Minenwerte: Kaufen & Verkaufen in Extrembereichen?
03.06.2014 | Michael Kilbach
Wir möchten uns in einem Markt im extremen Tiefbereich positionieren (die Saat sähen) und den Markt später in der Nähe von Extremhochs verlassen (die Ernte einfahren). Das wirft natürlich auch folgende Fragen auf - was genau gilt als “tief“ und was als “hoch“?
Wir kennen den Tag nicht, an dem der Markt in eine neue Trendrichtung aufbricht, dennoch sind wir auf der Jagd nach den uns augenscheinlichen Extremständen - in die eine oder andere Richtung - um neue Positionen zu kaufen oder um Gewinne mitzunehmen.
Uns interessieren viel weniger Charts, die die Kursentwicklungen über einen oder zehn Tage oder aber ein Jahr darstellen, wir sind viel mehr am “Big Picture“ interessiert - an den großen zyklischen Bewegungen. Das nächste Diagramm zeigt, wie wenig hilfreich ein kurzfristiger Chart (hier ein Chart über 5 Tage) für jemand ist, der Positionen für länger als nur einen Tag kaufen möchte. 
Der Chart oben gibt uns kaum Einsicht in den längerfristigen Trend. Ganz anders der Chart unten; er sagt eine Menge über den Wert einer Position aus, die mehrere Jahre lang gehalten wird.
Im Chart oben sehen wir die Minenwerte, die, wenn sie wie hier zum Dow Jones Index in Beziehung gesetzt werden, fast noch genauso günstig aussehen wie damals 2001. Das heißt also, dass die Bergbauaktien genauso tief bewertet sind, wie damals zu Beginn des Bullenmarktes.
Bedeutet das, dass die Minenwerte in den kommenden Tagen nach oben durchkrachen werden? Auch hier geben wir zu bedenken, dass kurzfristiges Denken nicht unser Ziel ist. Unser Ziel ist viel eher, zu entscheiden, ob dieser Markt relativ unterbewertet ist, denn das hilft uns bei der Entscheidung, ob wir hier "aussähen" möchten - in Erwartung einer für uns günstigen Aufwärtsbewegung.
Wie sehen jetzt die Minenwerte im Vergleich zum Silbermetallkurs aus? 
Der Chart oben zeigt das Verhältnis zwischen Minenwerten und dem Silberkurs. Wie wir sehen können, sank der Wert der Bergbauaktien im Vergleich zum Kurs des Metalls. Die roten Linien stellen einen sinkenden Keil dar. Es bleibt spannend, wie sich diese Formation in den kommenden Monaten weiterentwickeln wird.
Der nächste Chart gewährt uns eine etwas breitere Perspektive:
Der Chart oben weist dasselbe Keilmuster auf, auf das wir schon im vorgehenden Chart aufmerksam gemacht hatten. Die blauen Linien in diesem längerfristigen Chart markieren einen möglichen langfristigen Trendkanal. Wie wir sehen können, bewegt sich der Kurs aktuell innerhalb des Keils und drückt gegen die untere Unterstützung dieses Trendkanals.
Aus langfristiger Perspektive betrachtet - d.h. seit 1984 - sehen wir, dass die Minenwerte noch nie so stark wie heute im Vergleich zum Silber unterbewertet waren. Gäbe es für den XAU mehr Daten, könnten wir auch weiter in die Vergangenheit zurückblicken, was in diesem Fall aber nicht möglich ist.
Damit das Minenwerte-Silber-Verhältnis steigt, muss der Silberkurs im Verhältnis zu den Minenwerten steigen ODER die Minenwerte müssen schneller steigen als Silber. Jedes dieser beiden Szenarien würde ein Anstieg des Verhältnisses bewirken.
In Anbetracht der Tatsache, dass die Welt weiterhin Metalle wie Silber braucht und die Silberunternehmen zu den derzeitigen Kursen nicht sehr viel Geld verdienen, denken wir, dass sich der Silberkurs und die Silberbergbauwerte aus übergeordneter Perspektive (Big Picture) vielleicht einem Tief annähern.
Achtung: Wir schrieben nicht “in einem Tief”, sondern “vielleicht einem Tief annähern“. Der Grund für unsere Wortwahl: Wir behaupten nicht, die exakten Wendepunkte zu kennen. Wir versuchen stattdessen, unsere “Saat in der Nähe von Extremtiefs zu sähen“.
© Michael Kilbach
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Der Artikel wurde am 28.05.14 auf http://investmentscore.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.