Was sagen die Kurse? Zinsen, Währungen und Rohstoffe
03.12.2020 | Steffen Paulick
Heute möchte ich fernab der 24/7er "Corona-Beschallung" der Staatsmedien lediglich nüchtern Kursbewegungen aufzeigen und daraus mögliche Entwicklungen für die Zukunft ableiten. Die Kurse sind Produkte bzw. Ergebnisse von Nachrichten/Informationen die bekannt sind und vor allem auch was oft wichtiger ist von Informationen die noch nicht der "normativen" Anlegerschar bekannt sind.
Der Kurs ist somit ein Seismograph, ein vorlaufender Indikator von noch nicht veröffentlichten Daten.
Deswegen ist es hier und da effizienter die Kurse zu analysieren und man spart sich Zeit beim Lesen vieler Nachrichten. Der Kurs ist das Endprodukt von Fakten und Gerüchten.
Die heutige technische Analyse soll Ihnen vor Augen führen, dass im Verlauf des Jahres 2021 die Kriseneskalation global noch stärker werden dürfte als bis dato. Die rosarot eingefärbten Verkündigungen der Altparteien, wie deren öffentlich-rechtliche Sprachrohre die stetig balsamische Propaganda ans Volk verteilen um deren Trägheit eines bürgerlichen Aufbegehrens zu unterminieren, hat kaum was mit der "wahren Realität" zu tun!
Ich kann Ihnen schlußendlich seriös punktuell auch nicht zusagen, wann und durch was die Eskalationsstufen sich verdichten und erhöhen. Jedoch einen Trend ableiten von mittel- bis langfristigen Kursverläufen ist durchaus ein probates Mittel die Wahrscheinlichkeit eines bedeutsamen "Events" oder "Schwarzen Schwanes" abzuleiten und chronologisch einzudämmen.
Eine 100%ige Gewähr ist wie immer niemals gewährleistet, da im ausufernden weltweiten Sozialismus die Manipulationen zunehmen. Korrelationen zwischen diversen Assets sind wichtig um Plausibilitätsprüfungen zu tätigen, da es in einer globalisierten Welt mit großen Abhängigkeiten incl. "Just-in-time"-Logisitik und großen Arbeitstiefen, es schon bei Nuancen von Störungen größere negative Dominoeffekte geben könnte.
Viele Fakten sind nicht retuschierbar, wie Soziallasten, Pensions- und Rentenansprüche, Staatsschulden, Instandhaltung von relevanten Infrastrukturen, der Sättigungsgrad der Gesellschaft (materieller Natur), Demographie, Grenzwertnutzen des Zinses usw.. Ein Konglomerat das scheinbar alle drei Generationen aufflammt. Dies wird bestätigt langfristig durch die Geschichtsschreibung der Menschheit seit Jahrtausenden.
Gerne würde ich Ihnen mit meiner Prognose "Schönwetterperioden" ankündigen, das ist jedoch nicht mein Ansatz, wenn die Fakten eine andere Sprache sprechen. Die Nüchternheit und Sachlichkeit ist zu jeder Zeit anzuwenden um Emotionen die hier fehl am Platze sind Vorschub zu leisten. Meine Pflicht ist es ihnen Realität "einzuschenken" egal wie sie tangiert wird. Der Kompass meines Tuns sind Fakten, mein Gewissen und Wissen, um mit Ihnen vertrauensvoll transparent zu kommunizieren.
Es ist wichtig rechtzeitig die Windrichtung zu erkennen!
So kommen wir zum wirtschaftlichen Barometer und dessen Windrichtung. Als Erstes habe ich mir wichtige Zinsverläufe von 10-jährigen Staatsanleihen von Deutschland, USA, Schweiz und Japan vorgenommen. Diese vier Länder sind der Schwerpunkt in meiner Betrachtung. Japan aufgrund des vorlaufenden Charakters bei Demographie, Verschuldung und Zinsentwicklung.
Zinsen
1. Renditeverlauf der 10-jährigen US-Staatsanleihen
In dem oben aufgezeigten Chartverlauf der 10-jährigen Anleihen der USA und Deutschlands, können Sie gut erkennen das ab Anfang 2014 sich das positive Delta für die US-Anleihen sich zusehends ausgeweitet hat, dies führte wiederum zu einer Aufwertung des US-Dollars ab Mitte 2014, da komme ich später nochmals unter Währungen darauf zu sprechen.
Die US-Notenbank war von den großen westlichen Notenbanken im Zeitraum 2014 bis Ende 2018 (speziell ab Ende 2016/Wahl von Mr. Trump), die einzige die in diesem Laufzeit-Segment die Zinsen oben ließ. Möglicherweise um neuen Investoren ein "Zuckerl" zugeben und natürlich die trumpsche Unternehmenssteuerreform war positiv die viele smarte Investoren veranlaßte bei Uncle Sam größere Kapitalströme zu parken.
Seit Ende 2018 stellen wir im "10-jährigen Bereich" eine Verkürzung des Deltas (akt. ca. 1,4%) und gleichzeitig einen immensen Verfall der amerikanischen Renditen (akt. 0,842%) fest. Es ist jetzt aus meiner Sicht die spannende Frage ob die US-Dollar-Gläubiger aufgrund der niedrigen Renditen und gleichzeitig des noch relativ starken US-Dollars (Gläubiger Nr. 1 ist China) ihre Wertpapiere liquidieren, um möglicherweise im Euro, Rubel oder in Kryptowährungen ihre Flucht suchen?! Laut dem BigMac-Index ist der US-Dollar teuer bewertet.
Falls dies erfolgt und möglicherweise die US-Notenbank ihre Zinsschritte ähnlich wie unsere EZB auf Null und tiefer senkt, so ist eine mögliche Aufwertung zum US-Dollar denkbar, was wiederum den europäischen Export und vor allem Deutschland ein zusätzliches Handicap verpassen könnte.
2. Renditeverlauf der 10-jährigen japanischen Staatsanleihen
In diesem Chart sehen Sie den parallelen Verlauf von Japan und Deutschland's 10-jährigen Anleihen. Japan war das erste westliche Land das um die Jahrtausendwende ihren Leitzins auf Null senkte, bedingt dadurch das die Sozialsysteme und Demographiefaktoren (Japan älteste Wirtschaftsmacht bezogen auf das Medianalter - im Jahre 2016 ca. 47 Jahre im Durchschnitt) einen zeitlichen Vorlauf vor den anderen westlichen Staaten haben.
In diesem Chart kann man gut erkennen das der Renditeverlauf (rot) Mitte 2016 und Herbst 2019 ein Doppeltief gebildet haben, was charttechnisch als Bodenbildung/Unterstützung angesehen werden kann. Aktuell glaubt ja so gut wie niemand das ein Zinsanstieg uns droht, die gleichen Marktbeteiligten sahen jedoch auch keinen Null- und Negativzins vor über 12 Jahren in vielen westlichen Ländern voraus.
Was lehrt uns das? Vertraue nicht blind der Mehrheit, sondern hinterfrage diese Meinung und nehme die Masse der Investoren mittelfristig als Kontraindikator. Das wusste schon Gustave le Bon im 19 Jahrhundert, in seinem Klassiker "Psychologie der Massen", wo er die Psyche des Menschen durchleuchtete.
Oft wenn sich die Masse auf etwas stürzt ist der Hochpunkt nicht fern. Ich stelle die These auf das wir über kurz oder lang stark steigende Renditen sehen und uns Japan als Vorreiter eine guten vorlaufenden Indikator abgibt. Nach der Systematik "first in - first out". Frei übersetzt: Der Erste der im Tief ist, wird der Erste sein der wieder umschwenkt. Japan ist wichtig auf dem Radar zu haben bei der Zinsentwicklung !! Daraus könnte global eine schnelle Kettenreaktion erfolgen.
3. Renditeverlauf der 10-jährigen schweizerischen Staatsanleihen
Die eidgenössischen Renditen verlaufen fast identisch zu den deutschen, da sind in den letzten Jahren nur marginale kurze Unterschiede festzustellen. Seit März 2020 hat sich das Delta plötzlich zugunsten der schweizerischen Renditen erhöht, beide notieren im negativen Bereich. Der Schweizer Franken ist für viele, neben der norwegischen Krone ein "Safe haven" wenn es um Alternativen zum Euro geht.
Vorsicht Mainstream, vor diesen beiden Währungen warne ich ausdrücklich, auf den Schweizer Franken komme ich später nochmals zu sprechen. Sie sehen wie fast überall ist der Grenzwertnutzen des "billigen Geldes" für die Ökonomie abgearbeitet ! Die Hyperinflation ist kein abwegiges Hirngespinst mehr, auch wenn dies natürlich nicht öffentlich diskutiert wird. Man sollte schließlich "politisch korrekt" sein :). Sorry !
Währungen
1. US-Dollar (Euro/USD)
Sie sehen auf den Chart einen über 25-jährigen Verlauf des Euro zum Greenback. Der Aufwärtstrend seit Ende 2000 bis zu den temporären Tiefpunkt im April 2017 (Frankreich-Wahl) über den Corona-Tiefpunkt per Mitte März 2020 ist intakt. Im März haben wir ein wichtiges Gap (Kurslücke) bei 1,0666 geschlossen, welches Ende April bei der Frankreich-Wahl entstanden ist. Just ab diesem Moment beschleunigte sich der Aufwärtstrend und überwand sogleich im Somer 2020 den langjährigen Abwärtstrend der seinen Ursprung bei ca. 1,66) im letzten Krisenjahr 2008 markierte.
Der nächste Widerstand ist um die 1,25 bzw. knapp darunter, falls diese Marke im nächsten Jahr auch noch fallen sollte, so kann schnurstracks der Euro bis auf die Markevon ca. 1,36 zusteuern. Ab 1,25 dürften erste größere Belastungsfaktoren für starke Exportländer im Euroraum auftreten. Dies wäre ein Geschehnis was zur Unzeit käme und Gesamteuropa nachhaltig belasten dürfte.
Wir befinden uns seit Jahren in der Globalisierung in einem Abwertungswettlauf von den sogenannten etablierten Währungen ("Scheingeld"). Jahrelang profitierte der Europameister Deutschland von dem sehr günstigen Währungsverlauf, sein Ende scheint nahe. Die US-Notenbank hat jüngst quantitative und qualitative Massnahmen ins Auge gefaßt, übersetzt hieße dies das der US-Dollar zu einem Abwertungskandidaten erkoren wird.
2. Japanischer Yen (Euro/Yen)
Die japanische Währung stellt eine Auffälligkeit vor allem ab dem Krisenjahr 2008 (damals bei ca. 1,66:)) dar, ab diesem Hochpunkt des Euros gab es für knapp 4 Jahren eine starke Abwertung bis in den Bereich von knapp 100 bis Somer 2012. Im Anschluß eine heftige Rallye für ca. 2,5 Jahren in Richtung 148, wodurch ein Abwärtstrend des Euro entstand der bis heute gültig ist. Charttechnisch erscheint dieses Währungspaar aktuell neutral.
Der Kurs läuft in ein immer engeres Dreieck (umrahmt von Auf- und Abwärtstrends), was zur Folge einen dynamischen Ausbruch haben wird in den kommenden ca. 1,5 Jahren. Ich persönlich rechne das die japanische Währung mal über Nacht (Sekundenereignis) einen Abwertungstsunami erfahren könnte. Was wiederum die Exportquote Europas negativ tangieren würde.
3. Schweizer Franken (Euro/CHF)
Das Land von "Heidi", tollen alpinen Landschaften und aristokratischer Finanzindustrie, ist der "Safe Haven" schlechthin bei Alternativen zu den papiernen Währungen. Der Schweizer Franken war in den letzten Jahrzehnten die Währung die bis zu den beiden Tiefpunkten in den Jahren 2011 und 2015 der Ankerplatz für Devisenspezialisten war. Doch seit 2011, speziell seit April 2015 scheint die positive Dynamik beim Schweizer Franken abzuflachen.
Eine jahrzehntelange Kapitalflut von ausländischen Investoren in die Schweiz hat viele eidgenössische Assets teuer werden lassen und somit deren Währung unattraktiv/teuer wreden lassen (siehe auch BigMac-Index).
Aktuell knappert der Euro/Schweizer-Franken-Kurs mit leichter Abwärtstendenz immer wieder an dem seit 2008 bestehenden Abwärtstrend. Die Aufwertung des Schweizer Franken hat seinen Tribut, das Leben in der Schweiz ist allein durch die Aufwertung für ausländische Investoren nicht mehr günstig. Charttechnisch kann diese Währung für eine Überraschung sorgen, in dem für viele undenkbar der "Sichere Ort" verlassen wird und einen Umkehrschwung Richtung 1,25 einlegen könnte.
Eine Tendenz die uns auch die beiden anderen Währungspaare aufzeigten.
Totgesagte leben länger, der Euro könnte zumindest innerhalb der beiden kommenden Jahre plötzlich einen unangenehmen Aufwertungsdruck erfahren. Welches geopolitische Kalkül dahinter steckt, wage ich Ihnen nicht zu sagen. Gerne können Sie ihre Phantasie anregen:)!
Die bessere Alternative zu den Währungen wird aufgrund der tönernen politischen, wie auch ökonomischen Perspektiven, die Edelmetalle und diverse Kryptos (vorübergehend) beinhalten, oder denken Sie mal über eine Investition in russischen Rubel nach. Speziell bei den Edelmetallen könnte in den kommenden verbleibenden Wochen des Jahres 2020 (möglich auch noch im Januar 2021) ein markanter Tiefpunkt entstehen. Eine nochmalige Gelgenheit hier freie Liquidität für ihren Kaufkraftschutz zu parken.
Nachfolgend werden die Edelmetalle, die Öl- und Gaspreise sowie die Agrarrohstoffe (Weizen) analysiert. In der kommenden Hyperinflation werden diese Sektoren sehr stark ansteigen, eine günstige Gelegenheit einen Teil ihrer freien Liquidität dort mittel- bis langfristig zu parken.
Edelmetalle
1. Gold pro Feinunze in Euro
Langfristig
Das freie Geld, das physische Edelmetall Gold "verschnauft" aktuell nach seinem ca. 2-jährigen Sprint (ab Mitte August 2018) in dem es 70% Rendite eingefahren hat und konsolidiert seit seinem Hochpunkt (ca. 1.750 € pro Feinunze) per Anfang August 2020. Wir sind in der Kaufzone die ich per Mitte August prognostizierte. Ab sofort können Neu- und Nachkäufe getätigt werden. Das Restrisiko aus heutiger Sicht ohne "Schwarzen Schwan" ist etwa bei ca. 1.380 Euro pro Feinunze anzusiedeln.
Falls ein tiefgreifendes Ereignis kommt und die 1.380er Marke gerissen wird, so kann der Goldpreis bis auf ca. 1.100 Euro pro Feinunze fallen, an dieser Kursmarke kreuzen sich ein wichtiger langjähriger Abwärtstrend und ein wichtiger langjähriger Aufwärtstrend. Gehen Sie taktisch vor und kaufen auf zwei oder drei Etappen in den kommenden Wochen.
Mittelfristig
Im mittelfristigen Bild erkennt man gut den abwärtsgerichteten roten Trendkanal, Ursprung ist der Hochpunkt bei ca. 1.750 Euro pro Feinunze. Hier kann man gut erkennen das ein erstes Konsolidierungsziel um die 1.480 € pro Feinunze erreicht ist, das nächst tiefere Ziel wäre im 1. Quartal 2021 fällig, an den Hochpunkten aus den Jahren 2011/2012 bei ca. 1.380 Euro pro Feinunze.
2. Silber pro Feinunze
Langfristig
Silber hat meiner Interpretation der Analyse nach das höchste Potential in den kommenden Jahren. Das Gold/Silber-Ratio bei akt. ca. 78 spricht für eine Unterbewertung gegenüber seinen großen Bruder Gold. Seit dem "Corona-März-Tief" um die 10 €uro pro Feinunze startete Silber eine furiose Rally bis Anfang August 20 mit sage und schreibe ca. 150 Prozent Gewinn. Ähnlich wie bei Gold ist seit dem ausgeprägtem Hochpunkt Konsolidierung angesagt. Hier nähern wir uns einem "enger werdenden Dreieck" und die Bodenbildung ist schier greifbar.
Die Zielzone der Konsolidierung ist zwischen 18,80 € (Tiefpunkt per 01.12.20) und ca. 16,80 €. Langfristig antizyklisch denkende Investoren sollten dies als Kaufchance verstehen.
Mittelfristig
Die mittelfristige Betrachtung schlägt ins gleiche Horn wie das langfristige Chartbild, deswegen erspare ich mir weitere ausführliche Details. Anhand dieses mittelfristigen Chartbildes können Sie jedoch umso besser erkennen wo die Zielmarken für ihren Einstieg liegen könnten.
3. Platin pro Feinunze in US-Dollar
Langfristig
Das jahrelang konsolidierende und deshalb in der Öffentlichkeit schier verwaiste Edelmetall Platin, ist wie viele von Ihnen wissen mein persönlicher Geheimfavorit schon seit Anfang 2019. Gewisse smarte Investoren scheinen die Barriere um die 780 US-Dollar in den vergangenen Jahren genutzt zu haben, auf diesem Niveau ihre Liquidität zu "binden".
Wichtig ist das innerhalb der kommenden ca. 6 bis 8 Monate der Kurs den massiven Widerstand um die 1.050 er Marke pro Feinunze überwindet. Dann könnte in der Folge eine dynamische Entwicklung in Richtung 1.520 US-Dollar pro Feinunze erfolgen. Dazwischen liegen noch weitere Widerstände bei ca. 1.190 und 1.340 USD. Grundsätzlich ist sehr positiv festzuhalten das Platin im Herbst 2019 einen über 7-jährigen Abwärtstrend nachhaltig durchbrach!. Dies sollte als übergeordnetes bullisches Signal gelten.
Mittelfristig
In der mittelfristigen Betrachtung fällt ein mustergültiger aufwärtsgerichteter Trendkanal (lila) auf, der seinen Beginn im Corona-Tief im März 20 ausbildete. Aktuell kämpft er um die psychologisch wichtige Marke von 1.000 US-Dollar. Auf diesem Niveau kommt noch eine untergeordnete Abwärtstrendlinie entgegen, die jedoch in den kommenden Wochen übersprungen werden sollte. Eine letzte kleine Konsolidierung ist nicht auszuschließen. Der Investor mit Ausdauer sollte aktuell prozyklisch Käufe vornehmen. Ein Metall das für viele Investoren, wie ich meine zu Unrecht stiefmütterlich beäugt wird. Investieren ist Marathon und Ausdauer.
4. Ölpreis pro Barrel in US-Dollar
Langfristig
Nach wie vor ist der wichtigste Rohstoff in der globalen Ökonomie das Rohöl, direkt wie indirekt ein größerer Kostenfaktor für uns alle. Der aktuell real sehr günstige Ölpreis hat der Wirtschaft und seinen Subjekten durch den Kursverfall mehr Kaufkraft gegeben. Die Spritpreise waren bis vor kurzem so billig wie seit Jahren nicht mehr!
Da lacht das Autofahrerherz und seine Mitfahrer, falls man noch fahren darf! Übergeordnet befindet sich der Ölpreis (hier die Sorte Brent Crude) in einer über 10-jährigen sehr volatilen Konsolidierung mit dem Hochpunkt im Jahre 2008 bei ca. 150 US-Dollar pro Barrel (akt. 47,50 USD). Der Tiefpunkt wie bei vielen anderen Assets war das "Corona-Tief" im März 20 bei ca. 11 US-Dollar!
Mittelfristig
Die Ölsorte Brent Crude nimmt Kurs auf die wichtige Abwärtstrendlinie, die seit Herbst 2018 intakt ist. In einigen Wochen korrelieren einige wichtige Trendlinien um die 52 US-Dollar Marke, dort dürfte eine mittelfristige Entscheidung bzgl. des weiteren Verlaufs des Ölpreises stattfinden. Da die großen westlichen Notenbanken weiter ihre Geldschleusen offen halten und die "Druckaktionen" auf vollen Touren laufen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit das der Ölpreis sein akt. günstiges Niveau auf Dauer verläßt. Seit dem Märztief 20 hat sich der Ölpreis bereits vervierfacht.
5. Erdgaspreis in US-Dollar
Langfristig
Ein noch günstigerer Energiepreis als beim Öl, ist beim "Energielieferanten" Erdgas festzustellen. Wir haben im Frühjahr 2020 einen 21-jährigen nominalen Tiefstpreis gesehen!, real bedeutet das der Erdgaspreis so günstig war wie vor ca. 40 Jahren! Dieser geringe Preislevel stärkte unsere Kaufkraft für andere Dinge im Leben während der letzten Monate immens.
Der langfristige Abwärtstrend seit Herbst 2005! (damaliger Kurs bei ca. 16 US-Dollar) intakt, wurde in den letzten Jahren (2008, 2018 und 2020) dreimal angetriggert ohne erfolgreiche Überwindung des gleichen. Der Erdgaspreis spiegelt plakativ ein sehr sehr großes Dreieck wieder in seinem langfristigen Verlauf. Kommt da ein nachhaltiger Ausbruch so ist ähnlich wie beim Ölpreis mit einem wahrscheinlich explosionsartigen Kursverlauf zu rechnen !!
Kurzfristig
Im kurzfristigen Chart ist das gleiche Bild nur detaillierter zu ersehen auf welch historisch günstigen Niveau sich der Erdgaspreis befindet. Eine mehr als ausgeprägte langfristige Unterstützung ist der Bereich um 1,55 US-Dollar, ein Preis unter den Fixkosten vieler Gasförderer (natürliche Preisuntergrenze)!
6. Weizen pro Bushel in US-Dollar
Langfristig
"Unser täglich Brot gib uns heute", dieser Satz ist uns in der christlichen Erziehung sehr oft begegnet. Schier ein Mantra um dankbar zu sein für ein Stück Brot um sich erden und glücklich zu schätzen. Es ist mit das Notwendigste was wir für unser täglich Leben zu uns nehmen. Ein Symbol mit hoher symbolischer und spiritueller Bedeutung. Es gilt zumeist als heilige Speise, als ein Symbol für das Leben und die Lebenskraft.
Der notwendigste Agrarrohstoff für das Brot im westlichen Teil dieser Welt ist Weizen. Meine Generation hat noch nie Hunger zum Glück leiden müßen und da der jahrzehntelange (illusionäre) Wohlstand uns weniger achtsam, da extrem billig, hat leben lassen. Folglich haben wir uns um den eigentlichen Wert von Brot und anderen Lebensmittel kaum "geschert". Das ist Beweis genug, dass der Weizenpreis historisch sehr günstig notiert.
Subjektiv von uns haben so glaube ich alle bis heute das Gefühl das Brot (Weizen) billig zu kaufen ist. Allein dieses subjektive Empfinden sollte Sie dazu anregen über eine Investition in diesen Rohstoff auf ihre Person begrenzt nachzudenken. Ob Sie das moralisch vertreten können überlasse ich aus "kaufmannstechnischer" Sicht ihrem Gewissen.
PROFAN KÖNNTEN SIE AUCH ÜBER DEN AUSBAU ODER REAKTIVIERUNG EINER VORRATSKAMMER NACHDENKEN.
Deutschland ist außerdem das Land mit den günstigsten Lebensmitteln im Verhältnis zum Einkommen und dem Vermögen im Durchschnitt. Anmerkung: Ist das ein geoglobalpolitischer Schachzug, da Deutschland ein großer Drehpunkt in der Ökonomie ist und ein sattes Volk nicht aufbegehrt?!
Der Weizenpreis bildete um die 380 USD pro Bushel einen fundierten Boden und ab Sommer 2019 durchbrach er eine langfristige Abwärtsbewegung nachhaltig (aktueller Kurs 580 USD), bullisches langfristiges Signal! Der nominelle Höchstpreis war in der letzten Weltwirtschaftskrise (Lehmann-Pleite & Co.) 2008 bei ca. 1.300 USD pro Bushel. Dies zeigt uns abermals, wie bei vielen anderen Rohstoffen die extrem günstige nominelle Preiskonstellation, real sowieso!
© Steffen Paulick
www.psquerdenker.com