Folgen Sie uns auf:

Was kaufen: Fragen & Antworten

Münzen oder Barren?

Bei dieser Frage streiten sich sogar die Experten! Generell kann eine Aussage nicht einfach so getroffen werden, da an dieser Stelle einige Umstände zu berücksichtigen sind.

Palladium-Münzen gibt es beispielsweise nur bis zu einer Größe von einer Unze. Die Miniauflagen der Prägeanstalten und die damit verbundene schlechte Verfügbarkeit verursachen Aufgelder, die diese Münzen eigentlich zum Sammlerobjekt werden lassen. Obwohl es bei Platin auch 2-oz-, 5-oz-, 10-oz- und 1-kg-Münzen gibt, stellen diese unüblichen Größen, zu dem ohnehin seltenen Metall, eine Rarität dar. Dem preisbewussten Anleger oder bei größeren Investitionssummen bleibt daher oft nur die Möglichkeit, auf das länderspezifische Barrenangebot zurückzugreifen.

Ähnlich verhält es sich bei den gängigen Gold-Anlagemünzen, wo nur der australische Nugget/Känguru und der Panda in Größen über 1 oz geprägt werden. Bei Silber schlagen die Herstellungskosten für Barren (oder Münzen) aufgrund des relativ niedrigen Materialpreises derart zu Buche, dass eigentlich erst bei Barrengrößen von über einem Kilogramm akzeptable Relationen entstehen.

Eine Anlagemünze ist in erster Linie ein Barren in Münzform, gekoppelt mit der Funktion eines offiziellen Zahlungsmittels im jeweiligen Heimatland. Da der aufgeprägte Nennwert unterhalb des eigentlichen Materialwertes liegt, ist die Verwendung als Zahlungsmittel nicht zu empfehlen. Allerdings kann der Wert einer Münze praktisch auch nie gegen Null gehen! Entweder sinkt der Preis des Edelmetalls bis zum Nennwert oder wenn im schlimmsten Fall die Währung crasht (siehe Argentinien), bleibt der Wert des Edelmetalls erhalten (z.B. Goldmark).

Barren und viele Anlagemünzen haben eins gemeinsam: ihr unveränderliches Aussehen über viele Jahre. Dieser entscheidende Punkt ist ein wesentliches Merkmal in Bezug auf Wiedererkennung und Bekanntheit in der ganzen Welt und über Generationen hinweg. Stellvertretend dafür steht der Krügerrand. Jährlich wechselnde Motive und unzählige Variationen entsprechen im Kern nicht der Philosophie einer Anlagemünze.

Generell haben Standard-Barren den Vorteil, dass sie billiger in der Herstellung sind und somit ein geringeres Aufgeld beim Kauf aufweisen. Zudem unterliegen sie keiner Auflagenhöhe oder einem Jahrgang, sie werden aufgrund der Nachfrage produziert. Die Gewichtseinheit eines Barrens von Degussa, Heraeus oder Umicore ist das einheimische Gramm oder ein Vielfaches davon. Jede Größe ist beliebig und in jeder Menge beschaffbar. Barren bis zu einer Größe von 100 g werden meist aus einem Blech gestanzt (analog Münzronden (= Münzrohlinge)), darüber gegossen. Jeder gegossene Barren ist streng genommen ein Unikat, da er nie 100% gleich sein kann. Länderspezifische oder herstellerbedingte Besonderheiten in Bezug auf Größe, Form, Abmaße, Aussehen oder Bekanntheitsgrad können, in einem anderen Winkel der Welt, einen schlechteren Ankaufpreis verursachen.

Fazit: Bereits die Edelmetallart und die Stückelung/Größe grenzt die Auswahl stark ein. Als Faustregel gilt: alles über einer Unze (31,1 g) ist meist ein Barren, darunter eine Münze.

 

» weiter zu: Welche Münzen und Barren speziell?


Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"