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Der Hebel des HUI auf Gold (4)

22.02.2008  |  Adam Hamilton

Als Aktienmarkt-Sektor sind Goldaktien undurchsichtig, zunehmend volatil und scheinbar dauernd unbeliebt. Trotzdem entscheiden sich Investoren und Spekulanten dazu, welche zu halten. Warum? Weil Goldaktien in der Vergangenheit die zugrunde liegenden Anstiege von Gold stark verstärkt haben. Trader setzen darauf, dass diese Outperformance in der Zukunft anhalten wird.

Die Outperformance war in diesem Bullenmarkt bisher enorm. In den letzten Wochen war der ungehedgte HUI-Goldaktien-Index, um 1237% über den Stand vom Beginn des Bullenmarktes im November 2000 gestiegen. Das ist der höchste Stand in diesem Bullenmarkt. Dieser unglaubliche Anstieg wurde von einem Anstieg des Goldpreises um 262% angetrieben, dessen eigener Bullenmarkt im April 2001 startete. Somit hat der HUI bis jetzt die Anstiege von Gold um den Faktor 4,7 vervielfacht!

Dieser fantastische Hebel half frühzeitigen Goldaktien-Investoren und -Spekulanten, in diesem Bullenmarkt ein Vermögen zu machen. Wir haben Goldaktien seit Beginn dieses Bullenmarktes aktiv gehandelt, wodurch unsere Abonnenten starke Gewinne erzielen konnten. Trotz dieser sehr profitablen Vergangenheit würde ich diesen Sektor sofort verlassen, wenn ich dachte, dass Goldaktien nicht länger einen Hebel auf Gold bieten würden.

Goldminen sind ein sehr riskantes Geschäft, durchzogen von dazugehörigen Gefahren wie dem Goldpreis-Risiko, geologischen Risiken, Risiken im Betrieb und geopolitischen Risiken. Gold, auf der anderen Seite, hat nur das Preisrisiko. Goldaktien müssen die Gold-Anstiege also verstärken, um die weit höheren Risiken zu kompensieren. Wenn sie das nicht tun, besteht kein Grund sie zu halten. In einer solchen Situation wären Trader weit besser beraten, in Gold alleine zu investieren.

Das erklärt, warum die Zahl der Goldaktien-Trader heutzutage nur langsam zunimmt. Seit den Tiefs von Mitte August 2007 stieg Gold um höchstens 42,6%, während der HUI um 60,3% stieg. Das bedeutet nur eine 1,4-fache Verstärkung in diesem Aufschwung. Das ist in der Tat beunruhigend niedrig. Sind Goldaktien gestorben? Sind wir besser beraten, diese in den Wind zu schießen und Gold alleine zu traden?

Nachdem ich diese Hebelwirkung sorgfältig beobachtet habe und viele Trader gehört habe, die sich darüber schon seit Jahren beschweren, bin ich überzeugt davon, dass sie bedauerlicherweise missverstanden wird. Der Hebel des HUI auf Gold ist sehr real und kraftvoll und hat Goldaktien-Tradern zu enormen Gewinnen verholfen. Nichtsdestotrotz entwickelt dieser sich schrittweise in einem eigenen Zeitrahmen, obwohl Trader versuchen, ihn in einen künstlichen kurzen Zeitrahmen zu zwängen.

Es ist amüsant anzusehen, wie naive Trader versuchen, dieses Langzeit-Phänomen in einen sehr kleinen Rahmen zu zwängen. Wenn sie Gold an einem einzelnen Tag um beispielsweise 1% ansteigen sehen, erwarten sie einen sofortigen Anstieg des HUI um 4% bis 5%. Wenn der HUI nicht sofort ansteigt, bekommen sie Angst und prophezeien, dass Goldaktien gestorben sind.

Wie diese Charts deutlich machen, ist diese Hebelwirkung keine eiserne, minutiöse Regel, die wir Tag für Tag erwarten können. Stattdessen ist es ein langfristiges Phänomen, das über Monate und Jahre schrittweise zu- und abnimmt. Wie bei vielen langfristigen Trends in den Märkten, können Trader auch dieses leicht verpassen, wenn sie sich so sehr auf das Tagesgeschehen konzentrieren, dass sie den weit wichtigeren langfristigen Trend vergessen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Hebel vom HUI auf Gold zu analysieren. Eine davon ist, das HUI/Gold-Ratio zu betrachten. Eine direktere Methode ist es, nur die reine Hebelwirkung über besonders bedeutsame Zeitabschnitte zu beobachten. Für mich als langfristigen Goldaktien-Trader sind keine Zeitabschnitte wichtiger als große HUI-Aufschwünge und -Korrekturen. Trader, die in den Aufschwüngen long und in den Korrekturen short oder neutral sind, können enorme Gewinne erzielen.

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Hier ist der aktuelle HUI-Bullenmarkt (in Blau) über den Gold-Bullenmarkt (in Rot) aufgetragen. Bisher haben Goldaktien in diesem Bullenmarkt sieben große Aufschwünge sowie sieben große Korrekturen hinter sich, die im Folgenden als Segmente bezeichnet werden. Zu den Segmenten, welche durch die zwischenzeitlichen HUI-Hochs und -Tiefs festgelegt sind, sind die jeweiligen Zunahmen oder Verluste des HUI und auch von Gold notiert. Wenn man diese Zahlen dividiert, erhält man die gelben Zahlen, den jeweiligen Hebel pro Segment.

Im Jahr 2003 zum Beispiel, stieg der HUI im vierten großen Aufschwung seines Bullenmarktes um 125%. Über dieselbe Zeitspanne stieg Gold um 23%. Das bedeutet einen 5,5-fachen Hebel des HUI auf Gold im vierten Aufschwung. Beachten Sie, dass diese Segment-Vergleiche für den HUI optimiert sind. Hier dreht es sich um den Hebel des HUI auf Gold, nicht um den nicht vorhandenen Hebel von Gold auf den HUI.

Große zwischenzeitliche Extremwerte von Gold treten in der Nähe der Extremwerte des HUI auf, aber nicht immer am selben Tag. Allgemein sind sie zeitlich gesehen ziemlich nahe beisammen, die Hochs oder Tiefs von Gold treten etwa im Bereich von einer Woche um jene des HUI auf. Dadurch dass sich die Anstiege/Verluste in diesem Chart auf die jeweiligen HUI-Segmente beziehen, sind diese für den HUI zwar präzise, für Gold aber zwangsläufig nicht, da sie ebenfalls in dem Zeitraum des HUI-Segments, unabhängig von Gold-Extremwerten, berechnet wurden.

Dieser Chart bietet uns verschiedenste interessante Einsichten. Bei den Aufschwüngen erkennt man, dass der Hebel des HUI auf Gold kleiner wird, je länger der Bullenmarkt andauert. Aufschwung 2, der im Juni 2002 endete, brachte einen 7,2-fachen Hebel, während Aufschwung 6, der im Mai 2006 endete, nur einen 2-fachen Hebel zustande brachte. Obwohl sich einzelne Aufschwünge deutlich voneinander unterscheiden, erkennt man doch den allgemeinen Trend, dass der Hebel des HUI auf Gold abnimmt.

Ein paar wichtige Faktoren tragen dazu bei. Der erste ist, dass die Gesellschaften des HUI wachsen, je höher der HUI steigt. Dann braucht es viel mehr Kapital, um ähnliche Anstiege wie zuvor anzutreiben. Die Verdoppelung von 36 auf 72, ausgehend vom langfristigen Bärenmarkt-Tief Ende 2000, war viel leichter zu erreichen, als es die Verdopplung von 300 Mitte August 2007 auf 600 in den kommenden Monaten wäre. Größere Gesellschaften sind träger und daher langsamer zu bewegen.

Zweitens werden die Aufschwünge von Gold in der zweiten der drei Phasen eines Gold-Bullenmarktes viel größer. Im sechsten großen Aufschwung, der im Mai 2006 endete, stieg der HUI um 137%. Das ist der zweitgrößte Aufschwung im gesamten Bullenmarkt. Trotzdem betrug der Hebel auf Gold nur das 2-fache, da Gold gleichzeitig in seinem ersten großen Phase-2-Aufschwung um 68% anstieg. Machte das Goldaktien zu einem schlechten Investment? Auf keinen Fall! Kein Trader, der halbwegs bei Verstand ist, würde sich einen Sektor entgehen lassen, der einen Anstieg von 137% in einem Jahr vorweisen kann.

Größere und daher trägere Goldminen-Gesellschaften kombiniert mit viel größeren Gold-Aufschwüngen lassen den Hebel vom HUI auf Gold nach und nach kleiner werden, je länger diese Bullenmärkte andauern. Ich denke nicht, dass das ein Problem ist, so lange die Anstiege in HUI-Aufschwüngen groß bleiben und dieser die Gold-Anstiege noch immer verstärkt. Meiner Meinung nach sind Goldaktien deren Risiko wert, so lange der Hebel, über gesamte große Gold-Aufschwünge betrachtet, über dem 1,5-fachen bleibt.

Eine Verstärkung der Gold-Anstiege um das 1,5-fache klingt für mich akzeptabel, für Sie aber vielleicht nicht. Jeder Trader hat diese Entscheidung durch die Abwägung der Risiken von Goldaktien im Vergleich zu jenen von Gold selbst zu treffen. Jedoch kann keine gute Entscheidung getroffen werden, so lange sie nicht verstehen, wie sich der Hebel vom HUI auf Gold in diesem Bullenmarkt entwickelte.

Interessanterweise sind die großen HUI-Rückgänge dem Trend mit dem kleiner werdenden Hebel nicht gefolgt, dieser bleibt ziemlich konstant beim Faktor 5. Nichts bringt Goldaktien-Trader leichter zum verkaufen als ein fallender Goldpreis. Dieses größer werdende Abwärts-Risiko ist ein Grund, warum es so wichtig ist, den Aufschwung- und Korrektur-Rhythmus des HUI zu kennen. Korrekturen müssen gemieden oder mit Shortpositionen gehandelt werden, um die gesamten Gewinne zu maximieren.

Ein Problem bei langfristigen Charts ist, dass frühe prozentuelle Anstiege nicht mehr visuell vergleichbar sind. Zum Beispiel sieht der 60%-Anstieg des jungen achten Aufschwung seit Mitte August weit größer aus als der viel größere 113%-Anstieg des ersten Aufschwung Anfang 2001. Um diese Verzerrung aus der Welt zu schaffen, habe ich im nächsten Chart jedes Segment einzeln indiziert. Jeder große Aufschwung oder jede große Korrektur beginnt bei 100 und entwickelt sich von dort aus.

Wenn diese Segmente individuell indiziert werden, kann man prozentuelle Anstiege oder Verluste perfekt miteinander vergleichen. Während zwar der Hebel des HUI in den Aufschwüngen kleiner wird, ist das bei den absoluten HUI-Anstiegen in den großen Aufschwüngen nicht der Fall. Die Anstiege von Gold sind in Phase 2 viel größer, wie Aufschwung 6 zeigt. Das spricht aber nicht gegen die enormen Gewinne in den Aufschwüngen des HUI.

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Das ist ein komplexer Chart, der aus einem komplexen Arbeitsblatt generiert wurde, er ist also nicht ohne Eigenheiten. Der reine HUI (in Grau) ist im Hintergrund aufgetragen, um die Segmente leichter platzieren zu können. Die gleichen individuellen HUI- und Gold-Segmente wie im ersten Chart sind hier indiziert und an die rechte Achse gebunden. Es sieht graphisch so aus, als ob manche Segmente nicht bei 100 beginnen, mathematisch ist das aber der Fall und die zugrunde liegende Analyse ist fehlerfrei.

Der Hebel des HUI auf Gold ist hier im relativen Unterschied der Stärke der blauen HUI-Linie und der roten Gold-Linie ersichtlich. Die Anstiege und Verluste von Gold werden in jedem Fall verstärkt, allerdings in einem unterschiedlichen Grad. Während es in diesem langfristigen Chart schwer zu sehen ist, ist es wichtig, die Unterschiede der Steigung der Anstiege von HUI und Gold zu erkennen.

Normalerweise steigen die Gold-Aufschwünge während einem großen HUI-Aufschwung stetig an. In anderen Worten kann man sagen, dass Gold dazu tendiert, in einem engen Aufwärts-Trendkanal höher zu steigen. Da die bereits gewonnenen Goldvorräte der ganzen Welt mindestens 25-mal so viel Wert sind, wie die Marktkapitalisierung aller Goldaktien zusammen, ist Gold einfach ein größerer und langsamerer Markt. Seine Anstiege sind normalerweise auch während einem Aufschwung ziemlich geradlinig.

Vergleichen Sie das mit dem HUI. Die Anstiege in seinen großen Aufschwüngen waren zwar oft sehr groß, aber nicht linear. Sie waren oft parabolisch, wobei ein Großteil der Anstiege kurz vor dem Ende des Aufschwungs auftrat. Bei parabolischen Steigungen müssen die Anstiege in der Mitte des Aufschwungs natürlich deutlich kleiner werden, um Raum für die großen Spitzen am Ende zu lassen. Diese zwischenzeitlich langsameren Anstiege erzeugen viel Angst, da sie nicht richtig verstanden werden. Gold steigt auch in der Mitte des Aufschwungs weiter, aber der HUI scheint zurückzufallen, was die Trader stark irritiert.

Wenn Sie eine meiner Abhandlungen über die Zyklen von HUI-Aufschwüngen gelesen haben, werden Sie sich erinnern, dass dieser Index dazu tendiert, zwischen massiven Aufschwüngen und Konsolidierungs-Aufschwüngen zu wechseln. Massive Aufschwünge, wie 2, 4 und 6 im obigen Chart, treiben den HUI zu neuen großen Bullenmarkt-Hochs und Anstiegen von über 100% in einem Jahr. Nach massiven Aufschwüngen sind kleinere Konsolidierungs-Aufschwünge notwendig, damit sich die Trader an die neuen, hohen Goldaktien-Niveaus gewöhnen können. Die weit kleineren Aufschwünge 3, 5 und 7 im obigen Chart sind Konsolidierungs-Aufschwünge.

Da der letzte fertiggestellte Aufschwung, der siebte, ein Konsolidierungs-Aufschwung war, der im Juli 2007 endete, stehen die Chancen gut, dass der aktuelle achte Aufschwung ein massiver sein wird. Er hat den HUI in der Tat bereits zu neuen Bullenmarkt-Hochs geführt. Da der aktuelle Aufschwung vermutlich ein massiver ist, können wir uns leichter vorstellen, welchen Hebel auf Gold wir uns erwarten können, indem wir die Hebelwirkung der vorangegangenen massiven Aufschwünge betrachten.

Daher konzentrieren sich die nächsten drei Charts auf die indizierte Darstellung der massiven Aufschwünge 2, 4 und 6. Wenn man diese Aufschwünge soweit streckt, dass sie einen ganzen Chart horizontal ausfüllen, sind die Unterschiede in der Entwicklung der Performance von HUI und Gold viel leichter zu erkennen. Der momentane Hebel des HUI auf Gold ist in Gelb aufgetragen. Dessen Trend sieht viel chaotischer aus, als die meisten Trader glauben.

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In diesen Charts der indizierten HUI-Aufschwünge 2, 4 und 6 werden ein paar allgemeine Muster auftauchen. Allgemein führen lineare Anstiege von Gold, kombiniert mit parabolischen HUI-Anstiegen, während des gesamten Aufschwungs zu stark variierenden momentanen Werten für den Hebel. Bei einer derartigen Unbeständigkeit ist es vermutlich unnötig, sich zu sehr auf den Hebel des HUI auf Gold an einem bestimmten Tag zu konzentrieren. Alles was zählt sind die gesamten Anstiege und der Hebel über den gesamten Aufschwung.

Im zweiten großen Aufschwung des HUI, der im Juni 2002 endete, trat eine große Spitze der Hebelwirkung gleich zu Beginn auf. Das ist in fast allen Aufschwüngen ganz normal. Große Aufschwünge beginnen in Zeiten der Verzweiflung, wenn Goldaktien am Boden sind und nur überzeugte Risiko-Investoren daran denken, welche zu kaufen. Wenn Gold in so einer Umgebung zu steigen beginnt, braucht es nicht viele Käufe von Goldaktien, um solche HUI-Spitzen zu erhalten.

Nach dieser anfänglichen Aufregung sinkt der Hebel des HUI auf Gold jedoch. Alte bärische Theorien, die in der vorangegangenen Konsolidierung weit verbreitet waren, führen zu Sorgen und der Enthusiasmus schwindet. Inzwischen steigt Gold weiterhin linear, was den Hebel des HUI mäßigt. Bei etwa einem Drittel des Aufschwungs führt ein stärkerer Gold-Anstieg zu einem starken HUI-Anstieg. Das erhöht den Hebel des HUI auf Gold wieder.

Nach diesem zweiten Anstieg folgt oft eine Konsolidierung, die zur Halbzeit des Aufschwungs führt. Sehr wenige Trader glauben in der ersten Hälfte an einen wirklich großen HUI-Aufschwung, also verkaufen sie nach dem zweiten HUI-Anstieg und Goldaktien-Kurse konsolidieren seitwärts. In der Zwischenzeit steigt Gold weiterhin an, was den Hebel des HUI verringert. Das ist psychologisch eine harte Zeit für Trader, da die Verführung zu verkaufen oft zu groß ist, um ihr zu widerstehen.

Nach dieser ersten Konsolidierung geht der Aufschwung in die zweite Hälfte und die Käufe nehmen wieder zu und der HUI steigt erneut. Das lässt den Hebel normalerweise wieder größer werden, da der HUI für gewöhnlich schneller steigen kann als Gold. Danach zeichnet sich eine weitere Konsolidierung ab, der HUI tendiert für einige Wochen seitwärts, damit die Trader wieder Energie sammeln können, bevor das Kaufinteresse ihn erneut nach oben treiben kann.

Nach der zweiten Konsolidierung im Aufschwung geht der HUI in das letzte Drittel. Oft treten bis zum letzten Drittel erst die Hälfte der gesamten Anstiege des massiven Aufschwungs auf! Jene Trader, die so lange durchhalten, werden reich belohnt, wenn sie bis zur Spitze des Aufschwungs am parabolischen Anstieg des HUI teilhaben. Der Hebel des HUI auf Gold steigt in diesem letzten Drittel normalerweise, aber nicht immer, da die Anstiege des HUI jene von Gold leicht übertreffen.

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Dieses allgemeine Muster der Performance von HUI und Gold, sowie des resultierenden Hebels wird klarer, wenn man alle drei dieser Charts betrachtet. Zu manchen Zeiten im Aufschwung ist der Hebel groß, zu anderen ist er niedrig. Der erreichte Hebel des HUI entwickelt sich bestimmt nicht linear, sondern in regelmäßigen schnellen Anstiegen. Deswegen ist es unnötig, sich mitten in einem Aufschwung Gedanken über den Hebel des HUI auf Gold zu machen. Es ist wie beim Wetter, warten Sie eine oder zwei Wochen und es wird sich vermutlich stark verändern.

Zusätzlich zu den starken Schwankungen der Hebelwirkung ist es wichtig zu wissen, dass die HUI-Anstiege nicht linear sind. Deren Steigung nimmt üblicherweise über die Zeit in parabolischer Form zu. Außerdem müssen Sie in jedem massiven Aufschwung mit zwei Konsolidierungen zu je ungefähr einem Monat rechnen. Immer wenn diese auftreten, bekommen Goldaktien-Trader Angst und denken der Aufschwung wäre vorbei. Wie aber diese Charts zeigen, sind Konsolidierungen mitten im Aufschwung ganz normal.

Interessanterweise treten die großen, schnellen Anstiege, an die sich jeder erinnert, erst im letzten Drittel des Aufschwungs auf. Es scheint, als ob sich niemand an die ersten zwei Drittel vergangener Aufschwünge, die immer psychologisch anstrengend waren, erinnern kann. Erst in der Nähe des letzten Drittels kommt Aufregung ins Spiel, insbesondere bei individuellen Anlegern. Der HUI tendiert dann zu steigen und innerhalb von ein paar Wochen ist nahezu jeder bullisch eingestellt, sodass ein großes Zwischenhoch nahe ist.





Während oft die Hälfte des gesamten Anstiegs eines Aufschwungs erst im letzten Drittel auftritt, ist dieses unverhältnismäßige Verhalten gerade für Junior-Unternehmen wichtig. Wegen ihres geringen Volumens und ihrer niedrigen Marktkapitalisierung sind solche Unternehmen normalerweise nicht in Investment- und Hedge-Fonds vertreten. Das Ausmaß an Kapital, das die Fonds in ihre einzelnen Positionen stecken, würde so große Schwankungen in die Kurse der Junior-Unternehmen bringen, dass die Fonds nicht Ein- und Aussteigen könnten, ohne dabei ihre eigenen Kurse zu ruinieren.

Es sind also einzelne Investoren, die die Anstiege von Junior-Unternehmen antreiben, und diese Investoren werden nicht vor dem letzten Drittel eines großen HUI-Aufschwungs angeregt. Deswegen sollten Trader nicht überrascht sein, wenn die Performance solcher Unternehmen in den frühen oder mittleren Phasen eines großen Aufschwungs unzureichend scheint. Sobald einzelne Investoren daran glauben, dass der Aufschwung real und nachhaltig ist, werden sie beginnen, Geld in kleine Gold-Aktien zu stecken und deren Kurse werden steigen.

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Der letzte massive HUI-Aufschwung, den wir sahen, war der sechste, der im Mai 2006 endete. Während der HUI sein gewöhnliches Aufschwungs-Muster durchlief, war das von Gold ganz anders als sonst. In seinem ersten Phase 2-Aufschwung dieses Bullenmarktes entwickelte sich Gold parabolisch, mit der größten Bewegung am Ende seines Aufschwungs, so wie es der HUI normalerweise macht. Das ließ den Hebel des HUI auf Gold während des ganzen Aufschwungs kleiner werden. Letztlich endete dieser beim Faktor 2.

Wenn ich die Wahl hätte, würde ich einen größeren Hebel bevorzugen, aber trotzdem habe ich kein Problem damit. Im sechsten Aufschwung trat der erste Phase 2-Goldaufschwung seit Mitte der 1970er auf. Goldaktien-Trader waren es gewohnt, dass Gold in seinen großen Phase 1-Aufschwüngen um etwa 20% stieg. Deswegen rechneten sie nicht mit dem enormen Anstieg um 68% im sechsten Aufschwung. Viele Trader dachten zu früh, dass Gold überkauft war, und hielten sich zurück. Deswegen war das letzte Drittel des sechsten Aufschwungs nicht so stark wie es hätte sein können. Trotzdem lohnt sich der absolute Anstieg des HUI um 137% in einem Jahr auf jeden Fall.

Nun, da wir definitiv in Phase 2 sind, erwarten die Trader größere Anstiege von Gold. Sie sollten nun im letzten Drittel dieses HUI-Aufschwungs nicht mehr so scheu sein. Deswegen erwarte ich für den aktuellen achten Aufschwung einen größeren Hebel als den 2-fachen vom sechsten Aufschwung. Ungeachtet dessen habe ich keine Zweifel, dass der kommende Hebel des HUI auf Gold in diesem Aufschwung stark variieren wird.

Bei Zeal haben wir den Hebel des HUI auf Gold über viele Jahre beobachtet. Deswegen erschrecken wir nicht, wenn er mitten in einem Aufschwung unzureichend zu sein scheint. Heute sind wir in viel versprechenden Goldaktien-Positionen für das wahrscheinlich kommende letzte Drittel dieses neuen massiven Aufschwungs. Da normalerweise etwa die Hälfte des Anstiegs eines Aufschwungs im letzten Drittel passiert, sollten die kommenden Gewinne von diesem Punkt aus sehr hoch sein. Melden Sie sich noch heute für unseren renommierten monatlichen Newsletter an und erleben Sie den besten Teil dieses Aufschwungs mit uns!

Fazit ist, dass der Hebel des HUI auf Gold langfristig abnimmt, aber noch immer exzellent ist. So lange der Hebel hoch genug bleibt, um die vielen zusätzlichen Risiken von Goldaktien zu kompensieren, wird das Spiel mit großen HUI-Aufschwüngen für Trader sehr verlockend bleiben. In einem großen Aufschwung wird der momentane Hebel des HUI stark variieren. Es ist für Trader unnötig, sich über den Hebel mitten im Aufschwung Gedanken zu machen.

Beachten Sie auch, dass alle großen Aufschwünge bis zum spannenden letzten Drittel psychologisch sehr schwierig zu ertragen sind. Sie sind voll von signifikanten Konsolidierungen und Abschnitten, in denen Gold schneller steigt als der HUI, was die momentane Hebelwirkung nach unten treibt. Wie immer machen jene Trader, die über diesen täglichen Einflüssen stehen und die Strategie im Auge behalten, die größten Gewinne.


© Adam Hamilton
Copyright by Zeal Research (www.ZealLLC.com)

Dieser Beitrag wurde von Hermann Wagner exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 08.02.2008.)






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