Die ungeschriebene Geschichte von Nixon und der 35-Dollar-Goldbindung
25.02.2019 | Mark J. Lundeen
Der Dow Jones Index stürmt in seinem Bear's Eye View (BEV) Chart den Hügel hinauf und behält dabei stets ein mögliches neues Hoch im Visier. In der letzten Woche ist er um 2,9% vorgedrungen, wodurch ihm nur noch 3,52% bleiben, bevor er wieder Aktienmarktgeschichte schreibt. Noch einige solcher Wochen mehr und der Dow Jones wird sich wieder im Rekordhöhenbereich befinden.
Das ist ein sehr starker Vorstoß, aber etwas stimmt mit ihm nicht. Dieser Vorstoß folgt auf den Korrekturboden bei -18,77% am 24. Dezember 2018, der tiefsten Korrektur seit dem Boden im Bärenmarkt am 9. März 2009. Vergleichen Sie es mit den anderen Korrekturen bei -7,5% (Rückgänge unter die rote Linie) unten. Auch sie stiegen zu neuen 0%-Linien im BEV-Chart, aber anders als beim aktuellen Vorstoß, hatten sie signifikante Korrekturen, bevor sie dort ankamen.
Sicher gab es seit Ende Dezember schlechtere Tage für den Dow Jones. Aber wenn man sich den unteren BEV-Chart ansieht, wird es offensichtlich, dass der Dow Jones in den letzten zwei Monaten ununterbrochene 14,92% angestiegen ist, was unüblich ist. Es sei denn, der momentane Marktvorstoß ist ein weiteres Beispiel für die Marktmanipulation "politischer Entscheidungsträger", wovon ich ausgehe.
In dem untenstehenden täglichen Balkenchart für den Dow Jones überschritt er endlich die Abwärtstrendlinie, die am 3 Oktober beginnt.
Dieser Chart veranschaulicht, dass der derzeitige Vorstoß keine Korrekturen seit 24. Dezember aufweist. Außer am 3. Januar, an dem aufgrund extremer Volatilität ein Minus von 2,83% entstand, gab es beim Dow Jones überwiegend tägliche Steigerungen, wobei die täglichen Rückgänge der letzten zwei Monate unerheblich sind.
Das ist starkes Marktgeschehen, aber wie haben die anderen wichtigen Marktindizes nach dem Korrekturboden am 24. Dezember abgeschnitten? Sehen wir uns die untenstehende Tabelle an.
Die Tabelle ist nach dem grünen Tabellenfeld sortiert, die die Vorstöße ab Marktschluss am 24. Dezember angibt. Die Spalte mit BEV-Daten basiert auf den letzten Rekordständen, die bei den meisten Indizes aus Anfang Oktober stammen. Wobei das nicht für den NYSE Financial Index gilt, dessen letztes Rekordhoch am 4. Juni 2007 (9.982,83) erzielt wurde.
Den Finanzunternehmen der NASDAQ-Indizes geht es gut. Allerdings haben die Unternehmen des NYSE Financial Index (Nr. 16) ihre Verluste aus dem Subprime-Hypothekendebakel noch nicht wettgemacht. Zwölf Jahre und unzählige Billionen Dollar "Finanzspritzen der politischen Entscheidungsträger" später ist der NYSE Financial Index immer noch 22,38% unter seinem Rekordhoch von Juni 2007.
Diese Unternehmen waren die eigentlichen Auslöser des letzten Bärenmarkts (Oktober 2007 bis März 2009). Wenn man sich ansieht, wie sie sich seither gemacht haben - wie Ausschussware - so könnten sie auch den nächsten (Bärenmarkt) auslösen.
Hier ist der Dow Jones mit seinen 52-Wochen-Hochs und -Tiefs. Seit dieser Vorstoß auf dem Aktienmarkt begann, haben tägliche 52-Wochen-Hochs an der New Yorker Börse NYSE den dreistelligen Prozentbereich noch nicht erreicht. Wenn man sich diesen Chart und seine 52-Wochen-Tiefs ansieht, weiß man warum. Der Dow Jones, genauso wie alles andere, braucht Zeit, um von einem 52-Wochen-Extrem zum anderen zu gelangen.
In den kommenden Wochen und Monaten erwarte ich, dass der NYSE Composite Index wieder 300 tägliche 52-Wochen-Hochs vorweist und dass der unten abgebildete Dow Jones seine grüne Linie, die das 52-Wochen-Hoch anzeigt, immer weiter nach oben schiebt.
Die Staatsverschuldung der USA stieg letzte Woche über 22 Billionen US-Dollar; nicht, dass es jemanden, außer Schwarzsehern wie mir, interessieren würde. Aber es war nicht immer so.
Im unteren Chart, der die US-Staatsverschuldung seit 1952 darstellt, habe ich die Renditen der langfristigen US-Staatsanleihen an bestimmten Punkten hinzugefügt. Der erste war bei Dezember 1952, als die US-Staatsverschuldung nur 267 Milliarden US-Dollar ausmachte und die Rendite der langfristigen US-Staatsanleihe nur 2,71% betrug. In den kommenden Jahrzehnten stieg die Staatsverschuldung auf 1 Billion US-Dollar im September 1981 und der Anleihemarkt rastete aus. Anleihekäufer wunderten sich, wie das US-Finanzministerium jemals eine Billion Dollar zurückzahlen sollte; es gab keine gute Antwort auf diese Frage und so stieg die Rendite der langfristigen US-Staatsanleihe auf 15,04%.
In den folgenden Jahrzehnten haben die Leute aufgehört, solche dummen Fragen zu stellen. Ja wirklich. Den Beweis dafür sieht man im Juni 2016, als die Rendite der langfristigen US-Staatsanleihe auf 2,11% zusammenbrach, als sich die Staatsschulden 20 Billionen US-Dollar näherten. Aber das ist drei Jahre her und seitdem haben sich Renditen auf Staatsanleihen erhöht, da der Kongress weiterhin, ohne Rücksicht auf die Zahlungsfähigkeit der Nation, geliehenes Geld ausgibt. Renditen der langfristigen US-Staatsanleihen sind seit Februar 2018 bei oder etwas über 3%. Dabei wird es aber nicht bleiben.
Die Staatsanleihe mit einer Laufzeit von unter 30 Jahren wurde Februar 2011 mit einem Kupon von 4,75% ausgegeben. Im Juli 2016 bildete ihre Rendite (rote Kurve) einen Boden bei 1,94%. Ich gehe davon aus, dass so eine niedrige Rendite für eine ähnliche Fälligkeit nie wieder auf dem Anleihemarkt vorkommen wird und bevor diese Anleihe ihre Fälligkeit im Februar 2041 erreicht, wird sie Renditen im hohen zweistelligen Bereich aufweisen.
Die derzeitige Missverhältnis zwischen Preis und Risiko auf dem Anleihemarkt ist das perfekte Szenario, damit Gold und Silber Preisniveaus erreichen, die nur wenige Leute heutzutage für möglich halten. Ich rechne damit, dass wir vor dem Ende des kommenden Gold-und-Silber-Bullenmarkts Goldpreise von mehr als 30.000 US-Dollar und Silberpreise von über 3.000 US-Dollar sehen werden. Wie das möglich ist? Der US-Dollar ist das Spielzeug der Regierung und der Wall Street. Wenn sie mit ihm fertig sind, ist er wertlos. Spätestens dann würde nur noch ein Idiot eine Unze Gold oder Silber in irgendeinen Dollarbetrag umtauschen.
Aber bis dahin sind es noch Jahre. Die Leute tauschen noch ihre Edelmetalle für Dollar, Pesos, Pfund und Yen ein. Also wie geht es Gold am Ende der Woche auf dem globalen Marktplatz? Seit Januar 2001 (vor 18 Jahren) nicht schlecht, wie man in der untenstehenden Tabelle sehen kann.
Andererseits könnte es Gold und Silber auch um einiges besser gehen. Wenn man jedoch die Tausenden Tonnen Papiergold einbezieht, die auf dem Papier-Futuresmarkt an der COMEX verkauft werden (Versprechen, Tonnen von Metall zu liefern, die nie eingehalten werden), sind die Wertentwicklungen, die in der obigen Tabelle aufgelistet werden, auch nicht allzu schlecht. Im Laufe der Zeit wird sich das alles ändern.
Der Goldpreis macht einen guten Eindruck in seinen BEV-Chart unten. Er hat es noch nicht eilig, aber er übersprang meine Aufwärtstrendlinie und steht kurz davor, seine -30%-Linie im BEV-Chart zu durchbrechen. Mich interessiert besonders die -27,5%-Linie des Goldpreises im BEV-Chart (1.360 US-Dollar). Seit August 2013 (sechs Jahre) ist diese Linie die Todeslinie auf dem Goldmarkt; sechs Jahre, in denen jeglicher Goldpreisvorstoß bei dem Versuch darüber zu steigen, abgewürgt wurde.
Ich hätte gern, dass der Goldpreis über die -27,5%-Linie im BEV-Chart steigt und danach schnell die -25%-Linie (1.416 US-Dollar) überwindet. Aber das wünscht sich auch ein Kerl, der zu Weihnachten gern einen neuen SUV vom Weihnachtsmann hätte. Vielleicht, wenn 2019 das Jahr wird, in dem Gold seiner depressiven Stimmung entkommt, die es seit August 2011 im Griff hat, bekomme ich noch vor Jahresende sowohl einen Goldpreis über der 15%-Linie im BEV-Chart (1.605 US-Dollar) als auch einen neuen SUV.
In dem obigen BEV-Chart zum Goldpreis beendete er diese Woche nur 30,05% von einem Rekordhoch entfernt. Ob sich der Goldpreis je 30% oder mehr in einem einzigen Jahr bewegt habe? Aber sicher hat es das, wie die untere Tabelle zeigt. Heute Abend können wir uns mit dem Wissen ausruhen, dass der Goldpreis es in kommenden Jahren wieder schaffen wird. Und da wir 2019 größtenteils noch vor uns haben, wieso nicht optimistisch sein?
Der Goldstufensummenchart ist exzellent. Der Goldpreis ist genauso wie der Dow Jones über eine Widerstandslinie gestiegen. Beachten Sie, dass der Goldpreis (blaue Kurve/Marktrealität) seit dem 1. Januar um ungefähr 50 US-Dollar gestiegen ist, während sich die Stufensumme (rote Kurve/Marktstimmung) nicht veränderte, ein Seitwärtstrend seit anderthalb Monaten. Das ist sehr konstruktives Marktgeschehen für Bullen, wenn Gold die "Wall of Worry" (Deutsch: Wand der Sorgen) erklimmt.
Das große Problem für Goldbullen ist, dass im Moment nur geringe Volatilität an den Gold- und Silbermärkten herrscht. Während es an den Aktienmärkten ein positiver Faktor ist, sind geringe Volatilitäten an den Edelmetallmärkten negativ. Es ist schon mehr als zwei Jahre her, dass es auch nur einen Tag extremer Volatilität am Gold- und Silbermarkt gab. Das entspricht einer Bewegung vom Marktschluss des einen Tages auf den anderen von +/-3% im Goldkurs und 5% im Silberkurs. Jeder wird wissen, wenn sich die alten Währungsmetalle wieder in Bewegung setzen, weil tägliche Volatilität an diesen Metallmärkten die allgemeine Aufmerksamkeit beanspruchen wird.
Natürlich tritt Volatilität in Gold- und Silbermärkten auch bei einer Baisse auf, wie man unten sehen kann. Allerdings erholt sich der Goldkurs gerade vom Boden einer sehr schlimmen Korrektur im Dezember 2015. Aus diesem Grund erwarte ich, dass die nächste große Bewegung nach oben stattfinden wird. Wir werden genau bestimmen können, wann die nächste Phase des Bullenmarkts beginnt. Dann werden, nach einer Pause von mehr als zwei Jahren, nämlich wieder tägliche Bewegungen von +/-3% auf dem unteren Chart zu sehen sein.
Diese Woche hat die "Bear Box" unten nicht bestanden. Bei Bear Boxen in einem Stufensummenchart sollen die Bären gewinnen. Aber da sich der Dow Jones immer näher an ein neues Hoch bewegt, fiel diese Box in ihrer Abschlussprüfung jämmerlich durch. Das Problem ist, dass wir nie den Fall haben werden, dass die rote Stufensummenkurve zusammen mit der blauen Preiskurve abstürzt, was signalisierte, dass die Bullen sich den Bären ergeben.
In der untenstehenden Goldstufensummentabelle hat die Stufensumme des Goldpreises Schwierigkeiten über 251 zu steigen und einen sehr schwachen 15 Count. Da der Goldpreis seit 11. Januar um 35 US-Dollar anstieg, ist das positives Marktgeschehen. Alles, was der Goldkurs noch braucht, ist ein Anstieg der täglichen Volatilität; allerdings bewegt sich die tägliche Volatilität in die falsche Richtung und schloss die Woche bei 0,43% ab.
Das ist die niedrigste Volatilität seit Beginn des aktuellen Bullenmarkts im Jahr 2011, was der Grund dafür ist, dass Edelmetalle so wenige Anhänger haben. Das ist nicht zwangsläufig etwas Schlechtes - solange Sie nach dem Kauf die Selbstdisziplin haben, ihre Position zu halten, bis der Markt umschwenkt.
Die Stufensummentabelle des Dow Jones sieht auch gut aus. Sie enthält viele Informationen, aber besondere Beachtung verdient die bullische Information, dass der Dow-Jones-Kurs seit dem 11. Januar von 23.995 auf 25.883 (7,87%) am Ende dieser Woche angestiegen ist. Demgegenüber stieg der Goldkurs nur 2,65% innerhalb der letzten 25 Börsensitzungen. Und deshalb können es sich Finanzmedien leisten, den steigenden Goldmarkt zu ignorieren, weil der größere Aufhänger der Aktienmarkt ist.
Jeder weiß, dass der Goldstandard im August 1971 von Präsident Nixon beendet wurde. Und das weiß jeder, weil es die Wahrheit ist, aber es ist bei Weitem nicht die ganze Geschichte, wieso Gold nicht mehr 35 US-Dollar je Unze kostet.
Eine Anmerkung zu den Daten, die für die unteren Charts verwendet wurden; mit Ausnahme der Kriegsjahre in den 1940er Jahren veröffentlichte Barron's ab der Ausgabe am 5. Januar 1925 wöchentliche Angaben zu den US-Goldreserven und ab ihrer Ausgabe vom 23. Februar 1931 Zahlen zu US-Papierdollar in Umlauf (CinC). Um die Lücke von sechs Jahren zwischen diesen Datensätzen zu schließen, nahm ich die jährlichen Bargeldumlaufdaten aus "A Monetary History of the United States" von Milton Friedman und Anna Schwartz.
Der erste von drei Charts, die die US-Goldreserven und Bargeldumlaufdaten darstellen, umfasst die Jahre 1925 bis 1937. Bargeldumlauf in Mrd. USD ist blau abgebildet, Goldreserven in Mrd. USD rot.
Wie von einem funktionierenden Goldstandard zu erwarten, übertreffen die roten Goldreserven das Angebot der Papierdollar in Umlauf. Um herauszufinden, wann die USA sich tatsächlich vom Goldstandard abkehrten, braucht man nur zu sehen, wo die blaue Bargeldumlauf-Kurve über die rote Goldreserven-Kurve steigt - September 1931. Das war 40 Jahre, bevor "Nixon den Goldstandard beendete", als Herbert Hoover im Oval Office saß.
Das im Umlauf befindliche Papiergeld unter den Goldreserven zu halten, war eine Notwendigkeit für den Goldstandard, da jeder einen Papiergeldbetrag in Goldmünzen wechseln konnte. Vor der Weltwirtschaftskrise waren sich alle einig, dass rechtlich nur Goldmünzen als Geld zählten und in Dollar angegebenes Papiergeld nur Forderungen auf echtes Geld - Goldmünzen - darstellten.
Diese Möglichkeit des Umtauschs von Papiergeld in Goldmünzen für Besitzer von US-Papiergeld, ob sie nun einfache Bürger oder ausländische Zentralbanken waren, war als "Konvertibilität" bekannt. Konvertibilität verhinderte, dass das US-Finanzministerium mehr Papierwährung in Umlauf brachte, als Gold zur Verfügung stand, um diese Papierforderungen für Gold zu decken. Es war ein effektiver Dämpfer für Papiergeldinflation, da an dem Tag, an dem herauskäme, dass Papiergeld nicht mehr in Goldmünzen eingetauscht werden könne, das US-Finanzministerium Konkurs anmelden müsste.
Bis September 1931 hatte die US-Geldmenge mehr Gold als Forderungen; mehr Goldmünzen als Papiergeld im Umlauf. Kurz nach September (grüner Kasten) begann ein Ansturm auf die US-Goldreserven, als das US-Finanzministerium versuchte sich seinen Weg aus dem deflationären Zusammenbruch der Weltwirtschaftskrise zu drucken. In anderen Worten: In weniger als 20 Jahren nach ihrer Gründung brachte die Federal Reserve die USA an den Rand des Zusammenbruchs und musste vom US-Finanzministerium gerettet werden.
Die Federal Reserve wurde im Dezember 1913 per Gesetz gegründet. Kredite der Federal Reserve finanzierten einen Großteil der Anstrengungen der Alliierten im Ersten Weltkrieg sowie die inflationären Blasen der Immobilien, des Aktienmarkts und der Konsumausgaben in den 1920ern.
Der Werbespruch der Singer Sewing Machine Company "Kauf jetzt - Zahl später" wurde durch Kredit ermöglicht, der das amerikanische Bankensystem überflutete. Deswegen sieht man im obigen Chart keine Papiergeldinflation bis 1931. Im Jahr 1931 hatte das amerikanische Bankensystem seine Kundschaft in den Konkurs getrieben, indem es ihr mehr Kredit gewährte, als sie bedienen konnte. Die schwächelnde Wirtschaft verschlimmerte es nur. Wollte Präsident Hoover die Marktwerte wieder ankurbeln, dann müsste er es auf die altmodische Art machen, indem er mehr Papiergeld drucken ließe, als das Finanzministerium an Goldreserven besitzt.
Es waren mehr Dollar in Gold nötig als Forderungen darauf in Papiergeld. Das Richtige wäre gewesen, wenn die "geldpolitischen Autoritäten" die Federal Reserve zu einer insolventen Bank erklärt hätten, ihre Vermögenswerte liquidiert und ihre Federal-Reserve-Banknoten (Papiergeld) aus dem Umlauf genommen hätten. Aber das fand nicht statt.
Präsident Roosevelt legte seinen Amtseid im Januar 1933 ab, als die USA sich in einem deflationären Zusammenbruch befanden, der durch das damals noch neue US-Notenbank verursacht wurde. Eine seiner ersten Amtshandlungen bestand darin, nicht Papiergeld, sondern Goldmünzen aus dem Umlauf zu nehmen. Amerikanischen Bürgern wurde angeordnet ihr Gold zu einem Wechselkurs von 20,67 US-Dollar je Unze bis zum 1. Mail 1933 abzugeben oder ihnen drohte eine Geldstrafe von 10.000 US-Dollar bzw. 10 Jahre Gefängnis oder beides.
Dieser Link geht mehr ins Detail ein, als ich hier die Zeit dafür hätte. Ich werde wütend, wenn ich lese, wie Privatpersonen auf Grundlage dieser Verordnung verfolgt wurden.
Anfang 1934 wurde der Dollar auf 35 US-Dollar je Unze abgewertet, eine Wertminderung von 70% zu den früheren 20,67 US-Dollar je Unze. Diese Wertminderung des US-Dollars ist in dem obigen Chart leicht erkennbar. Durch eine Unterschrift von Roosevelt hatte das US-Finanzministerium nun mehr Dollar in Gold als Papiergeld in Umlauf, und das inländische Papiergeld war keine Forderung für das Gold des Finanzministeriums mehr. Das war der erste Ausfall des US-Finanzministeriums im 20. Jahrhundert.
Nach der Wertminderung des Dollars auf 35 US-Dollar je Unze überflutete Gold die Vereinigten Staaten. Dieser Zufluss von Gold, wie es zu der Zeit im Barron's berichtet wurde, war europäisches Gold auf der Flucht vor den bevorstehenden Gefahren von Hitler-Deutschland. Man bemerke, dass die Goldbarren und -münzen, die dieser Strom des europäischen Zentralgolds darstellt, nicht vor, sondern nach der Wertminderung des Dollars eintraf.
Der obige Chart umfasst nur US-Gold und Bargeldumlauf von 1925 bis 1937, aber es zeigt überhaupt nicht, was die Federal Reserve tat, um den inflationären Aufschwung der 1920er und den deflationären Abschwung der 1930er zu kreieren - die Ausbreitung und Minderung von Bankkrediten innerhalb der Wirtschaft.
Ein hervorragendes Beispiel dafür sind die NYSE-Margin-Schulden von 1926 bis 1935. Unten sehen wir den Dow Jones (blaue Kurve) und die NYSE-Margin-Schulden (rote Kurve). Der Chart erklärt sich von selbst. Der Aktienmarkt der goldenen 1920er wurde mit Margin-Schulden (Kredit von der US-Notenbank) angetrieben. Nachdem der Dow Jones Anfang September 1929 seinen Höchststand erreichte, verschärfte sich der anschließende Bärenmarkt mit dem Abzug von Margin-Schulden aus der NYSE.
Die Tabelle im Chart fasst den Aufschwung der goldenen 1920er und den Einsturz des Aktienmarkts in der Weltwirtschaftskrise zusammen. Von Februar 1926 bis Herbst 1929 stieg der Dow Jones um 138%, während die NYSE-Margin-Schulden um 120% stiegen. Während der Weltwirtschaftskrise fielen sowohl der Dow Jones als auch die NYSE-Margin-Schulden um 89%.
Mein zweiter Chart zu Bargeldumlauf und Gold des US-Finanzministeriums verlängert deren Kurven bis 1976, und die darauf erkennbare Ausweitung der Geldinflation ist bemerkenswert. Der Strom ausländischen Goldes von 1934 bis 1941 erhöhte die US-Goldreserven von 7,73 Mrd. US-Dollar auf 22 Mrd. US-Dollar, eine Zunahme von 14,27 Mrd. Dollar in Gold zu 35 US-Dollar je Unze Gold.
Die Inflation des Bargelds in Umlauf von 1941 bis 1945 war der größte prozentuale Zuwachs am Papiergeldangebot in der Geschichte des US-Finanzministeriums; der Zweite Weltkrieg wurde genauso wie der Erste Weltkrieg mit Geldinflation finanziert. Hier ist ein Zitat aus der Barron's-Ausgabe vom 31. Dezember 1951:
"Am 15. November 1951 wurde ein neues Tief von 53 Cent bezüglich des Dollarwerts von 1935-1939 erreicht. In einem ausführlichen Kommentar zur Minderung des Dollars besagt der Dezemberbrief der National City Bank: "Aus der Sicht des Kreditgebers - Käufer eines Sparbriefs, Rentner, Versicherungsbegünstigter, Lehrer mit niedrigem Einkommen - waren die Erfahrungen während und seit dem Zweiten Weltkrieg entmutigend. Inflation ist eine versteckte Steuer und sie sind die Hauptleidtragenden."
In Übereinstimmung mit wiederholten Aussagen von Professor Sumner H. Slichter, fügt die City Bank hinzu: "Leute, die sich mit dem schwächenden Wert des Dollars abgefunden haben, sehen sich nach Immobilien und anderen Kapitalinvestitionen als Absicherung gegen Preisinflation und Dollarminderung um."
Betrachtet man unten die blaue Bargeldumlauf-Kurve von 1935 bis 1946, ist der Grund für die Preisinflation offensichtlich.
Im Jahr 1945 beriefen die Vereinigten Staaten sowie ihre Verbündete das Bretton-Woods-Abkommen (BWA) zum Nachkriegswährungssystem. Es stellte keine Rückkehr zum Goldstandard aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg dar. Konvertibilität von Papiergeld in Gold des US-Finanzministeriums war nur Zentralbanken vorbehalten. Während der US-Dollar (nicht Gold) als Leitwährung für Devisenreserven des Geldes anderer Nationen festgelegt wurde. Das BWA schuf auch die Weltbank und den Internationalen Währungsfonds (IWF), um das Nachkriegswährungssystem vor ungezügelter Geldinflation abzusichern.
Es klang gut, aber andererseits ist das bei den meisten staatlich geförderten Initiativen, die durch Akademiker durchgeführt werden, der Fall. Und genauso wie Präsident Johnsons "War on Poverty" (Krieg gegen Armut) in den 1960er Jahren, leistete auch das Bretton-Woods-Akommen nicht das, was es versprach.
Hier kommt das, was mich daran stört, die Schuld am Ende der Bretton-Woods-35-USD-Goldbindung allein Präsident Nixon 1971 in die Schuhe zu schieben: ein Großteil der Papiergeldinflation, die das Ende der Goldbindung zur Folge hatte, fand vor der Nixon-Regierung statt. Siehe untenstehende Tabelle.
Der Londoner Goldpool stellte seine Tätigkeit 1968, in der Amtszeit von Präsident Johnson, ein. Doch zwischen 1945 und 1968 waren in einem Währungssystem mit einer Goldpreisbindung an 35 USD schon 135,01 Papierdollar in Umlauf für jede Unze Gold, die das US-Finanzministerium in seinen Reserven lagerte.
Kein Wunder also, dass 1958 ein Ansturm auf das Gold des US-Finanzministeriums begann. Vergessen Sie nicht: Der Großteil des Goldes in den Beständen des US-Finanzministeriums war in Wirklichkeit europäisches Gold, das vor dem Zweiten Weltkrieg in Sicherheit gebracht wurde. Hätte die US-Regierung nicht ihren Papiergeldumlauf hochgetrieben, hätten diese Zentralbanken gern der US-Regierung die Kosten für die Aufbewahrung ihres Goldes überlassen. Aber unter den gegebenen Umständen verloren diese Zentralbanken ihr Vertrauen in das Bretton-Woods-Währungssystem und forderten ihr Gold zurück.
Bis August 1971 waren 198,82 Papierdollar in Umlauf für jede Unze Gold, die in den Währungsreserven des US-Finanzministeriums lagerten. Da es für eine Zentralbank aber nur 35 Papierdollar kostete, um eine Unze Gold vom US-Finanzministerium zu fordern, wussten Präsident Nixon und das ganze Washington-Establishment, dass die Heuchelei der Bretton-Woods-35-USD-Goldbindung vorbei war. Also "beendete Nixon den goldgedeckten Dollar" im August 1971 - der zweite Ausfall des US-Finanzministeriums im 20. Jahrhundert.
Ohne eine Anbindung an Gold wurde die Ausdehnung des Dollarangebots sowohl in Papierform als auch als Kredit (Bankdarlehen) gänzlich unkontrollierbar. Den unteren Chart werden Sie so nie in einem Einführungskurs in Wirtschaftswissenschaften zum Thema Geldmenge sehen.
Der obige Chart veranschaulicht, warum die US-amerikanische Wirtschaft seit 1971 kontinuierlich unter Auf- und Abschwüngen leidet. Das US-Währungssystem wurde zu einem tollen Motor der Inflation.
- 1. In den 1970ern waren Rohstoffe, Gold und Silbermärkte betroffen.
- 2. In den 1980ern gab es eine Geldblase auf dem Anleihemarkt, die erst jetzt langsam nachlässt, sowie Leveraged-Buyout (Unternehmensübernahmen unter Einsatz von Krediten) auf dem Aktienmarkt.
- 3. In den 1990ern gab es die inflationäre Hightech-Blase an der NASDAQ-Börse.
- 4. In den 2000ern gab es das Subprime-Hypotheken-Debakel.
- 5. Und in den 2010ern haben wir nun eine Blase überall - ausgenommen Gold, Silber und Rohstoffe.
Es ist nicht schwer abzusehen, was als Nächstes passiert: Die 2020er werden das Jahrzehnt, in dem Gold, Silber und Rohstoffe einen Riesenbullenmarkt erleben werden, während alle Finanzmärkte deflationieren.
Viele Menschen werden unter dem kommenden deflationären Bärenmarkt der Finanzvermögenswerte leiden. Ergreifen Sie Maßnahmen, um sich und Ihre Familie zu schützen, indem Sie etwas Gold und Silber erwerben. Kaufen Sie es einfach und vergessen Sie es. Sie werden es nicht bereuen.
© Mark J. Lundeen
Dieser Artikel wurde am 17.02.2019 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.