPS), welches den östlichen Staaten als Alternative zum SWIFT-System dienen wird, und der gesamten Initiative der "Neuen Seidenstraße" mit ihren Infrastruktur- und Bauprojekten im Wert von 6-8 Billionen Dollar, die alle in der östlichen Hemisphäre stattfinden werden und von denen kein einziges in US-Dollar abgewickelt wird. Zahlreiche Plattformen, die ohne die US-Währung auskommen, sind in der Entwicklung.



Einige, wie z. B. die Entwicklungsbank der BRICS-Staaten, bestehen auch schon seit längerer Zeit. Die Goldhandelsplattform dieser Staaten ist dagegen eine neuere Erscheinung. Ich vermute, dass die Türkei hier schon bald eine wichtige Rolle spielen wird, im Zusammenhang mit der Umwandlung zweitklassiger (toxischer) Staatsanleihen wie den US-Treasuries und den Eurobonds. Vergessen Sie nicht, dass für italienische und griechische Staatsanleihen eigentlich eine Rendite von 10% angemessen wäre. Diese wird nur deswegen nicht gezahlt, weil die EZB diese toxischen Wertpapiere subventioniert hat.


Zwei Schlüsselereignisse

Eine scharfsinnige und gut informierte Quelle mit hervorragenden Beziehungen hat wichtige Hinweise bezüglich der Richtung dieser Entwicklungen gegeben. Das Timing ist natürlich immer schwierig, doch der Experte rechnet mit zwei Schlüsselereignissen, die schon bald eine globale Finanzkrise auslösen und zu einer Welle an Reformen und neuen Lösungsansätzen führen werden. An den Finanzmärkten wird es zu tiefgreifenden Umwälzungen kommen. Erwarten Sie eine komplette Neustrukturierung der Finanzwelt, wie wir sie kennen, sowie eine Umstrukturierung des Schuldensystems.

Das Endergebnis dessen wird ein auf Gold basierendes Finanzsystem sein, in dessen Rahmen die Zentralbanken endlich den Goldstandard und die Bedeutung von Gold als Bankenreserve honorieren. Es wird nicht nur zur Einführung eines neuen Goldstandards kommen, sondern es steht auch zu erwarten, dass der chinesische Renminbi und möglicherweise auch Kryptowährungen eine zentrale Rolle spielen werden. Selbst von den Mainstreammedien wird dieses Szenario nun teilweise bestätigt.

Während des systemweiten Lehman-Ereignisses, welches auch als Platzen der allumfassenden Anleiheblase beschrieben werden kann, wird es bei einigen Staatsanleihen zu Zahlungsausfällen kommen, was wiederum schreckliche Folgen nach sich ziehen wird. Im Zuge der kommenden Krise wird in manchen Staaten das Bankenwesen völlig zusammenbrechen.

Gleichzeitig werden die Technologien der nächsten Generation Verbreitung finden. Diese werden sowohl die Monopolstellung diverser Großkonzerne zerstören als auch ganze Gesellschaften umkrempeln. Sie werden insbesondere zahlreiche Unternehmen des Energiesektors zu Fall bringen, die diese Technologien bislang unterdrückt haben. Rechnen Sie zudem damit, dass das Bankenkartell im Zuge des Neustarts und in Verbindung mit dem Kampf gegen das Bargeld und den Negativzinsen zu verzweifelten Maßnahmen greift.

Die Banker werden versuchen, ihre zentralisierte Macht und den Mangel an Transparenz zu erhalten. Die entscheidende Triebkraft hinter dem Prozess des Neustarts ist China, nachdem das Land zahlreichen Schlüsselinstitutionen und Machtzentralen des Westens seine Unterstützung entzogen hat. Ein goldgedeckter chinesischer Yuan wird voraussichtlich Teil des neuen Rahmenwerks sein.

Im bevorstehenden Chaos während des globalen Paradigmenwechsels werden sich Veränderungen von enormer Tragweite vollziehen. Die Reformen und dringend benötigten Lösungen werden auch die Fesseln von den Edelmetallen nehmen und die Kontrollmechanismen an den Gold- und Silbermärkten zerstören. Die Quelle, bei der es sich übrigens um niemand anderen handelt als Mr. Sinclair, erwartet, dass die Schlüsselereignisse in schneller Abfolge eintreten werden, ohne dass es zu größeren Verzögerungen kommt oder sich doch noch eine Chance auf ein positives Ergebnis für den US-Dollar bietet.

Der Goldpreis kann nicht länger zurückgehalten werden. Denken Sie dabei auch an den extrem wohlhabenden ägyptischen Investor, der kürzlich die Hälfte seines enormen Vermögens in Goldbullion anlegte. Erfahrene Investoren gehen davon aus, dass nur die Edelmetalle und kaum ein anderer Vermögenswert die nächste große Krise unbeschadet überstehen werden, wenn der "König Dollar" sein unausweichliches Schicksal erleidet - mit Sicherheit nicht die Papierassets.

Mr. Sinclair ist sich nicht sicher, wie lange die Manipulation der Preise und der Nachrichten noch aufrechterhalten werden kann. Wahrscheinlich kein ganzes Jahr mehr, sondern höchstens noch mehrere Monate. Die Entwicklungen beschleunigen sich und die Plattformen zur Umgehung des US-Dollars gewinnen an Bedeutung.

Mr. Sinclair betonte, dass er mit zwei entscheidenden globalen Ereignissen rechnet, die durch nichts verhindert werden können und äußerst weitreichende Auswirkungen haben werden. Seinen Angaben nach handelt es sich dabei um Katalysatoren, die die Gold- und Silberpreise befreien werden, doch weitere Details durfte er nicht nennen. Sobald sich Gold aus seinen Fesseln gelöst hat, wird auch Silber in die Höhe steigen. Er betonte, dass der globale Neustart des Währungssystems und die Umstrukturierung der Finanzwelt einige unerwartete Aspekte mit sich bringen würden.

Ich versuchte, eines der auslösenden Ereignisse zu erraten, und nannte die Akzeptanz des chinesischen Renminbi als Zahlungsmittel für saudi-arabische Öllieferungen, doch Mr. Sinclair antwortete ausweichend. Bevor ich jedoch auf das kurzfristig zu erwartende Chaos im Zusammenhang mit der Deutschen Bank und dem gesamten italienischen Bankensystem zu sprechen kommen konnte, gab er weitere Erklärungen, blieb jedoch recht allgemein. Er betonte, dass Silber extrem knapp sei, und sich das Defizit am Markt jeden Monat vergrößere.

Nach einigen Überlegungen bin ich nun zu dem Schluss gekommen, dass es letztlich zur Schließung zahlreicher global agierender Kartellbanken kommen könnte, wodurch sich die finanziellen Rahmenbedingungen grundlegend ändern würden. Die Goldnachfrage würde in diesem Fall vermutlich enorm ansteigen, da die verbleibenden Banken einen großen Teil ihrer Bestände an US-Staatsanleihen, Eurobonds sowie britischen und japanischen Staatsanleihen, die als offizielle Reserven gehalten werden, gegen Gold eintauschen könnten.

Der Neustart würde dem globalen Bankensystem den Weg vorgeben und die Banken zwingen, ihre Reserven stärker auf Gold anstelle von Schuldpapieren auszurichten. Der steigende Goldpreis würde die Zahlungsfähigkeit der Banken in den folgenden Jahren garantieren. Oder zumindest würde Gold den Zentralbanken, die die verhängnisvolle Entscheidung getroffen haben, toxische Staatsanleihen im Wert von 9 Billionen Dollar aufzukaufen (und das sind allein die Bestände der Federal Reserve und der EZB), bei ihrem Überlebenskampf helfen.

Verschiedene Schlüsselereignisse haben das Potential, große Umwälzungen herbeizuführen. Mein Tipp für die von Mr. Sinclair erwähnten Auslöser ist zum einen die Pleite der Deutschen Bank in Verbindung mit dem Kollaps des italienischen Bankensystems. Das zweite Ereignis könnte meiner Ansicht nach die Einführung goldbasierter Handelswechsel (Gold Trade Notes) sein, möglicherweise in Kombination mit der Ankündigung, dass der chinesische Yuan übergangsweise eine stellvertretende Rolle übernimmt und in Gold Trade Notes umgetauscht werden kann.




Potentielle Schlüsselereignisse und globale Wendepunkte



Weitere folgenreiche Trends und Ereignisse


Beweis für das Versagen der Geldpolitik

Der globale Neustart ist bereits im Gange. Die US-Notenbank Fed hat eine chronische Verlangsamung der Geldumlaufgeschwindigkeit verursacht, die die erschreckende chronische Rezession zum Vorschein treten lässt. Mit den ketzerischen quantitativen Lockerungen wurde sechs Jahre lang enormer Schaden angerichtet. Die Fehlinvestitionen haben ein nicht mehr tragfähiges Ausmaß erreicht und verstärken die Probleme an den Anleihemärkten.

Die Fed kann nicht den gesamten Markt für Asset-Backed Securities, insbesondere für hypothekenbesicherte Wertpapiere, und den gesamten Markt für Unternehmensanleihen managen, ganz zu schweigen von den hochverzinslichen Anleihen. Noch weiter draußen finden wir die Schwellenmärkte, die ebenfalls ernsten Schaden genommen haben.

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Das folgende ist ein Zitat der oben erwähnten Quelle, welches nur geringfügig angepasst wurde, um den Lesefluss zu erleichtern:

"Chaos ist über weite Teile in die Außenbereiche der Anleihemärkte gesickert, doch im Zentrum der Realwirtschaft treten die Probleme noch deutlicher zu Tage. Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes hat sich dramatisch verlangsamt und ist in manchen Sektoren der Wirtschaft fast zum Stillstand gekommen. Die Situation ist in etwa vergleichbar mit dem Abschneiden der Sauerstoffzufuhr in einem Passagierflugzeug: Die Fluggäste ersticken langsam.

In der Österreichischen Wirtschaftsschule wird das Szenario einer Katastrophenhausse beschrieben, in dem die Fehlinvestitionen erst zu einem Boom, letztlich jedoch zu einem Crash an den Börsen führen. Unser gesamtes Finanz- und Wirtschaftssystem hat eigentlich schon längst einen Totalschaden erlitten und müsste eingestampft werden, doch die Banker und die Regierungsbeamten versuchen mit Hilfe von Musik und Propaganda noch immer, die Dinge am Laufen zu halten.

Allerdings werden nicht einmal Kriege dieses System retten können - eine Strategie, die in der Vergangenheit öfter zum Einsatz kam. Das System liegt längst auf der Intensivstation und ist nur dank lebenserhaltender Maßnahmen noch nicht kollabiert. Am faszinierendsten finde ich, dass alle auf den Neustart zu warten scheinen, dabei hat dieser Prozess längst begonnen.

In all diesen kataklystischen Umwälzungen liegt jedoch auch eine unglaubliche Chance. Glück und Vermögen werden in Zukunft in den Edelmetallen zu finden sein, nicht in Papierassets. Gold und Silber werden überleben und eine Renaissance als wahres Geld erfahren, während die Papierassets verbrennen werden."


Ich möchte dem noch hinzufügen, dass sich die Edelmetalle mit Sicherheit sehr gut entwickeln werden, es aber zunächst eine Übergangsphase unbekannter Dauer geben wird, in der Vermögenswerte aus Papier (wie z. B. Aktien) eine finale Hausse erleben könnten, bevor es zu einer langfristigen Abwärtsbewegung kommt.


© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com



Der Artikel wurde am 04.06.2018 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.