Seit April 2012 ist Dr. Thorsten Polleit Chefvolkswirt der Degussa, Europas größtem Edelmetallhandelshaus. Davor war er 15 Jahre im internationalen Investment-Banking tätig. Seit 2014 ist er Honorarprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth (www.rw.uni-bayreuth).
Thorsten Polleit ist Präsident des Ludwig von Mises Institut Deutschland (www.misesde.org) und Fellow am Ludwig von Mises Institute, Auburn, US Alabama. 2012 erhielt er den The O.P. Alford III Prize in Political Economy. Zudem ist Thorsten Polleit Mitgründer eines 2012 aufgelegten Alternative Investment Fund (AIM). Seine letzten beiden Bücher sind "Ludwig von Mises - der kompromisslose Liberale" (2018, F.A.Z.-Verlag) und "Vom intelligenten Investieren" (2018, FinanzbuchVerlag).
Einen Bank-Run kann es seitens der institutionellen Investoren geben: Versicherungen, Pensionsfonds, Kapitalanlagegesellschaften sind plötzlich nicht mehr willens, die fälligen Kredite, die sie den Banken gewährt haben, zu erneuern. Finden die Banken daraufhin keine Anschlussfinanzierung, werden sie zahlungsunfähig. Üblicherweise springt bei einem [...]
Die Pleite der US-amerikanischen Silicon Valley Bank am 10.3. ist ein Weckruf für Anleger und Investoren, die bestehenden Risiken im Banken- und Finanzsystem nicht zu übersehen. Auch wenn die US-Regierung jetzt schnell und umfangreich reagiert hat, um die unmittelbaren Folgen des Untergangs des kalifornischen Bankhauses zu minimieren, so ist doch [...]
Wie versprochen, haben die EZB den Leitzins um 0,5% auf 3,5% angehoben. In gleicher Höhe wurden auch der Einlagenzins (jetzt 3%) und Spitzenrefinanzierungszins (3,75%) erhöht. Die Bank wird zudem, wie bereits angekündigt, ihr Wertpapierportfolio um 15 Mrd. €/Monat reduzieren – also dem Bankensystem Zentralbankgeld entziehen –, beginnend im März bis [...]
Die FDIC eilt den Einlegern der Silicon Valley Bank zur Hilfe: Alle Einlagen, die Kunden bei diesen Banken haben, werden ausgezahlt. Die Aktionäre und Kreditgeber der Banken gehen indes leer aus. Die Fed gewährt zudem Institutionen, die durch die Pleite der Silicon Valley Bank in Mitleidenschaft gezogen wurden, eine Kreditlinie mit einer Laufzeit [...]
Wie bereits gesagt, eine Handlungsempfehlung, die häufig aus der Betrachtung des Gold-Silber-Preisverhältnisses abgeleitet wird, lautet: Verkaufe Gold und kaufe Silber, wenn das Gold-Silber-Preisverhältnis sehr außergewöhnlich hoch ist, und kaufe Gold und verkaufe Silber, wenn das Gold-Silber-Preisverhältnis vergleichsweise niedrig ist. Eine [...]
Gold und Silber werden auch in Zeiten der digitalen Transformation ihren monetären Nutzen nicht einbüßen. Im Gegenteil: Die digitale Transformation bietet ungeahnte Möglichkeiten, Gold und Silber als Wertaufbewahrungs- und auch Zahlungsmittel wieder einsetzen zu können. Lassen Sie mich gleich mit der Frage beginnen: "Was geschieht mit unserem [...]
Um dem möglichen politischen Impasse zu umgehen, ist ein bereits altbekannter Vorschlag auf den Tisch gekommen: Im Jahr 2001 hat es eine Gesetzesänderung gegeben, wonach der US-Finanzminister, auf Geheiß des US-Präsidenten, Platinmünzen ausprägen darf, deren Nennwert nicht ausdrücklich begrenzt ist. Daher meinen nun einige "Experten", die [...]
Im Dezember 2022 war das Jahreswachstum der US-Geldmenge M2 - Bargeld plus kurzlaufende Bankguthaben - erstmals seit 1960 negativ. Die Geldmenge ist also geschrumpft. Das verschärft den Rückgang der "realen Geldmenge", also der um die Inflation bereinigten Geldmenge. Sie ging im letzten Monat des vergangenen Jahres um 7,3 Prozent auf Jahresbasis [...]
Das Gold hingegen verzeichnet keine derartigen produktiven Zuwächse. Es dient den Menschen als Rohstoff, vor allem aber als Geldersatz, als verlässliches Wertaufbewahrungsmittel, als "Geld in Wartestellung". So gesehen ist zu erwarten, dass der Goldpreis langfristig gesehen im Einklang mit der Geldentwertungsrate steht, dass er sich in Krisenphasen [...]
Eine neuerliche Kreditklemme, in der Investoren fürchten (müssen), dass Kreditnehmer ihre Zins- und Tilgungszahlungen nicht vollumfänglich leisten können, und in der die Bereitschaft der Geldgeber, Kredite zu vergeben, schwindet, kann sich schnell zu einer großen Krise auswachsen - wie beispielsweise 2008/2009 und auch 2020 eindrücklich gezeigt [...]
Unsere Welt ist aber keine reine Marktwirtschaft. Und das hat Folgen für die Zinsbildung. Im heutigen ungedeckten Geldsystem steigt die Geldmenge, wenn Zentralbanken und Geschäftsbanken ihr Kreditangebot erhöhen. Das führt dazu, dass der Marktzins künstlich abgesenkt wird: Er fällt unter das Niveau, das sich einstellen würde, wenn es keine [...]
Der enorme Anstieg der Güterpreise, also die Hochinflation, ist Folge der Geldpolitik der Zentralbanken. Sie haben im Zuge der politisch diktierten Lockdowns die Geldmenge gewaltig erhöht. So hat die US-Zentralbank die Geldmenge M2 seit Ende 2019 bis heute um etwa 40 Prozent, die Europäische Zentralbank die Geldmenge M3 um 25 Prozent ausgedehnt [...]