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Deutschland: IFO-Index Beschäftigungsbarometer steigt

29.04.2025  |  Folker Hellmeyer

EUR/USD eröffnet bei 1,1393 (05:44 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1330 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 142,42. In der Folge notiert EUR-JPY bei 162,24. EUR-CHF oszilliert bei 0,9381.


Märkte: Abwartende Haltung zu Wochenbeginn

Die Finanzmärkte zeigten sich zu Wochenbeginn in einem abwartenden Modus. Die erhöhten Niveaus an den Aktienmärkten hatten Bestand. Der USD verlor am Devisenmarkt und gegenüber Gold, Silber und Bitcoin überschaubar an Boden. Während in den USA die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen weiter sank, kam es bei der 10-jährigen Bundesanliehe zu einem Anstieg. Im Zollkonflikt gab es keine weiteren Belastungen. Das Thema Handelsdiplomatie dominiert und wirkt als Hoffnungsträger. Der Ukrainekonflikt wartet auf eine Lösung, die greifbarer erscheint als in den letzten Monaten.

Das Datenpotpourri (siehe unten) hatte kaum Einfluss auf die Preisgestaltung an den Märkten. Daten waren mit Ausnahme des Stimmungsverfalls in Dallas zumeist durchwachsen. Aus Deutschland erreichte uns eine KPMG-Studie, die die Kapitalströme der letzten Jahre in die USA in Frage stellt.

Größere Produktionsverlagerungen deutscher Unternehmen in die USA als Folge der Wirtschaftspolitik von Trump dürften laut einer KPMG-Umfrage eher die Ausnahme bleiben. 21% der Befragten gaben an, den Aufbau neuer Produktionsstätten in den USA zu planen, zugleich würden 19% über einen Rückzug nachdenken. Die fehlende Berechenbarkeit der US-Politik sei für viele Unternehmen das größte Investitionshemmnis, so KPMG-Experte Glunz.

Kommentar: Hoffen wir, dass die Umfrage Realitätsnähe hat (Aspekt Kapitalstock!)!

Aktienmärkte: Late Dax -0,08%, EuroStoxx 50 -0,21%, S&P 500 +0,06%, Dow Jones +0,28%, NASDAQ 100 -0,03%. Aktienmärkte in Fernost Stand 05:54 Uhr: Nikkei (Japan) Feiertag, CSI 300 (China) -0,13%, Hangseng (Hongkong) +0,21%, Sensex (Indien) +0,51% und Kospi (Südkorea) +0,67%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,51% (Vortag 2,47%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,22% (Vortag 4,25%) abwirft.

Devisenmärkte: Der EUR (+0,0037) notiert gegenüber dem USD im Tagesvergleich freundlicher. Gold (+18,00 USD) und Silber (+0,16 USD) konnten gegenüber dem USD Boden gutmachen. Der Bitcoin notiert bei 94.740 USD (05:56 Uhr). Gegenüber der Eröffnung am Vortag ergibt sich ein Anstieg im Tagesvergleich um 870 USD.


Deutschland: IFO-Index Beschäftigungsbarometer steigt

Die Unternehmen bauen laut IFO-Barometer zu Beginn des Frühjahrsquartals weiter Stellen ab. Das Tempo des Abbaus nimmt jedoch ab. Das Beschäftigungsbarometer stieg per April von zuvor 92,8 auf 93,9 Punkte. Laut IFO sei es noch zu früh, um von einer Trendwende auf dem Arbeitsmarkt zu sprechen. Man erkenne einen starken Anstieg der Unsicherheit, dies könne die Situation wieder verschärfen. Es gebe keine Industriebranche, in der die Mitarbeiterzahl steigen soll.

Bei den Dienstleistern hielten sich die positiven und negativen Antworten im April die Waage. Im Handel legte das Barometer zwar zu, dennoch stünden die Zeichen auf Personalabbau. Im Baugewerbe gebe es eine leichte Tendenz, mit weniger Personal auszukommen.

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Kommentar: Eine Bodenbildung auf prekärem Indexniveau ist erkennbar. Das IFO-Institut liegt richtig, auf diese Daten zunächst verhalten zu reagieren. Während die Arbeitslosenquote der Eurozone mit 6,1% auf dem Allzeittief steht, hat sich die Quote in Deutschland seit dem Tief bei 5,0% per Mai 2022 auf jetzt 6,3% erhöht. Deutschland ist der Verlierer im Arbeitsmarkt der Eurozone. Dazu die Charts von LSEG:



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Was für eine Divergenz! Vor der kommenden Bundesregierung liegen schwere Aufgaben, die Fehlsteuerungen durch diskretionäre Politik der Vorgängerregierungen umzukehren. Nur dann hat der Arbeitsmarkt eine Chance für einen Trendwechsel!


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Daten durchwachsen

Frankreich: Die Zahl der Arbeitslosen (Class A) lag per Berichtsmonat März bei 3.189.300 nach zuvor 3.217.800.

Spanien: Die Arbeitslosenquote nahm per 1. Quartal 2025 von zuvor 10,61% auf 11,36% zu. Das Thema der Saisonalität des Tourismus belastet regelmäßig den Datensatz des 1.Quartals.

Spanien: Die Einzelhandelsumsätze stiegen per Berichtsmonat März im Jahresvergleich um 3,6% nach zuvor 3,6%.

Finnland: Der Index des Verbrauchervertrauens legte per Berichtsmonat April von -8,2 auf -7,4 Punkte zu. Der Vertrauensindex der Industrie fiel dagegen von -5 auf -10 Zähler.

Österreich: Der Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes stellte sich per Berichtsmonat April auf 46,6 nach zuvor 46,9 Punkten.


UK: CBI Einzelhandelsindex zieht deutlich an

Der CBI Index des Einzelhandels verbesserte sich per Berichtsmonat April von zuvor -41 auf -8 Zähler.


Indien: Industrieproduktion höher, Prognose aber verfehlt

Die Industrieproduktion nahm per Berichtsmonat März im Jahresvergleich um 3,0% (Prognose 3,3%) nach zuvor 2,7% (revidiert von 2,9%) zu.


USA: Stimmung in Dallas auf tiefstem Stand seit Mai 2020

Der Dallas Fed Manufacturing Business Index verzeichnete per Berichtsmonat April einen Einbruch von zuvor -16,3 Punkte auf -35,8 Zähler, dem tiefsten Stand seit Mai 2020.

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Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1,1240 – 1.1270 negiert das Szenario.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe



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