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Herausforderungen der Goldminenunternehmen (Teil 2)

12.09.2008  |  Scott Wright

Aufgrund der seit 7 Jahren steigenden Goldpreise hatte die Minenindustrie eigentlich allen Grund dazu, die Produktion aufzustocken. Die Nachfrage nach Gold nimmt seit vielen Jahren stetig zu und Aktionäre können noch eine Menge Gewinne damit erzielen. Nicht nur die Minenunternehmer sind Schuld an dem Mangel an Reserven, denn die globale Goldproduktion befindet sich schon seit Anfang des Bullenmarktes auf dem absteigenden Ast.

Im Essay der vergangenen Woche habe ich die Grundlagen der Goldbranche beschrieben, wobei ich den Fokus auf wirtschaftliche Themen setzte, die einen Rückgang in der globalen Goldproduktion hervorrufen. In einem säkularen Bullenmarkt ist das wohl keine logische Antwort der Hersteller auf ein ökonomisches Ungleichgewicht.

Da sich die Goldminenproduktion in einem Abwärtstrend bewegt, ist es offensichtlich, dass es sich um ein strukturelles Problem der Goldminenindustrie handelt. Die Top 4 der Goldminenunternehmen meinen alle, dass ihre Produktion in den letzten zwei Jahren einen Rückgang erlitten hat. Im Jahr 2008 hat die gemeinsame Goldproduktion von Barrick Gold (ABX-NYSE), Newmont Mining (NEM-NYSE), AngloGold Ashanti (AU-NYSE) und Gold Fields (GFI-NYSE) um 18% (4,5 Millionen Unzen) abgenommen.

Diese Unternehmen repräsentieren die gesamte Goldindustrie, da sie für 25% des jährlichen Goldangebots, das in Minen abgebaut wird, verantwortlich sind. Was ist also das Problem der Goldminenindustrie? Gold in Minen abzubauen, sollte heutzutage weiter verbreitet sein als je zuvor, denn der Goldbullenmarkt wird noch einige Jahre stabil bleiben. Warum also der Rückgang?

Der CEO des Goldminenunternehmens Kinross Gold Tye Burt hat den Nagel auf den Kopf getroffen: "Während die Goldminenindustrie in den letzten zehn Jahren noch höhere Goldpreise erlebt hat, haben Genehmigungen, Bauerschwernisse und hohe Betriebskosten zu einer abnehmenden globalen Goldminenproduktion ohne Anzeichen einer Besserung in naher Zukunft geführt."

Statt einer Stimmung, die von Freude und Jubelrufen geprägt ist, sagte Mr. Burt, dass die Goldminenindustrie viel Leid und Streit ertragen muss, um Gold herzustellen. Um die momentanen Tendenzen zu verstehen, müssen wir zurückblicken und den Goldzyklus unter strategischen Gesichtspunkten betrachten.

Jeder erfahrene Investor weiß, dass die Märkte an Zyklen gebunden sind. Und Rohstoffe stellen da keine Ausnahme dar. Bei Zeal haben wir uns intensiv mit diesen Zyklen in unserem Essay langfristige Wertebeurteilungen (LWB) beschäftigt. Die LWB zeigen den heutigen säkularen Rohstoffbullenmarkt, der auf der gegenseitigen Beziehung zwischen Rohstoffen und allgemeinen Aktienmärkten basiert.

Kurz gesagt: Wenn die Aktienmärkte florieren, wie z.B. von 1982 bis 2000, wird das Kapital zunehmend in Vorräte investiert. Und umgekehrt: Wenn das Angebot floriert, wird zunehmend Kapital in Aktien investiert. Fakt ist, dass es lange Zeit dauert, die Stabilität einer Industrie wiederherzustellen, wenn sie von einem heftigen Bärenmarkt verwüstet wurde.

Der erbärmliche Zustand der Goldminenindustrie Anfang des 21sten Jahrhunderts ist das Resultat der Vernachlässigung der Industrie. Durch mangelnde Kapitalinvestition in natürliche Ressourcen wurde die Industrie immer instabiler. Aufgrund des großen Kapitalaufwands für den Goldabbau erlebte die Industrie einen langsamen Tod, als das Kapital abnahm.

Wenn das Kapital abnimmt, sind die Mittelschichtunternehmen die ersten, die durch die Forschung und Entdeckung von Goldlagern Pleite gehen. Da diese Projekte zum Großteil durch Aktienverkaufsangebote finanziert werden, gibt es später niemanden mehr, der die Verträge unterschreiben will, wenn das Kapital aus der Rohstoffbranche zurückgezogen wird.

Die größeren Minenunternehmen tragen aber ebenso einen großen Schaden davon, wenn der Goldpreis fällt und ihre Gewinne einen Rückgang erleiden. Wenn Einsparungen vorgenommen werden, wird zu erst an den Kosten für die Erforschung neuer Minen gespart. Warum sollte eine Bank die Golderforschung finanzieren, wenn das Geld auch in die nächste große Website oder in die technische Entwicklung investiert werden kann?

Wenn die kleinen Unternehmen untergehen und die großen Fische drastische Einsparungen in der Erforschung vornehmen, beginnt die Goldminenindustrie zu implodieren. Goldlagerentdeckungen nehmen mehr und mehr an Häufigkeit und Stabilität ab. Wenn die Goldpreise zu niedrig sind, gibt es einfach keinen Ansporn mehr, die Märkte anzukurbeln, um die Erforschung zu finanzieren.

Aber wenn die Goldbranche schon mit einem Bein im Grab steht, beginnen die Märkte einen Wiederbelebungsprozess. Es wird immer schlimmer und aufgrund der geschwächten Industrie werden viele Investoren wie Lemmings über die Klippe in den finanziellen Ruin getrieben.

Letztendlich muss die Goldminenindustrie nun nach vielen Jahren der Mangelinvestition in die Erforschung und in die Infrastruktur die Industrie neu aufbauen. Als der allgemeine haussierende Trend der Aktienmärkte im Jahr 2000 endete, wurde mehr und mehr Kapital in den am Boden liegenden Rohstoffsektor investiert.

Auf dem Weg in den Bullenmarkt, der im Jahr 2001 begann, wurde das Gold der weltgrößten Minen schnell aufgebraucht und nicht ausreichend Geld in die Entdeckung neuer Goldlagerstätten gesteckt. Und nun, da der Bullenmarkt schon vorangeschritten ist, hat die Goldminenindustrie immer noch Probleme, die Tendenzen der Produktion umzukehren und neue Goldreserven zu schaffen.

Diese langsame Reaktionsgeschwindigkeit der Minenunternehmer ist ein Grund, warum die Hauptmarktzyklen über einen langen Zeitraum gehen. Ein ganzer LWB Zyklus dauert historisch gesehen 34 Jahre. Goldminenunternehmer bräuchten einen Goldesel, um die Produktion anzukurbeln. Man braucht eine Menge Zeit und Geld, um die laufenden Projekte zu erweitern und neue Minen auszubauen.





Die Goldminenindustrie wieder in Schwung zu bringen, ist heutzutage sehr schwer, da der Aufwand enorm ist, wirklich große Goldlagerstätten zu finden. Der Großteil des Goldes mit hoher Qualität an geopolitisch sicheren Orten wurde bereits entdeckt. In den letzten Jahrzehnten des modernen Goldminenabbaus wirkte es so, als ob die Minenunternehmen die Früchte, die am tiefsten hängen, immer zuerst pflücken.

Schauen Sie sich doch nur einmal die Lage in Südafrika an. Lange Zeit war Südafrika einer der größten Goldproduzenten, der für bis zu 70% der globalen Goldproduktion verantwortlich war. Die riesigen Goldlager, die es in Südafrika gab, waren ohnegleichen. Aber mit den Jahren waren die leicht zu erreichenden Goldlager erschöpft und die großen Minen wurden immer rarer.

Abgesehen von allen Faktoren, die in den letzten zehn Jahren negativ auf Südafrika einwirkten, wie z.B. Arbeiter-, Strom- und Währungsprobleme, wurde die Geologie einfach immer ungünstiger. In Südafrika Gold zu finden, wird immer schwieriger und es ist nicht mehr von solch guter Qualität, wie es einmal war. Da die großen Minen des Landes weit unter die Erde reichen, wird der Abbau mit jedem Meter teurer und es tun sich neue Probleme bezüglich der Bergbausicherheit auf.

In der vergangen Woche habe ich mich mit den globalen Reserven befasst, die vom US Geological Survey untersucht wurden und festgestellt, dass es einen starken Rückgang im Jahr 2002 gab, der durch die abnehmenden Reserven in Südafrika hervorgerufen wurde. Aufgrund dieses Rückgangs in der Produktion und der Reserveerneuerung in Südafrika hat die Produktion bereits um ein Drittel im Vergleich zu vor 40 Jahren abgenommen.

Aber Südafrika ist nicht die einzige historisch an Gold reiche Region, die ihren Glanz verloren hat. In vielen Ländern, die in der Vergangenheit viel Gold produzierten, geht es mit der Goldproduktion immer mehr bergab. Wirklich große Goldlager (3 Millionen Unzen) sind sehr rar geworden. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Metals Economics Group gewährt uns einen umfassenden Einblick in diese alarmierenden Tendenzen.

Bis jetzt hat das Budget für die Erforschung neuer Goldlager in den 2000ern im Vergleich zu den 1990ern abgenommen und in diesem Jahrzehnt gab es 75% weniger 3 Millionen-Unzen-Minen als in den 1990ern. In einem kürzlich veröffentlichten Interview mit dem CEO von Gold Fields Nick Holland behauptete er, dass lediglich ein 5 Millionen-Unzen-Goldlager in jedem Jahr im gesamten Goldsektor entdeckt wird und es 4 Billionen $ kostet, dieses Erzlager zu finden.

Da es also immer schwieriger wird, Goldlager in Südafrika, den USA und Australien zu finden, sind die Goldminenunternehmer gezwungen, anderswo nach großen Erzlagerstätten zu suchen. Aus diesem Grund ist die Geopolitik heute wichtiger als je zuvor. In Lateinamerika, Asien, Osteuropa und Westafrika wurden tatsächlich einige große Goldlager gefunden. Aber die Kosten, um in diesen Ländern Geschäfte zu machen, können ein Unternehmen in den Ruin treiben.

Unwissende Bürokraten und außerstaatliche Organisationen können verheerend auf Goldminenunternehmen wirken. Aufgrund der ökologischen Vorschriften kann es vorkommen, dass Justizsysteme in unterentwickelten und/oder nicht Erste-Welt-Ländern von großen NGOs (Non-Gonvernmental-Organizations) tyrannisiert und bestochen werden, wodurch Forschungs- und Minenprojekte schnell scheitern können.

Die Regierungen sind entweder zu habgierig oder haben keine Ahnung von Wirtschaft, sodass sie die sozialen und ökonomischen Vorteile einer Goldmine nicht erkennen. Sie erheben entweder viel zu hohe Steuern oder Tantieme oder stellen sich in den Weg, wenn private internationale Unternehmen Projekte planen. Dadurch ist es für ausländische Investoren nicht sehr attraktiv, ihr Kapital dort zu investieren.

Nehmen wir nun einmal Staaten wie Venezuela, Rumänien, Bolivien, Usbekistan, Türkei und die Mongolei. In einigen dieser Nationen findet man 10 Millionen-Unzen-Erzlagerstätten, die aufgrund einer Reihe von irgendwelchen blödsinnigen bürokratischen Aktionen vielleicht nie genutzt werden.

Es gibt natürlich immer noch die Ausnahmefälle, auf die sich Nick Holland bezieht, d.h. es gibt immer noch Orte, an denen man Gold abbauen kann und darf. Aufgrund dieser seltenen Goldlagerstätten sind Goldminenunternehmer dazu gezwungen, andere Mittel zur Erforschung zu verwenden. Dank des hohen Goldpreises ist das auch möglich.

Fakt ist, dass eine Menge Gold auf dieser Welt existiert. Sogar die Ozeane haben eine gewisse Goldkonzentration in ihrem Wasser. Und wenn der Goldpreis hoch genug ist, kann auch hier Gold gewonnen werden. Für Minenunternehmer, die Gold auf dem Festland abbauen wollen, ist die Geologie der wichtigste Faktor, der entscheidet, ob sich eine Lagerstätte rentiert.

Da es nicht genug Erzlagerstätten von hoher Qualität gibt, müssen die Minenunternehmer auf Goldlagerstätten mit geringerer Qualität zurückgreifen. Der momentane Goldpreis erlaubt Minenunternehmern, ein Lager näher zu untersuchen, das sich vor einigen Jahren vielleicht nicht rentiert hätte.

Aber warum gibt es trotz der hohen Goldpreise immer noch einen Rückgang in Produktion und Reserveerneuerung? Tye Burt meint, dass die laufenden Projekte durch Kosten- und Abbauschwierigkeiten erschwert werden. Und zusammen mit dem Fakt, dass nicht genug Minen ausgebaut werden, sieht es nicht so aus, als ob die Goldproduktion in Zukunft ein Wachstum erleben wird.

Vorsitzender und ehemaliger CEO von Barrick Gold Peter Munk hat die Kostenprobleme kürzlich zusammengefasst. "Die größten Herausforderungen, denen sich Barrick stellen muss, und ich denke, ich spreche hier für die gesamte Industrie, sind die Kostenfaktoren. Die Kosten steigen mehr und mehr, ohne Rücksicht auf Verluste… Und der Schlüssel zur künftigen Kostenkontrolle wird die Eröffnung neuer Minen durch ganz andere Kostenstrukturen ermöglichen."





Wenn Sie irgendeinen CEO eines Goldminenunternehmens nach den Herausforderungen der Industrie fragen, werden alle Peter Munk zustimmen, dass die Kosten das Hauptproblem sind. Aber wenn der Goldpreis so scharf steigt, ist es möglich, dass die Kosten proportional dazu steigen? Wenn Sie sich die folgende Chart anschauen, wirkt es auf den ersten Blick, als ob dem nicht so ist.

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Ich durchsuchte 2001 bis heute die vierteljährlichen Stellungnahmen der Goldminenunternehmen, die im HUI und XAU Goldaktienindex vertreten sind. Der Zweck dieser Untersuchung war, die Probleme der Goldindustrie in Zahlen darzustellen.

Dieses Zahlenmaterial basieren lediglich auf Durchschnittswerten. Aber auch wenn ich genaue Werte verwendet hätte, würden die Werte nicht großartig davon abweichen. Nehmen wir z.B. die Durchschnittskosten der Big Four im Quartal 1 2008. Die Kosten lagen bei 435 $ und die Durchschnittskosten bei 401 $.

Weiteres Zahlenmaterial, das ich in diese Chart einbezogen habe, sind die Durchschnittskosten ohne wesentliche Nebenprodukte. Eine Hand voll von Goldminenunternehmern hat Glück, dass beim Goldabbau durch Mineralisierung Nebenprodukte wie Kupfer, Zink, Blei und Silber entstehen. Wenn diese Minerale gewonnen werden, finanzieren viele Minenunternehmen ihre Goldproduktion.

Da die Preise der Basismetalle von 2005 bis 2007 parabelförmig verliefen, wurden die Betriebskosten dank der Einkünfte durch solch Nebenprodukte verringert. Dadurch können die laufenden Kosten außergewöhnlich gering, manchmal sogar negativ sein.

Wie Sie sehen, verliefen die Betriebskosten (die roten Balken) von 2005 bis 2007 sehr flach. Wenn man die negativen Betriebskosten der drei Goldminenunternehmen weglässt, die außergewöhnlich hohe Einnahmen durch Nebenprodukte hatten, bekommen wir ein besseres Bild der reellen laufenden Kosten. Die gelben Balken stellen das Betriebskostenwachstum für die Goldminenunternehmen dar.

Weiterhin kann man erkennen, dass die Lücke zwischen gelben und roten Balken im Jahr 2008, zur Zeit des steigenden Ölpreises und des sinkenden Basismetallpreises, nicht so groß war wie die zwei Jahre zuvor. Die Nebenprodukteinkünfte waren in diesem Jahr nicht sehr positiv und das bekamen besonders die Goldminenunternehmen zu spüren, die ihre Produktion dadurch finanzierten.

Tatsache ist, dass die Betriebskosten seit Anfang des Bullenmarktes gestiegen sind. Aber der Goldpreis ebenso. Der jährliche Durchschnittsgoldpreis steigt viel schneller als die Betriebskosten. Nahezu in jedem Jahr dieses Bullenmarktes wurde der Abstand zwischen den Betriebskosten und dem Goldpreis größer.

Nick Holland äußerte sich folgendermaßen zum Abstand zwischen Goldpreis und Betriebskosten: "In den letzten Jahren ist der Goldpreis kontinuierlich gestiegen… Aber ebenso sind auch die Rohstoffpreise gestiegen… Und dadurch lag der Druck auf den Kosten. Aus diesem Grund stiegen die Einkünfte, aber ebenso die Kosten. Die Spanne zwischen Goldpreis und Kosten hat sich also nicht wirklich verringert."

Wenn man sich die gesamte Industrie der letzten Jahre betrachtet, hat Mr. Holland den Nagel auf den Kopf getroffen. Während das Verhältnis von Preis und Gewinn immer weiter fällt, streben die Goldminenunternehmer nach mehr Gewinn und die Handelsspanne rutscht in eine Seitwärtstendenz ab. Meine grob kalkulierten Zahlen weisen in der ersten Hälfte dieses Jahres keinen Anstieg vor.

Die Betriebskosten sind sehr allgemein und beinhalten nur das Personal und die Leistungen, die für den Goldabbau notwendig sind. Andere Kosten kommen noch zu den laufenden Kosten dazu, die die endgültigen Produktionskosten in die Höhe schießen lassen, wie z.B. Abschreibungen und Tilgungen. Die Kosten nehmen einfach kein Ende.

Seit die Goldminenunternehmen unter extremem Druck stehen, die Reserven zu erneuern und die Produktion aufzustocken, müssen sie immer mehr nach neuem Gold forschen und neue Minen entwickeln. Diese Bemühungen sind sehr kostspielig. Man braucht viel Kapital, um Eigentum zu Erlangen, vorbereitende Untersuchungen durchzuführen wie z.B. Beobachtung und Stichproben, Bohrprojekte zu initiieren und Geologen und Ingenieure zu beauftragen, um die nötigen Versuche durchzuführen und festzustellen, ob die Mineralisierung wirklich rentabel ist.





Wenn ein Minenunternehmen Glück hat, an eine rentable Goldlagerstätte heranzukommen, ist die Ausführung mit vielen Kosten verbunden. Sogar eine kleine Mine kann über 100 Millionen $ kosten. Und eine große Mine kostet heutzutage schon über 1 Billion $. Aber da diese hohen Kosten nicht Neues für die Minenunternehmen sind, steigen die Input-Kosten so schnell, dass Ausgaben für die Minenentwicklung viel höher werden als ursprünglich geplant.

Die Energiekosten und andere Ausgaben wie für Stahl, Maschinen und ebenso Personal sind radikal in die Höhe geschossen. Auch wenn die geplanten Betriebskosten tragbar wären, sind die Minenunternehmer mit den stark steigenden Entwicklungskosten überfordert, die in die notwendige Infrastruktur investiert werden.

Letztendlich ist der Minenausbau heutzutage so entmutigend für Goldminenunternehmen, dass viele einfach keine Mine mehr kaufen. Und die, die sich dieser Herausforderung stellen, müssen viele Niederlagen einstecken. Noch bevor sie den Boden aufreißen müssen Minenunternehmer eine Menge Hürden bewältigen, die ermüdend, kostspielig und zeitaufwendig sind wie nie zuvor.

Ein Großteil der Minenunternehmen muss sich durch Bankdarlehen ihre Projekte finanzieren. Und durch die schnell wachsenden Kosten reichen die heutigen Kreditfazilitäten nicht aus, um die Ausgaben zu decken. Ein leitender Angestellter bei Newmont sagte kürzlich, dass die Inflation der Kosten für die Mine jährlich bei 15 bis 20% liegt.

Diese massive Inflation kommt vielleicht daher, dass sich Goldminenunternehmer ihre Reserven durch Übernahmen beschaffen, anstatt eine Mine zu suchen, zu erforschen und dann zu entwickeln. Das würde den Mangel an Reservewachstum erklären. Wenn größere Unternehmen ihr Geld, statt in Forschung, in Übernahmen investieren, wird den kleineren Unternehmen die Bürde auferlegt, neues Gold zu entdecken. Das Problem ist nur, dass kleinere Unternehmen auch ein kleines Forschungsbudget haben.

Egal, von welcher Seite Sie es betrachten: Die Goldminenindustrie muss sich den Herausforderungen des Produktionswachstums stellen. Aber dadurch, dass die Kosten so schnell steigen, wurde es sehr schwierig für die Unternehmer, Kapitalausgaben zu planen.

Peter Munk sprach von grundlegend anderen Kostenstrukturen. Fakt ist dennoch, dass Goldminenunternehmer ihr Geschäft etwas geschickter führen müssen. Bezüglich der trostlosen Finanzen der Unternehmen hat wohl am ehesten Nick Holland recht, dass letztendlich die Märkte im Vordergrund stehen.

In der heutigen Zeit sind Cashflows von äußerster Wichtigkeit. Mr. Holland nennt es die geplanten Ausgaben, die alle Kosten der Produktion mit einbezieht. Wenn die Unternehmen die Betriebskosten und die anderen Ausgaben kontrollieren und managen, haben sie die Möglichkeit, Gewinne zu erzielen. Aber damit das passiert, muss der Goldpreis weiterhin sehr hoch bleiben, sodass die Industrie Lücken schließen und mehr Kapital für andere Ausgaben investieren kann.

Letztendlich benötigen die Goldminenunternehmen ebenso wie die Ölunternehmen durch Profite einen Überschuss an Kapital, um ihre Reserven zu erneuern. Leute, die nichts von Wirtschaft und freien Märkten verstehen, bekommen wahrscheinlich einen Schreck aufgrund der massiven Einnahmen, Cashflows und den Profit, die Ölunternehmen und heutzutage auch anerkannte Goldminenunternehmen machen.

Diese verbesserten finanziellen Bedingungen sind in Zukunft unerlässlich, um das Angebot zu sichern. Wenn die Preise nicht so hoch wären und die Handelsspannen zu klein, würde sich die Erforschung von Rohstoffen und demnach letztendlich auch das Angebot nicht weiter entwickeln. Aber da dies durch die freien Märkte nicht zu Stande kommt, muss mehr Kapital in die Rohstoffe fließen. Das passt alles in die kreisförmigen Zyklen, die die langfristige Wertebeurteilung beweist.

Während der Goldpreis im Verhältnis zu vergangenen nominellen Preisen wirklich hoch ist, müssen sich Goldminenunternehmer immer noch Herausforderungen stellen, die für den Wachstum nicht förderlich genug waren, aber die diese Industrie letztendlich braucht. Die Geopolitik, Geologie und Kosteninflation sind nur einige von vielen Faktoren, die die Probleme der Goldminenindustrie hervorrufen.

Bis die Minenunternehmer ein Gleichgewicht gefunden haben und das Problem des Produktionswachstums gelöst haben, muss dieser Bullenmarkt einfach stabil bleiben. In den kommenden Jahren wird die Goldnachfrage weiter steigen und die Unternehmen werden keine andere Wahl haben und reagieren müssen. Während die typische Sommerflaute die Investoren dazu veranlasst hat zu denken, der Goldbullenmarkt sei vorbei, sollten Sie das besser nicht glauben.

Bei Zeal glauben wir, dass sich der Goldpreis aus der Sommerflaute heraus in eine Zeit des Aufschwungs bewegt. In unserem anerkannten Zeal Intelligence Newsletter beschreiben wir den Handel mit Goldaktien, der bei der momentanen zunehmenden Kapitalinvestition der Goldminenindustrie von großer Bedeutung ist. Abonnieren Sie noch heute unseren Newsletter, wenn Sie Wert auf topaktuelle Rohstoffmarktanalysen und vielversprechende Börsenempfehlungen legen.

Im Endeffekt muss die Goldminenindustrie eine schwierige Zeit, geprägt von vielen Hürden, überstehen. Die Goldpreise steigen immer weiter, aber da der Bau und die Inbetriebnahme einer Mine eine Menge Rohstoffe braucht, haben die schnell steigenden Kosten bei den Minenunternehmen ihre Spuren hinterlassen.

Um eine Zeit des Aufschwungs zu erleben, müssen die Goldminenunternehmen viel Kapital in die Erneuerung und Erweiterung ihrer Industrie investieren. Damit das geschieht, muss der Goldpreis weiterhin hoch bleiben, sodass die Unternehmer an diesen säkularen Bullenmarkt glauben können und die nötigen Cashflows haben, um in das Produktionswachstum zu investieren.


© Scott Wright
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Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 05.09.2008.)



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