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David Smith: Silber wird es Palladium in einigen Jahren gleichtun

25.02.2020  |  Mike Gleason

Mike Gleason: Es ist mir nun ein Privileg, David Smith, Analyst bei The Morgan Report und regelmäßiger Kommentator auf MoneyMetals.com, bei uns begrüßen zu dürfen. David, es ist gut, mit Ihnen sprechen zu können. Wie geht es Ihnen, mein Freund?

David Smith: Mir geht es gut und ich freue mich, hier zu sein, Mike.


Mike Gleason: Nun, es ist eine handvoll Monate her, seit wir Sie das letzte Mal begrüßen durften und es gibt heute eine Menge Themen zu besprechen. Wir haben nun eineinhalb Monate des neuen Jahres hinter uns. Die Metallpreise sind im Dezember munter geworden, doch haben seit der ersten Woche im Januar nicht wirklich viel getan, als es schien, als würden wir uns auf einen Krieg mit dem Iran zubewegen; dies stellte sich glücklicherweise als kurzfristige Krise heraus. Doch unserer Meinung nach sind die Märkte unglaublich selbstgefällig, David.

Die Akteinkurse steigen und steigen. Niemand scheint um Risiken besorgt zu sein, trotz der Tatsache, dass es genügend Grund dazu gibt. Beispielsweise gibt es den Virus-Ausbruch. Und an den Repo-Märkten finden noch immer außergewöhnliche Aktivitäten statt - die Offiziellen haben noch immer nicht erklärt, was da vor sich geht. Der Brexit findet endlich statt. Vielleicht übersehen wir hier irgendetwas, doch es scheint, als würden die Märkte all das einfach ignorieren.

Vor einem Jahrzehnt wäre es eine markterschütternde Story gewesen, dass die Fed hunderte Milliarden Dollar an die Repo-Märkte pumpt. Währenddessen hätte die Tatsache, dass eine der größten Volkswirtschaften der EU die Handelsunion verlassen hat - und dabei Fragen aufwarf, ob die EU überleben kann - ernsthafte Wellen geschlagen. Doch die Lebensspanne dieser Art von Stories scheint immer kürzer zu werden. Wir befinden uns mittlerweile an dem Punkt, an dem die Auswirkungen großer, geopolitischer Ereignisse innerhalb von Stunden gemessen werden können; wenn es überhaupt Auswirkungen gibt. Was halten Sie von dieser Bequemlichkeit an den Märkten?


Open in new windowDavid Smith: Nun, Mike, ich stimme all dem zu, was Sie gerade erzählt haben. Es ist wirklich unglaublich, dass die Leute ein Ereignis - egal wie groß es auch ist - einfach so abstreifen können. Sie scheinen zu glauben, dass die Zentralbanken ihnen den Rücken stärken, komme, was wolle. Wenn es innerhalb von zwei Tagen zu einem Rückgang um 800 Punkte im Dow Jones kommt, dann greift die Fed wenn möglich ein und pumpt diesen direkt wieder nach oben.

Natürlich ist es genau das, was sie getan haben. Doch dies zur eigenen Strategie zu machen, ist ziemlich gefährlich. Es funktioniert immer, bis auf das letzte Mal - und dann sind Sie weg vom Fenster. Ich denke, dass es von Vorteil ist, vorsichtig zu sein; auch in Sachen Metallkauf. Man sollte nicht denken: "Oh, ich warte, bis es sich bewegt." Man sollte kaufen, wenn es ruhig ist. Dann sollten Sie involviert sein und nicht, wenn Sie mit einer handvoll anderer Leute konkurrieren müssen.


Mike Gleason: Ja, sicherlich. Das ist ein guter Ratschlag. Wenn es letztlich den Bach runtergeht, dann wird alles innerhalb weniger Augenblicke geschehen. Hoffentlich werden wir so etwas nicht beobachten müssen. Es scheint jedoch, als sei so etwas unausweichlich, wenn man die ganzen Schulden im System betrachtet und all diese unbeabsichtigten Konsequenzen dieser jahrzehntelangen Gelddruckerei.

Wie sieht es mit dem Coronavirus aus, David? Wie könnte sich Gold entwickeln, wenn die Pandemie zunimmt oder sie sich nicht weiterentwickelt und erlischt?


David Smith: Nun, die Nachfrage nach Gold scheint bestehen zu bleiben, egal ob es nun aufgrund von Fear-, Love-Trade oder beidem der Fall ist. Gestern habe ich erst gelesen, dass die Goldschmuckkäufe in China aufgrund des Coronavirus zurückgegangen sind, die Goldbullionkäufe jedoch zugenommen haben. Die Leute kaufen also noch immer Gold. Damit werden sie, aufgrund der derzeitigen Geschehnisse nicht aufhören.

Tatsächlich könnte man das Argument anführen, dass es mehr verfügbares Einkommen gibt, um nun Gold zu kaufen, da nicht so viele Reisen gemacht werden. Ich nehme also an, dass dies kein kleiner Faktor ist, da die Leute Gold horten und mehr davon haben möchten. Ich denke, dass dies ein weiterer Treiber sein wird, der die Dinge vorwärts bringt, egal wie schnell sich die Sache im Sand verläuft. Und das kann keiner vorhersehen. Ich werde sicherlich nicht versuchen, dies zu prognostizieren.

Es scheint, als wären die Dinge besser, doch oftmals verrauchen diese Sachen in wenigen Wochen oder Monaten. Doch dies könnte vollkommen anders ausgehen und wir wären uns dieser Sache schlicht nicht bewusst. Ich denke jedoch, dass es sehr riskant ist, sich auf die Tatsache zu verlassen, dass es nur eine weitere kurzfristige Störung am Markt sein könnte.


Mike Gleason: Ja, das stimmt. Wir wissen sicherlich nicht, was wir glauben sollen, wenn es um die Informationen geht, die China bezüglich der Pandemie veröffentlicht. Wer weiß das schon? Vielleicht ist es viel schlimmer, als uns erzählt wird. Eine Menge Leute scheint das zumindest zu glauben und andere denken wiederum, dass es keine große Sache ist. Die Zeit wird das letztlich zeigen. Hoffentlich ist es nicht etwas, das sich im Rest der Welt oder in den Vereinigten Staaten ausbreiten wird. Das wären ziemlich schlechte Nachrichten.

Nun, Silber war im Edelmetallsektor offensichtlich ein echter Nachzügler, David, und das Gold-Silber-Verhältnis ist nun schon seit einiger Zeit im 80er Bereich. Stellt die unterdurchschnittliche Leistung des Silbers ein Grund zur Sorge für Sie dar?


David Smith: Nicht wirklich. Silber bleibt gerne bewegungslos und macht Leute ungeduldig, die darauf hoffen, dass es sich bald bewegt. In den Charts bricht es gerne zu seinen angeblichen Unterstützungsbereichen herab, um dann wieder umzukehren und zu steigen. Ich bin nicht besorgt. Wenn es letztlich steigt, dann so schnell, dass Sie noch nicht einmal Ihren Hut richtig festhalten können.

Leute, die es horten möchten, sollten das jetzt vernünftig tun und nicht versuchen, den exakten Zeitpunkt zu wählen oder darauf zu warten, dass es sich wieder bewegt. Denn Silber ist aus mehr als nur einem Grund als das rastlose Metall bekannt. Viele, viele Male wurden Leute, die dachten, sie könnten erkennen, was und wann es etwas tut, zurückgelassen. Ich empfehle also, dass man in diesem Bereich nicht übermütig wird.


Mike Gleason: Wenn wir das letzte Jahr betrachten, dann hat sich Silber tatsächlich fast so gut entwickelt wie Gold. Silber ist um 14% bis 15% gestiegen, Gold um 18%; das Gold-Silber-Verhältnis hat sich also nicht dramatisch ausgeweitet. Wir blieben einfach nur in dieser Spanne bei etwa 80:1 gefangen. Was halten Sie für den Grund dafür, David, dass Silber so ein Nachzügler war? Ist es dieses Push-Pull-Szenario, dass es sowohl Industrie- als auch monetäres Metall ist und sich der Markt nicht entscheiden kann, was es sein möchte? Ist es das, was hier passiert?

David Smith: Ich denke, das ist ein Faktor bei der Geschichte, ähnlich wie die Tatsache, dass es ein Industriemetall versus Investmentvehikel oder tatsächlich solides Geld ist. Und damit Silber wirklich abheben kann, braucht es eine Flut an Kaufaufträgen aus dem Einzelhandel und von Leuten, die es horten. Ich habe noch keinen derartigen Chart gesehen, da ich nicht glaube, dass es möglich ist, einen Chart zu designen, in dem ein Anstieg in Gold dargestellt wird, bei dem x Unzen Gold zu Zentralbanken flossen, und x Unzen Gold zu ETFs, etc.



Doch eine Menge Gold floss in keinen dieser beiden Bereiche. Es floss in Privathände, wobei es schwierig ist, herauszufinden, wohin es verschwunden ist. Dasselbe passiert mit Silber, aber es gibt keinen Chart, um das zu zeigen.

Einige der größten Fonds weltweit haben kürzlich kategorisch erklärt, dass sie Silber für das am stärksten unterbewertetste asymmetrische Asset halten, das man kaufen kann. Sie handeln auf eine Art und Weise, die Sie und ich nicht definieren können und kaufen physisches Silber; und das reduziert das Angebot. Und irgendwann wird offensichtlich werden, was vor sich geht und dann wird es zu einem großen Preissprung kommen. Es könnte innerhalb von wenigen Tagen also zu einer Aufwärtsbewegung um 5 Dollar kommen, wenn es für den Markt offensichtlich wird.

Es ist also idiotisch zu warten, bis man diese Entwicklung sehen kann, und zu denken, dass man sie definieren und rechtzeitig einsteigen könne, um überhaupt einen Teil dieser Entwicklung miterleben zu können.


Mike Gleason: Ich möchte später das Angebot ansprechen, wenn ich Sie über die Bergbausituation befrage, doch zuerst wenden wir uns dem Einzelhandel zu. Ich möchte einige der kürzlichen Daten betrachten, die wir von den staatlichen Prägestätten in Sachen Bullionverkäufe erhalten haben. Was hielten Sie von den kürzlichen Verkaufszahlen der Silver Eagles von der U.S. Mint? Und kommentieren Sie dann doch einige der Zahlen, die wir von der australischen Perth Mint in Sachen Goldverkäufe in den letzten Monaten gesehen haben. Sprechen Sie über die Daten, die Sie hier betrachten, David.

David Smith: Nun, die Verkäufe der American Silver Eagles waren im Dezember ziemlich dürftig. Es waren etwas unter 100.000 Unzen und im Januar dann plötzlich 3,4 Millionen. Das zeigt, wie schnell sich diese Verkäufe verändern können. Es ist unmöglich, dies wirklich zu definieren.

Es scheint für mich so, dass man realisiert, das Richtige getan zu haben, wenn man sich gegen die Herde stellt, mehr kauft, wenn der Preis niedrig ist, und dieser daraufhin dann steigt. Und die Perth Mint hat im Dezember enorme Mengen Gold verkauft. Das ist nicht nur auf ein einziges Land zurückzuführen, doch ein Großteil war Deutschland zuzuschreiben. Grund dafür war, wie ich bereits in einem Artikel schrieb, dass die Bargeldgrenze auf 2.000 Euro herabgesetzt wurde; vor drei Jahren lag diese bei 15.000 Euro und dann bei 10.000 Euro.

Die Grenze wurde also um etwa 90% reduziert. Man kann nur eine und bruchstückhafte Unzen Gold erwerben, ohne eine Menge Papierkram erledigen zu müssen und sicherzustellen, dass jeder in der Welt weiß, was Sie getan haben. Nur weil Sie Privatsphäre möchten, bedeutet das nicht, dass Sie ein Krimineller sind oder etwas Illegales tun werden. Es bedeutet nur, dass es nicht jeden etwas angeht, was Sie tun. Diese armen Leute in Deutschland standen also mehrere Meilen weit Schlange vor diesen Läden und der Großteil von Ihnen erhielt noch nicht einmal Gold. Nun können Sie nicht mehr als eine Unze am Stück erwerben, ohne Papierkram erledigen zu müssen und eine Erlaubnis von der Regierung zu erhalten.

Sie können sich vorstellen, dass man nur bruchstückhaft Unzen erwerben werden kann, wenn der Goldpreis in einigen Jahren steigt. Es ist traurig, doch es ist die herrschende Idee der Regierung, sich mehr und mehr in Ihre Tätigkeiten einzumischen. Und dieses Konzept breitet sich auf der Welt aus.


Mike Gleason: Ein weiterer Grund, es jetzt zu horten, solange man unter dem Radar bleibt. Das ist eine Sache, mit der wir uns in den USA glücklicherweise nicht herumschlagen müssen, wenn es um Berichterstattung oder die Tatsache geht, dass die Regierung weiß, was Sie tun. Doch wer weiß, vielleicht wird es irgendwann Politiker geben, die zum Big Brother werden möchten, wenn es um derlei Dinge in dieser Branche geht. Vielleicht ist das ein weiterer Grund, es jetzt zu kaufen und noch immer etwas anonym zu bleiben.

Nun, Sie folgen dem Edelmetallsektor offensichtlich ziemlich genau. Glauben Sie allgemein, dass die Bergbauunternehmen zu diesen Gold- und Silberpreisen profitabel sind? Offensichtlich ist jede Mine einzigartig, basierend auf der Qualität der Vorkommen und vieler anderer Faktoren. Doch wir sind neugierig darüber, wie profitabel die Branche Ihrer Meinung nach ist, wenn wir annehmen, dass die Preise so bleiben wie heute.


David Smith: Nun, das ist eine zweischneidige Frage, die auf vielerlei Weise beantwortet werden kann. Eine Antwort hat damit zu tun, wie effizient eine bestimmte Mine in den letzten Jahren dabei war, die Kosten zu reduzieren und die Arbeitskraft unter Kontrolle zu haben, die Ausgaben und solche Dinge sowie Projekte zu besitzen, die sich gut entwickeln. Eine handvoll Unternehmen, denen ich folge, haben tatsächlich ihre Basismetall-Silberprojekte verkauft und fokussieren sich nun rein auf Gold und Silber.

Es braucht eine Menge Geld, um Blei, Zink und Kupfer von Silbervorkommen zu entfernen. Wenn Sie eines besitzen, dass hochgradig Silber enthält und nur wenig Basismetalle, dann sind Ihre Kosten, das Silber aus dem Boden zu extrahieren, definitionsgemäß geringer als wenn Sie alle Bestandteile zur Schmelzerei geben und diese dann voneinander trennen. Das ist eine Sache.

Es gibt eine Reihe von Unternehmen, die neue, effektivere Methoden der Silbergewinnung verwenden. Deren Kosten sind also niedriger und sie machen selbst zu aktuellen Preisen Geld. Sie werden praktisch zu Kraftpaketen, wenn Silber über 20 Dollar steigt. Sie haben hart daran gearbeitet, diese Dinge machbar zu machen. Ein Unternehmen erhöhte seine Gewinnrate von 65% seines Silbers auf etwa 95%. Das ist eine enorme Verbesserung. Auf diesen Unternehmen, die in dieser Hinsicht gute Arbeit leisten, sollte man ein Auge haben.


Mike Gleason: Warum gibt es sogar noch weniger primäre Silberproduzenten als vor einigen Jahren? Und was bedeutet das für die Fähigkeit von Silberlieferanten, die zukünftigen Nachfragezunahmen in der Investmentbranche zu bedienen, die sich offensichtlich im Nu umkehren kann... Was passiert, wenn es dazu kommt und es einfach nicht genug Angebot gibt? Sprechen Sie hierüber aus der Silberbergbau-Perspektive und über die fehlenden primären Silberproduzenten.

David Smith: Nun, manchmal hört man etwas, was den Nerv trifft. Man war sich dessen schon bewusst, doch wenn man eine andere Person darüber sprechen hört, dann trifft es erst richtig ins Schwarze. Letzten Herbst war ich Moderator beim Silver Summit in San Francisco mit drei verschiedenen CEOs von Silberunternehmen. Einer von ihnen war Peter Megaw von MAG Silver. Dr. Megaw hat wahrscheinlich mehr Silberunzen von hochqualitativen Vorkommen entdeckt als jeder andere.

Er besitzt ein unglaubliches Gespür, nicht nur akademisches Gespür, sondern eine Intuition, wo man gute Silbervorkommen finden kann. Und er kommentierte, dass etwa 75% des Silbers als Nebenprodukt aus der Kupfer- und Basismetallproduktion stammt. Tatsächlich belaufen sich die Produktionskosten eines kanadischen Unternehmens, das in China Silber produziert, auf 5 Dollar je Unze Silber, doch 40% der Produktion im durchschnittlichen Quartal ist Blei.



Das Unternehmen ist ein primärer Silberproduzent, doch eine große Menge der Produktion besteht aus Blei. Es gibt sehr wenige, tatsächlich eine handvoll Silberproduzenten dort draußen... Und diese sind Junior-Unternehmen, keine Produzenten von 10, 20, 30 Millionen Unzen Silber; sie sind relativ klein. Und sie sind die Einzigen, die Angebotslücken schließen werden können.

Wenn die Dinge wirklich aus dem Ruder laufen, dann werden sie nicht dazu in der Lage sein. Es gibt keine Möglichkeit, dass sehr wenige Kleinunternehmen in der Lage sein werden, einen großen Unterschied zu machen, wenn die Zeit gekommen ist. Und das ist es, was die Leute verstehen sollten; es gibt keine Möglichkeit die Produktion zu beschleunigen. Es ist nicht so, als würde man ein weiteres Kupfer-Projekt eröffnen und auf einmal tausende Tonnen Kupfer zur Verfügung haben. So ist es bei Silber nicht. Das ist etwas, auf das man ein Auge behalten sollte.


Mike Gleason: Nicht zu vergessen, dass es eine lange Zeit braucht, Minen aufzubauen und zu operieren. Es gibt so viele Umweltproblematiken, Genehmigungen und so weiter, um eine Mine überhaupt zum Produzieren bringen zu können. Und das kann viele Jahre in Anspruch nehmen, richtig?

David Smith: Es ist nicht unüblich, dass es acht oder zehn Jahre dauert, ein kleines Projekt überhaupt zum Laufen zu bringen. Dabei muss man Geld sammeln, herausfinden, wie viel Silber man hat, damit man einen I143-101 Compliant Report schreiben kann und dann sicherstellen, dass es machbar ist. Es gab einige Fälle, in denen die Unternehmen vor Durchführen einer Machbarkeitsstudie anfingen, um das Ganze etwas abzukürzen.

Manchmal funktioniert das. Man spart dabei eine Menge Geld. Dann jedoch fand man heraus, dass das Projekt nur einen Bruchteil dessen besitzt, was man ursprünglich annahm und man hatte bereits alle Anlagen aufgebaut. Das Unternehmen ging bankrott. Es ist also ein hochriskantes Spiel. Man muss sich also auskennen und auch Glück haben.


Mike Gleason: Wie wirkte sich die Tatsache, dass sich Silber die letzten fünf, sechs, sieben Jahre praktisch seitwärts bewegte, auf die Exploration dieser neuen Silberprojekte aus? Was halten Sie davon?

David Smith: Dasselbe passierte wie bei Gold. Die Majors investieren weniger Geld. Sie haben ihre Explorationsteams beseitigt und einige dieser Leute sind zu kleineren Unternehmen übergegangen, um ihr eigenes Ding zu machen. Ich hörte kürzlich Frank Holmes während der VRIC letzten Monat in Vancouver zu und er meinte, dass die Kosten für das Finden einer Unze Gold - und ich denke, es ist ähnlich bei Silber - 2,8-mal so hoch sind wie vor 10 Jahren. Es kostet also 2,8-mal so viel Geld eine Unze Gold zu finden. Auch wenn es bei Silber nur die Hälfte dieses Werts ist, dann ist das eine Menge Geld, die man in das Finden einer Unze Gold oder Unze Silber steckt.

Wenn die Leute diese Münzen oder Barren in ihren Händen halten - und das sollten sie - dann sollten sie darüber nachdenken, wie wundervoll es ist, diese .999 oder .9999 Feingold oder -silber in ihren Händen zu haben. Sie sollten darüber nachdenken, was es für Geld und Mühe, Schweiß und Arbeit, Zeit und Energie brauchte, um es in ihre Hände zu bringen. Und sie sollten sich privilegiert fühlen, etwas davon zu besitzen.


Mike Gleason: Ja, diese Idee mag ich. Offensichtlich können wir sehen, was bei einer Angebotsknappheit passieren kann. Rhodium und Palladium waren parabolisch. An diesen Märkten gibt es echte Angebotsknappheiten.

Nun, was sind einige Schlüsselwerte für Gold und Silber, die Sie nach oben und nach unten im Blick behalten? Und wie wird 2020 für die Edelmetalle werden? Welche Art von Jahr erwarten Sie?


David Smith: Nun, technisch gesehen, hat Silber nach oben hin einen Widerstand bei 18, 19 und 20 Dollar und es könnte eine Weile dauern, bis es diesen durchbricht; oder es durchschneidet diesen so einfach wie ein Messer durch Butter. Die echte Erkenntnis wird eintreten, wenn Silber über 20 Dollar steigt und dort für einige Tage verbleibt. Und dann gibt es ein Widerstandsband. Zwischen 20 und 26 Dollar gibt es nicht wirklich viel Widerstand.

Und bis zum Ende dieses Jahres ist es sehr wohl möglich, dass Silber die 26 Dollar herausfordern wird. Ich sage nicht, dass es diesen Wert erreicht oder dort bleiben wird, doch das ist eine große Obergrenze des Verkaufsangebots, das vor einigen Jahren nach unten durchbrochen wurde. Sobald es 26 Dollar erreicht, darüber steigt und eine Art Plattform bildet, wird jedem bewusst werden, dass dies real ist.

Das ist keine weitere Bärenmarktrally und wir sollten uns besser auf einige Entwicklungen vorbereiten. Dann werden wir eine ziemlich schnelle Herausforderung zwischen 26 und 50 Dollar sehen. Ob das nun nächstes Jahr passieren wird, ist sehr gut möglich. In den nächsten Jahren wird Silber auf Allzeithochs und letztlich in den dreistelligen Bereich steigen. Sie erwähnten zuvor Palladium und ich denke, dass wir genau diese Art von Entwicklung in einigen Jahren bei Silber beobachten werden können.

Ich denke, dass der Preis, den Silber erreichen wird, die Leute schockieren wird und sie sich fragen werden: "Warum habe ich kein Silber gekauft, als es unter 20 Dollar je Unze lag? Ich habe nur mit dem minderwertigeren Geld gehandelt, dem Fiatgeld, das über die Zeit hinweg seinen Wert verliert, anstatt mit realem Geld, das niemals auf Null fällt und zudem noch ein Industriemetall ist. Und ich habe es nicht gekauft. Ich kann nicht fassen, dass ich es nicht gekauft habe oder mehr davon kaufte."


Mike Gleason: Gut gesagt. Dabei belassen wir es für heute. Nun, danke für Ihre Zeit. Es war wie immer eine Freude, Sie bei uns zu haben, David. Leisten Sie weiterhin so gute Arbeit und machen Sie es gut, mein Freund.

David Smith: Danke, ich hatte ebenfalls Freude an diesem Gespräch. Einen schönen Tag noch.


Mike Gleason: Nun, das war es dann wieder für diese Woche. Ich danke noch einmal David Smith, Analyst bei The Morgan Report und regelmäßiger Kommentator auf MoneyMetals.com.


© Mike Gleason
Money Metals Exchange



Der Artikel wurde am 14. Februar 2020 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.

Hinweis: Der Brief "Der Morgan Report" kann in deutscher Sprache unter www.morgan-report.de abonniert werden.