Gold weiter schwach - Goldaktien nicht
03.07.2018 | Hannes Huster
Es ist wirklich erstaunlich, was seit rund zwei Wochen im Goldpreis passiert. Jeden Tag geht es nach unten und dies ohne die typischen Belastungsfaktoren US-Dollar oder Zinsen. Die Indikatoren sind überverkauft, der Goldpreis notiert unterhalb des unteren Bollinger-Bandes und am Tief vom Dezember 2017.
Der ganz flache Aufwärtstrend verläuft um 1.232 USD. Danach kommen noch die Unterstützungen der vergangenen Tiefs im 1.220 und 1.200 USD.
Wie gestern besprochen, sahen die CoT-Daten per vergangenen Dienstag schon sehr gut aus. Gestern ist das Open-Interest deutlich um 14.310 Kontrakte angestiegen. Wir haben seit dem 05.06.2018 drei Wochen in Folge bessere CoT-Daten gesehen und diese wurde begleitet von einem Anstieg des Open-Interest von 448.000 auf 468.000. Gestern der Sprung auf über 491.000 Kontrakte.
Wir sehen an der COMEX einen Kampf zwischen den Commercials und den Spekulanten.
Die Commercials haben vermutlich weitere Short-Bestände verkauft und Long-Bestände aufgebaut, während die Spekulanten ihr Glück nun auf der Short-Seite versuchen.
Stimmung so tief wie bei jeder Trendwende
Die Stimmung für Gold ist im Eimer. Keiner hat mehr Lust auf Gold und dies ist nicht nur gefühlt so, sondern diese Lage zeigt auch der Stimmungsindikator von SENTIX. Im Chart auf der nächsten Seite sehen wir den Goldpreis oben und den Stimmungsindikator unten. Wir befinden uns im Bereich "extremer Pessimismus" und diese Niveaus waren immer gut für ein Tief:
Große Umschichtungen bis 04.07.?
Es geht mir hier nicht darum, mir die Situation "schönzureden", doch was derzeit abläuft, sieht "mächtig gewaltig" nach einer großen Manipulation über die Terminbörsen aus.
Das Umfeld dafür ist gut gewählt. Gestern war Feiertag in Kanada (Canada Day) und heute ist verkürzter Handel in den USA. Morgen der große Unabhängigkeitstag in den USA, an dem alle Börsen geschlossen sind. Derartige Phasen werden immer gerne genommen, um den dünnen Handel für die eigenen Zwecke zu nutzen.
Obwohl Gold gestern erneut gut 10 $ verloren hat, kam kaum nennenswerter Druck auf die großen Goldaktien. Auch in Australien heute so gut wie kein Verkaufsdruck auf den Goldproduzenten.
Die GDX-Gold-Ratio hat sich nach der starken Bewegung am Freitag auch gestern behaupten können.
Die Goldminen haben im Februar/März damit begonnen, die schwächeren Goldpreise zu ignorieren:
Auch die GDXJ-Gold-Ratio sieht vergleichbar aus:
Fazit:
Irgendwas läuft da im Hintergrund ab. Weder die Renditen zogen deutlich an, noch der US-Dollar. Die Inflationserwartungen bleiben hoch. Die CoT-Daten sehen gut aus, die Goldminen zeigen Stärke, die Stimmung ist im Keller und das Open-Interest läuft in die richtige Richtung. Am Donnerstag kommt dann das Protokoll zur FED-Sitzung im Juni ...
© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"
Pflichtangaben nach §34b WpHG und FinAnV
Wesentliche Informationsquellen für die Erstellung dieses Dokumentes sind Veröffentlichungen in in- und ausländischen Medien (Informationsdienste, Wirtschaftspresse, Fachpresse, veröffentlichte Statistiken, Ratingagenturen sowie Veröffentlichungen des analysierten Emittenten und interne Erkenntnisse des analysierten Emittenten).
Zum heutigen Zeitpunkt ist das Bestehen folgender Interessenkonflikte möglich: Hannes Huster und/oder Der Goldreport Ltd. mit diesen verbundene Unternehmen:
1) stehen in Geschäftsbeziehungen zu dem Emittenten.
2) sind am Grundkapital des Emittenten beteiligt oder könnten dies sein.
3) waren innerhalb der vorangegangenen zwölf Monate an der Führung eines Konsortiums beteiligt, das Finanzinstrumente des Emittenten im Wege eines öffentlichen Angebots emittierte.
4) betreuen Finanzinstrumente des Emittenten an einem Markt durch das Einstellen von Kauf- oder Verkaufsaufträgen.
5) haben innerhalb der vorangegangenen zwölf Monate mit Emittenten, die selbst oder deren Finanzinstrumente Gegenstand der Finanzanalyse sind, eine Vereinbarung über Dienstleistungen im Zusammenhang mit Investmentbanking-Geschäften geschlossen oder Leistung oder Leistungsversprechen aus einer solchen Vereinbarung erhalten.