Wann kommt die Zeit der "Sorgen" für unsere Investitionen? (Teil 2)
31.07.2007 | Michael Kilbach
Im ersten Teil dieses Artikels sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es nicht hilfreich ist, sich in Zeiten relativ "normaler" Marktverhältnisse Sorgen um seine Investitionen zu machen. Nehmen sie Silber und Gold als Beispiele:
- 1. Juni, Juli, August heißt immer auch saisonal schwächere Preisentwicklung für Silber und für Gold.
- 2. Während dieser Jahreszeit sind die Erwartungen und die Stimmung unter den Investoren und Kommentatoren im Allgemeinen negativ.
- 3. Die Muster in den Charts für Metallpreise ähneln bullischen Mustern, so wie im Jahr 2005, als eine halbe Korrektur einer bedeutenden Preisentwicklung vorausging.

Unserer Meinung nach stimmt die Preisentwicklung für Gold und Silber mit dem überein, was wir für diese Jahreszeit vorhergesehen haben. Deswegen hilft uns die Voraussicht und die Beachtung der Indikatoren entscheidend dabei, diszipliniert zu bleiben und logische Entscheidungen zu treffen anstatt sich an emotionalen Investitionsentscheidungen zu üben. In saisonal bedingt schwachen Jahreszeiten mit relativ normalen Marktverhalten und positiven Indikatoren fühlen wir uns sehr gut dabei, bei unseren Positionen zusätzlich zu investieren. Ohne die richtige Gemütsverfassung könnten sich einige geneigt fühlen, ihre Positionen zu verkaufen - zu einem Zeitpunkt, der genau der falsche sein könnte. Was den Juli 2007 anbetrifft, so machten wir uns keine Gedanken über Investitionen in Edelmetalle und investierten zusätzlich in unsere Positionen.
Wann kommt die Zeit der "Sorgen" um unsere Investitionen? Wir glauben, dass man auf kurze Sicht nur sehr schwer wissen kann, wann eine Investition, in einem neuen Trend begriffen, aufhört oder anfängt zu steigen. Langfristig jedoch erscheint es uns viel einfacher den Wert von Anlagen und das Investitionspotential zu schätzen. In unserer gewohnten Welt denken wir, es gäbe viele Zeichen, die uns sagen, dass ein Markt möglicherweise überbewertet ist und es möglicherweise an der Zeit sei, sich Sorgen um seine Investitionen zu machen. Wenn wir jetzt unsere Beispiele anführen, dann versuchen sie sich die jüngsten Bubbles wie das New Economy-"Dot-Com"-Debakel der 90er oder die fragliche “Bubble“ des Immobilien- und Grundstücksmarktes“ vorzustellen. Denken sie daran: Wenn jeder am Markt teilnimmt und "vernarrt" ist in seine spezifischen Investitionen - wer bleibt dann noch als Käufer übrig?
Zeichen der Überbewertung:
- 1. Weitreichende Akzeptanz von Investitionen durch die breite Öffentlichkeit.
- 2. Weitreichende Anteilnahme an Investitionen durch die breite Öffentlichkeit.
- 3. Eine allgemein akzeptierte, rationale Erklärung, warum diese Investition keine Verluste machen kann. Zum Beispiel: "New Economy", "Neues Land kann nicht herbei gezaubert werden", "Jeder braucht ein Dach über dem Kopf", etc.
- 4. Die großen Buchhandlungen stellen ihre Schaufenster voll mit Bestsellern, in denen es sich darum dreht, wie man mit den aktuell populärsten Investitionen viel Geld machen kann. Denken sie an die vielen Bücher über Investitionsfonds in den 90ern und die vielen Bücher über Immobilien und Grundstücke am Anfang des 21. Jahrhundert.
- 5. Auch das Fernsehen zeigt einen ganzen medialen Cocktail, um Investitionssektoren populärer zu machen, so zum Beispiel alle möglichen Heimwerkersendungen, Gartenjournale, Innenarchitektur-, Designer- und Immobiliensendungen, etc..
- 6. Die nächtlichen Dauerwerbesendungen verkaufen den einfachen Weg reich zu werden, die schnelle Methode mit den derzeit populären Investitionsmöglichkeiten Geld zu machen. In bekannten Talkshows wird plötzlich professioneller Rat für die breite Öffentlichkeit vermittelt und für den einfachen "Jeder-Gewinnt-Investitionsplan" geworben.
- 7. Die Gespräche bei sozialen Zusammenkünften drehen sich um die derzeit besten Investitionsmöglichkeiten, begleitet von unglaublichen Erfolgsgeschichten.
- 8. Die Aktiencharts steigen und steigen, ohne auch nur die so dringend benötigten, gesunden Rückschläge und saisonalen Korrekturmuster zu verzeichnen.
- 9. Investoren geben ihre "Tages-Jobs" auf, auf der Suche nach neuen Reichtümern mit Hilfe von Investitionen in populäre Investitionsklassen.
- 10. Nächtliche Nachrichtensendungen, spezielle Features berichten, wie gut es im Investitionsmarkt läuft und wie viel Geld gerade gemacht wird.
- 11. Kleine Start-Up-Firmen schießen wie Pilze aus dem Boden und versuchen sich noch an der fixen Idee, Kapital zu akquirieren.
Unserer Meinung nach sind die Indikatoren für Überbewertung in der realen Welt überall zu finden. Der Knackpunkt ist nur herauszufinden, wann eine Investition generell über- oder unterbewertet ist und dahingehend zu investieren. Die oben aufgelisteten Indikatoren sind keine perfekten Investitionssignale, aber sie sind Warnsignale, die dem Investor zu verstehen geben, dass Vorsicht angebracht ist.
Wir können die richtige Gemütsverfassung für Investitionsentscheidungen behalten, indem wir einer Reihe von allgemeinen Regeln und Prinzipien folgen: einem vorher festgelegten Investitionssystem und speziell zugeschnittenen Markt-Charts, die helfen, die zeitlich richtige Investitionsentscheidung zu treffen. Unsere Regeln und Prinzipien helfen dabei, die Zeichen für Überbewertung, für normales Marktverhalten und Investorenpsychologie etc. zu erinnern und wieder zu erkennen. Unser System und unsere spezifischen Charts helfen dabei, in Gold und Silber zu investieren - mit der Intention das zu kapitalisieren, wovon wir denken, dass es einem wichtigen, langfristigen Trend unterliegt. So halten wir die "Sorgen" aus unseren Investitionsentscheidungen heraus.
Wenn ihnen diese allgemein und vernünftig gehaltene Annäherung an das Marktgeschehen gefallen hat, dann ermuntern wir sie unseren Gratis-Newsletter bei www.investmentscore.com zu abonnieren.
© Michael Kilbach
www.Investmentscore.com, das Original stammt vom 27. Juli 2007