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Ein historischer Rückblick

Im alten Mesopotamien (3000 bis 2000 v. Chr.) gab es ein Geldsystem, dass man als Vorgänger des Goldstandards bezeichnen könnte. Genau genommen wäre die Bezeichnung "Getreidestandard" zutreffender, denn der Basiswert war nicht Gold, sondern Getreide. Es war festgelegt, dass 1 Schekel ca. 170 Getreidekörnern entsprechen. Das Wort "Sche" bedeutet soviel wie Weizen, und "Kel" war ein Maß, ähnlich einem Scheffel. (Das Wort "Schekel" lebt heute im Hebräischen als Bezeichnung für die israelische Währung fort.)

Bereits damals versuchte man das Tauschgut (Geld) zu definieren, indem man das Gewicht des Basiswertes (Getreide) pro Geldeinheit festlegte. Dieses Geldsystem scheiterte jedoch, da Getreide als Basiswert eines Geldsystems völlig ungeeignet ist. (verrottet, problematische Lagerhaltung, unterschiedliche Ernten, ...)

In der Antike begann man schließlich, Metallstücke mit einem Zeichen bzw. Wappen zu versehen. Zu Beginn hatte jeder Goldklumpen unterschiedliche Maße und Gewichte. Da der Wert jedes Einzelstückes demzufolge bei jedem Handel neu bestimmt werden musste, kam man schließlich auf die Idee, die Maße und das Gewicht der Metallstücke zu vereinheitlichen - die Münze war geboren.
Die so geprägten Münzen aus Gold (und Silber) stellen eine Goldwährung dar, denn sie verkörpern den Wert des Geldes in Form eines festgelegten Gold- oder Silberanteils.

Beachtenswert ist die Tatsache, dass Länder mit einer Goldwährung in der Geschichte am längsten existierten.Solidus des Kaisers Theodosius II. (408-450 nC)Solidus des Kaisers Theodosius II. (408-450 nC)
Das Oströmische Reich existierte nach Einführung des Solidus durch Konstantin den Großen anno 324 über 12 Jahrhunderte, die Republik Venedig nach Beginn der Prägung des Dukaten 1284 ein halbes Jahrtausend.
Mit der Einführung einer Goldmünzenwährung hat Julius Caesar Rom vor einem 400 Jahre früheren Untergang bewahrt. Rom ging erst unter, als die Nachfolger Caesars den Goldgehalt der Münzen immer weiter reduzierten.

Gold- oder Silbermünzen der damaligen Zeit hatten nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile. Einige Nachteile waren das Gewicht, die Lagerung und der Transport - besonders bei großen Summen und Entfernungen.
Auch die über viele Jahrhunderte andauernde Versuche den Edelmetallgehalt der Münzen zu strecken und zu minimieren, schadeten der Geldstabilität.

Nach mehreren Versuchen setzte sich im 17. Jahrhundert der Goldhinterlegungs-Standard in Europa durch. Man könnte ihn, auch wenn es sich um Silber statt Gold handelte, als Vorläufer des Goldstandards bezeichnen.

Der historische Goldstandard, von den in den meisten Publikationen und im Sprachgebrauch die Rede ist, begann seinen weltweiten Siegeszug im England des 19. Jahrhunderts.
Bei ihm wurde ein staatlich festgesetzter Umtauschkurs vereinbart. Der aufgedruckte Wert des Papiergeldes war in Gold hinterlegt. Das Papiergeld konnte jederzeit in Gold zurück getauscht werden, wobei der Umtauschkurs immer gleich war.

Einen Goldstandard bzw. eine teilweise Deckung des staatlichen Geldes durch Gold gibt es heute weltweit nicht mehr! Einige Länder besitzen zwar Goldreserven (z.B. USA: 8.133,5 Tonnen, Deutschland: 3.401 Tonnen, IWF: 2.814,0 Tonnen, Schweiz: 1.040,1 Tonnen, Frankreich: 2.435,4 Tonnen, China: 1.054,1 Tonnen -Stand: November 2011), diese stehen jedoch in keinerlei Beziehung bzw. im Verhältnis zur jeweiligen Landeswährung.

Erwähnenswert ist jedoch, das Länder wie Mexiko oder Russland bereits im Jahr 2001 angekündigt haben, offizielles Umlaufgeld mit Silber- oder Goldmünzen auszugeben. Im Internet bieten verschiedene private Anbieter, wie e-gold, eine goldgedeckte Währung auf Basis eines Verrechnungskontos an.


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