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Das Gewitter der großen Enteignung zieht auf

01.09.2024  |  Prof. Dr. Eberhard Hamer

Als der Autor die erste Auflage (jetzt 10.) seines Crash-Buches "Was passiert, wenn der Crash kommt?" veröffentlichte, sahen die Forscher des Mittelstandsinstituts Hannover vor allem drei Crash-Ursachen:


In dem nachfolgenden Buch "Der große Crash-Ratgeber" wurde 2017 ein weiterer vierter Crash-Grund sichtbar: Krieg.


1. Die Spekulationsblase

Während sich die Güterwerte in der Welt in den letzten 40 Jahren verfünffachten, hat sich die Geldmenge vervierzigfacht.

Das war möglich, weil die Zentralbanken zwar staatliches Geldmonopol haben, aber privaten Eigentümern gehören (FED, BOJ, Bank of England usw.) oder von der FED-Oligarchie der Welthochfinanz mit meist von dieser gestellten Spitzenfunktionären (Lagarde u.a.) beherrschte werden.

Das von der FED beherrschte "Dollar-Imperium" hat 1971 (Nixon) die Goldbindung gekündigt und seitdem immer schneller und immer mehr ungedeckte Dollars geschaffen ("gedruckt") und damit die Bodenschätze der Welt aufgekauft (vor allem Öl, Gas, Gold, Kuper, Eisenerz u.a.), die Industriekomplexe der Welt aufgekauft ¹, die Medien gekauft, bestochen und beherrscht, Kriege führen lassen gegen Diktatoren und Staaten, die sich ihrem Befehl nicht unterordnen wollten und vor allem mehr als 180 Staaten der Welt so mit Dollar-Krediten vollgepumpt, dass diese mit Zins- und Rückzahlungspflichten in totale Abhängigkeit der FED bzw. der USA gerieten ².

Inzwischen sind 75% aller Geldquantitäten in Dollar und hat die US-Hochfinanz die von ihr kontrollierten Rohstoffmärkte gezwungen, nur in Dollar zu verkaufen. Wer sein Öl nicht gegen wertlose Dollar, sondern gegen Euro oder anderes verkaufen wollte, wurde zum Terroristen erklärt und vernichtet (Saddam Hussein/Irak, Jaime Roldós/Ecuador, Torrijos Herrera/Panama, Gaddafi/Libyen usw.).

So schwoll das Dollar-Imperium der ungedeckten faulen Dollars rasant an; - die Geldflut hatte ihre Sachwertbindung hinter sich gelassen und die ganze Welt mit Dollar überflutet bzw. zum Dollar-Kreditnehmer gemacht.

Drehscheibe für Geld, Kredit, Währung und Börse sind die Banken. Sie drehen auf einem kleinen Eigenkapital (4 bzw. 8%) ein ungeheures Umsatzrad mit zunehmender Geldverfügbarkeit auch mit zunehmend spekulativem Leichtsinn. An spekulativen Geschäften konnten sie am meisten verdienen. So haben hunderte von Banken und vor allem die Großbanken immer riskantere spekulative Immobilien-, Kredit-, Derivat- und Termingeschäftsfinanzierungen gewagt sowie sich in eigene Derivat-, Hedgefonds- und Termingeschäfte verstrickt.

2009 kam es zur Wirtschaftskrise, als nur 3 von 7 Billionen Immobilienkrediten kritisch wurden, d. h. nicht mehr planmäßig refinanziert werden konnten.

Ganz ähnlich war die Situation 2016 auf dem Anleihemarkt, als durch steigende Zinsen über 9 Billionen Anleihen nachbesichert werden mussten und nur durch weitere Liquiditätsflut ein Crash verhindert werden konnte.

Das größte Finanzrisiko liegt aber bei den Derivaten. Diese sind Kurswetten mit Verfallsdatum. Ihre Problematik liegt darin, dass auf relativ kleine Eigenkapitalbasis (5 bis 10%) ein ungeheures Spekulationsrad mit multipliziertem Volumen gedreht werden kann (2024 = 8,3 Bio. USD).

Wenn Spekulationsverluste bei Derivaten wie z. B. bei GM Morgan 873,7% (2000) des Eigenkapitals ausmachen, ist das Verhältnis von Derivaten zu Eigenkapital der Banken gleichsam ihr Existenzrisiko. Dieses ist aber inzwischen so hoch, dass nicht mehr die Gesamtbanken oder die Steuerzahler der Welt dieses insgesamt abdecken könnten. Die Derivate sind deshalb das höchste Finanzrisiko, die "Massenvernichtungswaffen" der Finanzindustrie, die mit kleinen Verlusten zu weltweiten Wirkungen werden können.


2. Der Welt-Geldbetrug

Obwohl jeder weiß, dass der Dollar seit seinem Bestehen 99% seines Wertes verloren hat und der Euro 47%, vertrauen die Menschen und die Wirtschaft immer noch dem ungedeckten "Fiat-Geld" und dem Luftballon seines Finanzsystems. Die Flutung von ungedecktem Geld hat sogar in der ganzen Welt einen Boom erzeugt, denn es stiegen zumindest nominell

Die ungeheure Dollar-Vermehrung blieb nicht auf den Finanzsektor beschränkt, sondern betrifft auch die Staatsfinanzen der meisten Länder der Welt. Die Zentralbanken in China, Japan und Europa sammeln für die Sachwertlieferungen ihrer Bürger wertlose Dollars in immer größeren Beständen als angeblich werthaltige Währungsreserven an und sind deshalb mit im gleichen Geldentwertungsboot.

Damit hat es der Schuldner USA selbst in der Hand, wie stark er die größte Verschuldung seiner Geschichte durch Abwertung des Dollars reduzieren und damit seine Gläubiger entreichern – betrügen –, sich also auf deren Kosten wieder entschulden will. Jede Abwertung des Dollars wird nämlich zu 80% das dollarhaltende Ausland entreichern – dem Publikum wird inzwischen mit manipulierten Kursen und Kurspflege suggeriert, die entwerteten Währungen und das hemmungslos vermehrte Geld hätten immer noch einen soliden Kurswert.

Wenn also eine Großbank mit ihrem Immobilienrisiko, mit den Anleiherisiken oder mit ihren Derivaterisiken zahlungsunfähig wird oder eine der großen Wirtschaftsnationen wie Frankreich, Italien, Spanien oder die EU keine weiteren Kredite mehr bekommen oder wenn der Welt-Geldbetrug mit dem ungedeckten Fiat-Geld auffliegen, die Menschen also das Vertrauen in das Geld verlieren und in Sachwerte flüchten würden, käme es zum Crash des Weltfinanzsystems, zu Abwertungsverlusten aller Geldwerte und zu einer Weltwirtschaftskrise. Angesichts des Volumens des Falschgeldes und der Kredite in der Welt (350 Bio. Dollar), ist dies keine Frage mehr des o b, sondern nur des w a n n.


3. Der Sozialcrash

Regierungen können sich nur an der Macht halten, wenn sie die Zustimmung ihrer Bürger und Wähler behalten. Dazu brauchen sie vor allem Stimmen aus der Unterschicht (48%), für welche die Sozialisten die "große soziale Ungerechtigkeit" (dass die dass die Unterschicht weniger Einkommen und Vermögen hat als die Mittel- und Oberschicht) dadurch lösen wollen, dass man durch Umverteilung von Einkommen und Vermögen nicht nur der Unterschicht insgesamt, sondern auch denjenigen, die nicht arbeiten "gleiche Teilhabe" am Sozialprodukt verschafft (was das Bundesverfassungsgericht als "Menschenwürde" ansieht).



So haben immer mehr Sozialfunktionäre in immer mehr Sozialorganisationen immer mehr "Bedürftige" in der Bevölkerung entdeckt, denen noch öffentliche Leistungen zukommen müssten, so dass inzwischen zwei Drittel der Bevölkerung direkt oder indirekt von einem Drittel der Leistungsträger leben ⁴.

Die Problematik der Umverteilung liegt nur darin, dass einmal gegebene Leistungen noch gegen einen großen Widerstand oder gar nicht zurückgenommen werden könnten, also die Umverteilung eine Einbahnstraße mit ständig wachsendem Volumen ist.

Dies geht nicht ewig gut, denn sie hat zwei Kardinalfehler:

Schon die alten Römer wussten, dass Wiederwahl nur bei "panem et cercenses" (Brot und Spiele) funktioniert. Sind Sozialleistungen Renten oder Gesundheitsangebote nicht mehr wie bisher finanzierbar, kommt es zu Notsituationen, zu sozialen Unruhen, zu Bürgerkrieg und Crash.


4. Krieg

Wir haben nach dem letzten Weltkrieg 70 Jahre in Frieden gelebt und erfahren, dass nur durch Frieden Wohlstand kommt. Seit 2022 tobt nun wieder ein Krieg zwischen den USA und Russland in der Ukraine um Bodenschätze, NATO-Mitgliedschaft und geopolitische Machtpositionen. Obwohl von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgehen sollte, hat Deutschland die europäische Führung der militärischen und finanziellen Ukraine-Unterstützung übernommen und fahren wieder deutsche Panzer in Russland.

Krieg kostet immer Unsummen Geld, das für sinnvolle öffentliche Aufgaben dann nicht zur Verfügung steht ⁶.

Wer sich in die Verantwortung für einen ihn nichts angehenden Krieg drängt, muss die Kriegskosten übernehmen. Dazu hat die EU hat auch bereits mit deutscher Zustimmung die Wiederaufbaukosten der Ukraine (720 Milliarden Euro) übernommen und einen Wiederaufbau-Generalvertrag mit BlackRock darüber geschlossen. Wir werden also nach Frieden für die Ukraine noch mehr zahlen müssen als im Krieg.

Und seit dem Krieg sind unsere Energiekosten mehr als verdoppelt (fünfmal so hoch wie in den USA), ist der russische Markt für uns geschlossen, stürzt unsere Wirtschaft wegen immer ungünstiger werdenden Wirtschaftsbedingungen ab und könnte es wieder zum Crash, zur deutschen, europäischen oder sogar Weltwirtschaftskrise führen.

Wir haben also nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch Krisenszenarien, die kurzfristig zu einem Crash führen könnten.


Die große Enteignung

Schon jetzt gibt es Enteignungstatbestände, welche nach Lehre und Rechtsprechung zwar Vermögensentzug darstellen, aber nicht unter das Enteignungsverbot des Art. 14 GG fallen:




In den letzten 10 Jahren wurden die Deutschen so an Teilenteignungen, Beschränkungen, Vorschriften und politische Vermögensverluste gewöhnt wie in 50 Jahren nicht vorher. Das Eigentumsrecht und die sogar Eigentumsgarantie des Art. 14 GG schwinden immer mehr und damit auch unsere auf das Eigentum begründete marktwirtschaftliche Ordnung.

Kommt es aus den vorgenannten Gründen zu einer Wirtschaftskrise und anschließendem Crash, ergießen sich Geldwerte und Schulden wie aus einem gesprengten Stausee als Flut von Enteignungen:

Während unsere Regierungen lauthals die Sicherheit unseres Eigentums und Vermögens beschwören, sind Sie in Wirklichkeit längst dabei, uns um unser Vermögen und Eigentum zu betrügen:

Als die Nazis feststellten, dass viele Reiche mit ihrem Vermögen nach der Machtübernahme Deutschland verließen, haben sie eine Wegzug-Steuer auf das Vermögen der Auswanderer erhoben. Dem folgt auch die Bundesregierung. Sie hat bereits jetzt eine Wegzugsbesteuerung (§ 6a EStG) dafür eingeführt, wenn der Staat durch Wegzug von Steuerflüchtigen bzw. deren Vermögen Steuern verlieren würde. Dies gilt sogar für stille Reserven bei Unternehmen und Kapitalgesellschaften.

Während die wenigsten Bürger einen Crash für möglich halten und an eine Vermögensrettung für diesen Fall denken, setzt der Staat bereits den Crash als sicher voraus und präpariert alle Möglichkeiten, sich selbst durch allseitige Plünderung der Bürger liquide zu halten.

Wie sagte doch Baerbock: "Die Wähler sind mir egal!" Die Regierung sorgt nicht für die Bürger vor, sondern nur für sich selbst auf Kosten der Bürger. Millionen eigene Wähler werden dabei wirtschaftlich untergehen.


© Prof. Dr. Eberhard Hamer
Mittelstandsinstitut Niedersachsen e.V.



¹ Auch 70% der DAX-Firmen
² Ausf. dazu John Perkins "Erkenntnisse eines Economic Hitman", Taschenbuch, 7. Aufl., München und Hamer, Eberhard "Der Welt-Geldbetrug", 4. Aufl. 2005, S. 61 ff.
³ Vgl. Hamer, Eberhard "Der große Crash-Ratgeber" 2017, Rottenburg, S. 33
⁴ Vgl. Hamer/Jörgens „Wer ist Mittelstand?“, 2. Aufl. 2021, S. 163
⁵ Allein mit einer Praxisgebühr von 10,- Euro sollte eine Selbstbeteiligung eingeführt werden, die aber wieder gestrichen wurde, als die Ärzteschaft dadurch Umsatzverluste von einem Drittel beklagt hatte.
⁶ Die Bundesregierung hat im gleichen Jahr den Bauern 900 Mio. Dieselsteuerersatz gekürzt, leistet aber mehr als 50 Milliarden für den Ukraine-Krieg. Allein 5 Milliarden Zahlungen an ukrainische Rentner, weil die Ukraine pleite ist, weitere ca. 40 Milliarden für 1,2 Millionen Ukrainer, die hier leben, aber zu über 80% nicht arbeiten wollen, mehr als 30 Milliarden für Militärhilfe, die angeblich an die Ukraine, in Wirklichkeit aber an die amerikanische Rüstungsindustrie geht u.a.


Hinweis Redaktion: Dr. Eike Hamer ist Referent (am Freitag, den 08.11.) auf unseren neuen Veranstaltung "Forum ONE", die die "Internationale Edelmetall- und Rohstoffmesse" nach 19 Jahren ablöst. Das Event findet am 7. und 8. November 2024 in München statt.