Infla L - Das war aber nicht schwer
11.05.2025 | Christian Vartian
Die US-Zentralbank verkauft weiterhin ungerührt von den deflatorischen Daten Staatsanleihen in den Markt und senkt daher die Geldmenge weiter.
Neben wirklich gefährlichem Geschieße zwischen Indien und Pakistan, das hoffentlich nicht weitergeht noch ausartet, fiel Herr Hasset (Wirtschaftsberater des US- Präsidenten) von der US- Administration auf und zwar mit einem abgeschlossenen Handelsdeal, den er als Modell für andere verkündet.
Es geht um den Handelsdeal mit dem Vereinten Königreich:
MIT WELCHEM DIE USA ABER GAR KEIN HANDELSBILANZDEFIZIT HABEN!
Entgegen den Behauptungen ist das Abkommen zwischen den USA und Großbritannien kein Vorbild für andere Handelsabkommen. Hier die wichtigsten Punkte:
- Im Jahr 2024 beliefen sich die US-Importe aus Großbritannien auf 68,1 Milliarden US-Dollar und die Exporte auf 79,9 Milliarden US-Dollar. Dies führte zu einem Handelsüberschuss von 11,8 Milliarden US-Dollar zugunsten der USA.
- Mit vielen anderen wichtigen Ländern weisen die USA ein Handelsdefizit auf.
- Großbritannien war aufgrund spezifischer Probleme übermäßig eifrig, ein Handelsabkommen abzuschließen. Beispielsweise können Sie in den USA nun einen Rolls-Royce zollfrei kaufen. Herzlichen Glückwunsch, wenn Sie einen Rolls-Royce kaufen möchten! Allerdings werden in den USA pro Jahr nur etwa 1500 Rolls-Royce verkauft. Großbritannien darf jährlich 100.000 Autos zollfrei in die USA exportieren. Zum Vergleich: In den USA werden jährlich etwa 16 Millionen Autos verkauft.
- Das britische Handelsabkommen erfüllt keines der von Präsident Trump erklärten Ziele – die Reduzierung des Handelsdefizits, die Erhöhung der Zolleinnahmen und die Verlagerung der Produktion in die USA.
- Das britische Handelsabkommen war das Ergebnis von Präsident Trumps Bestreben, einen Erfolg zu erzielen und eine positive Wahrnehmung zu schaffen. Präsident Trump gelang es, eine positive Wahrnehmung zu schaffen.
Diese positive Wahrnehmung ohne jede Substanz dahinter schaffte, das was sie in einem Kreditgeldsystem schafft, nämlich ein Anspringen des kurzfristigen Kreditgeldmultiplikators und mehr USD auf der Welt schaffen dann das:
Gold

Aktien

BitCoin

bekamen mehr Geld unter die X-Achse von deren Charts, mehr Wasser im Stausee also.
Gold schwamm, auch das klassisch, dabei auf der gestiegenen Oberfläche des Stauseees auf der Welle nach unten, was aber per Saldo kein Sinken gegen den Grund gemessen ergab.
Von den Fakten, die zählen, änderte sich nichts: Die US-Zentralbank beharrte auf ihrer Geldvernichtungspolitik, senkte die Leitzinsen nicht und beendete ihr QT nicht:

womit die US-Staatsanleihen wieder im Kurs sanken.
Aufgrund glücklicher Umstände des persönlichen Kennens von Personen dürfte mindestens zwischen den USA und dem Vatikanstaat ein weiteres, problemfreies Handelsabkommen noch möglich sein…
Ob wir etwas Materielles sehen, bleibt abzuwarten, Indien könnte in Frage kommen:
Nach dem Konflikt mit Pakistan ist Indien motiviert, schnell ein Handelsabkommen mit den USA abzuschließen. Hier die wichtigsten Punkte:
Wenn die USA Indien unterstützen würden, würde dies Druck auf Pakistan ausüben, den aktuellen Konflikt zu deeskalieren. Die USA brauchen Indiens Schulterschluss wegen der Reaktion von China auf die unfreundlich abstrus hohen US-Zölle. Indien ist das wichtigste Zielland für US-Unternehmen, die ihre Lieferketten aus China verlagern. Indien hat sich zur fünftgrößten Volkswirtschaft der Welt entwickelt. Indien schlägt vor, 90 % der US-Waren bevorzugt zu behandeln. Indien schlägt vor, die Zölle auf US-Warenimporte von derzeit etwa 13% auf 4% zu senken.
Die USA sind bereits Indiens größter Handelspartner. Indien weist derzeit einen Handelsüberschuss von 45,7 Milliarden US-Dollar mit den USA auf. Eine der wichtigsten Motivationen Indiens ist die künstliche Intelligenz. Indien möchte, dass die USA Indien genauso behandeln wie Großbritannien, Japan und Australien.
Ob das gelingt, ist noch offen, aufgrund der Größe von Indien und der aktuellen Gesamtsituation dürfte der Deal oder Nichtdeal der USA mit Indien zum Make or Break der gesamten Trump- Handelspolitik werden.
© Mag. Christian Vartian
vartian.hardasset@gmail.com
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