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War Sudscha das Stalingrad der Ukraine?

27.04.2025  |  Prof. Dr. Eberhard Hamer

Die Russen haben am 12. März 2025 nicht nur die Stadt Sudscha erobert, sondern auch tausende Ukrainer und ausländische Hilfskräfte eingeschlossen. Das Abenteuer des Einmarsches der Ukraine in die russische Region Kursk ist damit beendet.

Und auch an den übrigen Fronten ist die Ukraine auf dem Rückzug - während Selenskyj immer noch wie Hitler nach Stalingrad von "Endsieg" tönt.

Warum können Politiker nicht einsehen, wann sie verloren haben und wann es deshalb Zeit ist, aufzugeben?

Hätte Hitler nach Stalingrad kapituliert, wären Millionen Soldaten auf beiden Seiten und mehrere Millionen deutsche Zivilpersonen nicht gestorben. Selenskyj muss aber zum Frieden gezwungen werden, um nicht gleiche Folgen auch für die Ukraine zu erleiden.

Was bedeutet in dieser Situation das Kriegsgeschrei und Hilfsversprechen der europäischen Staaten?


Wenn Trump Frieden in der Ukraine will, wird er dies so oder so erzwingen. Entgegen den Erwartungen der Europäer von einem weiteren Vordringen Russlands nach Zentraleuropa würde also ein Frieden in der Ukraine Frieden in Europa bringen.

Wenn aber in Europa wieder Frieden ist, können die Kriegstreiber-Politiker ihre Aufrüstungspläne nicht mehr rechtfertigen. Sowohl in der Schnelligkeit als auch in der Höhe, wären Milliarden Investitionen in Europa und in Deutschland in das Militär unökonomisch und sozialpolitisch nicht zu verantworten.

Die englisch-französisch-amerikanischen Begehrlichkeiten nach den ukrainischen Rohstoffen rechtfertigen jedenfalls in den übrigen europäischen Ländern und in Deutschland nicht weiteres Kriegsgeschrei. Und ein Frieden in der Ukraine rechtfertigt nicht in Deutschland und den übrigen westeuropäischen Ländern überstürzte und überzogene Aufrüstung – der 500 Milliarden "Vermögensfonds" der CDU wäre als größte kurzfristige Verschuldung unserer Geschichte jedenfalls nicht mehr zu rechtfertigen, "Wehrfähigkeit" könnte in aller Ruhe in den nächsten Jahren mit Normalfinanzierung aus dem Haushalt geleistet werden.

Und gleiches gilt für den überstürzten 800 Milliarden-Verschuldungsplan der EU, der nicht nur satzungswidrig ist (Verschuldungsverbot der EU), sondern auch unwirtschaftlich und wegen der schon jetzt absehbaren Umlenkung dieser Gelder zwecklos und Missbrauch.

Nur das Narrativ von der unmittelbar ganz Europa drohenden Gefahr eines russischen Einmarsches trägt die von der amerikanischen und europäischen Rüstungsindustrie unterstützte hysterische Kriegsangst und Rüstungshysterie. Wenn dieses Narrativ nicht stimmt, haben uns ferngelenkte und kurzsichtige Politiker wieder an einen neuen finanziellen Abgrund gelenkt.

Eine übereilte Rüstung aus einem "Vermögensfonds" ist nämlich eine hunderte von Milliarden teure Verschuldung (mit Zinszahlungen von ca. 40 Milliarden jährlich), die irgendwann zurückgezahlt werden muss. Da wir aber schon 2,5 Billionen Schulden bedienen müssen, schließt die Zusatzverschuldung endgültig jede normale Tilgung durch öffentliches Sparen oder Steuererhöhungen aus, wird also entweder zu galoppierender Inflation und/oder zum Finanzcrash und Depression führen.

Der Ukraine-Krieg war für alle Beteiligten ein unnötiges, teures Abenteuer – am meisten für uns, die wir am meisten in Europa dafür gezahlt haben (ca. 100 Milliarden) und keine eigenen Interessen und nur Nachteile davon haben.


© Prof. Dr. Eberhard Hamer
Mittelstandsinstitut Niedersachsen e.V.