LBMA muss reformieren, um dem physischen Edelmetallmarkt zu dienen
28.10.2019 | Ronan Manly
In der breitgefächerten Edelmetallgemeinschaft wurde die London Bullion Market Association (LBMA) schon immer eher mit Misstrauen bedacht. Gründe für diesen Argwohn umfassen unter anderem:
- Dass die LMBA-Banken das Konzept des Mindestreservebullionbankwesens, nicht allokierte Edelmetallkonten sowie synthetische Papiergoldprodukte, die ungedeckt oder bruchstückhaft durch physisches Metall gedeckt werden, erschaffen und auf die Welt losgelassen haben.
- Dass die Gründungsmitglieder der LBMA eine Gruppe machtvoller Bullionbanken und Broker waren.
- Dass die LBMA "im Auftrag" der Bank of England gegründet wurde.
- Dass die LBMA an der Schnittstelle heimlicher Zentralbankgoldleihe operiert, wo Transparenz, um es milde zu sagen, nicht existent ist.
All diese Gründe wären berechtigte Sorgen, doch beziehen sich nicht auf den Kern des Problems. Dieser Kern ist die Tatsache, dass die LBMA nicht die physischen Gold- und Silbermärkte darstellt und ebenso wenig die Interessen der Sparer und Investoren physischer Edelmetalle vertritt.
Stattdessen bewirbt und schützt die LBMA die Papiergold- und -silbermärkte und arbeitet im Auftrag der Bullionbanken, die diese Derivatpapiermärkte durch den OTC-Edelmetallhandel, die täglichen Londoner Fixings und den Futures-Edelmetallhandel an der COMEX operieren und kontrollieren. Währenddessen verzieht die LBMA keine Miene und behauptet, "die weltweite Obrigkeit für Edelmetalle" und "der Dreh- und Angelpunkt des weltweiten OTC-Edelmetallmarktes" zu sein. Von wem wurde diese weltweite Obrigkeit noch einmal ernannt? Natürlich von den Banken!
Es ist ein Club der Bullionbanken und Sie gehören nicht dazu!
Die LBMA ist eine Gesellschaft, die so von Bullionbanken dominiert wird, dass es vielleicht korrekter wäre, sie als London Bullion Bank Market Association zu bezeichnen. Diese Banken positionieren sich selbst als Vermittler innerhalb des Flusses an den Edelmetallmärkten; vom Handel zum Clearing und dem Absichern von Kredittransaktionen. All das innerhalb eines Mindestreservesystems, das derivatives Papiergold und Papiersilber aus dem Nichts heraus unter Verwendung eines gehebelten Systems nicht allokierter Edelmetallkonten erschafft, das in keinster Weise mit der physischen Lieferung echten Goldes oder echten Silbers in Verbindung steht.
Bullionbanken und deren Handel synthetischen Goldes und Silbers sind derartig integral und etabliert innerhalb des LBMA-Systems, dass die LBMA sogar eine spezielle Mitgliedschaftskategorie für seine "Top"-Bullionbanken besitzt, die als LMBA-"Marktmacher" bekannt sind. Diese Marktmacher sind so wichtig für die LBMA, dass sie ein Anrecht auf 50% der wählbaren Positionen innerhalb des LBMA-Boards besitzen. Und eine Jahreshauptversammlung der LBMA kann nicht einmal einberufen werden, ohne ein Quorum von acht Mitgliedern, von denen mindestens fünf Marktmacher d.h. Banken sein müssen.
Einschließlich dieser privilegierten "Marktmacher" gibt es erstaunliche 41 Banken, die "Vollmitglied" der LBMA sind und einige zusätzliche Banken innerhalb der Händlerkategorie. Setzen Sie dies in einen Vergleich zu Edelmetallraffinerien, von denen nur 9 weltweit Vollmitglieder der LBMA sind. Und erstaunlicherweise ist nicht einmal ein einziges Bergbauunternehmen ein Vollmitglied der LBMA.

LBMA - gegründet von Bankern in der City of London
LBMA-Marktmacher umfassen bekannte Bullionbanken wie HSBC, Goldman Sachs, JP Morgan Chase, UBS, Citibank, Bank of Nova Scotia (Scotiabank), Toronto Dominion Bank und die ICBC Standard Bank. Viele dieser Bullionbanken dominieren auch die LBMA-Goldpreis- und LBMA-Silberpreisauktionen als "Akkreditierte Preisteilnehmer" für den täglichen Benchmarkpreis von Gold und Silber. Dies sind Referenzpreise, die auch auf nicht allokierten Positionen basieren, doch pervers von der Bullionindustrie weltweit als Referenzpunkt für die das Fixing der physischen Edelmetalle verwendet werden.
Es ist also die LMBA, die als Torwächter agiert und diese Bullionbanken autorisiert, direkt an den Auktionen teilzunehmen; d.h. die LBMA autorisiert Bullionbanken und Marktmacher.
Wie viele Leser wissen, sind die Auktionen des LBMA-Goldpreises und des LBMA-Silberpreises die Nachfolger des vorherigen LBMA-Goldfixing und des LBMA-Silberfixing, die - bis sie 2014 implodierten - Spielwiese der Bullionbanken waren.
Für das Goldfixing operierten HSBC, Deutsche Bank, Barclays, Scotiabank und SocGen als ein Unternehmen namens The London Gold Market Fixing Limited, ein Unternehmen, das in Rothschilds Büros in New Court, St. Swithin's Lane, London etabliert wurde. Für das Silberfixing arbeiteten HSBC, Deutsche Bank und Scotiabank als The London Silver Market Fixing Limited zusammen.
Erkennen Sie den Trend? Ein weiterer Stein im Weg der LBMA ist die London Precious Metals Clearing Limited (LPMCL), ein undurchsichtiges, jedoch wichtiges Unternehmen, dessen Unternehmenssekretär die LBMA ist und deren eingetragener Firmensitz die LBMA-Büros in London in den 1-2 Royal Exchange Gebäuden, Royal Exchange, gegenüber der Bank of England und den Rothschild-Büros in der City of London sind. Der ursprüngliche Firmensitz der LPMCL, als das Unternehmen 2001 gegründet wurde, waren die Rothschild-Büros in New Court, St. Swithin's Lane, London.

LBMA nicht allokierte Gold- und Silberkonten: Das Papier wert, auf denen sie niedergeschrieben werden?
LPMCL verwendet eine elektronische Clearing-Plattform, die als AURUM bekannt ist, um den Papierhandel von Gold, Silber, Platin und Palladium zu saldieren und zu begleichen, der in London durch unglaublich große nicht allokierte Papierpositionen, die von Bullionbanken generiert werden, ausgestoßen wird; wobei HSBC und JP Morgan einen Großteil der LPMCL-Transaktionen begleichen.
Wie die Webseite der LMPCL erklärt: "Anfängliche Erklärungsarbeiten bezüglich der LPMCL [elektronisches Matching-System] wurde vom Physical Committee der London Bullion Market Association ("LBMA") durchgeführt, das aus Clearing-Mitgliedern besteht."
Die Clearing-Mitglieder der LBMA (zu dieser Zeit Rothschild, JP Morgan, UBS, HSBC, Scotiabank, Deutsche Bank und Credit Suisse) bildeten dann im April 2001 die LPMCL.
Die LPMCL wird aktuell von 5 der größten Bullionbanken des LBMA-Systems unterhalten, namentlich HSBC, JP Morgan, Scotiabank, UBS und ICBC Standard Bank, die alle Marktmacher der LBMA sind. Das Board of Directors der LPMCL (d.h. die LPMCL-Directors von HSBC, JP Morgan, Scotiabank, UBS und IBC Standard) hält seine Treffen sogar in den Büros der LBMA im Royal Exchange ab. Während die LPMCL eine Papier-Clearing-Plattform ist, schließt sie an die Zwischenwelt zwischen Papiergold und echten Bullion mit drei der LPMCL-Mitglieder, die Edelmetalltresore in London unterhalten, an.
Dies sind JP Morgan, HSBC und ICBC Standard Bank; und diese fünf LPMCL-Mitglieder besitzen Goldkonten bei der Bank of England. Doch ohne Transparenz zwischen LPMCL-Clearing-Transaktionen, den Beständen der Londoner Goldtresore und den Goldleihe-Transaktionen aus der Bank of England sowie keine unabhängigen physischen Überprüfungen der Bullionbestände irgendeiner Bullionbank, ist die LPMCL eine Reise nach Jerusalem, die die Londoner Pyramide nicht allokierter Edelmetalle weiterdreht.
Mindestreservebullionbankwesen
LBMA-Banken sind nicht im Geschäft tätig, um zur Realpreisfindung von Edelmetallen beizutragen. Im Gegenteil; sie bewegen die Preise willkürlich auf und ab, um so viel Volumen und Aktivität zu generieren, wie sie möchten. Damit werden "unbegrenzte Kredite" für das System erschaffen, indem nicht allokierte Positionen (ihre Verbindlichkeiten) mit einem Tastendruck erweitert werden. Wenn das wie Fiatwährung-Mindestreservebankwesen klingt, dann, weil es genau das ist. Nur mit dem Unterschied, dass die Krediteinheiten synthetisches Gold und synthetisches Silber anstatt Fiatwährungseinheiten sind.
Indem die LBMA nicht nur erlaubt, sondern die Operationen dieser Papier- und synthetischen Edelmetallmärkte aktiv vereinfacht - die im Grunde ein gigantisches Ponzi-Schema fernab der Realität von Goldangebot und -nachfrage sind - überwacht sie ein System, in dem die Gold- und Silberpreisfindung nicht durch reales Angebot und Nachfrage bestimmt wird, sondern durch den Handel von Derivaten mit Barausgleich. Das ist nachteilig für Sparer und Investoren von echten Edelmetallen und nachteilig für die weltweiten Gold- und Silberproduzenten, d.h. die Bergbauunternehmen.
Rothschild, Morgan Guaranty und Goldman
Für eine von Banken dominierte Entität ist es vielleicht nicht überraschend, dass die Erschaffung der London Bullion Market Association von der versteckten Hand einer der weltweit machtvollsten Banken dirigiert wurde, der Bank of England. Diese arbeitete 1987 hinter der Bühne, um sechs machtvolle Bullionbanken in London zusammenzubringen, um die tatsächliche Association zu bilden.
Diese Banken waren N.M. Rothschild & Sons, Morgan Guaranty Trust Company of New York (Teil von JP Morgan), J.Aron & Company (nun Teil von Goldman Sachs), Mocatta & Goldsmid, das alte Sharps Pixley (das von der Deutschen Bank erworben wurde) und Rudolf Wolff & Company. Der ursprüngliche Firmensitz der LBMA wurde Dezember 1987 etabliert, in den Rothschild-Büros in New Court, St. Swithin's Lane, London. Erkennen Sie den Trend?
Die eingelassenen Verbindungen der Bank of England mit der LBMA haben auch, nicht überraschend, von 1987 bis zur Gegenwart angehalten, von der Zentralbankengoldleihe, bis hin zum Handel am Goldfixing; bis hin zu einem "Beobachter" der Bank of England, der im LBMA Executive Committee/Board of Directors sitzt. Und im Jahr 2016 war die ehemals versteckte Hand der Bank of England in der LBMA nicht ganz so versteckt, als die LBMA die Dreistigkeit besaß, den ehemaligen Leiter der Auslandsabteilung innerhalb der Bank of England, Paul Fisher, als "unabhängigen" Vorsitzenden des LBMA-Boards einzusetzen. Was ist das für eine Unabhängigkeit?

Der Londoner Goldmarkt: Gedeckt durch was?
Papierpreisfindung
Es ist eine anerkannte, empirische Feststellung, dass die internationale Goldpreisfindung durch den Handel am Londoner Over-the-Counter-Spotgoldmarkt und via COMEX-Goldfutures angetrieben wird. Dasselbe trifft auf Silber zu. Das trifft zu, da diese Handelsplätze und Märkte das höchste Handelsvolumen und "Liquidität" besitzen, und Handelsvolumen treibt die Preisfindung an.
Doch diese Handelsplätze besitzen nur die höchsten Handelsvolumen, da sie große Mengen synthetischen Goldes und Silbers sowie Edelmetallderivate und kein echtes Metall handeln. Werfen Sie einen Blick auf die Handelsvolumen, die von der LBMA für ihre Mitglieder an den OTC-Märkten, vor allem in London, veröffentlicht werden. Die aktuellsten Zahlen behaupten, dass die LBMA-Mitglieder wöchentlich durchschnittlich 184 Millionen Unzen Gold handelten, was etwa 36,8 Millionen Unzen Gold am Tag wären (1.144 Tonnen Gold am Tag) und unglaubliche 286.158 Tonnen Gold im Jahr.
Das ist mehr "Gold", das in einem Jahr gehandelt wird, als oberirdisch existiert. Mehr Gold, als bisher abgebaut wurde und mehr als 90-mal so viel wie das jährliche Goldbergbauangebot. Wie kann das sein? Grund dafür ist, dass dies Handel mit künstlichem Goldangebot, d.h. nicht allokierten Positionen, ist, die nicht oder begrenzt durch Metall gedeckt werden.
Die führende Anwaltskanzlei Dentons erklärt das wie folgt: "Auch wenn die Bedingungen der nicht allokierten Bullionkonten üblicherweise dem Kontoinhaber das Recht einräumen, eine physische Lieferung von Gold verlangen zu können, so ist es in Wirklichkeit so, dass Käufer und Verkäufer selten darauf aus sind, physische Lieferungen durchführen zu lassen. Nicht allokierte Bullion werden als ein Mittel verwendet, "synthetische" Goldbestände zu besitzen und so eine Beteiligung am Goldpreis durch das Londoner Goldfixing zu besitzen.
Wenn physische Begleichung und Barbegleichung zwei sich gegenseitig ausschließende Konzepte sind (wie sie das unserer Meinung nach sind) und wenn die Barbegleichung eine Derivattransaktion umfasst, geht hieraus hervor, dass nicht allokierte Bullion eine Form der Derivattransaktion sind, wenn eine physische Begleichung nicht in Verbindung mit nicht allokierten Bullion stattfindet."
Mit knapp 7.600 Tonnen Gold im LBMA-System, von denen etwa 5.000 Tonnen der Bank of England zugeschrieben werden können, und weiteren 1.630 Tonnen, die den ETF-Goldbeständen in London zugeschrieben werden, bleiben weniger als 1.000 Tonnen Gold im LBMA-System, um die gesamte LBMA-Mindestreservebankwesenpyramide zu stützen.

Gold am Londoner Goldmarkt, einschließlich in Tresoren der Bank of England und der LMBA
Der synthetische Handel der Londoner OTC-Gold- und -Silbermärkte lenkt die Nachfrage weg von realen Metallen. All das, während die LBMA, sowie deren Bullionbank-Mitglieder, dieses System aktiv unterstützen und anpreisen. Damit wird die Preisfindung zum Nachteil der Edelmetallsparer und -investoren sowie der Edelmetallunternehmen verzerrt. Und deshalb ist Kritik an der LBMA gerechtfertigt. Tatsächlich sind die Londoner OTC-Edelmetallmärkte, die von der LBMA und deren Bullionbank-Mitgliedern beherrscht werden, eher wie ein Kasino als ein echter physischer Edelmetallmarkt.
Doch da gibt es noch mehr. Die LBMA-Bullionbanken dominieren ebenfalls den Handel von 100-Unzen-Goldfutureskontrakten an der US-amerikanischen COMEX, ein weiterer synthetischer Papiergoldkasinomarkt. An der COMEX werden Goldfutureskontrakte zu einem Äquivalent von 27 Millionen Unzen am Tag gehandelt. Das ist gleichbedeutend mit 260.000 Tonnen Gold im Jahr. Das ist ebenfalls mehr Gold, als bisher in der Geschichte gefördert wurde und 86-mal so viel wie das jährliche Goldbergbauangebot.
Im Jahr 2018 beliefen sich die COMEX-Goldlieferungen auf nur 1,6 Millionen Unzen (51 Tonnen). Das bedeutet, dass 99,98% der COMEX-Goldfutures nicht zu physischen Lieferungen führen, mit nur 0,02% der Transaktionen, die zu Metalllieferungen führen. Aktuell belaufen sich die registrierten COMEX-Goldbestände (die zur Lieferung verfügbar sind) auf nur 735.000 Unzen (22,85 Tonnen), eine kleine Basis, um eine gigantische Papierpyramide zu untermauern.
LBMA-Transparenz - So transparent wie Schlamm
Die LBMA untergräbt leider auch die Markteffizienz. An einem effizienten Markt reflektieren Assetpreise alle verfügbaren Informationen. Doch dies setzt Wettbewerb, niedrige Einstiegsbarrieren und Informationseffizienz, d.h. niedrige Kosten für das Sammeln von Informationen, voraus. Je mehr Transparenz an einem Markt herrscht, desto effizienter der Markt. Doch an den Londoner Gold- und Silbermärkten gibt es wenig Transparenz und ohne Transparenz kann es keine Markteffizienz geben.
Ebenfalls gibt es keine Handelsberichtserstattung an den Londoner Gold- und Silbermärkten und die Berichterstattung der LBMA ist damit nicht gleichzusetzen. Während die LBMA alle relevanten Handelsdaten in ihrer Datenbasis LBMA-i und die Handels- und Clearingdaten in ihrer AURUM-Datenbasis speichert, sind dies nutzlose Daten; wobei die wichtigeren Daten hinter einer Paywall versteckt werden.
Es gibt keinerlei Details zu Brokern, Handelsarten, Transaktionsarten oder Gegenparteiarten. Wenn die LBMA echte Transparenz will, dann muss sie jedes Detail veröffentlichen und seine Datenbasen für externe Entwickler zugänglich machen, wie es Devisenmärkte, Märkte mit festverzinslichen Papieren und Aktienmärkte tun.
Wenn die LBMA Transparenz schaffen möchte, dann müsste sie zudem exakte Edelmetallbestände angeben, die die nicht allokierten Handelspositionen und Verbindlichkeiten der Mitgliedsbanken decken. Wenn die LBMA Transparenz etablieren möchte, dann müsste sie die Standorte der LBMA-Tresore veröffentlichen und ihre Mitgliedsbanken und Zentralbanken dazu zwingen, all ihre Goldleihe-Positionen zu veröffentlichen. Stattdessen ist die LBMA der Verfechter der Zentralbanken und meint: "die Rolle der Zentralbanken am Bullionmarkt könnte "totale" Transparenz ausschließen, zumindest auf öffentlicher Ebene."
Effiziente Märkte benötigen ein geebnetes Spielfeld und symmetrische Informationen. In effizienten Märkten besitzen einige Marktteilnehmer (d. h. die LBMA-Mitgliedsbullionbanken) mehr Informationen als andere; Banken, die dann einen Vorteil gegenüber anderen besitzen.
Keine Verachtung oder Vorgehen gegen Manipulation
Die LBMA nimmt zudem ebenfalls weiterhin Banken bei sich auf, die bereits dafür verurteilt wurden, die Edelmetallpreise manipuliert zu haben. Nehmen Sie Barclays Bank als Beispiel, die im Mai 2014 eine Geldstrafe über 26 Millionen Pfund zahlen musste, da sie gegen die FCA's Principles for Businesses in Verbindung mit dem Goldfixing verstieß. Das hielt die LBMA nicht davon ab, Barclays zu erlauben, ein Mitglied zu werden. Sie akkreditierte die Bank sogar als direkten Teilnehmer der LBMA-Goldpreisauktion, als diese im März 2015 eingeführt wurde. Und das hielt die LBMA auch nicht davon ab, dem ehemaligen Barclays Edelmetalldirektor zu erlauben, einer der Vorsitzenden der LBMA-Goldpreisauktion zu werden.
Ähnlich enthüllt eine Untersuchung der schweizerischen Bank UBS AG durch die Finanzaufsichtsbehörde der Schweiz FINMA im Jahr 2014 einen "klaren Versuch, die Preisfestlegungen am Edelmetallmarkt zu manipulieren", einschließlich Front-Running. UBS war und ist noch immer Marktmacher der LBMA und ein Mitglied der London Precious Metals Clearing Limited (LPMCL). Tatsächlich sehen sich einige der größten Banken und mächtigsten Mitglieder der LBMA, die im Gold- und Silberfixing in London involviert waren, noch immer Anklagen in den USA gegenüber, die von verärgerten Edelmetallinvestoren ins Leben gerufen wurden; einschließlich angeklagter Banken wie SocGen, Scotiabank und HSBC.

16. September: Justizministerium klagt LBMA-Boardmitglied der Verschwörung und Edelmetallpreismanipulation an
Das bringt uns zu JP Morgan, eines der machtvollsten Mitglieder der LMBA. Vor einigen Wochen, am 16. September, wurde LBMA-Boardmitglied und Vorsitzender der weltweiten Edelmetallabteilung bei JP Morgan, Michael Nowak, vom US-amerikanischen Finanzministerium angeklagt, "Verschwörung und andere staatliche Verbrechen in Verbindung mit der Manipulation der Märkte für Edelmetallfutureskontrakte" gemäß einer "massiven, mehrjährigen Intrige" begangen zu haben, wobei Nowak, Mitangeklagte sowie Mitverschwörer "irreführende Aufträge für Futureskontrakte über Gold, Silber, Platin und Palladium aufgegeben hätten, die an der NYMEX und Commodity Exchange Inc. (COMEX) gehandelt wurden."
Zeitgleich wurde eine Zivilklage von der CFTC gegen Nowak und dessen Mitangeklagten gestellt. Die Anschuldigungen gegen Nowak lauten, dass er in keinem Einzelfall handelte und das Justizministerium anklage, dass die Manipulation in Zusammenhang mit Mitangeklagten bei JP Morgan und Mitverschwörern stattgefunden habe.
Am 20. September, vier Tage nachdem Nowaks Anklage des Finanzministeriums öffentlich wurde, befragte die Financial Times (FT) die LBMA darüber, warum Nowak noch immer LBMA-Boardmitglied sei; in einem Artikel, in dem die Anschuldigung des Finanzministeriums als "Beschämung für die LBMA" bezeichnet wurde. Nach einigen Stunden entfernte die LBMA Nowak aus dem Board of Directors.
Die LBMA besitzt einen weltweiten Edelmetallcode, der behauptet, "einen fairen, effektiven und transparenten Markt zu unterstützen." Alle Mitglieder der LBMA, auch JP Morgan, haben sich zur Anerkennung dieses Codes verpflichtet, indem sie das Statement of Commitment unterzeichneten.
Die Frage ist also, warum hat die LMBA, die Nowak aus dem Board of Directors entfernt hat, nicht die Bank JP Morgan Chase aus der Mitgliedschaft der LBMA verbannt? Dasselbe gilt für den London Platinum and Palladium Market (LPPM), eine Organisation unter Verwaltung der LBMA, bei der JP Morgan auch Mitglied ist. Erinnern Sie sich, dass Nowak und dessen Mitangeklagte auch angeklagt wurden, an der NYMEX COMEX "irreführende Aufträge für Futureskontrakte über... Platin und Palladium zu erteilen."
Im aktuellsten "Crucible", einer Handelspublikation der Singapore Bullion Market Association (SBMA), eine Behörde, die der LBMA nachempfunden ist und die JP Morgan mitgründete, schreibt LBMA-CEO Ruth Crowell: "Eine der Schlüsselstärken der LBMA ist die Etablierung der besten Praktiken und Standards durch die Programme zur verantwortungsbewussten Beschaffung, der Good-Delivery-Liste und dem weltweiten Edelmetallcode. Diese Standards bieten Integrität und Glaubwürdigkeit für die Industrie..."
Wie versteht sich dieses Statement mit der Tatsache, dass JP Morgan noch immer Mitglied der LMBA ist?
Wie kann die LBMA physisches Gold und Silber bewerben?
Wenn die LBMA der weltweiten Edelmetallbranche tatsächlich Integrität und Glaubwürdigkeit verleihen möchte, dann muss sie weise wählen, wen sie unterstützt. Auf der einen Seite sind die LBMA-Bullionbanken und Zentralbanken. Die Bullionbanken handeln synthetische Edelmetalle mit Barausgleich, die die Preisfindung untergraben und die Zentralbanken agieren in heimlichen Goldleihe-Transaktionen.
Auf der anderen Seite ist die physische Edelmetallbranche, die echtes Edelmetall abbaut, raffiniert und extrahiert, den Handel von echten, fassbaren Metallen bewirbt und die das Sparen und Investieren in echte physische Edelmetalle ermutigt.
Wenn die LBMA unterstützend für echte Transparenz, Fairness und Effizienz an den Edelmetallmärkten wirken möchte, dann muss sie ihre Organisation sowohl informationstechnisch als auch strukturell aufbereiten und damit beginnen, zum Vorteil der physischen Goldindustrie und der Goldinvestoren weltweit zu agieren, anstatt für manipulierende Banken zu arbeiten.
Wenn die LBMA die physischen Edelmetallmärkte tatsächlich unterstützen möchte, dann muss sie das Folgende tun:
- Zur Entfernung des bruchstückhaft gedeckten, nicht allokierten Handels am Londoner OTC aufrufen und daran arbeiten.
- Die Etablierung von Fixing-Auktionen für physische Edelmetalle, die für alle direkten Teilnehmer in der Edelmetallindustrie zugänglich sind.
- Unterstützung der echten Preisfindung an den Edelmetallmärkten, mit dem Handel von echten physischen Edelmetallen.
- Der Aufruf zur obligatorischen Veröffentlichung der Goldleihe-Positionen der Zentralbanken, der Bullionbanken sowie der ausstehenden nicht allokierten Goldpositionen und der Tresorbestände der Bullionbanken.
- Zugang gewähren zu den Datenbanken LBMA-I und AURUM für Marktfeeds.
- Veröffentlichung echter Handelsdaten tatsächlicher Transaktionen an den Edelmetallgroßmärkten, einschließlich der Zentralbankgoldtransaktionen.
- Bestrafung und Entfernung von LBMA-Mitgliedsunternehmen, die zu Geldstrafen verurteilt wurden und aufgrund von Edelmetallpreismanipulation angeklagt wurden und den Edelmetallcode der LBMA gebrochen haben.
Wenn die LBMA tatsächlich zeigen möchte, dass sie einer Zukunft des Goldes verschrieben ist, dann muss sie einer Welt der physischen Edelmetalle verschrieben sein und nicht nur Sprachrohr für eine von Bullionbanken kontrollierte Schattenwelt ungedeckter Papierversprechen sein.
© Ronan Manly
BullionStar
Dieser Artikel wurde am 8. Oktober 2019 auf www.bullionstar.com und zuvor auf RT.com veröffentlicht und exklusiv in Auszügen für GoldSeiten übersetzt.