Mike Shedlock - Frage des Tages: Warum bewertet die Fed ihr Gold mit 35 Dollar je Unze?

25.11.2023  |  Presse anonym

Bei 35 Dollar je Unze bewertet die Fed ihr Gold mit 11,037 Milliarden Dollar. Was ist das Gold wirklich wert und warum die niedrige Bewertung?

Frage des Tages



Die Fed hat kein Öl zum Aufwerten, aber sie hat Gold. Wie viel?




Der Goldpreis lag zum Zeitpunkt der Erstellung des Charts bei 1.984 Dollar je Unze. Der Chart zeigt, wie man das Gold zu diesem Preis neu bewerten muss. Das Gold in der Fed-Bilanz ist etwa 625,6 Milliarden Dollar wert. Die aktuelle Bilanz der Fed beläuft sich auf 7,815 Billionen Dollar, so dass selbst neu bewertetes Gold nur einen winzigen Prozentsatz der Vermögenswerte der Fed ausmachen würde.

Prozentualer Anteil der Fed-Bilanz:

• Aktuell: (11.037 / 7.814.991) * 100 = 0,14%
• Neu bewertet: 625.640 / (7.814.991 - 11.037 + 625.640) * 100 = 7,42%

Warum bewertet die Fed ihr Gold mit 35 Dollar je Unze? Ein pragmatischer Grund könnte sein, dass die Fed wilde und zufällige Schwankungen im Wert ihrer Bilanz vermeiden will. Die richtige Antwort bezieht sich jedoch auf den Gold Reserve Act von 1934, der in der Geschichte der Federal Reserve erläutert wird:

"Das von Präsident Franklin D. Roosevelt im Januar 1934 unterzeichnete Gesetz bildete den Höhepunkt von Roosevelts umstrittenem Goldprogramm. Unter anderem übertrug das Gesetz das Eigentum am gesamten Währungsgold in den Vereinigten Staaten auf das US-Finanzministerium und verbot dem Finanzministerium und den Finanzinstituten die Einlösung von Dollar gegen Gold.

Roosevelts Goldprogramm, das 1933 begann, schränkte zunächst die private Verwendung von Gold ein und verpflichtete Unternehmen wie die Firma Columbus, Goldbarren bei der Fed zu beantragen. Der Gold Reserve Act von 1934 war der Höhepunkt dieses Programms; Präsident Roosevelt unterzeichnete das Gesetz am 30. Januar 1934.



Abschnitt 2 des Gesetzes übertrug das Eigentum am gesamten Währungsgold in den Vereinigten Staaten auf das US-Finanzministerium. Zum Währungsgold gehörten alle Münzen und Goldbarren, die von Privatpersonen und Institutionen, einschließlich der Federal Reserve, gehalten wurden. Im Gegenzug erhielten Einzelpersonen und Institutionen Geld zu einem Kurs von 35 Dollar je Unze Gold. Dieser Kurs reduzierte den Goldwert des Dollars auf 59% des im Gold Act von 1900 festgelegten Wertes, der 20,67 Dollar je Unze entsprach. Dieser Kurs hatte bis zum Frühjahr 1933 gegolten, als die Roosevelt-Regierung ihre Kampagne zur Abwertung des Dollar begann.

Die Abschnitte 5 und 6 des Gesetzes untersagten dem Finanzministerium und den Finanzinstituten die Einlösung von Dollar in Gold und kehrten damit das System um, das in den Vereinigten Staaten seit dem neunzehnten Jahrhundert vorherrschte. Unter diesem System tauschte die Regierung Papiergeld in Goldmünzen um, wenn die Bürger dies wünschten. Jetzt tauschte die Regierung Gold in Dollar um, unabhängig davon, ob die Bürger den Umtausch vornehmen wollten.

Abschnitt 12 des Gesetzes ermächtigte den Präsidenten, den Goldwert des Dollar durch eine Proklamation festzulegen. Der Präsident tat dies am Tag nach der Unterzeichnung des Gesetzes. Als Beauftragte des Finanzministeriums führte die Federal Reserve die Politik des Finanzministeriums aus, zu der auch die Versorgung von Dentalunternehmen mit Gold für die Herstellung falscher Zähne gehörte.

Heute könnte man fragen, ob Zahnärzte immer noch Gold von der Zentralbank erhalten. Nein, lautet die Antwort. Die Bestimmungen des Gold Reserve Act von 1934 galten für den Goldbestand der Vereinigten Staaten zu dieser Zeit. Der überwiegende Teil dieses Goldes ist nach wie vor Eigentum des Finanzministeriums, auch wenn ein Großteil davon physisch in den Tresoren der Federal Reserve Bank of New York lagert."


Diebstahl von Eigentum

Die Beschlagnahmung von Gold zu einem von Roosevelt festgelegten Preis ist nichts anderes als legalisierter Diebstahl. Dafür wird Roosevelt verehrt. Ich schlage vor, dass man ihn ins Gefängnis stecken sollte. Nicht genug Goldkäufer übrig?! Die Diskussion über Gold inspirierte zu einer Reihe absurder Twitter-Posts, darunter dieses Juwel: "Es gibt nicht mehr genug Goldkäufer."



Wird die Fed Gold neu bewerten?



Ich bin auf der Seite von CEO Technician.





Nehmen wir jedoch an, dass ich falsch liege. Da kommen Fragen auf:

• 1. Mit welcher Berechtigung?
• 2. Und warum?
• 3. Was würde es bringen?
• 4. Zu welchem Preis?

Die Fed scheint nicht befugt zu sein, etwas zu tun. Da die Rechtmäßigkeit die Fed bisher nicht aufgehalten hat, kommt eine weitere Frage ins Spiel: Will die Fed, dass ihre Bilanz jeden Tag in Abhängigkeit vom Goldpreis stark schwankt? Wozu soll das gut sein, und was würde es bringen? Die Antwort auf die letzte Frage lautet: gar nichts. Zu welchem Preis? An dieser Stelle wird es interessant.

Wenn die Fed die Bewertung auf den Marktwert festlegt, würde nicht die Fed den Goldpreis festlegen. Vielmehr wird der Markt den Goldpreis bestimmen, nicht die Fed. Wenn die Fed einen anderen Preis als den Marktpreis festlegt, wird der Markt nicht mitziehen. So oder so wird die Fed keinen Preis festlegen, wie CEO Technician erklärte: "Gold ist ein globaler Markt und kann nicht von einer Zentralbank neu bewertet werden." Eine gute Geschichte oder ein offensichtlicher Hype?



Maguire sagt, dass die Fed "gezwungen" sein wird, Gold neu zu bewerten, sobald eine andere Zentralbank dies tut. Das ist ein sinnloser Hype, denn der Markt und nicht die Zentralbanken legen den Goldpreis fest. Die Ironie an dieser Albernheit ist, dass selbst wenn die Fed das täte, was Maguire vorschlägt, dies praktisch nichts bewirken würde! Der Wahnsinn hört damit nicht auf.


Unsinnige Idee des Tages



"Die Zentralbank verkauft das Gold an sich selbst und kassiert 1.900 Dollar Gewinn, um ihre Bücher auszugleichen." Wenn Sie auf der Suche nach Humor sind, werden Sie bei Twitter fündig. Andere goldbezogene Lächerlichkeiten tauchten auf Twitter auf, darunter ein goldgedeckter Yuan und eine goldgedeckte BRICS-Währung. Ich habe dieses Thema schon einmal besprochen, aber da es wieder aufgetaucht ist, lassen Sie uns eine im Juli gepostete Idee überprüfen. Riesig! Es ist offiziell!



"Es ist offiziell. RT (von Russland gesponsertes Fernsehen) sagt, dass die neue BRICS-Währung mit Gold unterlegt sein wird." Was für ein Scherz.


Goldgedeckter Yuan Blödsinn

Lassen Sie uns noch weiter zurückgehen. Im Jahr 2017 tauchten Gerüchte über einen goldgedeckten Petro-Yuan auf, die durch einen unsinnigen CNBC-Bericht angeheizt wurden. Ich spottete über diese Idee des goldgedeckten Petro-Yuan-Blödsinns. Ein paar Monate später war diese Idee vom Tisch. Sieben Jahre später haben wir fast die gleiche Diskussion. Unbeeindruckt vom Scheitern früherer lächerlicher Proklamationen hat sich die Geschichte inzwischen zu einem "großen" Unsinn über eine goldgedeckte BRICS-Währung gewandelt.


Goldgedeckter BRIC-Blödsinn

Am 7. Juli 2023 spottete ich in einem Artikel über den "HUGE"-Hype:

"Erwarten Sie eine Enttäuschung, aber erwarten Sie trotzdem einen größeren Hype. Hype ist sexy. Genau wie die Vorhersage des Zusammenbruchs des Dollar."

Die BRICS-Konferenz, auf der die offizielle Ankündigung erwartet wurde, kam und ging, ohne dass eine goldgedeckte BRICS-Währung überhaupt erwähnt wurde. Was wäre nötig, damit eine BRIC-Währung Erfolg hat? Die Leute, die diese absurden Ideen verbreiten, machen sich nie die Mühe, sich mit Schlüsselfragen zu befassen, wie z. B. Was braucht es, damit eine BRIC-basierte Währung erfolgreich ist?

Ich führe sechs Bedingungen auf, von denen keine erfüllt ist, damit eine von den BRICS gestützte Währung eine breite Anwendung findet. Als Maßnahme zur Vermeidung von Sanktionen könnte eine von den BRICS gestützte Währung in viel kleinerem Maßstab jedoch ein wenig Erfolg haben. Wird dies den albernen Hype stoppen? Nein, natürlich nicht. Den Tod des Dollar oder den Aufstieg des Yuan zu predigen, erzeugt immer Klicks.


© Mike Shedlock



Dieser Artikel wurde am 19.11.2023 auf https://mishtalk.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.