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Eine Planwirtschaft unter Kommando der Zentralbanken ...

15.04.2019  |  Clive Maund

Hätte man dem Durchschnittsamerikaner in den 1960er Jahren erzählt, dass die USA in 50 Jahren eine "Planwirtschaft" unterhalten würden, dann hätte man Sie sicherlich für verrückt erklärt. Damals war die Sowjetunion eine Planwirtschaft, unter der die Regierung alles mit dem notorischen "5-Jahresplan" kontrollierte.

Wenn wir bis zur heutigen Zeit vorspulen, dann finden wir die Vereinigten Staaten und andere wirtschaftliche Blöcke wie Europa unter der Kontrolle der Zentralbanken vor. Es war Mayer Amschel Rothschild, der einst sagt: "Erlaube mir die Ausgabe und Kontrolle über das Geld einer Nation und ich werde mich nicht länger darum kümmern, wer ihre Gesetze macht!" Demnach befinden wir uns nun in einer Situation, in der die Zentralbanken Volkswirtschaften und Gesellschaften kontrollieren und in Wirklichkeit den Platz der Regierungen einnehmen; Politiker wurden zu deren Funktionären degradiert.

Die Wählerschaft besteht aus unglücklichen, ignoranten Bauern, deren Meinung durch die Medien geformt wird, die ebenfalls unter der Kontrolle der Zentralbanken und der Elite im Allgemeinen stehen. Demokratie ist eine Farce, die den Massen weiß machen soll, sie hätten ein Mitspracherecht, indem ihnen gewährt wird, alle vier bis fünf Jahre ihre mickrige, wertlose Stimme in einem Wahllokal abzugeben. Die Demokratie ist sowieso ein absurdes Konzept. Denn niemals kann es eine Situation geben, in der ignorante, dumme Leute dasselbe Mitspracherecht haben wie intelligente, anspruchsvolle Menschen, denen sie zahlenmäßig überlegen sind.

Wo so etwas vorherrscht - wie in den westlichen Gesellschaften - werden die Meinungen der Masse von den Lieblingsmedien geformt, die sich unter der Kontrolle - Sie haben es erraten - der regierenden Elite befindet. Sie sind also nichts weiter als einfache Schafe, die den Befehlen ihrer Schäfer folgen. Tritt der seltene Fall ein, dass die Massen versuchen, sich der Kontrolle ihrer Meister zu entziehen - wie die Brexit-Abstimmung des Vereinigten Königreichs - nutzt die Elite eine Taktik aus Prokrastination und List, um ihren Willen durchzusetzen.

Im Falle des Brexits etablierte die britische Premierministerin Teresa May, die eine Handlangerin der Elite ist, eine Win-Win-Situation für die Elite Brüssels. Angedacht soll es nur ein "Schein-Brexit" sein - so negativ für Großbritannien, dass es besser wäre, in der EU zu bleiben. So bestehe also eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich das britische Parlament gegen den Brexit entscheiden wird - exakt, was wir nun beobachten können.

Sollte er abgelehnt werden, möchte die EU durch Durchführung eines zweiten Referendums "einen Fuß in der Tür haben." Und nun da die Massen diese ganze Thematik satt haben, besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass man nun dafür stimmt, in der europäischen Union zu bleiben. Vor allem, da ihre Meinungen in der Zwischenzeit bereits von den Medien, die von der Panik auslösenden Elite kontrolliert werden, durch die Mangel genommen wurden, um ihnen den Gedanken, Europa hinter sich zu lassen, auszureden.

Wenn das nicht funktioniert, dann müssen sie das alles einfach bis 2020 herauszögern, wenn der Vertrag von Lissabon in Kraft tritt. Und dann wird Großbritannien Vasallenstaat der EU sein, der keine Entscheidungen mehr für sich selbst treffen kann und für immer alle Macht verlieren wird, der Gemeinschaft jemals zu entkommen. Sehen Sie, 60 Millionen potenziellen Schuldknechten wird es nicht gestattet werden, Freiheit zu erlangen, nur weil sie danach streben.

Es ist unglaublich, wie einfach es ist, Antworten auf scheinbar komplexe Fragen zu erhalten, indem man einfach fragt: "Wer zieht einen Gewinn daraus?" Beispielsweise können wir diese Methode auf einige Fragen anwenden und so die korrekten Antworten erhalten.

"Warum marschierte man in den Iran ein?" - Antwort: Saddam Hussein drohte damit, sein Öl als Währung anstatt des Dollar zu verkaufen, was die Vorherrschaft des Dollar untergraben hätte. Israel wollte, dass das Land in "seine Schranken verwiesen wird", also marschierte man ein, um einen Regimewechsel herbeizuführen.

"Worum ging es bei 9/11?" - Antwort: Eine Ausrede zu schaffen, in den Irak (und Afghanistan) einzufallen.

"Worum geht es bei dem sogenannten Krieg gegen den Terrorismus?" - Antwort: Das Beibehalten eines konstanten Kriegszustandes, um zu rechtfertigen, dass der Komplex aus Militär und Industrie jedes Jahr 1 Billionen Dollar Steuergelder verschluckt.

Das ist keine politische Wuttirade - Für so etwas habe ich heutzutage gar keine Zeit mehr. Es gibt einen Grund, warum ich die obigen Beobachtungen anstelle. Der Punkt ist: Der normale Konjunkturzyklus wurde von den Einmischungen der Zentralbanken unterbrochen und verzerrt; in Europa von der EZB und in den USA von der Federal Reserve, die in Wahrheit kein staatliches, sondern ein privates Unternehmen ist, das zugunsten seiner Mitglieder agiert.

Als die US-amerikanische Wirtschaft nach der Finanzkrise 2008 also mithilfe einer tiefen Rezession gereinigt werden sollte, griff die Fed mit lebenserhaltenden Maßnahmen in Form von QE (quantitative Lockerung) ein. Dieses QE nimmt stetig zu und wird immer wieder wiederholt, damit die Wirtschaft in einen untoten Zustand - nicht unähnlich Frankenstein - versetzt wird. Wenn wir danach fragen, warum man das getan hat, landen wir zurück bei unserer Frage: "Wer zieht einen Gewinn daraus?"

Das Ziel der Zentralbanken ist es, sogar noch mehr Macht und Kontrolle zu erhalten, und zudem die Elite, zu denen sich ihre führenden Mitglieder zählen, zu bereichern. Demnach ist es ihr Ziel, den Status Quo so lange wie möglich aufrechtzuerhalten, weil er ihnen bisher so gute Dienste geleistet hat. Zudem soll die "neue Normalität" beibehalten werden - also die Zinsen, die sich nahe der Null befinden - damit man seinen enormen Reichtum durch Arbitrage und Spekulation immer weiter mehren kann.

Zeitgleich werden den Massen, die dazu gezwungen werden, Kredite aufzunehmen, um das Lebensnotwendige zu bezahlen - zu dem sich nun auch Autos und College-Bildung zählen (eine weitere Intrige) - wucherhafte Zinsen aufgedrängt.



So wird der Reichtum der Unter- und Mittelschicht in die Taschen der Elite gespült. In den letzten Jahren konnten wir beobachten, wie die amerikanische Mittelschicht unter dieser Last eingeknickt ist. Das ist der Grund, warum Unter- und Mittelschicht immer aktiv dazu ermutigt werden, so viel Schulden wie möglich anzuhäufen, damit man sie zu "Schuldknechten" machen kann, die das moderne Gesicht der Leibeigenschaft darstellen. Wenn man seine Zahlungen nicht pünktlich leistet, werden massive Strafgebühren erhoben, um die finanzielle Erschöpfung zu beschleunigen.

Angesichts dessen sollen Sie verstehen können, warum Zentralbanken danach streben werden, den Status Quo so lange wie möglich beizubehalten. Bevorzugt sollte also keine deflationäre Implosion stattfinden, die unter der Bevölkerung einen derartigen Notstand auslöst, dass man zur Revolution auf die Straßen stürmt. Wie kann man das verhindern? - Einfach, indem man immer mehr Geld druckt, um das System weiter dahinhinken zu lassen. Zudem besteht ein Anreiz, die Märkte weiterhin zu stützen.

Ende letzten Jahres begann ein Bärenmarkt, doch die Fed vermied diesen mithilfe einer Kehrtwende und signalisierte eine Kursänderung der Zinspolitik sowie eine Reduzierung ihrer Vermögenswerte. In der kürzlichen Rally haben wir uns die Finger verbrannt, als wir dem Markt gegenüber Short-Positionen einnahmen. Den anfänglichen Rückgang haben wir in Erwartung eines normalen, zyklischen Bärenmarktes korrekt gedeutet, doch die Einmischung der Zentralbank hat diesen bisher gestoppt.

Obwohl der Markt aussieht, als sei er bereit für einen weiteren Abschwung, sind wir misstrauisch, was das Einnehmen einer erneuten Short-Position angeht. Wir haben auf massive Schmiergelder der Fed und/oder Regierung angespielt, die zur Intervention und Stützung der Märkte verwendet werden. Doch es könnte noch viel weiter gehen als das.

Die Fed sowie andere Zentralbanken, wie die EZB, wurden in den letzten Jahren durch ihre manipulativen Experimente bestärkt und haben realisiert, dass sie viel mehr tun können, als die weltweiten Aktienmärkte mithilfe der Schaffung einer unbegrenzten Menge Geld zu stützen. In einem positiven Kreislauf könnte man sie in immer wieder neue Höhen treiben.

Mit einigen Billionen Dollar marschieren sie ein und kaufen Aktien über die gesamte Palette hinweg. Nach nicht allzu langer Zeit entwickeln sich diese gut, da der Wert ihrer Bestände steigt und steigt und so dazu anregt, mehr und mehr zu kaufen. Da sie genauso menschlich sind wie wir (auch, wenn sie eine sehr hohe Meinung von sich selbst haben), sind sie zunehmend daran beteiligt eine noch nie dagewesene Steigerung anzutreiben, die die Märkte letztlich in ihre Einzelteile zerlegen wird. Und da der große Bullenmarkt von 2009 mit keinem spektakulären, parabolischen Platzen endete, könnte dieses Szenario eintreten.

Das ist eine wahrhaft außergewöhnliche Möglichkeit, die wir uns im Gedächtnis behalten sollten. Es wird nichts mit der Wirtschaft der realen Welt zu tun haben; gewöhnliche Leute werden von steigenden Lebenshaltungskosten zerstört werden, die das Ergebnis einer stärker werdenden Preisinflation von Basisgütern sind. Grund dafür werden die Fahrstuhleffekte der massiven monetären Geldspritzen sein.

Sollten die Zentralbanken dabei Erfolg haben, eine massive parabolische Steigerung an den Märkten voranzutreiben, dann sollten sich unsere mit Bedacht gewählten Aktien gut entwickeln. Wenn die Party endet, werden wir bereit sein, auf bearisch umzuschalten und ein Vermögen zu machen, wenn das ganze Konstrukt in sich zusammenfällt.

Die Schlussfolgerung lautet, dass westliche Volkswirtschaften und Gesellschaften von Zentralbanken und deren zugehöriger Elite übernommen wurden und nun zu deren Vorteil operiert werden. Die Elite ist nun in Kontrolle ihrer effektiven Regierungen, wobei alle Politiker zu ihren Knechten degradiert wurden. Unterstützt und begünstigt werden sie von den gefügigen Medien, die unter ihrer Kontrolle stehen.

Im letzten Jahrzehnt haben sie in den Konjunkturzyklus eingegriffen und diesen manipuliert, Geld und Schulden in massivem Ausmaß geschaffen und alle notwendigen Korrekturperioden oder Rezessionen ausgebügelt oder eliminiert, was zu massiven Verzerrungen und Fehlallokationen des Kapitals führte. Über alle Schichten der Gesellschaft hinweg - staatlich, kommunal, privat und geschäftlich - führte dies zur Anhäufung von Schulden in einem monströsen, angsteinflößenden und letztlich katastrophalen Ausmaß.

Ermutigt durch das, was sie als ihren kürzlichen Erfolg ansahen, besteht die Gefahr nun darin, dass sie an den Wertpapiermärkten in den Mittelpunkt rücken, indem Billionen Dollar gedruckt werden, um die Märkte immer höher zu treiben. Letztlich werden sie dann zu einer spektakulären, parabolischen Steigerung getrieben werden, die eine Aufwärtsdynamik darstellen wird; bis das Spiel letztlich aus ist. Dann wird die resultierende Explosion mit der katastrophalen Eruption des Krakatau im Jahr 1883 gleichzusetzen sein, die man fast aus 3.000 Meilen Entfernung hören konnte.

Egon Von Greyerz von GoldSwitzerland hat eine Reihe reißerischer und erschreckender Essays darüber geschrieben, was passieren wird, wenn dieses Schuldenkonstrukt zusammenfällt. Natürlich tun ihn viele Leute als Spinner oder als Opportunist ab, der versucht die Leute mithilfe der Angst zum Gold zu jagen - und so dicke Geschäfte zu machen. Doch leider liegt Von Greyerz richtig. Ebenfalls sollte angemerkt werden, dass diese Elite auch die negative Zinspolitik einführen und Bailins durchführen wird - ein anderer Name für das Stehlen von Kundenkonten. Und wenn es hart auf hart kommt, wird sich die Elite das Geld der Kontoinhaber zu nutzen machen.


© Clive Maund
www.clivemaund.com



Der Artikel wurde am 28.03.19 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.