Technische Basismetall-Trends 3
25.04.2007 | Adam Hamilton
Im bisherigen Verlauf dieses Jahres wurden die Finanzmärkte von einem gewissen Unbehagen heimgesucht. Die Volatilität ist letztendlich zum Vorschein gekommen und die Marktteilnehmer können kaum noch ruhig sitzen und versuchen, die nächste aufregende Bewegung vorherzusagen. Während die Ökonomen jedes kleine Stück an Daten hinterfragen, aus denen sie ihre Kristallkugeln zusammensetzen, stehen die Aktienmärkte auf Messers Schneide angesichts dessen, was die Spitze für ihren großen zyklischen Bullenmarkt bedeuten könnte.
Während die generellen Aktienmärkte gespannt auf der Lauer liegen und warten, hatten die Rohstoffe einen guten Start ins Neue Jahr. Die führenden Rohstoffe Öl und Gold sind im bisherigen Jahresverlauf gut gefahren und bewegen sich damit in den entsprechenden säkularen Bullenmärkten.
Viele andere Rohstoffe haben sich in diesem Jahr ebenfalls gut entwickelt, wie man an der Tatsache, dass der "Continous Commodity Index" immer noch nicht weit von seinen nominellen Allzeit-Hochs entfernt ist, erkennen kann. Unter diesen Rohstoffen finden sich die hart arbeitenden, für unser aktuelles, massives Wachstum der Weltwirtschaft so entscheidenden Industriemetalle, die Basismetalle.
Wie die Edelmetalle sind auch die Basismetalle grundsätzlich nicht unendlich verfügbar und extrem schwierig und kostenintensiv aus der Erde zu gewinnen. Dadurch, dass die Nachfrage nach diesen Metallen aufgrund der aufstrebenden und schnell wachsenden asiatischen Volkswirtschaften nach oben schießt, kam die Minenindustrie unter Druck, den Markt mit ihrem Angebot zu versorgen.
Dieses strukturelle Defizit, das die weltweiten Bestände erschöpfte und die Preise dieser Metalle drastisch ansteigen ließ, führte zu immer volatileren Futuresmärkten. Obwohl ich glaube, dass die Fundamentaldaten die Basismetalle nach oben getrieben haben und dies auch weiterhin machen werden, wurde dieser einzigartige Sektor zu einem Mekka für die Adrenalin-Junkies unter den Spekulanten.
Kupfer, Zink, Nickel, Blei und Aluminium sind die treibende Kraft unter den Basismetallen, haben den größten weltweiten Einfluss und sind die aktivsten unter den weltweit wichtigsten Futuresmärkten. Letztes Jahr um diese Zeit war jedes dieser Metalle dabei, neue Allzeit-Hochs zu erreichen, wobei einige davon sich mitten in massiven, parabolischen Anstiegen befanden.
Aber der Erfolg der Basismetalle von 2006 brachte viel Skepsis darüber, ob diese beeindruckenden Gewinne nachhaltig sein würden. Viel Kritik kam aus der Überzeugung, dass die Preisanstiege der Basismetalle nicht nachhaltig und nicht gesichert waren, und dass ein massiver Crash bei all diesen Metallen direkt bevorstand.
Es ist tatsächlich richtig, dass sogar innerhalb stetiger fundamentaler Aufwärtstrends technische Ausverkäufe notwendig sind, um die Marktstimmung auszugleichen. Märkte können ganz einfach nicht unaufhörlich steigen. Korrekturen sind eigentlich gesund und bremsen die Euphorie ganz gut ein. Aber lagen diese Kritiker mit der Vorhersage eines Crashs bei den Basismetallen richtig?
Nun ist es für aktive Trader besonders wichtig, mit der technischen Charakteristik eines fundamentalen Bullenmarktes vertraut zu sein. Technische Trends sind ein Abbild der Vergangenheit und können beim Timing für das zukünftige Trading von Nutzen sein und zyklische Korrekturen innerhalb säkularer Bullenmärkte bieten exzellente Kaufgelegenheiten.
Die Entwicklung der Basismetalle war technisch gesehen faszinierend zu beobachten. 2006 gab es einige wilde parabolische Anstiege, wie sie typischerweise nur gegen Ende eines Bullenmarktes zu beobachten sind. Da aber die Fundamentaldaten auf einen weiteren Anstieg der Basismetalle für zumindest ein weiteres Jahrzehnt hindeuten, war es interessant, den Ablauf der Korrekturen zu beobachten.
Obwohl sie zwar sehr aufregend sind, machen es diese riesigen volatilen Bewegungen immer schwieriger, ein technisches Trading-Muster zu entwickeln. Das letzte Mal, als wir uns technische Basismetall-Trends genauer ansahen, war im Frühjahr 2006. Mein Geschäftspartner Adam Hamilton verfasste die vorige Abhandlung in dieser Reihe genau zu der Zeit, als viele Basismetalle ihre Korrekturen begannen. Fast ein Jahr später möchte ich einen Blick auf den Ablauf dieser Korrekturen werfen und sehen, wo wir in den säkularen Bullenmärkten jedes einzelnen dieser wichtigen Basismetalle stehen.
Ich werde diese Analyse mit Kupfer, das die meisten Trader als König der Basismetalle bezeichnen, beginnen. Letztere Bezeichnung dürfte wirklich stimmen, da sogar der Banner mit den Realtime-Kursen auf CNBC regelmäßig die Kurse für Gold, Silber und Kupfer anzeigt. Trader verwenden oft Kupfer, um am Puls des Basismetall-Sektors zu bleiben.

Kupfer überschritt im Mai 2005 sein nominelles Allzeit-Hoch aus dem Jahre 1988, stieg von da an in den folgenden 12 Monaten nochmals um mehr als das Doppelte und erreichte sein neues Allzeit-Hoch von knapp über 4 $ pro Pfund. Wie Sie in diesem Chart sehen können, erlebte Kupfer einen beeindruckenden Anstieg innerhalb seines Bullenmarktes. Vom Tief im Jahr 2001 bis zu seinem Hoch im letzten Jahr war Silber um unglaubliche 575% gestiegen.
So wie alle guten Dinge einmal zu einem Ende kommen müssen, erreichte auch der mehrjährige starke Aufwärtstrend von Kupfer letztendlich seinen Spitzenwert nach einem nicht nachhaltigen, parabolischen Anstieg. In nur 60 Handelstagen war Kupfer im letzten Frühjahr um 91% gestiegen, bevor die unvermeidliche Korrektur eintrat. Wie schon erwähnt sind die Fundamentaldaten die entscheidenden Treiber der Basismetallpreise. Aber auch fundamental starke Anstiege können überhitzen und spekulative Wellen hervorrufen.
Um das Gewicht, das Spekulationen in einem Aufschwung haben kann, zu vergleichen und in Kontrast zu stellen, können wir den Anstieg von 2004/2004 als Beispiel für einen hauptsächlich fundamental getriebenen Anstieg heranziehen. Und die Folgen, die am Ende dieses quasi-parabolischen Anstiegs stehen, zeigen warum. Während dieser Zeit gab es aus China massive Käufe von Kupfer und die weltweiten Lagerbestände schrumpften dramatisch. All dies unterstützte eine beeindruckende Rallye am Ende des Aufschwungs, die Kupfer in nur 67 Handelstagen um 58% hochschnellen ließ.
Solche Gewinne sind üblicherweise nicht nachhaltig, aber da die Fundamentaldaten so stark waren, kam es nur zu einer mäßigen Korrektur um 18%, bevor der Bullenmarkt von Kupfer weiterlief. Während der darauf folgenden Jahre, die zu seiner steilen Parabel im Jahr 2006 führten, blieb Kupfer im Aufwärtstrend und bestätigte damit, dass nicht spekulative Leidenschaft, sondern die Fundamentaldaten der weltweiten Angebots- und Nachfragesituation zu seinem Aufschwung von 2003/2004 geführt hatten.
Durch den starken Anstieg und die steigende Bekanntheit von Kupfer über die Jahre 2004 und 2005 gesellte sich spekulatives Kapital, ein Großteil davon aus Hedge-Fonds, zu jenen Investoren, die auf Kupfer setzten, was es letztendlich in einer Parabel auf sein Zwischenhoch ansteigen ließ. Wie wir aber alle wissen, sind Parabeln aufgrund des exponentiellen Anstiegs von Kapital, der für ihr Bestehen nötig wäre, nicht nachhaltig. Daher ist die darauf folgende Korrektur oft schnell und steil, da die Käufer weniger werden, während Spekulanten versuchen, soviel wie möglich von ihren Gewinnen mitzunehmen.
Vielleicht wird ein Kupferpreis von 4,00 $ irgendwann in diesem Bullenmarkt fundamentale und technische Unterstützung finden, aber 2006 war nicht das Jahr dafür. Kupfer war zu dieser Zeit viel zu stark überkauft. Überraschenderweise war jedoch der erste panische Ausverkauf von der Spitze dieser Parabel nicht so schlimm wie viele Leute befürchteten. Nach einem ersten Rückgang um 24% in nur 15 Handelstagen begann Kupfer eine Konsolidierung auf immer noch ziemlich hohem Niveau, wenn man die Steigung seiner Parabel in Betracht zieht. Diese Konsolidierung hatte die Form eines Keils, bis sie einige Monate später nach unten aus ihrem Muster ausbrach.
Dieser Ausbruch nach unten brachte Kupfer letztendlich unter 2,50 $ und ließ sämtliche Rohstoff-Gurus jammernd und zähneknirschend zurück. Nach einer Reise über 178 Handelstage nach seiner Spitze war Kupfer um 41% auf ein offenbar wichtiges Zwischenhoch gefallen, von dem unser aktueller Aufschwung begann. Interessanterweise waren es, obwohl der Ausbruch nach unten vielleicht nur eine Fortsetzung des technischen Einschnitts war, fundamentale Neuigkeiten, die die Kupfer-Trader erschreckten.
Einer der wichtigsten Auslöser für den Ausbruch von Kupfer im vierten Quartal waren die steigenden Bestände an der LME. Von Mitte Oktober bis Ende Jänner hatten sich die Kupferbestände auf knapp über 200.000 Tonnen verdoppelt. Es gab tatsächlich eine starke inverse Korrelation zwischen Preis und Lagerbeständen bei den Basismetallen, aber insbesondere dieser Anstieg erschreckte die Kupfer-Spekulanten und drückte den Preis auf sein Tief von Anfang dieses Jahres.
Als sich die Entwicklung der Lagerbestände abflachte und wieder nach unten drehte, begann Kupfer seinen nächsten mächtigen Aufschwung, in dem wir uns heute befinden. Die Trader erkennen auch langsam, das Bestände von 200.000 Tonnen historisch gesehen immer noch niedrig sind. Wenn man beachtet, dass die Lagerbestände im Jahr 2002 bei 1 Million Tonnen lagen, ist es offensichtlich, dass die Nachfrage das Angebot noch immer übersteigt.
Nach dem Durchschreiten seiner 200-Tages-Linie und seiner relativen Unterstützungszone bis auf das Februar-Tief bei 2,40 $ befindet sich Kupfer nun inmitten einer beeindruckenden Erholung und eines erneuten Aufschwungs, der es rasch in Richtung seines parabolisch herbeigeführten Hochs zurückführt. In nur 43 Handelstagen ist Kupfer um 45% auf Zwischenhochs hochgeschnellt, die es erst diese Woche erreichte! Der Kupfer-Bullenmarkt ist nicht vorüber, wie viele Skeptiker so eifrig behaupteten. Es wird interessant zu beobachten, wo dieser Aufschwung uns hinführt.
Das nächste unter den aufregenden Basismetallen ist Zink. Dieser Zink-Chart sieht dem Chart von Kupfer bis zu etwa dem vierten Quartal 2006 verdammt ähnlich. Wie bei Kupfer sind auch die Lagerbestände von Zink während der letzten paar Jahre stark eingebrochen und befinden sich noch immer auf einem alarmierend niedrigen Niveau. Die Fundamentaldaten von Zink treiben einen starken technischen Anstieg an.

Welch einen beeindruckenden Lauf hatte Zink im bisherigen Verlauf dieses Rohstoff-Bullenmarktes. Von seinem Tief bei 0,34 $ im ersten Halbjahr 2003 war Zink um unglaubliche 523% auf sein letztes Hoch im November gestiegen. Die Betreiber der Zinkminen verdienten wirklich gutes Geld mit diesem Erfolg ihres Metalls und wie auch alle anderen Minengesellschaften im Basismetallsektor haben sie Schwierigkeiten, mit der Nachfrage mitzuhalten.
Wie Kupfer erlebte auch Zink einen relativ geordneten Aufwärtstrend bis zur zweiten Hälfte des Jahres 2005. Die riesige Nachfrage aus Asien, zusammen mit ein bisschen spekulativer Aufregung führte zu drei bemerkenswerten und kräftigen Rallyes, die Zink aus seinem Trendkanal ausbrechen und seine nominellen Allzeit-Hochs bei weitem übersteigen ließen. Die erste dieser massiven Rallyes erreichte ihre Spitze im ersten Quartal 2006 und gestaltete sich in quasi-parabolischer Form.
In nur 141 Handelstagen schoss Zink zum allerersten Mal über die 1,00 $-Marke hinaus und bescherte den Spekulanten in Longpositionen eine schnelle Verdoppelung des Preises. Im obigen Chart zeigt diese erste große Rallye ihre parabolische Ausführung nicht so stark wie die nächsten beiden. Wenn Sie aber zurücktreten und diese Bewegung auf einem langfristigeren Chart betrachten, sieht es fast wie eine gerade Linie aus und das ist etwas, dass wir bei Zink noch nie zuvor erlebt haben.
Nun sind diese Arten von parabolischen Rallyes, wie sie die erste in diesem Chart demonstriert, typischerweise nicht nachhaltig und finden fast immer ein trauriges Ende für jene, die an der Spitze überrascht werden. Zink jedoch zeigte seine fundamentale Stärke indem auf diese Rallye um 105% nur eine sehr kleine Korrektur um 16% über 7 Handelstage folgte, bevor es in seine nächste lehrbuchmäßige Parabel eintrat, die das Metall über die nächsten 58 Handelstage erneut auf das Doppelte steigen ließ. In weniger als einem Jahr kletterte Zink um 242% nach oben, bevor es sich für eine kleine Abkühlung entschied.
Im zweiten Quartal 2006 atmeten alle Basismetalle nach ihren Hochs erst einmal durch, was die typische Korrektur nach einem parabolischen Anstieg zu sein schien. Auch Zink war von dieser Bewegung nicht ausgeschlossen. In nur 18 Handelstagen fiel Zink um 26%, bevor es in eine keilförmige Konsolidierung, ähnlich der von Kupfer, überging.
Anstatt aber wie Kupfer nach unten auszubrechen, schoss Zink einmal mehr nach oben und trat in eine neue, etwas kleinere Parabel ein, um wiederum neue Hochs zu erreichen. In nur 38 Handelstagen durchbrach Zink die 2,00 $-Marke und stieg um 42% an. Obwohl diese Zinkrallye grundsätzlich von Fundamentaldaten getrieben wurde, als die LME-Lagerbestände auf den täglichen Verbrauch von nur wenigen Tagen gesunken waren, war auch ein nicht unbedeutender spekulativer Aufschlag auf den Preis dieses volatilen Metalls zu erkennen.
Als die weiterhin gefallenen Zinkbestände in den letzen paar Monaten letztendlich wieder zu steigen begannen, nahmen die Spekulanten ihre Gewinne mit und Zink verfiel einmal mehr in eine Konsolidierung. Nach einem Verlust von 34% über 52 Handelstage scheint es nun, als würde sich Zink in eine längere und höhere Konsolidierung nach seiner riesigen Parabel im Jahr 2006 begeben. Ein großer Teil der Euphorie bei Zink ist in den letzen paar Monaten verschwunden, aber sein heutiges Preisniveau wäre vor nur zwei Jahren immer noch unvorstellbar gewesen.
Die technischen Trends von Nickel sind nun etwas Erstaunliches. Dieser Chart ist ganz einfach überwältigend. Nickel war in seinem Marsch nach oben nicht aufzuhalten und war unter den wichtigsten Basismetallen bei weitem jenes mit der besten Performance. Seit seinem Tief bei etwa 2,00 $ von Ende 2001 ist es um über 1000% auf seine letzen Hoch von über 23,00 $ gestiegen, die es erst diese Woche erreichte.

In einem Bullenmarkt, der 2001 begann, kletterte Nickel um unglaubliche 302% auf sein Hoch von Anfang 2004, das am Ende eines netten parabolischen Anstiegs stand. Wie bei den meisten parabolischen Anstiegen korrigierte Nickel scharf bis zurück zu seiner Unterstützung, die sich als mehrjähriger Aufwärts-Trendkanal herausstellte. Als dieser Kanal gegen Ende 2005 nach unten durchbrochen wurde, hätte man sich nur in den wildesten Träumen eines Spekulanten vorstellen können, dass Nickel sich auf eine Vervierfachung seines Preises über die nächsten 1,5 Jahre vorbereitete.
Dadurch, dass 2/3 des gesamten Nickelangebots für die Produktion von rostfreiem Stahl nachgefragt werden, wurden die Betreiber der Nickelminen vom beeindruckenden Wachstum in der westlichen Welt über die letzen 50 Jahre und durch den gewaltigen Anstieg der Nachfrage aus China in diesem Jahrzehnt stark unter Druck gesetzt. Die Lagerbestände an der LME bewegen sich weiterhin auf Rekordtiefs und nur noch weniger als zwei Tage an weltweitem Nickelverbrauch stehen derzeit als Bestände zur Verfügung.
Stellen Sie sich vor, es gäbe eine Störung des Angebots von Seiten der Minen bei derart niedrigen weltweiten Lagerbeständen. Das würde mit Sicherheit verheerenden Schaden an den Nickelmärkten anrichten. Daher glaube ich, dass die Nickel-Trader in den heutigen Preis bereits einen beachtlichen Risikoaufschlag eingerechnet haben. Bis genug Nickel auf den Markt gebracht wurde, um die niedrigen Lagerbestände wieder zu erhöhen, werden die Spekulanten den Nickelpreis wahrscheinlich ziemlich hoch halten.
Und der heutige Preis von Nickel ist tatsächlich hoch. Seit seinem Tief von 2005 bei knapp über 5,00 $ ist Nickel in seinem steilen Aufwärtstrend ohne große Unterbrechungen um über 350% gestiegen. Man kann über die letzten 1,5 Jahre einen lockeren Trendkanal legen, der einige Mini-Parabeln und unbedeutende Korrekturen erlebt hat, aber im Allgemeinen ist Nickel gestiegen und gestiegen. Bei diesem steilen Anstieg kann ich mir jedoch einen Ausbruch aus diesem Kanal kaum anders als nach unten vorstellen, um die überhitzte Marktstimmung wieder abzukühlen.
Ein erster Blick auf den Chart von Blei zeigt, dass es einen etwas anderen Weg einschlug als die anderen Basismetalle. Ähnlichkeiten sind in seinem starken Anstieg von 2003/2004 zu erkennen, in dem es beginnend von seinen Tiefs von Ende 2002 um 142% gestiegen war. Als sich jedoch die LME-Lagerbestände in den Jahren 2004 und 2005 von ihrem fallenden Trend erholten, vergaßen die Basismetall-Trader auf Blei.

Nach einer beachtlichen Korrektur, die Blei nach seinem Hoch von 2004 in nur 36 Handelstagen um 29% fallen ließ, erholte es sich im Lauf der folgenden paar Monate und verblieb danach fast zwei Jahre lang in einer langen und flachen Konsolidierung. Dann, im Anschluss an seinen starken Aufschwung nach dem Tief von 2005, der Blei mit einem Anstieg um 76% auf sein Hoch von Anfang 2006 führte, passierte etwas Eigenartiges, dass sich dem typischen Trend der Basismetalle entgegenstellte.
Im ersten Halbjahr 2006, als die anderen Basismetalle nach den Sternen griffen, schlug Blei die entgegengesetzte Richtung ein und begann einen fast sechs Monate langen Abwärtstrend. In 96 Handelstagen fiel Blei um 24% und war damit anscheinend die Plage der Rohstoffwelt. Man hätte meinen können, wir wären zurück in den 1970ern und 1980ern, als die umwelttechnischen Rückgänge der Bleiverwendung in Farben und Benzin auf dieses Metall drückten.
Spekulanten hatten tatsächlich auch einen fundamentalen Grund, während dieser Zeit Blei zu verkaufen, da die LME-Lagerbetände sich zu erholen begannen. Aber dies war nur eine kurzfristige Entwicklung. Wie Sie im Chart sehen können, bremste Blei seinen Rückgang ein und begann einen weiteren sehr starken Aufschwung zur Mitte des letzten Jahres. In nur 99 Handelstagen hatte Blei sich fast verdoppelt und stieg um 93%, bevor es kurz durchatmete.
Nach einer mäßigen Korrektur nach der Spitze dieses kraftvollen Aufschwungs konsolidierte Blei seitwärts und zeigte damit, dass dieser dramatische Anstieg zu einem großen Teil fundamental begründet war und dass es noch lange nicht den Geist aufgeben wollte. Im Februar brach Blei dann nach oben aus seiner Konsolidierung aus, setzte seinen beeindruckenden Lauf weiter fort und erreichte erst diese Woche einmal mehr ein neues Allzeit-Hoch. Blei ist nun seit 2002 um unglaubliche 402% gestiegen und es scheint, als hätten die Trader ihre Aufmerksamkeit einmal mehr auf dieses unverzichtbare Metall gerichtet.
Das letzte wichtige Basismetall ist Aluminium. Es ist wahrscheinlich aus Sicht eines Spekulanten das unspektakulärste unter den Basismetallen, aber im Minensektor ist dieser Titan keineswegs ein Mitläufer. Gemessen am Volumen ist Aluminium der König der Basismetalle. Jährlich wird mehr Aluminium abgebaut als Kupfer, Zink, Blei und Nickel zusammen.

Wenn man den Chart von Aluminium betrachtet, spiegelt es tatsächlich die Geschichte der Basismetalle wider, nur eben nicht in demselben Ausmaß wie die Anderen. Von seinem Tief 2001 bis auf sein letztes nominelles Allzeit-Hoch im letzten Jahr ist Aluminium nur um 145% gestiegen. Dieser Anstieg ist nun sicherlich beachtlich, aber er ist viel geringer als bei den anderen Basismetallen.
Alles in allem erscheint der Aufschwung von Aluminium viel geordneter als jene der anderen Basismetalle. Wie die Anderen zeigte es 2003/2004 einen starken Anstieg, der einen soliden Aufwärtstrend bis hin zu seinen Hochs erzeugte. Dann schoss Aluminium nach einer Korrektur von Anfang 2005 hoch auf 1,50 $ und beendete mit dieser Marke einen quasi-parabolischen Anstieg.
Nach einem steilen Ausverkauf, der mit einem Fall um 25% in nur 23 Handelstagen die Marktstimmung wieder ausglich, begab sich Aluminium in einen Konsolidierungs-Trendkanal nach oben, der für über ein Jahr stark gehalten hat. Wie viele andere Basismetalle, ist auch Aluminium mit seinen zahllosen Anwendungen entscheidend für einen massiven Ausbau der weltweiten Infrastruktur. Da viele Entwicklungsländer noch immer erst in der Anfangsphase dieses Ausbaus sind, sollte die Nachfrage nach Aluminium noch für einige Zeit stark bleiben.
Nach der Betrachtung all dieser technischen Basismetall-Trends bin ich von deren Belastbarkeit ganz einfach beeindruckt. Diese Charts zeigen sehr starke und parabolische Anstiege, die in den frühen Phasen, in denen sich diese Metalle innerhalb ihrer säkularen Trends befinden, offen gesagt eine Seltenheit sind. Immer und immer wieder haben sich die Basismetalle geweigert, in einem Crash einzubrechen und sind stattdessen weiter gestiegen.
Einige sehr deutlich messbare Fundamentaldaten über die Lagerbestände dieser Metalle haben den Spekulanten die Möglichkeit gegeben, sich in den Basismetall-Märkten zu engagieren. Aber in den anscheinend rein spekulativ getriebenen, steilen Anstiegen im Jahr 2006 haben sich die belastbaren technischen Trends der Annahme einer rein spekulativen Entwicklung immer wieder entgegengesetzt. Viele Leute beginnen, die Fundamentaldaten etwas ernster zu nehmen, da die Preise weder in einem Crash, noch in einer Korrektur, auf jene Niveaus zurückfielen, die Viele erwartet hatten.
Aus einer technischen Perspektive gesehen ist es tatsächlich schwierig, die Zukunft dieser Metalle einzuschätzen und ein sensibles Trading-Muster zu entwickeln. Die steilen Anstiege ließen die Durchschnittslinien auf Niveaus ansteigen, die viele Techniker noch immer nicht fassen können. Während Kupfer, Zink und Aluminium weiterhin im Bereich ihrer 200-Tages-Linien handeln und Nickel und Blei weit über diesen Durchschnitten liegen, versuchen Viele noch immer herauszufinden, wo eine wirkliche Unterstützung für diese Basismetalle liegen sollte.
Letztendlich werden die Fundamentaldaten die technischen Trends in den Basismetall-Märkten steuern und es gibt tatsächlich spekulative Risikoaufschläge in den heutigen Preisen dieser Metalle. Aber alles hängt von Angebot und Nachfrage ab, die die strategische Richtung der Basismetallpreise steuern werden.
Wo auch immer sich die Preise aber kurzfristig entwickeln werden, der Weg, um von diesen starken Basismetallen zu profitieren, sind die Firmen, von denen sie abgebaut werden. Während vieler Jahre, in denen Preise auf den Niveaus eines Bärenmarktes regierten, haben die Produzenten der Basismetalle gelernt, ihre Geschäfte so zu strukturieren, dass sie bei historisch niedrigen Preisen Gewinne machen. Aber bei den heutigen Preisniveaus generieren diese Firmen mit jedem Pfund abgebautem Metall enorme Gewinnmargen.
Auch wenn die Preise von den heutigen Niveaus auf ihre langfristigen Unterstützungen zurückfallen sollten, die sich am Anfang des Bullenmarktes gebildet hatten, wären diese Minen noch immer unglaublich profitabel. Diese Gewinne zeigen sich in den kürzlich erlebten, rapiden Anstiegen der Aktien dieser Gesellschaften. In einem Basismetall-Aktienreport, den wir im September veröffentlichten, stellten wir 20 Unternehmen vor, die sich in den letzten 7 Monaten unglaublich gut entwickelten. Viele dieser damals vorgestellten Aktien verzeichneten seither Gewinne im dreistelligen Bereich, der durchschnittliche Gewinn beträgt über 40%.
Es gibt immer noch tolle Möglichkeiten, Basismetallaktien in ihr Portfolio aufzunehmen. Wir von Zeal sind immer auf der Ausschau nach diesen Gelegenheiten und wenn die technischen Trends stark dafür sprechen, empfehlen wir den Abonnenten unseres Newsletters die entsprechenden Werte. Wenn Sie an Rohstoffmarkt-Analysen auf dem letzten Stand und an wirklichen Handlungsempfehlungen, nicht nur für Basismetallaktien sondern für eine Vielzahl an Rohstoffaktien, interessiert sind, dann abonnieren Sie noch heute unseren renommierten monatlichen Newsletter.
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Fazit ist, dass die Basismetalle aus Sicht ihrer technischen Trends derzeit in einem Bereich handeln, den die meisten von uns vor nur wenigen Jahren nicht für möglich gehalten hätten. Aber obwohl diese anhaltend hohen Basismetallpreise starke Unterstützung durch ihre bullischen Fundamentaldaten haben, braucht auch der stärkste Bullenmarkt regelmäßige Abkühlung um die Marktstimmung auszugleichen.
Ich glaube nicht, dass wir uns derzeit in einer besonders emotionalen Phase bezüglich Preisanstiegen oder Preisrückgängen befinden. Aber egal wohin diese Metalle sich in Zukunft bewegen, für die Produzenten dieser Basismetalle wird das Geld auf den Bäumen wachsen. Da sich die technischen Trends dieser Metalle nicht in konventionellen Anstiegen und Rückgängen bewegt haben, sind es die Aktien ihrer Produzenten, die die Investoren beobachten sollten.
© Scott Wright
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Dieser Beitrag wurde von Hermann Wagner exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 13.04.2007.)
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