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Käufe der Gold-ETFs sind verschollen

16.09.2020  |  Adam Hamilton

Die großen Käufe der Gold-ETFs, die das gelbe Edelmetall Anfang August in die Höhe katapultierten, sind mittlerweile verschollen. Deshalb geriet Gold seitdem zum Stillstand, während es seitwärts mit einer Korrektur pendelt. Um weiter zu steigen, müssen diese Zuflüsse via ETFs weitergehen. Die kurzfristigen Gewinne für den Edelmetallkomplex hängen stark davon ab, wie sich amerikanische Trader in Gold-ETFs positionieren.

ETFs dominieren zunehmend die Goldpreistrends. Ihre relative Wichtigkeit hat in den letzten Jahren zugenommen und kann nicht übertrieben werden. Große Gold-ETFs werden zum weltweiten Goldmarkt. Trotz anhaltender Sorgen um die physischen Bullionbestände von Gold-ETFs scharen sich Spekulanten und Investoren um sie. Sie sind die einfachste Möglichkeit, eine Goldposition ins Portfolio zu bekommen, schnell und einfach.

Die aktuellsten Daten des World Gold Council bezüglich weltweitem Goldangebot und -nachfrage enthüllten erneut die Dominanz der Gold-ETFs. Im Bericht des WGCs hieß es, dass die weltweite Nachfrage von Gold-ETFs verschlungen wurde! Gold stieg in Q2 um 12,9% und erlebte den bullischsten, psychologischen Hintergrund überhaupt. Eine weltweite Pandemie wütete, die gerade erst zu einer Aktienpanik geführt hatte.

Im letzten Quartal waren Unsicherheit und Sorgen jenseits von Gut und Böse, während die drakonischen Lockdowns der Regierungen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, die Wirtschaft tiefgreifend verwundete. Man würde denken, dass die Goldnachfrage in einem derart extremen Umfeld in die Höhe schnellen würde, richtig? Laut dem WGC, der die verfügbaren Daten bezüglich der Gold-Fundamentaldaten sammelt, war die weltweite Nachfrage in Q2 tatsächlich schwach. Sie fiel im Jahresvergleich um 10,7% auf 1.015,7 Tonnen!

Jede größere Nachfrage-Kategorie - mit Ausnahme von Gold-ETFs - brach ein. Schmucknachfrage, die normalerweise etwa die Hälfte der weltweiten Gesamtnachfrage ausmacht, ging im Jahresvergleich um 52,5% auf 251,5 Tonnen zurück! Selbst traditionelle Investitionsnachfrage nach physischen Barren und Münzen brach um 32% im Jahresvergleich auf 148,8 Tonnen ein. Zentralbanknachfrage sank im Jahresvergleich um 50,5% auf 114,7 Tonnen. Und die Nachfrage aus dem Technologiesektor ging im Jahresvergleich um 17,5% auf 66,6 Tonnen zurück. Die Goldnachfrage in Q2 war ein absolutes Desaster.

Zusammengerechnet implodierten diese Nachfrage-Kategorien im Jahresvergleich um 45,2% auf 581,6 Tonnen! Nachdem sie in Q2 2019 etwa 93% der Gesamtgoldnachfrage ausmachten, brachen sie in Q2 2020 auf nur 57% ein. Der einzige Lichtblick für die weltweite Goldnachfrage im letzten Quartal waren die Käufe der Gold-ETFs. Die Nachfrage der Aktienhändler nach Gold-ETF-Anteilen war so extrem, dass die physischen Goldbullion, die diese ETFs kaufen mussten, um 470,5% im Jahresvergleich auf 434,1 Tonnen in die Höhe schossen!

Diese hohen Niveaus zerschmetterten das vorherige Rekordhoch von 341,1 Tonnen in Q1 2016. Es gibt keinen Zweifel, dass der Goldpreis im letzten Quartal stark eingebrochen wäre, wenn es nicht die epische Gold-ETF-Nachfrage gegeben hätte. Und zwei amerikanische Gold-ETF-Giganten dominierten die weltweite Gold-ETF-Nachfrage, der GLD SPDR Gold Shares und der IAU iShares Gold Trust. Deren Beständen zu folgen, ist heutzutage essentiell für das Ausnutzen der Goldtrends.

In jedem Quartal listet der WGC die weltweit größten, physisch gedeckten Gold-ETFs nach ihren Bullionbeständen. Ende Q2 besaßen GLD und IAU jeweils 32,5% und 12,6% allen Goldes, das sich im Besitz der weltweiten Gold-ETFs befand! Der nächste Konkurrent, der nach den beiden ETFs an dritte Stelle folgt und aus dem UK stammt, hält einen Anteil von nur 6,3%. Und der kombinierte Anteil von GLD und IAU von 45,1% des Weltanteils untertreibt deren Wichtigkeit tatsächlich, weil sie so aktiv gehandelt werden.

Von Q1 2020 bis Q2 2020 stiegen die Gesamtgoldbestände der weltweiten ETFs um 13,7% auf 3.620,7 Tonnen physischen Bullion. Das war ein quartalsweiser Rekord von 435,9 Tonnen. Doch die Anstiege in Q2 von GLD und IAU übertrafen den Gesamtwert; deren Bestände stiegen um 21,9% oder 211, 9 Tonnen und 16,6% oder 64,9 Tonnen. Diese massiven 276,8 Tonnen der beiden Unternehmen machten fast 64% der gesamten Gold-ETF-Zuflüsse aus!

Die Goldnachfrage und der Goldpreis wären also demnach kollabiert, wenn es nicht diese epische Gold-ETF-Nachfrage gegeben hätte; und gemeinsam machten GLD und IAU fast zwei Drittel davon aus. Jeder, der also an den Preistrends von Gold, Silber und deren Bergbauaktien interessiert ist, sollte den GLD und den IAU im Auge behalten. Die Edelmetalle können ohne deutliche Zuflüsse von Aktienmarktkapital hin zu diesen zunehmend dominanten ETFs nicht wesentlich steigen.

Die Gold-ETF-Dynamik dahinter ist einfach, wird jedoch wenig verstanden. Die Mission von Gold-ETFs ist es, den zugrundeliegenden Goldpreis zu verfolgen. Doch das Angebot von und die Nachfrage nach Gold-ETF-Anteilen ist unabhängig von Angebot/Nachfrage von/nach Gold. Wenn die Käufe oder Verkäufe von Gold-ETF-Anteilen also die von Gold übertrifft oder ihnen nachhinkt, werden sich die ETF-Anteilspreise vom Goldpreis ablösen und in ihrer Mission scheitern. Es gibt nur eine Möglichkeit, diese wichtige Verbindung beizubehalten.

Überschüssiges Angebot oder Nachfrage von Gold-ETF-Anteilen müssen direkt zum zugrundeliegenden physischen Gold rangiert werden, auf einer fast Echtzeitbasis. Dies gleicht Angebots- und Nachfrageunterschiede an und synchronisiert ETF-Anteilspreise mit dem Goldpreis. Wenn die ETF-Anteilspreise den Goldpreis übersteigen, drohen sich Anteilspreise nach oben hin vom Goldpreis abzulösen. Gold-ETF-Manager umgehen dieses Problem, indem sie genug neue Anteile ausgeben, um diesen Nachfrageunterschied auszugleichen.

Sie stecken das Kapital, das aus dem Verkauf dieser Anteile hervorgeht, sofort in den Kauf weiterer physischer Goldbullion. Wenn die Bestände der Gold-ETFs also steigen, dann fließt Aktienmarktkapital zu Gold. Natürlich hilft dies üblicherweise dabei, dessen Preis anzuheben. Das Gegenteil ist der Fall, wenn Gold-ETF-Anteile schneller verkauft werden als Gold, was zu einer abwärtsgerichtete Ablösung führt. Wieder müssen Gold-ETF-Manager agieren, um dies zu verhindern.

Sie verkaufen genug Gold-Bullion, um ausreichend Geld aufzubringen, um die überschüssigen Gold-ETF-Anteile zurückzukaufen. Wenn die Bestände der Gold-ETFs fallen, fließt das Aktienmarktkapital aus Gold. Da GLD und IAU ihre physischen Bestände täglich veröffentlichen, enthüllen ihre Trends, ob amerikanische Aktienhändler Gold via dieser ETFs kaufen oder verkaufen. Das ist der Schlüssel zum Goldvermögen.



Wie dieser erste Chart zeigt, sind die GLD- und IAU-Käufe seit der Goldspitze Anfang August verschollen. Der Goldpreis in rot befindet sich unter den täglichen Beständen von GLD und IAU in dunkelblau, die täglichen Bestände des GLD in hellblau und den täglichen Beständen des IAU in gelb. Da die Bestände des IAU deutlich kleiner sind als die des GLDs bei 515,2 Tonnen in der letzten Woche, sind sie im Chart nicht als Linie sichtbar.

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Seit dem Rekordhoch bei 2.062 Dollar je Unze am 6. August ist Gold seitwärts bis abwärts tendiert. Schlimmstenfalls ist Gold anfänglich in einer scharfen Korrektur um 7,5% eingebrochen. Doch dies stabilisierte sich recht schnell in einer Handelsspanne, in der Gold in den letzten 5 Wochen pendelte, eine Hochkonsolidierung. Nicht überraschend, wenn man die Dominanz von GLD und IAU über den Goldpreis bedenkt, bildeten deren Gesamtbestände am selben Tag, an dem Gold den Gipfel erreichte, ein Rekordhoch von 1.765 Tonnen.

Gold geriet zum Stillstand, als die amerikanischen Aktienhändler aufhörten, aggressiv Gold-ETF-Anteile zu erwerben. Und würden sie deutlich verkaufen, würde Gold sicherlich in eine 10%+ Korrektur verfallen. Bisher waren die abweichenden Gold-ETF-Anteilsverkäufe trivial, wobei die kombinierten Bestände von GLD und IAU um nur 0,9% auf 1.749,2 Tonnen Mitte August fielen. Interessanterweise erholten sie sich nach und nach und stiegen auf ein neues Rekordhoch von 1.768,1 Tonnen in der letzten Woche.

Dies markiert eine zunehmende Entzweiung der Nachfrage für GLD und IAU-Anteilen. Zum Handelsschluss am Mittwoch waren die Bestände des GLD noch immer 1,2% unter dem 7,4-jährigen sekulären Hoch von Anfang August. Damals, als der ETF im November 2004 eingeführt wurde, hat der Pioniervorteil den GLD noch populärer gemacht. Mitte letzter Woche machten die GLD-Bestände 71% der Gesamtbestände beider ETFs aus.

Der weniger bekannte IAU wurde erst später geboren, im Januar 2005. Doch lange Zeit befand er sich im Schatten des GLD. Als dieser sekuläre Goldbullenmarkt im Juli 2016 ein Hoch bildete, besaß der GLD 4,6-mal so große Bestände wie der IAU. Doch der IAU verzeichnete seitdem besseres Wachstum und beschränkte dieses Verhältnis letzten Mittwoch auf nur 2,4x. Seit der kürzlichen Goldspitze Anfang August sind die Bestände des IAU um 3,7% gestiegen!

Der IAU holt mit dem GLD aufgrund eines deutlichen Verkaufsarguments auf, das institutionellen Investoren gefällt: ein niedrigeres Kostenverhältnis. Die Manager des GLD haben schon immer 0,4% der ETF-Assets jährlich verlangt, um die Rechnungen zu bezahlen, die notwendig sind, um den ETF am Laufen zu halten und Gewinne zu machen. Dies umfasst Gehälter von Leuten sowie Kosten, die Goldbullion physisch zu bewegen und zu lagern. Doch der IAU besitzt mit einem Anteil von nur 0,25% der ETF-Assets niedrigere Kosten

Das niedrigere Kostenverhältnis des IAU klingt nicht sonderlich geringer, spart jedoch 37,5% an jährlichen Gebühren, was für Vermögensverwalter, die Milliarden Dollar verwalten, wichtig ist. Diese Branche ist so kompetitiv, dass sie Erträge herausholen müssen, wo es nur geht. Sie scheinen den IAU zunehmend dem GLD vorzuziehen, was die Bestände des ersteren ETF unaufhaltsam und mit weniger Volatilität als bei letzterem ETF höher befördert.

Angesichts der chronischen Unterinvestition in Gold durch institutionelle Investoren, die kollektiv weniger als 1% ihres Kapitals in diese ultimative Portfoliodiversifikation investieren, könnte der IAU vielleicht keine stark abweichenden Verkäufe verzeichnen, wenn Gold korrigiert. Doch der GLD wird das sicherlich, da er populärer bei Spekulanten und Kleinanlegern ist. Wenn sie beginnen, Gold-ETF-Anteile schneller loszuwerden als Gold verkauft wird, dann wird dies fast sicherlich zu einem größeren Gold-Selloff führen.



Dieser sekuläre Goldbullenmarkt hat drei vorherige Korrekturen erlitten, 17,3% Ende 2016, 13,6% Mitte 2018 und 12,1% im März 2020. Die Verkäufe von amerikanischen Aktienhändler kurbelten diese Korrekturen an und verschlimmerten sie, wobei die kombinierten Bestände von GLD und IAU um 13,1% oder 156,7 Tonnen, 6,3% oder 69,5 Tonnen und 3,3% oder 44,5 Tonnen fielen. Es braucht nicht viele abweichende Gold-ETF-Verkäufe, um den Goldpreis stark nach unten zu befördern.

Mögliche Katalysatoren könnten Spekulanten erschrecken, die Ende Juli und Anfang August zu den Gold-ETFs eilten, und Gold zu einer parabolischen Bewegung zwangen. Die euphorischen US-Aktienmärkte könnten weiterhin aufgrund Gelddruckerei der Fed in die Höhe schnellen, was Investitionsnachfrage nach Gold bremst. Der deutlich überverkaufte US-Dollar könnte steigen, angetrieben durch den überkauften, rückläufigen Euro. Das würde Gold-Futures-Spekulanten dazu motivieren, Gold loszuwerden.

Das Ergebnis der US-Wahlen könnte die Goldstimmung beeinflussen. Trumps überraschender Sieg vor vier Jahren führte zu heftigen Goldverkäufen, während Aktienmärkte aufgrund Hoffnungen von Steuersenkungen in die Höhe schossen. Die Robinhood-Trader, die das Momentum lieben, könnten Interesse verlieren, da Gold seit einem Monat nun stillsteht. Die Herde von Millenials jagt große und schnelle Gewinne und wird rasch auf das nächste große Ding übergehen.

Der Präzedenzfall dieses Goldbullenmarktes zeigt, dass allgemein - sobald stark abweichende Gold-ETF-Anteilskäufe schlappmachen - kommende, abweichende Verkäufe angedeutet werden. Trader, die geizig zu Gold-ETF-Anteilen zu relativ hohen Preisen eilen, wenn die Euphorie im Vordergrund steht, leiden rasch unter ernsthaften Verluste, wenn Gold nachfolgend korrigiert. Diese schwachen Hände werden eilig ihre ETF-Anteile los, was die Gold-Selloffs verstärkt.

Doch selbst wenn diese Spekulanten halten, so kann die nächste Aufwärtsphase für Gold nicht beginnen. Der Präzedenzfall dieses Bullenmarktes zeigt klar, dass Gold nun starke Kapitalzuflüsse via Gold-ETFs braucht, um nachhaltige Gewinne anzukurbeln! Die vier Aufwärtsphasen dieses Goldbullenmarktes verzeichneten Zunahmen um 29,9% bis Mitte 2016, 20,4% bis Anfang 2018, 42,7% bis Anfang 2020 vor der Aktienpanik und dann 40% in den nachfolgenden 4,6 Monaten.

Starke, abweichende Nachfrage nach Gold-ETF-Anteilen trieb die drei größten Aufwärtsphasen dieses Bullenmarktes an und trugen zur vierten bei. Die kombinierten Bestände von GLD und IAU stiegen um 52,1% oder 409,3 Tonnen, 6,3% oder 65,6 Tonnen, 30,4% oder 314,2 Tonnen und 35,3% oder 460,5 Tonnen. Gold wird sich nicht deutlich nach oben bewegen, bis die amerikanischen Aktienhändler ihre Käufe von Gold-ETF-Anteilen nicht wieder so schnell aufnehmen, wie Gold selbst gekauft wird.

Und das erscheint so bald, nachdem Gold Anfang August parabolisch auf äußerst überkaufte Niveaus gestiegen ist, sehr unwahrscheinlich. Diese Überkauftheit und diese resultierende geizige, euphorische Stimmung muss in einer normalen und gesunden Korrektur verarbeitet werden, bevor die nächste Aufwärtsphase für Gold beginnen kann. Dies wird einen Gold-Selloff von 10%+ voraussetzen, vielleicht sogar das Annähern an einen tieferen 200-tägigen gleitenden Durchschnitt. Gold hat das Schlimmste noch nicht überstanden.

Die großen Gold-ETF-Käufe, die Gold vor und nach der Aktienpanik nach oben katapultiert haben und verschollen sind, sind ebenfalls Grund dafür, dass die Goldaktienkurse zum Stillstand kamen. Der nächste Chart ist aus einen vorherigen Artikel, in dem ich erklärte, warum sich die Goldaktien im Korrekturmodus befinden. Da deren Erträge den Goldpreis deutlich hebeln, spiegeln und verstärken deren Aktienkurse den Goldpreis tendenziell. Sie haben seit Anfang August keinen Fortschritt mehr gemacht.

Der GDX VanEck Vectors Gold Miners ETF ist der populärste Goldaktienindex und Handelsvehikel. Wie immer sieht die Preisentwicklung des GDX wie der des Goldpreises aus, nur in einem größeren Maßstab. Aufgrund ihrer absoluten Abhängigkeit vom Goldpreis brauchen Goldaktien abweichende Gold-ETF-Anteilskäufe so sehr wie Gold es tut. Ihre massive Aufwärtsphase nach der Panik scheiterte, als der Goldpreis dies aufgrund schlapper Gold-ETF-Käufe tat.

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Goldaktien-Spekulanten und -Investoren müssen die Bestände des GLD und des IAU definitiv im Auge behalten, da sie Goldpreistrends so stark antreiben. Wie sich Gold entwickelt, so tun das auch die Goldaktien! Ob der GDX weiterhin hoch konsolidiert, in eine starke Korrektur übergeht oder höher steigt, hängt davon ab, was die amerikanischen Aktienhändler mit dem GLD und dem IAU tun. Deren Kapitalflüsse treiben den gesamten Edelmetallkomplex an.

Und ich nehme an, dass Gold-ETF-Anteilsverkäufe kurzfristig wahrscheinlicher sind als eine Fortsetzung der starken Käufe von Anfang August. Gold stieg viel zu schnell viel zu hoch, um nachhaltig zu sein und erreichte außergewöhnlich überkaufte Niveaus. Millenials, die Momentum nachjagen, scheinen diese Jagd anzuführen, wie aus Daten von Robinhood hervorgeht.

Die Millenials wurden disproportional stark durch die Regierungslockdowns im letzten Frühling getroffen, während diese Pandemie ihren Lauf nahm. Ein großer Teil von ihnen arbeitete in der Dienstleistungsbranche, die zum Stillstand kam. Also saßen sie nichtstuend zu Hause fest und erhielten dicke Arbeitslosenschecks, die durch hohe Stimuliausgaben erhöht wurden. So viele Leute verwendeten diesen finanziellen Geldregen, um ihre erste Expedition in den Aktienhandel zu finanzieren.

Die Eröffnungen von Robinhood-Konten schossen in die Höhe, als junge Trader die großen und schnellen Gewinne an den Aktienmärkten genossen, die aufgrund extremer Gelddruckerei der Fed himmelhoch kletterten. In nur 3 Monaten bis Anfang Juni stieg die Bilanz der Fed um unglaubliche 66,3% oder 2,9 Billionen Dollar! Millenials eilten zu den großen Gewinnern, um deren Aufwärtsmomentum nachzujagen. Sie fanden Gold Mitte Juli, was zum parabolischen Trend beitrug.

Die Aufwärtsphase des Goldes nach der Panik war zuvor normal und nachhaltig; das Edelmetall kletterte in einem soliden Aufwärtstrend nach oben. Doch in den nächsten Wochen und bis Anfang August stieg Gold um erstaunliche 14,9%. Dies brachte es auf das 1,260-fache seines 200-tägigen gleitenden Durchschnitts, unglaubliche, überkaufte Niveaus, die seinen letzten anhaltenden Bullenmarkt töteten! Die Bestände von GLD und IAU schossen in dieser Zeit um jeweils 5,1% oder 61,1 Tonnen und 6,5% oder 30,2 Tonnen in die Höhe, was den Goldpreis noch höher zwang.

Und die Daten von Robinhood zeigten, dass die Millenials vorangingen. In denselben Wochen stieg die Anzahl an Robinhood-Nutzern, die in den GLD investiert hatten, um 58%! Deren IAU-Investitionen stiegen um 33%. Und es waren nicht nur junge Trader, die an den Markt kamen. Der Grund, warum Robinhood keine Gebühr von Nutzern für den Aktienhandel verlangt, ist die Tatsache, dass es deren Echtzeitauftragsdaten an Hochfrequenzhandelsunternehmen verkauft.

Als die Robinhood-Trader also zu Gold via GLD und IAU eilten, floss deutlich mehr Kapital von Hedgefonds als vor diesen Trades! Diese Robinhood-Daten von neuen jungen Tradern, die blind Momentum jagen, stellten den wedelnden Schweif des deutlich größeren Hedgefondshundes dar. Und sobald sich die Millenials Anfang August aus Gold zurückzogen, taten dies auch die Hedgefonds.

Bis diese Anziehung für Millenials und Kleinanleger zu Gold zurückkehrt, ist es schwer vorstellbar, einen Anstieg der Gold-ETF-Nachfrage zu beobachten. Und ohne diese hat Gold derzeit keine Chance. Wenn alle Robinhood- und professionellen Trader anfangen, GLD und IAU in Massen loszuwerden, dann werden Gold und auch Goldaktien in tiefgreifendere Korrekturen verfallen. Das ist ein echtes Risiko, wenn man das stockende Goldmomentum bedenkt.

Aufgrund Kritik, die Robinhood aufgrund der extremen, spekulativen Risiken erhielt, denen sich junge und naive Nutzer gegenübersahen, hörte das Unternehmen auf, die Positionierungsdaten der Nutzer zu veröffentlichen, nachdem Gold eine Spitze gebildet hatte. Diese werden wahrscheinlich noch immer privat an Hedgefonds verkauft, doch außerhalb dieser Kreise weiß niemand, was die Robinhood-Nutzer mit ihren Gold-ETF-Beständen getan haben. Wenn sie diesen Trade noch nicht verlassen haben, dann werden große Gold-ETF-Verkäufe noch folgen.

Es erscheint also vernünftig, an dieser Stelle vorsichtig mit Gold zu sein, zumindest bis die epische Überkauftheit von Anfang August verschwunden ist. Gold schoss auf das 1,260-fache seines 200-tägigen, gleitenden Durchschnitts und ist bisher maximal auf das 1,143-fache seines 200-tägigen, gleitenden Durchschnitts zurückgegangen. Es ist unglaublich, dass es sich noch immer über dem extrem überkauften Widerstand der relativen Handelsspanne befindet! Hohe Gold-ETF-Verkäufe sind wahrscheinlicher als Käufe.

Alle Bullenmärkte durchlaufen natürlich Flut und dann Ebbe, zwei Schritte nach vorne, bevor sie einen Schritt zurück tun. Deren Preisentwicklung pendelt nach und nach nahe Aufwärtstrends. Dieses normale Aufwärtskorrekturmuster hält die Stimmung ausgeglichen und verlängert die Langlebigkeit der Bullenmärkte. Und das ist ein großer Segen für Trader und bietet exzellente Gelegenheiten, relativ niedrig zu kaufen, bevor man später relativ hoch verkaufen kann. Dies erhöht die möglichen Gewinne des Bullenmarktes enorm!

Fazit ist, dass die Käufe von Gold-ETFs, die das Metall Anfang August nach oben katapultiert haben, seitdem verschollen sind. Die Bestände der größten Gold-ETFs sind zum Stillstand gekommen, was das stockende Momentum des Goldes erklärt. Da der weltweite Goldmarkt zunehmend durch GLD und IAU dominiert wird, kann Gold nicht ohne amerikanische Aktienhändler steigen, die ihr Kapital durch diese Kanäle in Gold investieren. Deren Käufe sind verschwunden.

Der Präzedenzfall dieses Goldbullenmarktes zeigt, dass abweichende Gold-ETF-Anteilsverkäufe üblicherweise folgen, nachdem große und schnelle Bestandserhöhungen erschöpft wurden. Diese Risiken werden nach der kürzlichen parabolischen Aufwärtsphase in Gold durch junge Trader verkompliziert, die diesen Trend stark angetrieben haben. Deren Modus Operandi ist es, Aufwärtsmomentum nachzujagen und, sobald dies fehlschlägt, ihre Trades recht schnell aufzugeben. Vielleicht müssen sie ihre im Rausch erworbenen Gold-ETF-Anteile noch loswerden.


© Adam Hamilton
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Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 11.09.2020.)

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