GoldSeiten.de - Gold & Silber, Münzen und Barren sowie Minengesellschaften

Der Plan der Zentralbanken - Systemneustart 2020

13.10.2020  |  Ronan Manly

Bereits im Jahr 2015 warf ich den Gedanken auf, dass das Jahr 2020 nach einem guten Anwärter für einen Neustart des Währungssystems aussehen würde. Zu dieser Schlussfolgerung kam ich basierend auf einem Trend, den ich im Rahmen der Goldrückführungen zahlreicher europäischer Zentralbanken mit Beginn 2013 erkannte.

Und wer wäre sich Pläne eines zukünftigen und notwendigen Neustarts des Finanzsystems eher bewusst als die weltweit mächtigsten Zentralbanken; die unverantwortlichen und verschwiegenen Institutionen, in deren Bilanzen Gold steckt und in einem neuen internationalen Währungssystem natürliches Reserveasset wäre. Die weltweite Finanzkrise, die 2007/2008 begann, endete nie. Sie wurde nur durch Zentralbankeneingreifen in Form immerwährender quantitativer Lockerung (QE), Assetkäufe und künstlich niedrigen Zinsen eingedämmt, verzögert und künstlich am Leben erhalten.


Von Frankfurt bis Wien

Der erste Beweis war die nun berühmte Goldrückführung der deutschen Bundesbank, die fast 700 Tonnen Gold aus den Tresoren der New Yorker Fed und der Banque de France nach Frankfurt bringen ließ, was die Bundesbank am 16. Januar 2013 in einer Pressemitteilung bekanntgab:

"Bis 2020 beabsichtigt die Bundesbank, die Hälfte der deutschen Goldreserven in den eigenen Tresoren in Deutschland aufzubewahren. Die andere Hälfte wird bei seinen Partner-Zentralbanken in New York und London verbleiben. In diesem Rahmen plant die Bundesbank bis 2020 eine stufenweise Verlegung von 300 Tonnen Gold von New York nach Frankfurt sowie zusätzliche 374 Tonnen von Paris nach Frankfurt."

Darauf folgte am 28. Mai 2015 eine Bekanntgabe der Österreichischen Nationalbank (ONB), dass sie ebenfalls Gold, das in London eingelagert ist, nach Wien zurückführen würde. All dies würde im Rahmen der "Goldlagerpolice 2020" geschehen. Hier ein Auszug aus der Bekanntmachung:

"Die ONB führt die Goldlagerpolice 2020 ein: Kürzlich führte das Board der ONB die Goldlagerpolice 2020 ein... Bis zum Jahr 2020 sollen 50% der österreichischen Goldreserven in Österreich (ONB und Münze Österreich AG), 30% in London und 20% in der Schweiz gehalten werden."

Für mich deutete ein ähnlicher Plan der ONB nach einem Statement seines deutschen Nachbarn eine koordinierte Strategie dieser Zentralbanken an, Kontrolle über so viele Goldreserven wie möglich zu erlangen, bevor es zur Deadline für den zuvor geplanten Systemneustart im Jahr 2020 kommt. Deshalb erklärte ich an demselben Tag, dem 28. Mai 2015, und vor mehr als fünf Jahren auf Twitter:

Open in new window

Im August 2017 bezog sich die Bundesbank in einer Pressemitteilung erneut auf die Deadline 2020 und gab bekannt, dass man die Goldrückführung aus New York und Paris früher als geplant abgeschlossen habe:

"Bundesbank beendet den Goldtransfer früher als geplant - 50,6% der deutschen Goldreserven werden nun in Deutschland eingelagert. Dieses Ziel wurde 2013 von der Bundesbank festgelegt und sollte spätestens 2020 abgeschlossen werden. "Damit wurde der gesamte Goldlagerplan abgeschlossen - etwa drei Jahre vor unserer Deadline.", so Mitglied der Bundesbank-Geschäftsleitung Carl-Ludwig Thiele an Repräsentanten der Presse gewandt."

"Spätestens" und "vor unserer Deadline" - ein ungewöhnlich präziser und dringlicher Wortlaut, jedoch aufschlussreich und logisch, wenn man ihn im Kontext eines bereits geplanten Systemneustarts im Jahr 2020 interpretiert. Im März 2019 gab auch Deutschlands Nachbar, die österreichische Zentralbank bekannt:

"Was die Meilensteine angeht, die im Jahr 2018 erreicht wurden, so hob Gouverneur Nowotny hervor, dass die Rückführung der Goldreserven nach Österreich 2018 abgeschlossen wurde, vor der Deadline."

Dieselbe Phrase "vor der Deadline." Hier können wir sehen, dass beide Banken eine Deadline im Jahr 2020 hatten und erleichtert waren, ihre Rückführungen vor dieser beendet zu haben.


Niederlande legt Frühstart hin - im Geheimen

Es waren jedoch nicht nur die deutsche und österreichische Zentralbank, die damit beschäftigt waren, Gold von 2013 bis 2015 vor der Deadline 2020 zurückzuführen. Deutschlands anderer Nachbar, die niederländische Zentralbank, De Nederlandsche Bank (DNB), führte im Oktober und November 2014 heimlich 122,5 Tonnen Gold von den Tresoren der New Yorker Fed zu den Tresoren der DNB in Amsterdam zurück. Sie gab die Goldtransfers aber erst am 21. November 2014 bekannt, nachdem diese abgeschlossen wurden.

Da diese Bekanntgabe zwischen denen der Bundesbank 2013 und der ONB 2015 lag - die beide die Deadline 2020 erwähnen - machen die niederländischen Goldtransfers im Jahr 2014 am meisten Sinn, wenn man sie im Rahmen derselben Motivation betrachtet. Doch angesichts der Tatsache, dass die Goldtransfers heimlich und über eine sehr kurze Zeitspanne stattfanden, gab es keine vorherige Ankündigung.



Doch in einem der eindeutigsten Statements der Zentralbanken, in denen erklärt wurde, warum man derart hohe Goldreserven halten würde, kommentierte die DNB im April 2019 eindrucksvoll auf ihrer Webseite, dass Gold eine Rolle dabei spielen würde, ein kollabiertes Finanzsystem wiederaufzubauen:

"Gold ist... der Anker des Vertrauens für das Finanzsystem. Wenn das System zusammenbricht, kann die Goldreserve als eine Basis dienen, es wiederaufzubauen. Gold fördert Vertrauen in die Stabilität der Zentralbankenbilanz und schafft ein Gefühl der Sicherheit."

Open in new window

Polen und Ungarn folgen

Neben den Niederländern sollten wir auch Polen, Deutschlands östlichen Nachbarn nicht vergessen. Obgleich das Land dem europäischen Goldrückführungsclub erst spät beitrat, machte es die verlorene Zeit im ersten Halbjahr 2019 gut, als die polnische Zentralbank, die National Bank of Poland (NBP), einen massiven Kauf von 100 Tonnen Gold bei der Bank of England ankündigte und diese daraufhin im Rahmen mehrerer Lufttransfers nach Warschau zurückflog. Der letzte Flug fand im November 2019 statt. Grund dafür war, wie es von der polnischen Zentralbank hieß:

"Gold ist "die beste" Reservewährung: es... ist eine Art Vertrauensanker, vor allem in Zeiten der Spannungen und Krisen... Gold sichert Polens finanzielle Stärke, selbst zu extrem ungünstigen Bedingungen."

Die polnische Operation folgte nach ähnlichen Aktionen im Oktober 2018 der ungarischen Zentralbank, Madyar Nemzeti Bank (MNB), die ihre Goldreserven von 3,1 Tonnen um das Zehnfache auf 31,5 Tonnen mit dem Kauf von 28,4 Tonnen Gold in London erhöhte. In den folgenden Wochen führte das Land all dieses Gold nach Ungarn zurück. In ihrem Statement im Oktober 2018 bezog sich die ungarische Zentralbanken ebenfalls auf strukturelle Veränderungen des Währungssystems:

"Als sie die inländischen Goldreserven auf 31,5 Tonnen erhöhte, schenkte die MNB der internationalen und regionalen Rolle des Goldes als Zentralbankreserve Aufmerksamkeit. Während Gold in normalen Zeiten einen vertrauensaufbauenden Effekt hat und eine Rolle bei der Stabilisierung und Verteidigung spielen kann, so ist es ebenfalls ein Vorteil in extremen Marktumfeldern, tiefgreifenderen geopolitischen Krisen und während struktureller Veränderungen des internationalen Finanzsystems."

Als Deutschlands und Österreichs angrenzende Nachbarn und enge Partner befänden sich Polen und Ungarn in einer idealen Position, die hintergründigen Operationen der Bundesbank und der ONB in Vorbereitung auf einen Systemneustart zu beobachten. Und natürlich würden sie ihre Goldreserven ebenfalls in Vorbereitung auf einen derartigen Neustart vergrößern wollen.


Ein bekannter Plan unter führenden Zentralbankern?

Über die europäischen Zentralbanken hinaus, wäre sich auch das Board of Directors der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel, der Schweiz sowie die Finanzminister und Zentralbank-Gouverneure der G10, die ebenfalls von den BIZ-Büros in Basel operieren, der Deadline für einen geplanten Neustart des Finanzsystems im Jahr 2020 bewusst. Deshalb sind Dokumente und Protokolle ihrer Treffen als Top-Secret eingestuft und werden zu Ihren Lebzeiten niemals das Tageslicht erblicken.

Open in new window



Ein weiterer Hinweis darauf, dass man vor 2020 Vorbereitungen auf einen weltweiten Neustart anstellte, ist auf die überraschende Bekanntgabe der Bank of Russia Ende März zurückzuführen, dass man abrupt aufhören würde, Gold für die staatlichen Goldreserven zu kaufen. Die russische Zentralbank hatte derartige Kaufaktivitäten seit 2008, die letzten 12 Jahre, unternommen.

Wie weitreichend die Zentralbankvorbereitungen waren, ist nicht klar, doch derartige Vorbereitungen könnten auch auf den Ansatz von Paul Brodsky und Lee Quaintance im Mai 2012 gefolgt sein, in dem sie beschrieben, wie Zentralbanken und Regierungen im Hintergrund an einer koordinierten Neuverteilung der weltweiten Goldreserven arbeiten. Im Hintergrund ist eine Neuverteilung von Gold eine faszinierende Möglichkeit und würde erklären, warum große Zentralbankgoldhalter große Teile ihrer Goldbestände noch immer in ausländischen Tresoren in New York und London halten.


Der Neustart-Auslöser - Die COVID-Pandemie

Während die Goldrückführung im Zentralbank-Milieu von 2013 bis 2019 ein Hinweis darauf war, was uns bevorsteht, so wurde das existierende Finanzsystem zeitgleich weiterhin durch quantitative Lockerung und zunehmende Intervention oben gehalten. Als sich 2020 näherte, sprach ich erneut die Neustart-Theorie basierend auf den Beweisen der Goldrückführungen an und twitterte dies am 30. Dezember 2019:

Open in new window

Doch wäre dies der Neustart-Auslöser, auf den die Zentralbanker gewartet hatten? Als 2020 anbrach, mussten wir nicht lange warten. Innerhalb weniger Wochen trat der Deus-ex-machina-Auslöser in Form einer COVID-Pandemie auf. Sie erlaubte es den weltweit mächtigsten Zentralbanken, wie der US-Fed, der EZB, der Bank of England und der Bank of Japan, "All-In" mit ihren Interventionen zu gehen, um das mit Schulden und Derivaten belastete Finanzsystem ein letztes Mal oben zu halten, während zeitgleich Deckung geschaffen wurde, um den geldpolitischen Neustart vorzubereiten. Hier ein Auszug aus einem Artikel von BullionStar:

"QE COVID

In den letzten zwei Monaten haben wichtige Zentralbanken und Regierungen auf der Welt eine Reihe an geld- und fiskalpolitischen Interventionen an den Märkten und in den Wirtschaften entfesselt, die in ihrem Ausmaß präzedenzlos sind und zur Zerstörung des aktuellen Finanzsystems beitragen.

Während die weltweite Ausbreitung von COVID-19 den Auslöser und Kontext für die aktuelle quantitative Lockerung, Gelddruckerei, Assetkäufe und Wirtschaftsbailouts schuf, lässt die Größe und das Ausmaß des aktuellen Angriffs auf die freien Märkte alle vorherigen Zentralbank- und Regierungsinterventionen im Vergleich bedeutungslos erscheinen."


Die Bildung der öffentlichen Meinung wurde nun durch das World Economic Forum (WEF) ins Spiel gebracht, das seine Strategie "zum großen Neustart" bereithielt und am 3. Juni 2020 veröffentlichte. Genauestens geplant und äußerst detailliert, ist die Strategie des WEF ein elitärer Plan, um übergreifende Formen der weltweiten Bevölkerungskontrolle einzuführen, indem die COVID-Pandemie als Deckmantel verwendet wird.

Ebenso haben die weltweiten Zentralbanken COVID als Deckmantel verwendet, um die Finanzmärkte ein letztes Mal oben zu halten, bevor sie den geldpolitischen Neustart beginnen. Wenn die führenden Zentralbanken nicht nur über den Neustart 2020 und dessen COVID-Auslöser Bescheid wussten, sondern dies seit Jahren auch aktiv planten, dann sind die rechtlichen Folgen schwerwiegend und ernst zu nehmen. Nur die Zeit wird das zeigen.

Das letzte Wort gebührt nun dem deutschen Mediziner Dr. Heiko Schöning, der am 27. September in London prägnant erklärte, wie die Erschaffung der COVID-Pandemie auf mächtige Banken und deren privat kontrollierende Interessen hindeutet, während sie von eben diesen Banken verwendet wird, um das Finanzsystem neu zu starten.




© Ronan Manly
BullionStar



Dieser Artikel wurde am 03. Oktober 2020 auf www.bullionstar.com und zuvor auf RT.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.