Weihnachtsüberraschung: Silber senkrecht…
24.12.2025 | Andreas Hoose
2025 war ein Rekordjahr für die Edelmetalle. Mit Blick auf 2026 sind Entwicklungen bei den Kryptowährungen und im Technologiesektor von Interesse. Sie könnten dafür sorgen, dass das Feuerwerk bei Gold, Silber und Platin in den kommenden Monaten noch einen Zahn zulegt…
Kurz vor dem Jahreswechsel bietet sich der Blick auf einige Kursverläufe an: Im ausgehenden Jahr 2025 kommen einige der spektakulärsten Charts aus dem Edelmetallsektor: Silber etwa bricht derzeit alle Rekorde: Per 23. Dezember 2025 steht ein Zuwachs von unglaublichen 138 Prozent auf der Uhr. Sehen Sie sich das an:
Sogar noch knapp davor rangiert das Schwestermetall Platin mit einem Kursplus allein in diesem Jahr von unfassbaren 147 Prozent. Die folgende Grafik zeigt die senkrecht abhebende Platin-Rakete in der Wochenbetrachtung:
Ein Großteil der Anleger scheint bei dieser historischen Entwicklung allerdings gar nicht dabei zu sein. Wundern muss man sich darüber nicht, denn die Mainstream-Medien werden seit Jahren nicht müde, die vermeintlichen Vorzüge von Aktien aus dem Sektor Künstliche Intelligenz (KI) wie auch die Kryptowährungen anzupreisen.
Beim Bitcoin, einer umjubelten NVIDIA (NVDA) und vielleicht noch bei Rüstungstiteln wie Rheinmetall tummelt sich deshalb derzeit die große Masse. Für Gold und Silber interessiert sich dagegen ungeachtet der Rekordfahrt 2025 immer noch kaum jemand…
Doch ausgerechnet die gefeierten Kryptowährungen, wie auch die umjubelten Technologiewerte, könnten dafür sorgen, dass das neue Jahr 2026 für die Edelmetalle noch spektakulärer verlaufen könnte als die zurückliegenden Monate:
Wie die folgende Grafik zeigt, haben zwei wichtige gleitende Durchschnitte beim Bitcoin in den vergangenen Wochen ein langfristiges Verkaufssignal geliefert. Achten Sie auf den roten Pfeil.
Die jüngste Entwicklung ist das genaue Gegenstück zu dem Kaufsignal, das vor rund drei Jahren entstanden war (blauer Pfeil in der obigen Grafik). Was anschließend passierte, das hat vielen Krypto-Fans nachhaltig den Verstand vernebelt: Als im Herbst 2023 die wichtige Marke von 30.000 US-Dollar übersprungen wurde, vervierfachte sich der Bitcoin-Kurs anschließend.
Natürlich ist jetzt die Erwartung groß, dass die Entwicklung in diesem Stil weitergehen wird. Doch was, wenn das genaue Gegenteil passiert und dem Bitcoin im Nachgang des jüngsten Verkaufssignals allmählich die Puste ausgeht?
Eine solche Entwicklung dürfte derzeit kaum jemand auf der Rechnung haben. Dabei ist genau dies ein Aspekt, den es in früheren Edelmetall-Haussen noch nie gegeben hat. Eine Fluchtbewegung raus aus den Kryptowährungen könnte an den Finanzmärkten in mehrfacher Hinsicht Geschichte schreiben. Schon heute ist der Krypto-Hype geradezu grotesk. Dazu ein paar Zahlen: Glaubt man den einschlägigen Internetseiten, dann weisen die globalen Kryptowährungen derzeit einen Marktwert von rund 2,5 Billionen US-Dollar auf – das sind 2.500 Milliarden…
Eine gewaltige Summe, die in der Lage wäre, an den weltweiten Finanzmärkten einen Tsunami auszulösen. Zum Vergleich: Newmont Mining (NEM) etwa, einer der weltgrößten Edelmetall-Produzenten, kommt derzeit auf einen Börsenwert von vergleichsweise bescheidenen 115 Milliarden US-Dollar. Gar nicht zu reden, von den vielen kleinen Rohstoff-Produzenten und Explorationswerten, deren Marktkapitalisierung erst einige Millionen US-Dollar aufweist…
Hinzu kommen die Unsummen, die im KI-Sektor angelegt wurden. Wie absurd die Bewertungen des Bergbausektors mit Blick auf die KI-Aktien mittlerweile geworden ist, das veranschaulicht die folgende Grafik am Beispiel des Branchenschwergewichts NVIDIA: Aktuell weist der Konzern einen Marktwert von 4,6 Billionen US-Dollar auf (!), der folgende Luftballon wurde demnach noch weiter aufgeblasen:
Fatal ist in dem Zusammenhang die Beobachtung, dass sich der Krypto-Sektor seit geraumer Zeit ziemlich exakt an die Vorgaben der Technologiebörse NASDAQ hält. Das bedeutet: Sollten die Technologiwerte einmal ausgiebig korrigieren, dann dürften die Kryptowährungen gewaltig unter die Räder kommen…
Sollte sich unter den Krypto-Jüngern im Zuge des aktuellen Verkaufssignals beim Bitcoin daher die Erkenntnis durchsetzen, dass das "digitale Gold" doch nur eine Luftnummer ist, auf die man im Ernstfall nicht vertrauen kann, dann dürfte zumindest ein Teil der im Krypto-Sektor geparkten Gelder in die Edelmetalle umgeleitet werden. Eine längst überfällige Korrektur im gehypten KI- und Technologiesektor könnte diese Fluchtbewegung noch verstärken…
Denn wie jeder Grundschüler in diesen Tagen erkennen kann, ist auf die Edelmetalle auch dann Verlass, wenn Regierungen und Zentralbanken den Wert des Geldes durch allerlei "Maßnahmen" immer stärker untergraben und so dafür sorgen, dass Inflation längst ein allgegenwärtiges, und wegen der ausufernden Staatsverschuldung sogar gewünschtes Phänomen geworden ist…
Die Edelmetalle könnten daher der Seismograph sein, der diesen globalen Schwindel jetzt auffliegen lässt. 2026 könnte in dem Sektor dann noch spektakulärer verlaufen als das zurückliegende Jahr, denn eine derart explosive Mischung hat es an den Finanzmärkten in den vergangenen Jahrzehnten noch nie gegeben…
Bleiben Sie wachsam…
© Andreas Hoose
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