Dieses Edelmetall schlägt Warren Buffett
23.09.2019 | Frank Holmes
In einem meiner vorherigen Artikel habe ich Ihnen gezeigt, dass der Goldpreis den S&P 500 Index über eine Vielzahl verschiedener Zeitspannen hinweg - einschließlich Monate, Quartale, Jahre... und sogar ein Jahrhundert (bisher!) - übertroffen hat.
Kürzlich wurde ich darauf aufmerksam gemacht - in einem Twitter-Post von Charlie Bilello von Pension Partners - dass das gelbe Edelmetall auch den wohl größten lebenden Investor, Warren Buffett, geschlagen habe.
Innerhalb einer Zeitspanne von 20 Jahren ist Gold um 485% gestiegen und schlägt damit Warrens Berkshire Hathaway mit einer Zunahme von 426%. Nicht nur das; das Goldroyalty- und -streamingunternehmen Franco-Nevada hat Buffett ebenso geschlagen. 
Zugegeben, Gold verzeichnete eine außergewöhnlich starke Rally in den 2000er Jahren, als die Aktien während der Dotcom-Blase und der Finanzkrise nach unten gedrückt wurden.
Doch das ist genau mein Punkt. Diejenigen, die clever genug waren, ihre Portfolios während dieser Zeitspanne zu diversifizieren - und nicht nur in Gold, sondern auch in Anleihen, Immobilien und mehr - waren in besserer Verfassung als einige andere Investoren.
Visionär: Pierre Lassonde
Da wir gerade Franco-Nevada erwähnt haben... Das Royalty-Modell des Unternehmens ist eines, an das ich glaube und über das ich auch oft geschrieben habe.
Pierre Lassonde, Vorsitzender und Mitgründer von Franco-Nevada hat dem Unternehmen dabei geholfen, eine sehr spezielle Rolle innerhalb der Bergbauindustrie zu spielen; wobei viele Investoren dessen Wichtigkeit nicht realisieren. Beispielsweise haben viele Goldroyaltyunternehmen das gelbe Edelmetall übertroffen, wie im obigen Chart gezeigt wird.
Franco besitzt ein robustes Geschäftsmodells und seine Fähigkeit, Umsatz in Zeiten zu machen, wenn der Preis von Gold (oder anderer Edelmetalle) sowohl steigt als auch fällt, ist der Faktor, der das Unternehmen attraktiv macht.
Zurück zu Buffett: Ihm ist Silber nicht fremd
Die meisten Investoren sind sich bewusst, dass Buffett ein bekannter Goldbär ist. Doch was einige vielleicht nicht wissen, ist die Tatsache, dass er für eine bestimmte Zeit einmal ein Silberbulle war.
Der Mittlere Westen der USA, aus dem Buffett stammt, besitzt eine historische Affinität zu Silber anstatt Gold. In den Jahren 1997 und 1998 sammelten Buffett und Berkshire eine Rekordsammlung von 129,7 Millionen Unzen Silber, was tatsächlich eine Knappheit des Metalls auslöste und die Leasingraten nach oben trieb. In einem Brief von Berkshire im Jahr 1998 an die Aktionäre, schrieb Buffett, dass die Silberposition des Unternehmens im Vorjahr "einen Gewinn vor Steuer von 97,4 Millionen Dollar produzierte."
Buffett erwarb Silber, als es sich unter 5 Dollar je Unze befand und verkaufte es 2006 bei etwa 13 Dollar je Unze. Es stellte sich heraus, dass Buffett zu früh verkaufte, da Silber einige Jahre später 2011 die 50 Dollar je Unze erreichte. Warum sollte er sich so auf Silber verlassen, aber vor Gold zurückscheuen? Vor allem, da sich Gold innerhalb der letzten 20 Jahre als die zweitbeste Assetklasse, direkt hinter REITs, herausgestellt hat. Vielleicht wird Buffett seine Strategie überdenken. 
Immobilieninvestoren tun das sicherlich bereits. Wir können einen größeren Appetit auf Gold und goldgedeckte Investitionen beobachten, da Sorgen um einen weltweiten Wirtschaftsabschwung zunehmen. Der Goldpreis ist nicht nur innerhalb von fünf der letzten sechs Monate gestiegen - bisher verzeichnet er einen Rückgang im September - die Augustzuflüsse der bulliongedeckten ETFs stellten sogar deren höchste Zuflüsse seit mehr als einem Jahr dar. Die nordamerikanischen Gold-ETFs erwarben im letzten Monat fast 78 Tonnen (2,7 Millionen Unzen), weltweit insgesamt 122,3 Tonnen, laut dem World Gold Council (WGC).
In Indien wurde die höchste Summe seit mehr als sechs Jahren in Gold-ETFs investiert, "da Investoren auf der Suche nach sicheren Häfen inmitten inländisch hoher Preise und einem Wirtschaftsabschwung Geld investierten", berichtete Bloomberg in dieser Woche. Die Nettozuflüsse im August stiegen auf 1,45 Milliarden Rupien (20 Millionen Dollar), der höchste Wert seit Dezember 2012.
Russlands Goldsammlung ist mehr als 100 Milliarden Dollar wert
Kleinanleger sind nicht die Einzigen, die sich in Sammelstimmung befinden. Zentralbanken, angeführt durch die Banken Chinas und Russland, horten das gelbe Edelmetall weiterhin, um sich vom US-Dollar weg zu diversifizieren. Russland hat seine Goldreserven im letzten Jahrzehnt vervierfacht, so Bloomberg, und der Wert der Reserven stieg im vergangenen Jahr um 42% auf 109,5 Milliarden Dollar.
"Es findet ein massiver Austausch von US-Dollar-Assets gegen Gold statt - eine Strategie, die der russischen Zentralbank Milliarden Dollar innerhalb nur weniger Monate eingebracht hat", kommentierte Vladimir Miklashevsky, ein Stratege der Danse Bank. 
Währenddessen fügte China seinen Reserven einige 100 Tonnen Gold hinzu, seit das Land im Dezember die Käufe als Absicherung gegen den Handelskrieg mit den USA fortgesetzt hatte.
Ich habe diesen Punkt schon einmal angebracht, doch es ist von Vorteil, ihn zu wiederholen: Die offiziellen Goldreserven Chinas stellen in diesem Monat nur 2,8% seiner ausländischen Reserven dar. Das ist der geringste Prozentsatz unter den weltweiten Banken. Im Vergleich dazu macht das Gold, das sich im Besitz der USA befindet, mehr als ein Dreiviertel seiner Auslandsreserven aus. Das bedeutet, dass die People's Bank of China (PBOC) noch immer Berge von Gold zu kaufen hat, bevor dessen Finanzen adäquat diversifiziert sind. Ich erwarte, dass Chinas Aktivität dem Goldpreis eine lange Zeit Unterstützung bieten wird.
Citigroup: Gold könnte "in den nächsten ein bis zwei Jahren" 2.000 Dollar je Unze erreichen
Risiken einer weltweiten Rezession und die Wahrscheinlichkeit, dass die Federal Reserve die Zinsen auf Null senkt, könnten ausreichen, um Gold auf einen Rekordpreis von 2.000 Dollar je Unze zu befördern, so Citigroup.
"Wir erwarten, dass der Spot-Goldpreis noch länger stark bleibt und möglicherweise 2.000 Dollar je Unze erreicht sowie neue zyklische Hochs innerhalb des nächsten oder übernächsten Jahres verzeichnet", so Aakash Doshi, Analyst bei Citigroup, in einer Notiz vom 10. September, wie Bloomberg berichtete.
Ich stimme dieser Prognose zu. In der letzten Woche unterhielt ich mich in Liz Clamans Show mit Peter Schiff und Imaru Cassanova. Ich hob hervor, dass Gold immer attraktiver erscheint, während die Zentralbanken lockere Geldpolitiken verfolgen. Wenn Regierungen Ihnen negative Ertragsraten anbieten, dann macht das Gold damit automatisch attraktiver. Weiterhin glaube ich, dass dieser Lockerungszyklus gerade erst begonnen hat.
© Frank Holmes
U. S. Global Investors
Der Artikel wurde am 16. September 2019 auf www.usfunds.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten in Auszügen übersetzt.